Alexander Weiz

Osterhase

Ein Märchen

Es war sehr lange her, da lebte ein Hase Lang Ohr im Wald zusammen mit anderen Häschen. Er kam einmal kurz vor Ostern auf eine Lichtung, wo sehr leckeres frisches Gras wuchs, um sich dort etwas zu stärken.

Fast gleichzeitig tauchten dort aber Jäger auf, die auf Hasenjagd waren. Eine Kugel hatte den Hasen Lang Ohr in den Fuß getroffen und er begann zu bluten. Er schaffte es nur bis zum Stall des Hauses am Rande eines Dorfes. Dort hatte eine Henne im Hühnerstall in ihrem Nest schon einige Eier gelegt. Der verwundete Hase legte sich in dieses Nest und die Eier verfärbten sich rot. Als die Jäger den zitternden Hasen auf den Eiern entdeckten, meinten sie:

„Wir haben ja morgen Ostern. Ostern bedeutet Sonnenaufgang, Auferstehung und ein neues Leben.“ Sie verbanden den zitternden Hasen-Fuß und schenkten ihm die Freiheit.

Doch am nächsten Tag saß den Hasen Lang Ohr wieder in dem Nest im Stall. Als die Jäger es sahen, gaben sie ihm den Namen Osterhase. Es freute ihn sehr.

Seit dem begannen die Menschen zu Ostern die Eier zu färben und erzählten dabei immer den Kindern, dass der Osterhase zum Fest kommen und denen, die sich gut benommen hatten, bunte Eier schenken würde. So legten sie von nun an auf die Fensterbretter ihre Mützen-Nester für den Osterhasen.

Als der erste Osterhase alt wurde und starb und sein Geist kam in das Hasenparadies. Dieser fliegt nun immer in der Nacht vor Ostern durch die Lande und versteckt in Mützen, Körbchen oder Hüten bunte Eier für die Kinder. Zu Ostern gehen die Kinder in der ganzen Welt diese Eier suchen. Der Osterhase ist eine wichtige Figur bei diesem Fest, als Erinnerung ihn findet man in Bücher, in Kinderzeichnungen, in Figuren aus Keramik oder Schokolade gemacht.

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski


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