Der Vorfahr unserer Familie Johann Gottfried Schlechter (1748-1823) hatte zwei Söhne, die nach Bessarabien auswanderten, David (1795-1861, unsere Linie) und David Friedrich (1800-1849).

Beide verließen ihre Heimat Murr, um sich in Plotzk anzusiedeln.

28.03.1840 Bürgerrechtsverzicht Friedrich Schlechter

Am 28. März 1840 unterschriebene Bürgerrechtsverzichtsurkunde Friedrich Schlechter und Familie1

Die Reise dauerte 10 Wochen und 3 Tage, dann hatten sie über Warschau und Odessa Plotzk in Bessarabien erreicht. Dort angekommen dauerte es jedoch noch einige Zeit, bis sie einen eigenen Hof kaufen konnten und sich ein Heim schaffen konnten. Um ihre Brüder Johann Caspar (1786-1861), der auch Bürge war für ihren Abzug, Johannes (1797-1852) und alle anderen zu informieren, wie es ihnen ergangen ist, schrieben sie 1841 nach Hause. Diese Briefe wurden am 17. April 1934 in der Beilage Zur Heimat Nr. 4 der Marbacher Zeitung Nr. 88 veröffentlicht.

Colonie Blotzge den 10 Jann. 1841

Liebe Brüder und Schwestern Freunde und Bekannte ich grüsse jetzt euch alle und wenn euch mein schreiben bei guter Gesundheit antrifft so wird es uns herzlich freuen ich grüsse auch meine Schwiegermutter2 und meine 2 Schwäger und meine 2 Schwägerin ich grüsse auch die Jungfer Friederika der Herr Schulmeister hat ihren schönen Dotenbrief gelesen wo wir mitgenommen haben er wunderte sich darüber was das für ein schönes Geschreib sey er hat ihn gefunden in unsere Hofackers predigbuch er sagte so lernen sie bei uns nicht schreiben: Ich will euch jezt schreiben wie es uns auf der Reise gegangen ist da wir nach Sulzbach kamen da trinkte mein Mann ein Glas Bier bei dem Kronenwirth Has ich aber bin nicht hinauf ich dachte mir fällt es zu schwer da rief mir der Kronenwirth da ginng ich hinauf er schenkte mir den besten Schoppen Wein ein und meinen Kindern eine Fleischsup und das kostete alles nichts da musste ich darüber weinen er wünschte uns viel Glück auf die Reise und da wir nach Murret kamen der Hirschwirth gab ihm Bier so viel er trinken mag und noch einen Vierundzwanzger3 und ich bin auch 14 Tage krank gewesen ich habe Hitz und Friehren Kopf- und Zahnweh gehabt und in Sachsen den Tag vor Himmelfahrt Abends da kamen wir in ein Wirthshaus da war ein vornehmer Herr wollte uns unser Kind abnehmen er sagte er kriege es gut besser als bei euch er werde gewiss glücklich ich nehme ihn gleich in meine Schöhse hinein wir a er sagten nein nicht um die ganze Welt wir fragten den Wirth wer er wäre er sagte er war ein Amtmann eine Stund von Bauzen die haben kein Kind der Herr schenkte mir 2 Stückle Geld nach deutschem Geld machts 36 xr4 und den Braunen haben wir verhandelt er ist nicht mehr gangen wir haben einen schönen gelbfalch5 eingehandelt wir haben 8 ƒ aufgeben müßen wir sind noch 2 Tage gefahren da ist uns eine Axs gebrochen mitten auf der Straße da ist weit und breit kein Dorf da hat er selber eine Halbaxs gemacht von der Mücke6 da fahren wir fort da bricht uns ein Rad wir wissen uns nicht zu helfen wir seynd nicht mehr weit von Warschau wir kamen voll hin da kaufte er ein Rad in Warschau wir lagen auch 9 Tage in Warschau bis wir unsere Bäße bekamen da wir von Warschau wegfahren da haben wir durch Ehstreich7 gewollt da hat man uns nicht hineingelassen unsere Bäß8 haben nicht dorthin gelautet wir fahren wieder zurück seitwärts und sind 80 Stunden herumgefahren und da wir schon weit in Russland gefahren da ist unser Schimmel nicht mehr gangen da haben wir einen schönen trachtigen Schimmel um 40 deutschen Gulden da sind wir mit 3 Roß gefahren und wir sind doch beinahe nicht fortgekommen 8 Stunden hinter Odesa haben wir über ein grosses Wasser gemüßt das ist 2 Stunden breit mit einem Dampfschiff seynd wir hinüber gefahren in 3 Viertelstunden und da wir nach Gnadenthal kamen da laufen uns des Drehers entgegen und nahmen unsere Kinder und kochten uns eine Milchsup er sagte ach was thut ihr dahin wann ich nur wieder in Deutschland wäre ihre Kinder seyn gern in Rußland aber sie nicht wir richten ihnen von dem Schwager und von der Schwester einen Gruß aus und sie sagten sie wollten auch kommen der Dreher sagte wenn einer ein wenig sein Auskommen hat so soll er in Deutschland bleiben es ist eben Rußland und kein Würtemberger Land es gebe mehner9 Fehljahren als in Deutschland und es ist schon 2 Jahr nichts gerathen es ist alles theuer da fahren wir voll nach Blotzge vor des Schwagers10 Haus das ist aufgeschlagen aber nur nicht gedeckt da decken sie alles mit Rohr da ist kein Ziegel weit und breit wir seynd gerade im Jakobi11 nach Blotzge kommen da war es 10 Wochen und 3 Tage dass wir auf der Reise gewesen seyn und 8 Wochen waren wir noch auf dem Waagen vor des Schwagers Haus bis wir einen Blatz haben kaufen könen ach da bin ich beinahe vergangen in meinem Elend und ich habe auch immer eine Andung12 nach meine liebe Geschwistrig gehabt und meine Kinder haben wieder immer zu der Baße gewollt ach da mochte mir mein Herz verspringen da hab ich Tag und Nacht immer Thränen vergossen und ich sagte zu meinem Friedrich komm lern du auch was du in Deutschland gelernt hast da nahm er das Buch und lernte da kam er an das Sprüchle : Wenn ich mich zu Bette lege so denke ich an dich wenn ich erwache so rede ich von dir da mußte er weinen da sagte ich warum weinest du er aber sagte gar nichts da vermuthe ich er denke an meine lieben Geschwistrig und an die Heimath ach da mußte ich immer Thränen vergiessen und mußte sagen wenn ich nur zu Hause geblieben wäre Nachts da ich von Schlaf erwache

da fällt mir der Vers ein, Was helfen uns die schweren Sorgen was hilft uns unser Weh und Ach was hilft es wann wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit. Da suche ich da ist es der 2. Vers aus dem Lied: Wer nur den lieben Gott läßt walten und hoffet auf ihn allezeit – da freue ich mich recht darüber und den Kindern werde auch das gute Lernen genommen sie gehen eben im Winter in die Schule und im Sommer gar nicht und sie haben auch kein Mehl wie bei euch sie mahlen auf einer Roßmühl das gefallt mir nicht da laufts einmal runter da ist es eben geschroden da muß mans zu Hause sieben es ist auch alles theuer es ist nichts gerathen keine Kartoffel und kein Hirschen13 und kein Welschkorn14 weder ein wenig Weizen, der Flachs ist auch nicht gerathen es hat nicht geregnet. Der Waizen kostet das Simmri15 2 Rubel das ist ein deutscher ƒ und das Welschkorn kostete 48 xr und die Kartoffel 24 xr wir haben 2 Meß16 gekauft zum stecken die seyn eben wie die Haselnuß und das Meßle Flachs kostet auch 2 Rubel und die Cafeebohnen das Pf.17 kostet 48 xr und der weise Zucker auch eben so und der Zuckerkandel auch eben so und das Rindfleisch 2 xr und das Pf. Butter 10 xr aber das sind keine Pf. wie in Deutschland da fehlt an einem jeden Pf. ein halber Vierling18 und ich grüße auch meine Frau Dote
und ihre Kinder und grüße auch ihre Schwester die Frau Blanken und schreibt mir auch was die Dorothea macht obt sie auch wieder gesund worden ist ich gehe immer mit ihr um und ich grüße auch meine ganze Nachbarschaft und ich wünsche auch dem Herrn Schulmeister Glück und Gesundheit in sein neues Haus und ich grüße auch die Magdalena Zimmermännin und ihren Mann ach wenn ich nur meine liebe Geschwistrig bei mir hätte ich habe eine ganze Andung nach ihnen wenn der Sonntag kommen ist da habe ich mich gefreut da seyn sie alle zu mir kommen und jezt sehe ich sie nicht mehr ach mir werde die Zeit so lange ich höre nicht läuten ich höre nicht schlagen ich sehe keinen Baum ich sehe keinen Weinberg sie haben keine Glocken und keine Uhr man kanns nicht so einrichten als wie bei euch sie bauen wirklich eine Schule und da geht man auch zugleich in die Kirche der Schulmeister haltet auch die Kirche und ich bin auch mit meinem Bruder Michael19 auf der und da wir kamen ist eben noch eine Stelle da gewesen und die hat der Schmied von Almerspach weil er nicht hat kaufen können und wir haben eine Stelle gekauft um 380 ƒ und da ist 4 Morgen20 Platz dabei zu einem Garten und zu einem Weinberg wir haben auch einen großen Platz zu einem Hof es stehet ein kleines Häuslein darauf wir können uns aber gut pelfen bis wir bauen und die Feldung mit 120 Morgen Boden und 2 Roß und das Heu und das Stroh
und den Pflug und die Egen und den Tisch und eine Krautstand in ein Fäßle
mit 6 Jm21 und 3 trachtige Kühe und 2 Räuble22 und den Brennzeug und wir wollen noch 2 Kühe kaufen das Frühjahr und auch Schaaf ein schönes Schaaf kostet 5 Rubel wir haben auch 4 Roß wenn einer eben 2 hat so ist es gerade er hätte in Deutschland eben 1 Kuh da kann man nichts anheben und 10 Hühner die Leute seyen noch mehstentheils 3 Trippel23 im Boden man meine von weitem es seyen Misthaufen der Schwager ist auch den Winter über so in einem Loch gewesen sie heißen es Buden es seyn lauter Leute von Bohlen auf unserer Colonie mir werde die Zeit so lange es sind aber auch Deutsche es ist auch alles 12 Tage später als bei euch der Christtag und das Neujahr alle Feiertage seynd nach der alten Zeit man kann sich beinahe nicht gewöhnen ich habe es wohl besser im Essen die Milch und das Schmalz und ganzen Reise umgegangen weil ich nicht Abschied von ihm genommen hab ich habe es ganz vergessen vor lauter Jammer er wird mir es doch auch verzeihen: die Eier darf man nicht so spahren aber ich bin doch nicht gern in Rußland weil ich meine liebe Geschwistrig nicht bei mir habe meine Kinder sagen immer von euch meine Friederika sagte wenn nur meine Basen und mein Döte und meine Dote kommen thät dann thät ich mich aber freuen die gebt mir doch auch ein Gutle sie war krank sie hatte eine Geschwulst an dem Kiefer ach da möchte mir mein Herz verspringen und mußte es gerade dem Schicksal überlassen wir haben kein Pflaster es ist auch weit und breit keine Abedek24 es ist eben Rußland und kein Würtemberger Land mehr ach wenn ich nur einen Tag krank bin so habe ich keinen Menschen als lauter unerzogene Kinder um mich herum und wo wir gehen wo wir stehen wo wir sitzen wo wir liegen so sind ihr immer da bei uns ach wenn nur auch eines kommen thäte es möchte seyn welches dass wolle aber man kann niemand zureden dem einen gefällts dem Andern nicht die Leute sagen woll es werde mir schon gefallen wenn ich eine Zeitlang in Rußland sey und mein kleiner Gottfried lernte anfangen zu reden das Laufen hat er auf der Reise gelernt auf einmal um Mittagszeit ist er zu uns hergeloffen und im Winter ist es viel kälter als bei euch man kann oft zwei bis 3 Tage kein Vieh trinken laßen vor Wind und Sturm und im Sommer ist es auch viel heißer und mein Schwager der hatte 44 Stück Schaafe 7 Kühe und 5 Räuble. Ach ich gebe meine liebe Geschwistrig noch einmal einen Dank was sie an mir und an meinen Kindern getan haben und mein Friedrich25 sagte schreib von mir auch einen Dank an mein Döte Doten und Baßen ach verzeihet uns daß wir so lange keinen Brief schicken wir haben schon lange einen fortgeschickt dann hat man ihn nicht angenommen es ist so schweres Papier gewesen er hätte 8 Rubel gekostet das war 4 deutsche ƒ dann haben wir wieder lange warten müßen bis wir Bostpapier bekommen haben es ist 6 Stunden weit zu holen und ich bin auch nicht ganz gesund ich habe meinen alten Husten den ich schon Winter gehabt ich mußte Nachts auf dem Bette sizen und mußte nach Odem schnaben schreibt uns auch was noch gewachsen ist bei euch nach dem Wetterschlag auf den traurigen Brief den ihr uns geschickt habet wir haben bitterlich geweint wie wir ihn gelesen haben jezt will ich mein schreiben schließen und euch mit tausend Freuden grüßen.

Ich kann nicht ganz unterlassen an meine liebe und gute Freunde zu schreiben wenn euch unser schreiben bei guter Gesundheit antrift so wird es uns herzlich freuen ich bin so in Verlegenheit wegen meiner Intlassung ich habe doch einen Verzugsbrief eingelegt ich weiß nicht wie es mir gegangen ist es ist ein großer Fehler ich kann nicht eingetragen werden wann ich die Intlassung nicht habe so bitte ich den Herrn Amtmann Pfuderer er wolle mir behilflich dazu seyn ich muß auch noch einige Pungten schreiben den Viehpreis einjahrigs Kalb kostet 7 ƒ ein paar dreijährigen Stier kosten 60 ƒ eine Kuh kauft man zu 18 ƒ ein Pferd zu 20 zu 22 da ist es von dem schönsten Vieh lauter schneeberger Farb mit den Früchten ist es wie die Leute sagen daß oft zwei Jahr berig das Essen geraden thut auch 2, 3 Jahr so viel gerad daß ganze Stieger nicht eingeheimts werden können
fünfzehnhundert Stufen Reben eingelegt der Weinbau sey gewießer man wisse von keinem Frost nichts auch von keinem Wetterschlag nichts aber der Herr
sucht die Rußländer heim durch Dürre wenn der Herr seinen Segen entziehen
entziehen will so kann er auf allerhand Art ein Vatter bringt die Nahrungssorgen nicht vom Hals er mag hinziehen wo er will doch ist es in einem Ort beßer als in dem Andern ich vor mein Theil bin mit meinem Schicksal zufrieden es ist mir auf dem Wege oft etwas überzwereg vorgekommen undmauch dahin aber doch allem ein Häuslein und hoff ich habe über ein Steinwurf weit zu meinem Nachbar ich kann auch mit meinem Pferd und Wagen umdrehen wie ich will ich füll den Hosensack nicht drober wie draußen wann der Herr nicht besonders ein Unglück über mich kommen läßt meinem Weib will es freilich nicht gefallen aber es wird schon anders kommen wann es einmal aufs Feld geht wann nur meine Kinder größer wären dann thäte es mich nicht anfechten die Frucht wird gemehet mit der Sinsen zum Theil nicht gebunden was Haber oder Gersten ist wird auf Haufen gesetzt und dann mit der Heugabel aufgeladen und dann wann es

daheim ist wird es ausgetretten mit den Pferden wann einer nur zwei Pferd hat bringt er nichts in Stand zum Pflügen muß er wieder vier haben sey es baut oder nicht ich kann euch diesen Boden nicht beschreiben es ist ein schwarzer starker Boden er lässt sich doch veregen26 mit ringer Müh ich glaube aber daß zwei rechte deutsche Roß zwingen thäten aber sie halten das Futter nicht aus sie verrecken gleich wann mein Bruder kommen will so kann er es gibt noch feile Stelle aber da ist es wie ich Öfters gesagt habe drei Trappe im Boden die Maurin von Wäsin27 oben rum einen Balken die Sparren sind Stannen daß ganze Stüger auf dem Felde verderben ich habe auch dieß Spätjahr dann Burian28 das ist stinglicht Gras und dann Wasen oben drauf das kostet 200 bis 300 ƒ wann einer nicht 5 bis 6 hundert ƒ auf den Platz b bringt soll er zu Haus bleiben ich kann den Tag nicht vor dem Abend loben und auch nicht verachten jetz will ich mein Schreiben schliessen mit viel tausend Grüßen an meine Mutter an meine Brüder an meine Schwäger an meine Schwägerin an Herrn Amtmann an Herrn Ochsenwirth an Herrn Schullehrer an an mein Herrn Vetter David Knorp und seine Frau und seine Mutter an meine Nachbar an alle gute Freunde und an alle die nach mir fragen diesen Brief wo ich an Herrn Amtmann geschickt habe, soll mein Herr Vetter bezahlen der Burgemeister noch will ich den Herrn Amtmann gebetten haben um meine Entlassung ich bitte auch meine beste Freundin die Regina sie möchte den Herrn Amtmann auch bitten daß er mir behilflich seyn soll wann er meinen Schwager Jakob einige Zeulet an das Oberamt gibt so wird mir geholfen. Die Adres ist zu machen in Besarabien im Ackermännischen Kreisgebüts mit Glehstitz Colonie Blotzge. Schicket mir meine Sachen nach Blotzge nicht nach Odes. Nehmet so verlieb ich hab es nicht beßer gelernt

Ich verbleibe euer getreuer Freund
Friedrich Schlechter.

  1. Auswanderungsgesuche Marbach Bd. 11, 1840-1843 ↩︎
  2. hier scheint Friederika geschrieben zu haben, sie konnte nicht wissen, das Anna Christina, die Mutter ihres Mannes am 8.9.1840, also ein halbes Jahr nach ihrer Abreise, starb. Ihre eigene Mutter war schon 1819 verstorben. ↩︎
  3. 24er Kreuzer von Wilhelm I. von Württemberg ↩︎
  4. Süddeutschland nutzte Münzen der Werte 3 ½ Gulden, 2 Gulden, 1 Gulden, ½ Gulden, 24 Kreuzer (xr), 20 Kreuzer, 12 Kreuzer,10 Kreuzer, 6 Kreuzer, 3 Kreuzer, 1 Kreuzer, ½ Kreuzer, ¼ Kreuzer.
    1 Gulden = 60 Kreuzer = 60 Heller (Pfennige).
    Basisgewicht eines Guldens (= Florin ƒ) waren eine Kölnische Mark aus 233,855 g Feinsilber, in Süddeutschland geteilt zu sieben 3/4 Guldenstücken.

    1 sächsischer Neugroschen = 3 1/2 Kreuzer süddeutscher Währung; 1 sächsischer Pfennig = 7/20 Kreuzer oder 1 3/5 Pfennig süddeutscher Währung.

    Entsprechend rechnete man 1 süddeutscher Gulden = 17 sächsische Neugroschen und 1 3/7 Pfennig, 1 süddeutscher Kreuzer = 2 6/7 sächsische Pfennige, 1 süddeutscher Pfennig = 5/7 sächsischer Pfennig

    siehe: Vollständiger Münzumrechner L. van Lünen · Metz 1873 Verlag der Deutschen Buchhandlung 45 rue Serpenoise ↩︎
  5. gelbfalch = Gelbfalbe = Farbe des Pferdes ↩︎
  6. Mücke – verballhornt das französische Wort mecanique, auch als meck/mick oder Heckemeck/Hickemeck bekannt, gemeint ist die Bremse des Pferdewagens (Heckemeck = Hinterradbremse) ↩︎
  7. Österreich ↩︎
  8. Pässe ↩︎
  9. mehr ↩︎
  10. David Schlechter (1795-1861) ↩︎
  11. Jakobustag (25. Juli) ↩︎
  12. Andung = altes Wort für Omen, Vorahnung, aber auch Klage, Sehnsucht, Heimweh, Erinnerung ↩︎
  13. Hirse ↩︎
  14. Mais ↩︎
  15. Simri = Hohlmaß für Getreide in Württemberg,
    1 Simri (Sri.) = 1116,8014 Pariser Kubikzoll = 22,153 Liter, später festgelegt auf 22,1533291062 Liter.
    1 Pariser Kubikzoll = 1728 Pariser Kubiklinien = 52.734.3752.658.468.401.477 Kubikmeter ≈ 19,8364 Kubikzentimeter
    1 Scheffel = 8 Simri oder 12 Simri (bis ins 16. Jahrhundert)
    1 Simri = 4 Vierling oder Invel = 16 Meßlein = 32 Ecklein = 128 Viertelein
    In Karlsruhe galt für Raukorn wie Dinkel, Hafer und Gerste wegen der Granne 16,04 Liter und bei glattem Getreide (ohne Granne = Weizen, Roggen) 13,885 Liter. ↩︎
  16. württembergisches Hohlmaß: 1 Meß = 5 Liter ↩︎
  17. Pfund = 500 Gramm ↩︎
  18. Vierling = hier in der Bedeutung ein Viertel eines Pfunds (500g), der halbe Vierling also 62,5 g, die am Pfund fehlten ↩︎
  19. Bruder Michael Koch (1777-1845) aus der ersten Ehe ihres Vaters ↩︎
  20. 1 württembergischer Morgen entsprach bis 1871 einem Tagwerk = 3.152 m² ↩︎
  21. altes Fassmaß: 1 Jmi = = 1/16 Eimer = 10 Maß = 19,17 Liter. ↩︎
  22. Räubele = Jungvieh = Jungrinder ↩︎
  23. Trippel = Träppel =Treppenstufe ↩︎
  24. Apotheke ↩︎
  25. auch hier schrieb wieder Friederike, nicht Friedrich Schlechter ↩︎
  26. vereggen, mit der Egge bearbeiten ↩︎
  27. wäsin = Wasen = Rasensode, Rasenstück ↩︎
  28. Burian = russisches Schilf ↩︎