So titelte mein Opa sein Album und fotografierte, was er für interessant hielt. Um die Aufnahmen nicht im „stillen Kämmerlein“ verschmoren zu lassen, sondern einen Rückblick in die Vergangenheit zu geben – man kann sich die Orte ja heute im Vergleich ansehen, veröffentliche ich sie an dieser Stelle.
Die Fahrt ging ab Hamburg nach Norwegen, einige der Schiffe, die zu sehen sind, erlangten einen gewissen Bekanntheitsgrad, so die „Monte Olivia“, „Hein Godenwind“, die „Oceana“ und die „Stuttgart“.
Die Bilder könne durch Anklicken vergrößert werden.
Manchmal ist die Welt kleiner, als man glaubt. Während ich alte Aufnahmen sichtete und bei findagrave veröffentliche, stellte ich fest, Lieberose … Trierenberg … da war doch eine Verbindung zu von Kutzschenbach. Zu diesem Sprung aus meinen heimatlichen Gefilden in den fernen Kaukasus möchte ich an dieser Stelle berichten.
Grabstein von Heinrich Christian Bernhard Trierenberg (1747-1849) und dessen Ehefrau Therese Cunigunde geb. Neruda (1787-1851) in Lieberose
Die Familie Trierenberg saß schon 1500 zu Kallies in Pommern und begann ihre Stammlinie mit Mathäus Trierenberg, vornehmer bürgerlicher Einwohner, ganzer Brau-Erbe und Hospital-Vorsteher zu Kallies (ca. 1560-1620). Wappen: Geteilter Schild. Vorn in Silber unten ein roter Dreiberg (Trierenberg), aus dem eine grüne Palme emporwächst, hinten in Blau ein silbernes Senkblei. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silberner Decke ein auf weißem springenden Roß reitender Ungar in blauer Uniform, in der Rechten den Säbel schwingend.1
Carl Gotthold Christian Trierenberg (1748-1808) kam als Kurfürstlich sächsischer Postmeister nach Lieberose. Er erwarb an der durchgegenden Poststrasse in der Vorstadt Lieberoses ein Grundstück. Der „Luisenhof“ war ursprünglich ein Hof mit einem Gasthaus, wurde 1802 zur Poststation ausgebaut, nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude als Krankenhaus genutzt (Landambulatorium). Sohn Heinrich Christian Bernhard (1747-1849) übernahm das väterliche Amt.
Die Familie der Kutzschenbach stammte aus Thüringen und schrieb sich wohl ursprünglich Kutzebach. Zur Namensgebung gab es einige Theorien.
Das Wappen findet sich erstmals auf einem Siegel vom 6. Oktober 1676, im Schilde ein gedeckter Wagen, auf einem alten Wappenschild soll aber ein Rabe vorhanden gewesen sein.1
Dem bewulsteten Helm mit beiderseits herabhängenden Decken dient als Zier ein sitzender natürlicher Rabe. Wappenfarben: blau-gold (P). Das Reichsadelswappen nach der Originalurkunde vom Jahre 1739 ist folgendermaßen blasoniert: „Geteilt, oben in von Gold und Blau gespaltenem Felde zwei Balken verwechselter Farbe im Sparrenschnitt, unten in Rot ein auf Rasen schreitender silberner Wolfmit ausschlagender Zunge. Auf dem gekrönten Helm mit rechts blau-goldener, links rot-silberner Decke der Wolf wachsend. (Die Wölfe als Wappentiere sind wahrscheinlich dem Freiherrlich von Ende’schen Wappen nachgebildet, da sich der Wappenempfänger mit einer Trägerin dieses Namens in erster Ehe vermählte.) Die Reichsadelsurkunden vom 6. September 1740, 13. April 1743, 19. November 1745 und 6. August 1746 zeigen dasselbe Wappen. Um das alte Wappenbild zu erhalten, führt die Familie auch einen zweiten bewulsteten Helm mit blau-goldener Decke, auf dem ein natürlicher Rabe erscheint, während als erster rechter Helm der gekrönte, mit rot-silberner Decke und nach links gekehrtem wachsenden Wolf erscheint. Der im Verlauf des 18. Jahrhunderts in der Familie Kutzschenbach gebräuchlich gewordene Wappenspruch lautet: „Justus et tenax – gerecht und fest“.1
Wie nun gehören diese Familien zusammen?
Der Königliche Finanzkommissarius und Postmeister der Stadt Lieberose, Heinrich Christian Bernhard Trierenberg (1747-1849) und dessen Ehefrau Therese Cunigunde geb. Neruda (1787-1851) sind die Eltern der Friederike Rosamunde Trierenberg (1811-1850). Diese ehelichte Ferdinand Anton Moritz von Kutschenbach (1799-1857) am 6. November 1839 in Lieberose.
Eheschließung 1834 in Lieberose
Aus dieser Verbindung ging Sohn Arthur Alexander (1835-1909) hervor.
Geburtseintrag 1835 Groß Breesen
Um die Familienverhältnisse besser verständlich zu machen, ein kleiner Überblick:
Arthur Alexander von Kutzschenbach war eigentlich Jurist, nach dem frühen Tod des Vaters wandte er sich jedoch der Forstwirtschaft zu und in der Schweiz der Milchwirtschaft und Käserei, ehe er 1862 auswanderte.
Die Landwirtschaft war ihm allerdings seit seiner Kindheit vertraut, sein Vater hatte zunächst in Groß Breesen ein Gut besessen, eher er nach Pommern ging.
Im Kaukasus wurde A. von Kutzschenbach der Gründer des Gutes Mahmutly 40 Werst von Katharinenfeld. Seine Ehefrau, die Schweizerin Anna Barbara Scheidegger (1840-1932) lernte er über ihren Vater kennen, den er als Fachmann für seine Käserei angeworben hatte. Ihr gemeinsamer Sohn, Kurt von Kutzschenbach, wurde 1906 Herausgeber der „Kaukasischen Post“3, der ersten deutschen Zeitung Georgiens.
Mahmutly war eine vorbildliche Viehwirtschaft auf 76 km² Pachtland mit Stallungen, die nach damals modernster Landwirtschaftskenntnis erbaut wurden. Diese beherbergten um 1908 rund 300 Stück Milchvieh, 120 Stück Jungvieh, dazu Zuchtstiere und Ochsen. Innerhalb von 30 Jahren entstand eine neue, mehrheitlich graubraune, stämmige Rinderrasse durch Kreuzung einer importierten Schweizer Herde, tatarischem Vieh, sowie Duchoboren-Rindern, einer russischen Rasse.3 Dazu wurden Zuchtbücher geführt, um die Abstammung der einzelnen Tiere und ihre Eigenschaften nachvollziehen zu können. Man beachtete wie in der heutigen Landwirtschaft die Milchleistung und ihre Inhaltsstoffe, den richtigen Futteranbau, Einsatz von Kraftfutter und führte Futterberechnungen durch. So entstand eine leistungsfähige Milchproduktion mit vermehrter Widerstandskraft gegen die häufigen Seuchen und das Klima im Kaukasus. Ebenso besaßen man eine ausgedehnte Bienenzucht. Diese wurde nach einigen Rückschlägen von dem extra angeworbenen Schweizer Christian Siegenthaler2, von Beruf eigentlich Käser, aufgebaut. Später baute Siegenthaler eine eigene Käserei auf.
Foto: Burgdorfer Jahrbuch 2
Bewirtschaftet wurden von ihm neben seinem Gut Mahmutly das Gut Bogaßkessan, sowie ein Forst (800 Deßj.), bestehend aus Eichen, Weiß- und Rotbuchen, der von in Deutschland ausgebildeten Förstern betreut wurde.
Auf dem Gut Bogaßkessan fand vorrangig Pferde- und Schafzucht statt, sowie Obstanbau. Auf dem Gut Ssouch-Bulach erbauten seine Söhne 1905 eine eigene Käserei.
Neben der Meierei gab es Käsereigebäude, Eiskeller, Pferde- und Schweineställe, separate Krankenställe, eine Hausapotheke mit Ambulanzraum, eine Stellmacherei, eine Schmiede, eine Mühle, eine Brotbäckerei, Gebäude der Gutswache wegen der ständigen Räuberüberfälle, Arbeiterwohnungen, ein Gebäude mit Turm für schulische und kirchliche Zwecke.
Auf den Gütern arbeitetete rund 180-200 Armenier täglich, viele der Tataren waren über Generationen auf dem Gut tätig und heirateten dort auch. Sie lebten kostenfrei in den Wohnungen, erhielten Lohn und Deputat, auch ihre Frauen, die zumeist als Melkerinnen arbeiteten. Alle Arbeitskräfte auf dem Gut wurden ausgebildet, welches etwa 1879 käuflich erworben wurde, kurz vor Ende der Pachtzeit.
Die Produktion an Käse lieferte man bis nach Warschau, Moskau, Kasan und Sibirien, die Butter blieb im Kaukasus. Die Qualität war so gut, auf der Pariser Weltausstellung wurden die Kutzschenbach´schen Käse prämiert, auf einer Ausstellung 1882 in Moskau glaubte man gar einen Betrug, nahm an, es wären Schweizer Käse. So kam eine Kommission nach Mahmutly, um sich selbst von der Echtheit zu überzeugen und vergab anschließend eine Sondermedaille.
In Tiflis gab es mehrere offizielle Verkaufsstellen, in den anderen Städten des Kaukasus Vertreter für den Verkauf der Produkte.
Für seine Verdienste in vorbildlicher wirtschaflicher, sozialer und kultureller Arbeit auf seinem Großgrundbesitz und dessen Bedeutung für die doch sehr unsichere Region nahe der türkischen Grenze wurde Arthur Alexander von Kutzschenbach vom russischen Zaren 1896 in den Adelsstand erhoben und erhielt den Titel „Baron“.
Anzeige der Dampfziegelei in der Kaukasischen Post Nr. 1
Obwohl Landwirt, gab es noch weitere Unternehmungen. So betrieb er rund 80 km von Tiflis und 15 km von Mahmutly entfernt etwa 24 Jahre lang eine von der russischen Regierung finanziell unterstütze Glashütte. Auch diese bekam ein Umfeld, wie es auf seinen Gütern üblich war, Verwaltungsgebäude, Wohnungen für die Glasmacher und eine deutsche Schule. In dieser Hütte arbeiteten überwiegend Glasfacharbeiter aus Schlesien.
Neben der Glashütte gab es zwei Ziegeleien, eine für Mauersteine, eine für Dachziegel, die Arbeiter waren Einheimische, aber auch Perser und Griechen. Im Juli 1906 streikten diese sogar einmal.
Im Jahre 1909, in der Nacht vom 8. zum 9. Juli verstarb Baron Arthur Alexander von Kutzschenbach im Alter von 74 Jahren. Karl und Alexander von Kutzschenbach erbten die Güter. Karl starb bereits 1911 in Lugano und wurde nach seiner Einäscherung in Dresden nach Mahmutly überführt. Seine Witwe Anna führte das Gut weiter, bis es in den Wirren der Revolution 1918 von den Boschewiki zerstört wurde. Sie wurde enteignet, ihr Sohn Frank zum Verwalter der Überreste bestellt. Letzlich verließen sie den Kaukasus und kehrten nach Deutschland zurück.
Alexander und seine Frau wurden inhaftiert, wie viele andere Deutsche im Kaukasus, nach der Entlassung starb er mit nur 53 Jahren auf Gut Bogaßkessan 1922, seine Frau folgte ihm ein Jahr später in Tiflis.
1913 war eine Feier zum 50. Jahr des Bestehens der Güter, sieben Jahre später waren von dem einstigen Vorzeigegut nur noch Trümmer übrig.
50 Jahr Feier 1913
Neben seinem Vater war Baron Kurt Ferdinand von Kutzschenbach (1871-1915) vermutlich der bekannteste von Kutzschenbach in Georgien.
Nach seiner Ausbildung wurde er zunächst Akzisebeamter der russischen Spiritus-Monopolverwaltung und später in der russischen Landesgendamerie Distrikts-Hauptmann in Karakly/Erewan.
1899 heiratete er die in Spremberg geborene Marthe Elsbeth Frieda Schwetasch (1879-1902). Die Familie Schwetasch war mit der Familie Trierenberg, seine Vorfahren, verwandt.
Eheschließung in der Spremberger Kreuzkirche 1899
Aus dieser Ehe entstammten zwei Söhne, Herbert Curt Erdmann, wohnhaft in evangelischen Johannesstift und Schüler in Berlin-Spandau, starb bereits am 14. Dezember 1912 im städtischen Krankenhaus Spandau, er wurde nur 11 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vater Kaufmann in Tiflis, die Mutter war bereits am 25. Dezember 1902 in Tiflis verstorben.
Eine erneute Ehe erfolgte 1907 mit Eva Doehn, sie kam aus Preußisch Stagard.
In Tiflis lernte er den Schlesier Artur Leist, (1852-1927) kennen, dieser hielt sich seit 1884 im Kaukasus auf und lebte seit 1892 ebenfalls in Tiflis. Leist beherrschte die georgische und armenische Sprache und arbeitete als Übersetzer ins Deutsche, schrieb auch allerlei Artikel über kaukasische Themen für Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland. So kam Leist die Idee, eine deutschsprachige Zeitung heraus zu geben. Mitstreiter fanden sich schnell, cand. jur. Alexander Fufajew (1866-1936, wurde im Gefängnis erschossen); Erich Bernstein (1865-1932), Berliner Zahnarzt und Lehrer in Tiflis; Alexis Walling (1861-1936), Lehrer in Tiflis; Franz Schulz (1864-1934) Lehrer in Tiflis; Brauereibesitzer Otto Mader aus Tiflis; Kaufmann Hugo Heerde; Kaufmann Theodor Warmbrunn – bereits bei den von Kutzschenbach tätig, übernahm Kasse und Buchhaltung; der Schweizer Albert Kirchhofer Lehrer in Helenendorf und Tiflis; Fräulein Helene Walter, Lehrerin und Korrektorin der Zeitung, sowie Kurt von Kutzschenbach, der Herausgeber und zeitweise verantwortlicher Redakteur wurde.
Am 18. Juni 1906 war es soweit, die erste Ausgabe der „Kaukasischen Post“ erschien. Die Zeitung erschien damals wöchentlich, jeweils am Sonntag und beinhaltete politische Leitartikel, Nachrichten, Annoncen, Leserbriefe, eine Rundschau aus dem In- und Ausland sowie Nachrichten aus den deutschen Kolonien im Kaukasus.
Da das Interesse unter der deutschsprachigen Bevölkerung groß war, erschien die Zeitung ab 1909 deutlich erweitert als §Kaukasische Post – Einzige Deutsche Zeitung des Kaukasus – Insertionsorgan für Cis- und Transkaukasien“. In der Zeit des ersten Welkrieges wurde „Kaukasische Post“ eingestellt und erschien erst wieder 1918, ehe sie 1922, kurz nach dem Einmarsch der Roten Armee in Georgien, ihr Erscheinen endgültig einstellen musste.
Während der Erste Weltkrieg tobte, wurden Baron Kurt von Kutzschenbach und seine zweite Frau Eva auf ihrem Landgut Tabaruki, etwa 25 km von Tiflis entfernt, ermordet. Nur sein Sohn Walter (1900-1974) aus erster Ehe überlebte diesen Überfall durch Zufall, da er als Schüler im Internat in Tiflis war und kehrte später nach Deutschland zurück.
Quellen:
Stammbuch des thüringischen Geschlechts von Kutzschenbach. Im Auftrage der Familie zusammengestellt von Walther von Kutzschenbach und Rolf von Kutzschenbach. 1915. Gedruckt bei C. A. Starke, Hoflieferant Sr. Maj. des Kaisers und Königs, Görlitz.
BURGDORFER JAHRBUCH 1986, LIII. Jahrgang Herausgegeben von der Casino-Gesellschaft Burgdorf, der Ortsgruppe Burgdorf der Hernischen Vereinigung für Heimatschutz, dem Rittersaalverein Burgdorf, der Gemeinnützigen Gesellschaft Burgdorf und dem Oekonomischen und gemeinnützigen Verein des Amtes Burgdorf. Kommissionsverlag: Langlois & Cie.
Kaukasische Post diverse Ausgaben
KARL AUGUST FISCHER Die„Kaukasische Post, Verlag von S. Hirzel in Leipzig, 1944
Handbuch der preußischen Adels, herausgegeben unter Förderung des königlichen Herold Amtes, Erster Band, Berlin 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, könihliche Hofbuchhandlung
nach: Paul Langhans, Nr. 7. Deutsche Kolonisation im Osten. II. Auf Slavischem Boden.; Justus Perthes Gotha, 1897
Die Einwanderung der Mennoniten nach Russland begann mit der Aufforderung des russischen Abgesandten, Collegien-Assessor George von Trappe, dem Ruf der Zarin Katharina II. Folge zu leisten und die Steppe urbar zu machen.
Die Anhänger der nach ihrem Gründer Menno Simons benannten Glaubensrichtung lehnen die Taufe ihrer Kinder ab, sie sollten sich erst als Erwachsene durch die Taufe bewußt zu ihrer Religion bekennen. Durch ihre Ablehnung jeglicher Gewalt verweigern sie auch jeden Kriegs – oder Militärdienst, Staatsdienst und die Eidesleistung. Bereits im 16. Jahrhundert flüchteten die Mennoniten auf Grund dieser Haltung und religiöser Verfolgung in das Mündungsgebiet der Weichsel. Hier erhielten sie 1780 von Friedrich II. ein Gnadenprivileg, das sie vom Militärdienst befreite. Ihnen wurde Schutz bei der Ausübung ihres Gewerbes zugesagt, vor allem in der Textilherstellung und –verarbeitung, jedoch durften sie nur mit Genehmigung des Königs Land erwerben.
König Friedrich Wilhelm II. war nicht bereit, dieses Gnadenprivileg nach dem Tod seines Onkels 1786 anzuerkennen und verschärfte das Verbot des Landerwerbs. So wurde die Landnot enorm, dazu kamen nun Zwangsabgaben für protestantische Schulen und Kirchen, die ihre Kinder nicht besuchten und für die Befreiung vom Militärdienst, die mangels Wehrdienst erfolgen musste. Die ständigen Überflutungen der Deiche brachten Ernteausfälle mit sich, die der ständig wachsenden Mennonitengemeinschaft zusätzliche Probleme bereiteten. So war die Verlockung, weites Siedlungsland zu erhalten, gross.
Die Danziger Mennoniten entsandten zwei Deputierte, Jakob Höppner und Johann Bartsch, Ende September des Jahres 1786 nach Russland, um geeignetes Siedlungsland zu finden. Ihr Reiseweg führte sie zunächst per Schiff nach Riga, von dort aus nach Dubrowna/Weissrussland. Dem Generaladjutanten von Taurien, Generalleutnant Baron von Stahl empfohlen, brachen sie nach Krementschug auf und von dort nach Cherson.
Hier war nicht nur ihr Winterlager, sie bereisten den Cherson, ehe sie am 13. Mai 1787 der Zarin in Krementschug vorgestellt wurden. Diese sicherte ihnen folgende Privilegien zu:
Religionsfreiheit
als Reisekosten in das Siedlungsgebiet erhält jeder Erwachsene 25, jedes Kind unter 14 Jahren 12 Kopeken und freies Quartier
bei Ankunft für jede Kolonistenfamilie 65 Desjatinen Land
die russische Regierung verpflichtete sich, Holz für den Hausbau und Baumaterial für zwei Mühlen zu Verfügung zu stellen
bis zu ersten Ernte soll eine Unterstützung von 10 Kopeken pro Person und Tag gezahlt werden
für den Kauf landwirtschaftlicher Geräte und Saatgut erhält jede Familie ein Darlehen von 500 Kopeken, welches nach 10 Jahren in drei Raten zurückzuzahlen wäre
in den ersten 10 Jahre nach der Ansiedlung erhalten die Kolonisten eine Steuerbefreiung, danach wären pro Desjatine und Jahr 15 Kopeken zu zahlen
Befreiung von Militärdiensten, Fuhrdiensten, öffentlichen Arbeiten und Einquartierungen, im Gegenzug sind die Kolonisten verpflichtet, Brücken und Wege in ihrem Siedlungsgebiet zu pflegen und instand zu halten
Die Abgesandten begleiteten nach dieser Unterredung die Zarin auf die Krim. Im September des Jahres wurden auf ihr Bitten hin diese Zusicherungen durch Fürst Potjomkin fixiert. Höppner und Bartsch kehrten danach über Krementschug, Sankt Petersburg, Riga und Warschau zurück in die Heimat. Noch in Riga trafen sie auf die Familien des Hans Hamm, Kornelius Willins, Peter Rogese, Jakob Harder und Dietrich Isaak. Bei ihnen war auch der ledige Abram Krahn, Schwager des Isaak. Sie hatten sich bereits auf den Weg nach Russland machen wollen, als ihnen das Geld aus ging. Nun konnten sie Reisekosten im Hauptbüro beantragen zur Weiterreise.
Reiseweg der Danziger Mennoniten
In Warschau mussten Hoppner und Bartsch den König von Polen, Stanislaus II. August, über den Wunsch zur Auswanderung der Danziger Mennoniten und ihr Abkommen mit der russischen Zarin unterrichten. Mit ihrem Eintreffen in Danzig wurde am 19. Januar 1788 eine Versammlung der Auswanderungswilligen einberufen. Wer auswandern wollte, musste nun einen Pass beantragen und zehn Prozent seines Vermögens als Abzugsgeld an den preußischen Staat zahlen.
Am Ostersonntag, den 22. März 1788, brachen 7 Familien mit 50 Personen unter Höppners Führung von Bohnsack aus nach Stutthoff auf. Am nächsten Tag setzten sie sich mit Schlitten über das tauende Eis in Richtung Riga in Bewegung. Um ihren Pferden Schonung zu geben, blieben sie vier Wochen, ehe sie nach Dubrowna aufbrachen, das sie am 24. Juni 1788 erreichten.
Eine Weiterreise war zunächst nicht möglich, da sich Russland im Krieg mit der Türkei befand. Bis zum Frühjahr 1789 lagerten sie, während nach und nach weitere 228 Familien eintrafen. In der ersten Maiwoche 1789 brachen 6 Familien mit Höppner auf, um eine Vorhut zu bilden. Über Orscha und Krementschug reisten sie nach Jekaterinoslaw, wenig später weiter in das Tal der Chotitza, welches sie im Juli 1789 erreichten.
Das Entsetzen der Kolonisten bei Ankunft war groß, ein verlassenes zerstörtes Dorf lag vor ihnen, kein Baum, kein Strauch, kein Tier war in der Umgebung zu finden. Das ihnen versprochene Land war nicht hier, doch nun mussten sie sich allen widrigen Umständen zu trotz einrichten.
Während Höppner, Bartsch und einige andere auf die Dneprinsel Chortyzja zogen, wo ein verlassenes Wohnhaus ihr Quartier wurde, begannen die anderen Familien mit der Errichtung von Unterkünften, zumeist Erdhütten, um sich auf den herannahenden Winter vorzubereiten.
aus: Paul Langhans, Nr. 7. Deutsche Kolonisation im Osten. II. Auf Slavischem Boden.; Justus Perthes Gotha, 1897
So wurde die Kolonie Chortitza ( Chortyzja, Хортиця, Хортица), nordwestlich der Insel Chortyzja, durch Flamen gegründet. Die Friesen ließen sich im von ihnen gegründeten Dorf Kronsweide nieder. Zwischen 1793 und 1796 kamen weitere 118 Familien, welche auf die bereits bestehenden Kolonien Chortiza verteilt wurden. Ingesamt entstanden zwischen 1789 und 1797 elf mennonitische Kolonien.
Eine erneute Bestätigung ihrer Privilegien erhielten die Mennoniten 1800 durch einen Gnadenbrief des russischen Zaren Paul I.
Ab 1803 erfolgte eine erneute Auswanderungswelle, die nun ankommenden 342 Familien aus dem Elbinger und Marienburger Gebiet lagerten bei ihren Brüdern und Schwestern der Chortitzer Kolonien, ehe sie in die Molotschna weiter zogen.
Die Aufhebung aller Privilegien der Russlanddeutschen durch den russischen Zaren Alexander III. im Jahr 1871 zwang auch die Mennoniten zum Militärdienst, trotzdes von ihnen durchgesetzten Ersatzdienstes entschlossen sich tausende nach Übersee auszuwandern. Vor allem zwischen 1874 und 1879 zog es sie vor allem nach Nordamerika, etwa 18.000 ließen sich in Canada nieder.
Ab 1899 verließen viele Familien die Kolonien auch in Richtung Sibirien, ab 1907 sogar planmäßig. So entstanden bis 1914 rund 100 Siedlungen durch 200 Chortitzer und 1000 Familien aus der Molotschna um Omsk, Slawgorod, Pawlodar und Minussinsk.
Die russische Regierung unterband diese Auswanderungswelle ab 1929 radikal. Die Entkulakisierung seit 1928 betraf auch die Mennoniten, deren Geistliche und Lehrer, sowie viele weitere Menschen verschleppt, verbannt oder erschossen wurden. Die Kirchen wurden, wie überall, geschlossen. Insgesamt wurden zwischen 1929 und 1941 aus den Chortitzer Kolonien 1144 Männer, 162 Frauen und 150 Jugendliche verschleppt. Der Verbleib von 973 Personen ist ungewiss, 332 kamen in den Ural , 66 in den hohen Norden, 50 in den Süden, 18 nach Sibirien, jeweils sechs in die Zentralgebiete und den Fernen Osten, vier nach Kasachstan und eine Person in den Kaukasus.
Am 28. August 1941 wurde die Umsiedlung aller Russlanddeutschen durch Stalin befohlen, nun wurden die meisten verbliebenen Einwohner deportiert, das betraf 1438 Männer, 367 Frauen und 482 Jugendliche.
Etwa 35.000 Mennoniten gelang es, nach der Kapitulation in Stalingrad am 2. Februar 1943 mit auf den deutschen Tuppen in Richtung Westen zu ziehen, da die deutsche Armee aufgefordert wurde, die restliche deutsche Bevölkerung mitzunehmen, etwa 350.000 Deutsche, die in der Sowjetunion lebten.
Der geordnete Abzug betraf zunächst die Mennonitenkolonie Molotschna am 12. September 1943, danach folgte die Mennoniten-Siedlung Chortitza und Ende Oktober die Mennoniten-Siedlung Zagradovka. Anfänglich mit Zügen in den Warthegau unterwegs, setzte man nun auf Pferdewagenkolonnen, um die Steppe zu verlassen.Im März 1944 trafen die Evakuierten ein und blieben ebenso, wie die Bessarabier, die nach der Umsiedlung zur Ansiedlung auf dortige Bauernhöfe verteilt wurden. Auch die Mennoniten durchliefen den Einbürgerungsprozess der Einwanderungszentrale (EWZ), um die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Teil des Melderegisters von Plattkow Kreis Beeskow, Nr. 222-255 sind Angehörige des Trecks1
Der Aufenthalt im Wartheland sollte nicht einmal ein Jahr dauern, da erreichte die Front am 17. und 18. Januar 1945 Polen und Ostpreußen. Auf der Flucht in Richtung Westen schlossen sich auch polnischen und Danziger Mennoniten an, einige versuchten über die Ostsee nach Norden zu fliehen.Am 2. Februar 1945 erreichte ein Teil von ihnen den kleinen Ort Plattkow (Błotko), ein Dorf rund 40 km westlich der Oder im Spreewald, heute Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg). Sie blieben, wie aus den Melderegistern1 ersichtlich, bis zum 24. Februar, dann hatte die Front sie erneut eingeholt.
Es folgten erbitterte Kämpfe beiderseits der Oder auf dem Vormarsch nach Berlin. Vielen Flüchtlingen war nicht bewußt, das sie auf der westlichen Seite der Oder nicht in Sicherheit waren. Die Elbe war die Trennungslinie zwischen Ost und West, die in Jalta vereinbart wurde, so wurden viele von ihnen gefangen genommen und in die Sowjetunion deportiert. Doch auch in der westlichen Zone wurden viele gefangen und gewaltsam zurück geschickt (repatriiert).
Nach Schätzungen sind von den ~ 35.000 mennonitischen Flüchtlingen, etwa 23.000 auf diese Weise zurück geschafft worden und überwiegend nach Sibirien in Lager gekommen. Die verbliebenen 12.000 wanderten nach Aufenthalten in deutschen Flüchtlingslagern zur Hälfte nach Kanada und zur Hälfte nach Südamerika aus (Paraguay , Uruguay, Argentinien). Dort trafen viele von ihnen auf Angehörige der Auswanderungswellen nach den Erlassen von 1871, die sich inzwischen in ihren Kolonien ein neues Leben geschaffen hatten.
Gründungsjahr
Name
ukrainischer Name
russischer Name
1789
Chortitza
Chortyzja/ Хортиця (ehemaliger Stadtteil von Saporischschja)
Chortitza/ Хортица
1789
Insel Chortitza
zerstört 1917, heute Ostriw Chortyzja/ Острів Хортиця (im Stadtgebiet von Saporischschja)
Ostrow Chortitza/ Остров Хортица
1789
Alt-Kronsweide
auch Bethania, Welykyj Luh/ Великий Луг (Stadtteil von Saporischschja)
Weliki Lug/ Великий Луг
1789
Einlage
Kitschkas/ Кічкас (im Norden von Saporischschja, Rajon Lenin)
Kitschkas/ Кичкас
1789
Neuenburg
Malyschiwka/ Малишівка
Malyschewka/ Малышевка
1789
Neuendorf
Schyroke/ Широке
Schirokoje/ Широкое
1789
Rosental
Kanzeriwka/ Канцерівка (teilweise im Stadtgebiet von Saporischschja)
Kanzerowka/ Канцеровка
1789
Schönhorst
Rutschajiwka/ Ручаївка
Rutschajewka/ Ручаевка
1797
Schönwiese
(südlicher Stadtteil von Saporischschja)
Schenwise
1803
Burwalde
Baburka/ Бабурка
Baburka/ Бабурка
1809
Kronsthal
Kronstal/ Кронсталь, Dolynsk/Долинск
Dolinsk/ Долинск
1812
Osterwick
Pawliwka/ Павлівка (Teil von Dolynske)
Pawlowka/ Павловка
1816
Schöneberg
Smoljane/ Смоляне
Smoljanoje/ Смоляное
1823
Alt Rosengart
Nowoslobidka/ Новослобідка
Nowoslobodka/ Новослободка
1824
Blumengart
Kapustjane/ Капустяне (auch Kapustjanka/ Капустянка; existiert nicht mehr als Ort)
Kapustjanka/ Капустянка
1824
Neuhorst
Selenyj Haj/ Зелений Гай (früher Ternuwate/ Тернувате)
Selenyj Gaj/ Зеленый Гай (Ternuwatoje/ Тернуватое)
1833
Neu-Kronsweide
Wolodymyriwske/ Володимирівське
Wladimirowkskoje/ Владимировское
1860
Gerhardstal
nach Überfall 1919 flöhen die Bewohner, existiert nicht mehr als Ort, nahe Tscherwonyj Jar
Tschernoglasowka/ Черноглазовка
1867
Petersdorf
nach Überfall zerstört
1869
Adelsheim
Tochterkolonie von Chortiza
1869
Eichenfeld
Tochterkolonie von Chortiza, nach Überfall 1919 zerstört
1869
Franzfeld
Tochterkolonie von Chortiza
1869
Hochfeld
Tochterkolonie von Chortiza
1869
Nikolaifeld
Tochterkolonie von Chortiza
1878/1880
Neu Rosengart
Schmeryne/ Жмерине
Schmerino/ Жмерино
1880
Kronsfeld
Udilenske/ Уділенське
Udelenskoje/ Уделенское (auch Chutor Udelnenskij)
1889
Paulheim
1919 nach Überfall zerstört
1889
Reinfeld
1919 nach Überfall flohen alle Bewohner
Mariental
Landgut, auch Lutschinowo/ Strahlendorf, nach 1918 untergegangen
Quellen:
Dr. Karl Stumpp: Zusammenfassender Bericht über die 19 deutschen Siedlungen des Chortitza Gebietes auf der Westseite des Dnjepr, Gen. Bez. Dnjepropetrowsk, vom 5. November 1942
Verschwundene deutsche Dörfer im Rayon Chortitza, Kreisgebiet Sapososhje, Generalbezirk Dnjepropetrowsk; Der Reichsminister für die besetzten Ostengebiete. Kommando Dr. Stumpp. Kreisbeauftragter Gerhard Fast; Chrortitza den 5. Oktober 1942
Dialektologie. 2. Halbband; herausgegeben von Werner Besch,Ulrich Knoop,Wolfgang Putschke,Herbert E. Wiegand; Walter de Gruyter, 2008
Huebert, Helmut T. and Susan Huebert. „Great Trek, 1943-1945.“ Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online
Wenn ich weit in meine Kindheit zurückdenke, fallen mir zwei Dinge ein, die Papa für mich gebaut hatte.
1. einen Schlitten aus Eisen, grün gestrichen mit roter Holzplatte als Sitz, oh, …. wie peinlich ! ( Wir nannten ihn „Nähmaschine“, warum auch …. ? )
Er hatte es gut gemeint, aber damit hab ich mich nicht nach draußen getraut, das Gespött der anderen befürchtet.
2. einen Roller, das war der Knaller, so einen hatte keiner. Es war kein Tretroller wie üblich, nein, der hatte einen Lenkstangenantrieb. Hab ich sonst nirgendwo gesehen.
Das Prinzip des Fahrens war einfach, einmal mit dem Fuß abgestoßen, bewegte man die Lenkstange stetig vor und zurück, wie auf einer Draisine und der Roller war in Fahrt, einfach nur prima. Die Lenkstange war an einem Drehpunkt ( vor / zurück ) befestigt, an der Gabel befand sich ein Segment vom Tretlager eines Fahrrades, das auf ein Innenritzel das Vorderrad antrieb. Das Vorderrad hatte ein Freilauf, wie beim Fahrrad. Alles war zwar gewöhnungsbedürftig zu händeln, aber wenn man den Bogen raus hatte, einfach nur noch genial. Wo der Roller abgeblieben ist, kann ich mit Bestimmtheit nicht mehr sagen, ich glaube aber, Papa hat ihn später an einen Arbeitskollegen, einem Fuhrunternehmer aus Bornim, weitergegeben.
Zum Ende der 80er Jahre waren die Urlaubsfahrten mit Wohnwagen und Trabant für Mutti und Papa doch langsam zu anstrengend, sie blieben lieber auf dem Grundstück am Plessower See. Der eigene Zugang zum Wasser entschädigte für den entgangenen jährlichen Campingurlaub an der schönen Ostsee.
Da der Campingwagen nun ungenutzt in der Garage stand, haben Gisela und ich den Klappfix mit dem Wohnwagen ausgetauscht. Das war natürlich eine schöne Sache.
Den Wohnwagen habe ich dann nach meinen Vorstellungen umgebaut, er bekam neue Rückleuchten, innen einige Umbauten, einen 220V Stromanschluß, einen Trafo, der 220V zusätzlich in 12V umwandelt, da die Innenbeleuchtung vorher direkt aus der Autobatterie gespeist wurde, außerdem ein neues, größeres Vorzelt, natürlich wieder auf der alten Phönix genäht und eine Überplane. Von außen eine neue Lackierung.
Die letzten Jahre arbeitete Papa in der Rechtsabteilung des Güterkraftverkehrs. Da ging es nicht mehr um Baumaßnahmen und technische Dinge, sondern ausschließlich um Paragraphen § und Rechtsstreitigkeiten.
Seinen Ruhestand verlebte er mit Mutti, bis auf die Wintermonate, meist auf dem Wochenendgrundstück in Kemnitz.
…………… aber, auch diese schöne Zeit ging leider im Jahre 2003 zu Ende.
Die Stadt Werder hatte die Pacht für das Grundstück am Wasser so drastisch erhöht, dass Mutti und Papa sich leider dazu durchringen mussten, das schöne Fleckchen im Grünen aufzugeben. Der Jahreszeit entsprechend, auch die traurige Stimmung ! Der Abschied fiel schwer.
Kurz danach gab Papa auch das Autofahren altersbedingt auf.
Im Jahre 2005 gaben sie ihre letzte Wohnung, im 14. Stock des Hochhauses Zentrum Ost, in Potsdam auf und zogen in das Potsdamer Bürgerstift.
Die nächste Trennung galt dem Wohnwagen.
Die beiden Garagen in der Otto-Nagel-Straße (früher Wollnerstraße) wurden vom neuen Besitzer des Hauses gekündigt. Bis zur Aufgabe des Grundstückes in Kemnitz, konnten wir den Wagen dort abstellen. Ein ungutes Gefühl war immer dabei. Die Einbruchszahlen und Plünderungen nahmen auch dort stetig zu. Ohne Unterstellmöglichkeit ging es leider nicht.
Wir hatten zum Glück die Möglichkeit, den Campingwagen der Nachwelt zu erhalten. Wir gaben ihn 2003 der Erwin Hymer Stiftung in Bad Waldsee zur Dauerleihgabe für deren Museum. So ist er gut aufgehoben und kann mit anderen Exponaten besichtigt werden.
Der letzte Urlaub auf dem Campingplatz Ückeritz ( Insel Usedom ).
…. in Erinnerung an meine Eltern
Fotos und Grafiken: Privatbesitz Gerd Seifert und Admin
Als Mutti und Papa in den 60er Jahren noch regelmäßig mit dem Wohnwagen an die wilde Badestelle des Plessower See’s fuhren, kamen sie mit dem Bürgermeister von Werder/Havel ins Gespräch. Dieser bot ihnen ein Grundstück direkt an diesem See zur Pacht an. Sie besichtigten das Grundstück, es lag direkt am Wasser, aber reine Wildnis weit und breit, trotzdem sehr schön. Sie überlegten lange, ob sie sich die Arbeit aufbürden wollten, alles urbar zu machen.
Ein Wassergrundstück war doch zu verlockend, so wurden sie ab 1967 Pächter in der Wildnis am See.
Nach und nach kamen noch ein knappes Dutzend Interessenten dazu, so waren sie nicht mehr allein auf weiter Flur
Eisangler 2
.
Das unverhoffte Angebot des Bürgermeisters war inoffiziell damit zu begründet, den Uferstreifen mit Pächtern zu besiedeln, um das unkontrollierte Angeln der Soldaten der Roten Armee zu unterbinden. Der Plessower See wurde von der Gemeinde als Fischaufzugsgewässer genutzt. In der Nähe lag ein großes Armeegelände der Sowjetarmee.
Papa war von Werder und seiner Umgebung schon immer sehr angetan, da er zeitweise als Soldat auf dem dortigem Fliegerhorst stationiert war und damals sogar am Rande des Flugfeldes eine Wohnung in Aussicht hatte. Das Heeresbauamt errichtete in den 30er Jahren Einfamilienhäusern für den Standort der Luftkriegsschule 3. Nach dem Krieg wurden die Häuser von Offizieren der Sowjetarmee genutzt und heute ist das ganze Areal des Flugfeldes eine Wohnsiedlung. Die Phöbener Landstraße ist die heutige Phöbener Chaussee.
Nicht weit entfernt, liegt im südwestlichen Teil der Stadt Werder/Havel der Plessower See. Der Kemnitzer Chaussee stadtauswärts folgend, zweigt an der Bus-Haltestelle „Dicke Eiche“ ein Sandweg ab, dieser führt direkt zum See und zum ehemaligen Pachtgrundstück von Mutti u. Papa.
Am Kleinen Plessower See 3
Aus diesem ehemals verwildertem Grundstück machten Mutti und Papa eine kleine Oase, herrlich am Wasser gelegen. Papa baute eine Wohnlaube, ein kleines Toilettenhäuschen und sogar ein Duschhaus mit warmem Wasser mittels einer Propangastherme. Die Pächtergemeinschaft legte sich Strom und später eine Trinkwasserleitung zu den Grundstücken, bis dahin versorgte er die Dusche über eine Pumpe mit Wasser aus dem See.
Das kleine Häuschen war wohnlich mit allem ausgestattet, um die Wochenenden und den Jahresurlaub darin zu verbringen. Ein Kleiderschrank, ein Tisch, zwei Sessel, anfangs ein Doppelstockbett, welches Papa aber bald durch eine eigens konstruierte, ausklappbare Bettcouch ersetzte. Im Raum befand sich noch ein Wohnregal und eine Kochecke mit Spüle. Damit man es auch an kalten Tagen aushalten konnte, bekam das Haus einen Ofen, angeschlossen an einem außenliegenden, eisernen Kaminschornstein.
Beruflich änderte sich für Papa auch einiges. Nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall mit dem Fahrschulwagen und einer Verletzung seiner Wirbelsäule, gab er die Arbeit als Fahrlehrer auf. Er wechselte im Laufe der Jahre in verschiedene Bereiche des VEB Güterkraftverkehr. Dafür war es gut, dass er Anfang der 60er Jahren noch einmal die Schulbank drückte und seinen Meisterbrief für die Volkseigene Industrie machte.
Nach seinem Unfall arbeitete er beim Kraftverkehr im „Büro für Neurerwesen“.
Neurerwesen war ein staatlich gelenktes Verfahren, mit Hilfe von Verbesserungsvorschlägen der Werktätigen, die Produktivität in den Betrieben zu steigern.
Papa hatte in diesem Rahmen einen Fahrtrainer für die Fahrschule konstruiert, um die ersten Schritte der Fahrschüler frei von den jeweiligen Straßenverhältnissen zu starten.
Es war ein Rollenstand, auf dem man das Fahrzeug, wie im normalen Fahrbetrieb, händeln konnte.
So entstand ein fester und ein mobiler Fahrtrainer. Für die Fahrschüler war es sehr angenehm, erst dann auf die Straße zu kommen, nachdem man das Auto in seiner Funktion beherrschten konnte.
Nach einiger Zeit im Neurerwesen, wechselte Papa beim Güterkraftverkehr in die Bauabteilung. Hier war er maßgeblich an der Vermittlung, Planung und dem Bau eines Ferienobjektes in Werder/Havel betraut.
Die Ferienhäuschen entstanden auf einem Areal in der Nähe des Plessower See, der Badestrand zur Siedlung befand unmittelbar auf einer Brache neben Mutti und Papas Parzelle.
Ausgleich zur täglichen Büroarbeit suchte Papa in seiner Garage, dort wurde immer etwas gebaut und geschraubt. So entstand, natürlich aus den obligatorischen alten Metallbetten, Sperrholz und Leinwand, ein zerlegbarer Strandkorb für den Urlaub an der Ostsee. Der Korb war bespannt mit einer weiß/gelben Plane, als Polster dienten die Schaumstoffauflagen des Wohnwagens. Bei den Ostseeaufenthalten wurde er regelmäßig im Wohnwagen zerlegt mitgenommen. Es war jetzt wie ein Hauch Luxus.
Durch das Grundstück in Kemnitz kam es manchmal zu Transportproblemen, der PKW Trabant reichte oftmals in seiner Kapazität nicht mehr aus. Also mußte ein Anhänger her. So wurde in der Garage wieder getüftelt und gebaut.
Es entstand 1976 ein Lastenanhänger in Metallbauweise, natürlich mit einer Auflaufbremse. Papa hatte ihn optisch den gängigen, fabrikmäßigen Modellen angepasst. Durch die innen laufenden Räder stand genug Ladefläche zur Verfügung.
Das war gut so, denn Anfang der 80er Jahre bauten wir diesen Anhänger zu einem Zeltanhänger um. Dazu bekam der Hänger einen Lattenrost, über die Zuggabel ausgeklappt, entstand eine Liegefläche von 2 m. 4 Stützen erhöhten das Dach und mit der gleichen Dachhaut wurden die Seitenwände bespannt. Das war gut so, denn Anfang der 80er Jahre bauten wir diesen Anhänger zu einem Zeltanhänger um. Dazu bekam der Hänger einen Lattenrost, über die Zuggabel ausgeklappt, entstand eine Liegefläche von 2 m. 4 Stützen erhöhten das Dach und mit der gleichen Dachhaut wurden die Seitenwände bespannt. Das orangefarbende Material stammte von einer LKW-Plane. Schaumstoffmatten rein, fertig war die Schlafkoje.
Phönix-Nähmaschine4
Um alles zu komplettieren, nähte ich noch ein Vorzelt auf unserer alten, antiken Phönix-Nähmaschine, diese eignete sich gut für feste, derbe Stoffe.
Eigentlich war es für Papa der 4. gefertigte Wohnwagen. Die Näh-und Lackierarbeiten übernahm ich jetzt. Als Grundlage für das Vorzelt diente unser bisheriges Zelt, welches ich vollkommen zerschnitt und den Maßen des Zeltanhängers anpaßte. Eine große Überplane schützte zusätzlich vor Regen und Wind.
Fortsetzung
Fotos und Grafiken ohne Benennung: Privatbesitz Gerd Seifert; admin
Ersatzteile für Autos gab es nur auf den Schrottplätzen, noch dazu, wenn man einen Exoten, wie RENAULT fuhr. Für Papa kein Problem, er kannte alle relevanten Plätze und dank seines technischen und handwerklichen Verständnisses und Geschick, hatte er so gut wie keine unvorhergesehenen Pannen.
Dafür musste er aber mit seiner Bereifung regelrecht haushalten. Die Räder waren sein Kapital, es musste sorgsam damit umgegangen werden, Neureifen waren teuer und nicht leicht zu beschaffen.
Beim Vulkanisiermeister Karl Frosch in Potsdam bekam Papa stets Hilfe, möglichst lange mit der LKW-Bereifung auszukommen, es waren damals RIESA-Reifen, des 1946 in Sachsen gegründeten Reifenwerkes. Für die Langlebigkeit und die vielen gefahrenen Kilometer der Reifen bekam Papa in den 50er Jahren vom Werk eine Urkunde und einen Zündschlüsselanhänger, der ihn auf all seinen Fahrten begleitete und heute noch existiert. ( „Gute Fahrt auf Riesa-Reifen“ )
Mit der Gründung des Güterkraftverkehrs gingen die lukrativen Transportaufträge durch die „ATG“ vorwiegend an die staatlichen Verkehrsbetriebe, die privaten Fuhrunternehmer bekamen immer mehr Schwierigkeiten, rentabel zu fahren. Der damalige Leiter der „ATG“ wurde abberufen und als Chef des neu gegründeten Güterkraftverkehr in Potsdam eingesetzt. Er war es auch, der Papa davon überzeugte, seinen privaten Fuhrbetrieb einzustellen und eine Arbeit im staatlichen Güterkraftverkehr aufzunehmen. Den LKW und beide Anhänger konnte Papa auch an den Kraftverkehr verkaufen.
Die Perspektive, im neuen Betrieb als Kraftfahrer zu arbeiten, schloß er aber von Anfang an aus. Der in der Entwicklungsphase stehende Güterkraftverkehr benötigte dringend Kraftfahrer, da Papa ausgebildeter Militärfahrlehrer war, lag es nahe, diese Tätigkeit wieder aufzunehmen. Es war natürlich nicht zeitgemäß, mit einem Fahrlehrerausweis aus dem Drittem Reich die Arbeit zu beginnen. Bis sich eine Möglichkeit bot, den Fahrlehrerschein unter DDR-Bedingungen zu erneuern, begann Papa eine Arbeit auf dem Abschleppwagen des Güterkraftverkehrs. Das war ein Fahrzeug vom Typ IFA H6 aus dem Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ in Werdau. 6 Zylinder, Hubraum von 9036 cm³ und 150 PS.
Es war passend, so konnte er seine Erfahrungen als Autoschlosser mit einbringen. Nicht immer musste gleich abgeschleppt werden, viele leichtere Unterwegspannen konnten so vor Ort behoben werden. Der Abschleppdienst war gleichzusetzen mit der heutigen Pannenhilfe und für einen Großbetrieb, wie den Güterkraftverkehr, unverzichtbar. Am 12.05.1958 war es dann so weit, Papa erhielt seinen neuen Fahrlehrerschein, dadurch konnte er vom Abschleppwagen in die Fahrschule wechseln. Er schulte zuerst in der Klasse 5 ( LKW )
Auf diesem LKW vom Typ IFA H3a machte Mutti ihren Führerschein der Klasse 5. Da ihr der Abstand zu den Brems- und Kupplungspedalen zu weit weg waren, sie nicht bis dahin heranreichte, wurden über diese Pedalen ca. 20cm hohe Holzklötze geschoben. So war alles fußgerecht. Für eine Frau war das Fahren dieser LKW’s nicht so einfach, viele technische Hilfen, wie heute, gab es nicht, aber es ging !
Mit dem Erlöß seines verkauften LKW – Gespannes erfüllte sich Papa einen Traum, er kaufte 1958 seinen ersten werkneuen PKW, einen Trabant P50, zum Preis von 7800,00 Mark. Das war aber nicht so einfach, die Fahrzeuge gab es nur auf Bestellung, aber Papas Hartnäckigkeit war es zu verdanken, dass er zu den ersten gehörte, die diesen Wagen bekamen. Jede Woche ging er zur Vergabestelle im Rat der Stadt Potsdam, bis sie ihm genervt den Wagen bewilligten.
Der 500 cm³ große Zweitaktmotor leistete anfangs 13 kW (18 PS), was Papa aber durch Umbau des Motors auf 23 PS brachte, da er plante, einen Wohnwagen zu bauen.
Nur war der erste Trabant dafür nicht konzipiert. Also machte Papa Berechnungen, Zeichnungen und baute sich eine Anhängerkupplung für diesen Wagen, da noch keine vom Sachsenringwerk angeboten wurde.
Er erhielt dafür die Zulassung und bekam die Freigabe für einen Anhänger mit einem Gesamtgewicht von 380 kg.
Nun begann der Bau eines Wohnwagens für den Trabant 500. An der Garagendecke hing immer noch der Wohnwagenaufbau von dem verkauften Viehanhänger. Diesen Aufbau nahm Papa als Grundkonzept für seinen künftigen zweiten Wohnwagen.
Er baute ein komplett neues Unterteil mit einer starren, gefederten Achse und Trabanträdern. Für den unteren Grundrahmen war das Ausgangsmaterial der Eisenrahmen zweier, alter Metallbetten, neues Winkeleisen war eben rar.
Mit diesem neuen Gefährt fuhren Mutti und Papa in den Urlaub und an den Wochenenden ging es in die nähere Umgebung an die Havel, vorzugsweise an den Plessower See. Im Bereich der damals noch unvollendeten Autobahn A10 bei Leest, war eine wilde Badestelle, sehr idyllisch gelegen, dahin zog es sie, um vom Alltag auszuspannen.
In dieser Umgebung kamen Papa die Gedanken nach etwas mehr Luxus. So plante er einen komfortablen anderen Wohnwagen. Die Idee der optischen Form kratzte er mit einem Nagel in die Garagenwand an der Werkbank.
Das war sein Grundkonzept, danach fertigte Papa anschließend die technischen Zeitungen und begann mit der Umsetzung seiner Überlegungen. In der Garage wurde wieder gesägt, gebohrt und getüftelt.
Diesmal bekam der Wohnwagen die serienmäßigen Achsschenkel mit der Federung vom Trabant 500. Damit war der Anhänger beweglicher als mit einer starren Achse. Als Grundrahmen mußte wieder das erprobte Material von Eisenbetten herhalten. Der Aufbau bestand, dem Gewichtsgrund geschuldet, aus Holz, Hartfaserplatten und Sperrholz. Das Dach war diesmal, eine auf dünne Leisten gespannte, gedämmte Kunstlederhaut.
Innen bekam der Wohnwagen einen Himmel und war doppelwandig gegen Kälte geschützt,. Ein Ausstelldach machte alles komplett. Die elektrische Beleuchtung kam von der Autobatterie. Den Eingangsbereich schützte ein kleines Zelt.
Mit dem Bau wurde der Platz in der hinteren Garage langsam knapp, also mußte der ältere Wohnwagen verkauft werden. Es fand sich ein Käufer, ein Bäckermeister aus dem Raum Werder an der Havel. Am 06.10.1961 war es dann so weit, der neue Wohnwagen bekam seine Zulassung.
Nun fuhren Mutti und Papa jedes Jahr einmal an die Ostsee, …… auf die Insel Rügen nach Dranske-Nonnewitz.
Mit der Zeit trafen sich dort immer die gleichen Camper, es war schön, im Urlaub einen festen Freundeskreis zu haben.
Im Jahre 1960 übernahm Papa einen Wartburg 311 als Fahrschulwagen und bildete ab dieser Zeit seine Fahrschüler in der PKW-Klasse aus.
Es war auch der Wartburg 311, auf dem ich am 24.04.1961 meine Fahrschulprüfung ablegte. Die theoretische Prüfung übernahm natürlich ein anderer Fahrlehrer, um nicht in den Verdacht der Klüngelei zu kommen, außerdem wurde damals noch die praktische Prüfung von der Deutschen Volkspolizei (der Verkehrspolizei) abgenommen.
Im Jahr 1975 kaufte sich Papa einen Trabant 601. Es gab aber Probleme, ihn als gleichwertigen Zugwagen für den Wohnwagen zu nutzen. Der Trabant 500 hatte eine genehmigte Anhängelast von 380 kg. Er war kompakter und stabiler in der selbsttragenden Karosse. Dies wurde dem Trabant 601 nun nicht mehr zugebilligt, die Werkszulassung der Zuglast betrug nur noch 280 kg.
Also machte Papa neue Berechnungen und kam zu dem Schluß, nur eine Auflaufbremse am Wohnwagen wäre die Lösung. Diese gab es aber damals nicht. So entwarf und baute er sich die nötige Bremsanlage.
Das Zugrohr am Wohnwagen wurde gekappt, ein neues verschiebbares Rohr angebaut. Bremste jetzt der Zugwagen, lief der Anhänger, dank des neuen verschiebbaren Zugrohres auf den PKW auf und über einen drehbaren Hebel, sowie ein Drahtseil, sprachen die Bremsbacken in den Rädern des Anhängers an. Es ist das gleiche Prinzip, wie bei einer Handbremse im Auto. Ein Stoßdämpfer am Zugrohr verhinderte das Aufschaukeln des Anhängers. Somit bekam er die Genehmigung, den etwas schwereren Wohnwagen auch mit seinem Trabant 601 zu ziehen.
Den Trabant 500 übernahm ich damals und gestaltete ihn nach meinen Wünschen um.
Fortsetzung
Fotos und Grafiken ohne Benennung: Privatbesitz Gerd Seifert
Trabant-Kollage aus den Prospekten der Vereinigung der Zwickauer Automobilwerke AWZ 1956 und des VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- u. Motorenwerk Zwickau erstellt 1956/60 (links Trabant P50 und rechts AWZ-Trabant P50)
Eines muss man sagen, unsere Eltern sind immer schon gern verreist. Die Infrastruktur lag total am Boden, Reiseunterkünfte fast nicht vorhanden, die Lösung war Urlaub auf eigenen Rädern. Also musste ein Wohnwagen her. Eigentlich war er schon vorhanden, es war der Viehtransporter !
Papa baute einen Aufsatz mit 2 Fenster und einer eingebauten Tür. Um alles leicht zu gestalten, bestand die Decke aus, auf Abstand geleimte, dünne Hartholzleisten, überzogen mit einer in Ölfarbe getränkten Leinenplane.
Dieser Aufsatz wurde auf den Anhänger gesetzt, vorher natürlich die Laderampen-klappe entfernt, Bett, Tisch hinein, fertig war der Wohnwagen. Zum Einstieg gab es noch eine bequeme Stufenleiter. Vor Beginn der Urlaubsfahrt wurde der Viehtransporter mit viel Wasser gereinigt, ……. alles hatte ein Hauch von Landluft.
Im Wohnwagen schliefen unsere Eltern, auf der Ladefläche des LKW hatten wir, als Kinder, unser Reich. Dazu wurden zwei Holzrahmen auf die Ladefläche montiert, dort hinein kamen Strohsäcke, das waren jeweils zwei zusammengenähte Kartoffelsäcke mit einem Schlitz für die Strohfüllung. Ein Gazeschrank und eine mit Zinkblech ausgeschlagene Kochkiste machte alles komplett. Gekocht wurde in der Kochkiste mit einem Spirtuskocher.
Genau genommen gehörten wir damals schon zu den Pionieren der heutigen Campingzeit. Die Urlaubsfahrten gingen vorrangig in den Thüringer-Wald, den Harz, sowie in den Spreewald und das Erzgebirge. In den Spreewald nahmen wir sogar unseren Kater „Peter“ mit.
Er machte dort seine ausgedehnten Streifzüge, fand aber immer wieder zu uns zurück. Papa hatte im Fahrerhaus ein Fußbodenbrett entfernt und so konnte unser Kater „Peter“ immer ungehindert seinen Schlafplatz auf der Fahrersitzbank einnehmen.
Wurde der Wohnwagenaufsatz nicht mehr für den Urlaub benötigt, schraubte Papa ihn vom Viehtransporter ab und hängte das Teil an vier Ketten unter die Decke der hinteren Garage. Anschließend die Rampenklappe montiert und der normale Alltag konnte wieder beginnen.
AnhängerGespann
Um das Fuhrgeschäft zu vergrößern, machte Papa Pläne, einen weiteren LKW aufzubauen. Ein Fahrgestell fand sich in Putlitz, beim dortigen Schmiedemeister. Es war ebenfalls ein Fabrikat der Marke Renault.
Wir hatten in Putlitz unsere Tante Frieda, Oma Freitags Schwester, besucht und auf dem Rückwege nach Potsdam versah Papa das Chassis mit Rädern und schleppte es wie einen Anhänger nach Hause. Dort begann neben der täglichen Arbeitszeit, der Aufbau des zweiten LKW, mit dem Ersatzmotor des ersten Fahrzeuges. Ein großer Luxus, Papa kaufte ein werkneues Führerhaus der Marke „Granit“, so sah man äußerlich kaum einen Unterschied zu einem Fabrikfahrzeug.
Da sich die Zeiten besserten, konnte man wieder problemlos Kraftstoff beziehen, dieser Wagen brauchte kein Holzgas mehr und den alten Renault rüstete Papa auf Benzin zurück.
Die benötigten Kraftstoffmengen wurden über Tank-Kreditscheine geregelt. Diese bezog man über die „ATG“, dem Auftragsvermittler der Transportfahrten.
Um beide Fahrzeuge entsprechend auszulasten, wurde ein Kraftfahrer eingestellt. Dieser übernahm die örtliche Belieferung der Betriebe. Mit dem neuen LKW bediente Papa vorrangig die Fernfahrten. Leider gab es mit dem Kraftfahrer Probleme, er rechnete seine gefahrenen Touren nicht reell ab, so entschloss sich Papa, ihn zu entlassen und verkaufte den älteren LKW.
Nach wie vor durfte ich zu meiner Freude gelegentlich mit auf Tour gehen. So lagen auf den unterschiedlichsten Fahrtrouten bestimmte Rastpunkte, die wir gerne anfuhren.
In Falkensee gab es immer eine leckere Eiswaffel,in Nauen ein Malzbier, wenn von der dortigen Hefefabrik Frachten für die Potsdamer Bäckereien geholt wurden.
Bei Ladungen der ehemaligen Potsdamer Süßwarenfabrik „HERA“ gab es für mich meist rot / weiße Pfefferminzstangen in Blockformat.
Etwas Besonderes waren Fahrten, die Richtung Jüterbog gingen. Traditionell hielt Papa bei der Treuenbrietzner Rossschlachterei in der Großstraße an. Es gab immer schmackhafte Pferdebouletten und für zu Hause einen riesen Braten. Oma Freitag hatte den meist zubereitet, aber nie etwas davon gegessen, sie schüttelte sich davor.
Gut erinnern kann ich mich noch an eine Episode, in einer Zeit, als es noch recht leere Läden gab. Wir waren nachts auf dem Heimweg von einer Tour. Papa machte Rast an der Autobahntankstelle Niemegk, ich schlief auf dem Beifahrersitz und er ging in die Raststätte, etwas Trinkbares zu holen.
Nach einiger Zeit wurde ich von ihm unsanft geweckt, mit den Worten: „ ….. raus, mach die Sitzbank hoch, gib mir die Werkzeugtasche“ !
Er stand da, mit einem großen, in Zeitungspapier gewickelten Paket.
Also, Werkzeug ausgekippt und das Paket hinein, alles wieder zusammengepackt und ich wieder rauf auf den Sitz, …… es ging nach Hause.
In Bergholz hielt er auf der Autobahn an, stieg aus und verschwand im Wald, die Nacht war stockfinster, nach ein paar Minuten kam Papa zurück und sagte: „ …. die Luft ist reine, hier können wir runter“!
Es war eine illegale Autobahnabfahrt. Papa wollte einer möglichen Autobahnkontrolle, die gab es öfter an den Abfahrten, ausweichen und das, aufgrund des geheimnisvollen Paketes in der Werkzeugtasche.
Was hatte es mit dem Paket auf sich ? …… auf der Raststätte Niemegk kam er mit Kraftfahrern eines westdeutschen Kühltransporters ins Gespräch. Die hatten mit ihrem Büssing-LKW eine große Menge Schweineliesen geladen. Im Gespräch erwähnte Papa, dass er 1946 bei Büssing in Braunschweig gearbeitet hatte. Später verschwand einer der Kraftfahrer und kam mit einem großen Paket Schweineliesen zurück, gab es Papa, mit den Worten „für einen guten Kollegen“ !
Mutti und Oma machten daraus Apfelschmalz, … einfach lecker. So kam in Zukunft keine Hefepaste mehr auf den Tisch.
Das Fuhrgeschäft mußte immer erreichbar sein, so kann ich mich noch gut an die Telefonnummer erinnern.3587. Ein Telefon war in dieser Zeit etwas besonderes, das bekam nicht jeder, man sieht es auch an der kurzen Telefon-Nummer für Potsdam.
Fortsetzung
Fotos und Grafiken ohne Benennung: Privatbesitz Gerd Seifert
restaurierter Büssing von 1956 pixabay; Creative Commons CC0, orginal erhaltener Kühlwagen von Büssing als Dreiachser-Model auf der Seite des Verlag Karl Rabe
Gerd Seifert: Meine Kindheit ….. …. einige Erinnerungen an meinen Vater Fritz Seifert.
Im Jahre 1947 hatte mein Vater Arbeit in der Holz & Kohlenhandlung „Kohlen-Krüger“ als Autoschlosser bekommen. Er reparierte für die Kohlenhandlung die Lkw’s, die durch die Kriegszeiten in einem erbärmlichen Zustand waren.
Der Kohlenhandel war in der Geschwister-Scholl-Straße, früher Viktoriastraße. Man gelangte über drei Hinterhöfe direkt in die Zeppelinstraße, früher Luisenstraße. Im zweiten Hinterhof standen auf der rechten Seite zwei große Garagen, in denen mein Vater die Lkw’s überholte.
Ersatzteile /Autoteile ? ……. Fahrzeugschrott lag zu dieser Zeit genug herum, keiner hatte dafür Verwendung, die Menschen waren an anderen Dingen interessiert. Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf, das waren die vorrangigsten Bedürfnisse.
In der Gartenkolonie „Am Pfingstberg“ hatte Papa ein Lkw-Chassis mit zerschossenem Fahrerhaus ausfindig machen können. Auf diesem Lkw-Fahrgestell mit Ladefläche war ein Hühnerstall montiert. Papa verhandelte mit dem Laubenbesitzer, bis dieser ihm das Fahrgestell überließ, was der Gegenwert war, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls wurde die Ladefläche mit dem Hühnerstall abgebaut und separat in den Garten gestellt.
Das war so 1947/48. „Kohlenkrüger“ hatte nichts dagegen, dass dieses Chassis in einer seiner Garagen unterstellt wurde, dafür fiel der Lohn von Papa eben etwas dürftiger aus. So begann nach Feierabend der Aufbau des ersten Lkw.
Das Fahrgestell war von einem französischen Beuteauto, deshalb musste auch ein passender Motor her und zum Glück, es fand sich ein defekter RENAULT-Motor. Nach Aufarbeitung kam dieser in das Fahrgestell, als Fahrerhaus und Motorhaube dienten Schrottteile von Daimler. Es waren keine Fensterverglasungen vorhanden.
Die Frontscheibe war zweigeteilt, Papa setzte aus Mangel unterschiedliche Verglasungen ein, für die Seitenscheiben reichte das Glas nicht, durch Sperrholz mit gläsernen Sehschlitzen wurde Abhilfe geschaffen. Das Auto sah eher nach einem Panzerwagen aus. Komplettverglasungen kamen später.
Auf dem Kühlerverschluß pragte noch der abgebrochene Stern eines Mercedes. Papa lötete darüber die Spitze einer Pickelhaube aus Kaiser’s Zeiten, (siehe Foto).
Interessant war auch die Konstruktion der Handbremse. Ein gebogener Metallstab in einer Führung unter dem Armaturenbrett ersetzte die Originalhandbremse. In diesen Metallstab hatte Papa Rasterkerben gefeilt, alles über Schmiedefeuer mit Hornspänen von Pferdehufen gehärtet. In die Führung montierte er zur Arritierung ein abgeschnittenes Metallsägeblatt, das Stabende bekam ein Holzgriff. Alles lief über ein Drahtseil in Führungsrollen auf die Bremstrommeln der Hinterräder.
….. also, Griff senkrecht aus dem Armaturenbrett ziehen, die Rasten blockierten ein Zurückschnellen und das Auto war angebremst. Beim Losfahren, …. Griff nach rechts gedreht, Stab nach vorn und es löste sich durch Federkraft die Handbremse, …. so einfach ging es, auch wenn die Originalteile nicht zur Verfügung standen.
Nachdem Papa alle Fahrzeuge von „Kohlenkrüger“ innerhalb eines Jahres wieder instand gesetzt hatte, war er dort nicht mehr gefordert und als Kohlenträger wollte er sein Geld nicht verdienen. Zum Glück konnte er am 28.01.1948 gleich in der Nachbarschaft, am Schafgraben, bei „AUTO-EBEL“ als Werkmeister der Autowerkstatt in der damaligen Luisenstraße, eine neue Arbeit finden.
Der Nachfolger dieser Werkstatt existiert heute noch unter dem Namen Renault-Teichmann in Geltow, der Anfang der 90er Jahren dorthin umgezogen ist, um sich zu vergrößern. Jetzt ist es ein bekanntes Autohaus. Welch ein Zufall, dort werden heute Renault-Mobile verkauft, hatte Papa diese Marke schon damals aus der Not heraus, für sich entdeckt.
Die Werkstatt „Auto-Ebel“ arbeitete nach dem Krieg vorrangig für die russischen Besatzertruppen. Es war die einzige Möglichkeit, in dieser Branche zu überleben, deutsche Autobesitzer gab es kaum. Die Arbeit in der Kfz-Werkstatt gab Papa die Chance, seinen Lkw-Aufbau weiter voranzubringen, nur ging das nicht mehr bei „Kohlen-Krüger“. Es musste eine andere Unterstellmöglichkeit her.
Diese fand er in der Friedrichstadt, am Bahnhof Charlottenhof. Dort mietete er eine Doppelgarage unter den Wohnblocks aus den 30er Jahren, direkt an der Havel gelegen.
Ich war oft in der Werkstatt und habe zugesehen, wie Papa nach Feierabend an der Fertigstellung seines Lkw’s arbeitete.
Für mich spannend waren die Essenpausen. Ich saß immer auf der Werkbank und Papa öffnete langsam die Brotbüchse aus Aluminium, den Geruch, bilde ich mir ein, habe ich zeitweise sogar noch heute in der Nase.
Besonders schmackhaft waren das Kommissbrot oder die Schusterjungen mit Schmalz (meist nur eine graue Hefepaste, die als Schmalzersatz diente).
….. aber damals sehr, sehr lecker !
Die Arbeit für die russische Armee brachte auch kurioses mit sich, so wollte sich der Kommandant bei Papa für die gute Instandhaltung seiner Fahrzeuge bedanken und stellte ihm einen DKW (F7/8) vor die Garage.
Das war zwar gut gemeint, aber Papa’s Korrektheit ließ so etwas nicht zu. Es kostete ihn viel Mühe, den Kommandanten zu überzeugen, dass er so ein Geschenk nicht annehmen konnte. Nach mehreren Tagen wurde der Wagen wieder abgeholt.
Für mich als Kind war es toll, auch einmal im PKW zu sitzen,
……. auch wenn es nur in der Garage hinter dem Lenkrad war !
Papas Traum war es immer, ein eigenes Fuhrgeschäft aufzubauen. 1951 meldete er sein Transport-Geschäft an und gab seine Arbeit als Werkmeister bei „Auto-Ebel“ am 21.08.1951 auf.
Mit eigenem LKW war er nun auf den Landstraßen zwischen dem Thüringer-Wald und der Ostsee zu Hause. Das brachte auch einige häusliche Probleme mit sich, die Zweizimmerwohnung in der Hans-Sachs-Straße 10c war zu klein für 5 Personen (Mutti, Papa, Helga, Oma Freitag und ich). Es war eigentlich Oma’s Wohnung seit 1910.
Die Glasüberdachung vom Balkon hatte noch Opa Freitag († 08.01.1919) in Auftrag gegeben und anbauen lassen, sieht heute noch ausgezeichnet aus.
Eine neue Wohnung fand sich in der Stalinallee 126 (heute Berliner Straße). Der Umzugstag war der 15. März 1951.
Es ging in eine sehr große 3- Zimmerwohnung, mit hohen Flügeltüren zwischen den Räumen, Stuck an den Decken, zwei Balkone und eine Speisekammer, in der ich mein eigenes kleines Zimmer erhielt.
Diese Kammer hatte ein normales Fenster zur Hofseite. Als Inventar fand dort Platz, ein etwas verkürztes Bett, ein kleiner Schreibtisch, ein Stuhl und ein schmales Regal 80x25x25 cm (H / B / T), sowie ein Radio Volksempfänger 301.
Elektrisches Licht war vorhanden. Damit der Raum auch beheizt werden konnte, stemmte Papa die Wand zum benachbartem Bad auf und mauerte einen transportablen Kachelofen hinein. Geheizt wurde nun vom Bad, somit war auch dieser Raum immer warm, sollte der Badeofen nicht gebraucht werden.
Das Bad hatte keine Toilette, diese war separat vom Flur erreichbar, daneben war noch eine kleine Abstellkammer. Platzmangel gab es nicht mehr. Zur Wohnung gehörte noch eine sehr geräumige Bodenkammer. Das war einmal die Mädchenkammer für das herrschaftliche Bürgertum. Es gab sogar eine Klingelanlage zwischen Wohnung und Dienstbotenkammer. Vor dem Krieg gab es in den Wohnungen eine Zentralheizung, die nach 1945 außer Betrieb gesetzt wurde und im Gegenzug bekamen alle Räume Kachelöfen.
In der Wollnerstraße 3 (heute Otto-Nagel-Straße) mietete Papa zwei große Garagen an. Das war früher eine Remise mit Pferdestall auf dem Hof. Die zwei Fenster über der Remise gehörten zur Kutscherwohnung.
Ich kann mich noch gut an die alten gemauerten Futtertröge in der hinteren Garage erinnern.
Mit viel Mühe stemmte Papa die steinernen Tröge aus der Wand, so konnte er die Platzverhältnisse um einiges erweitern.
Die Räumlichkeiten wurden nach Aufgabe der Pferdehaltung bis 1945 bereits von einem kleinen Fuhrgeschäft genutzt. Zeugnis lieferte eine eigene Tankstelle, die Zapfsäule stand noch einige Jahre in der zweiten Garage, bis Papa sie verschrottete.
Der große Kraftstofftank befand sich vor dem Eingangstor der vorderen Garage in einer Erdgrube.
Es mussten im Laufe der Jahre öfter einige Schubkarren Sand dort hinein gefüllt werden, da es ein ständiges nachsacken des Erdreiches gab.
Die hintere Garage, der ehem. Pferdestall, barg noch mehr, für mich interessante Dinge.
Dazu zählte ein Motorrad, welches Papa einmal zum Laufen bringen wollte, nur ist es dazu nie gekommen, Ebenso erging es einem anderen Motorrad, welches beim Opa in der Gutenbergstraße 89, in dessem Schuppen gelagert wurde. Diese Maschine war eine DKW, genannt „Blutblase“, wegen ihres roten Tank’s. ( Baujahr 1931, 198 cm³, 4 PS ). Sie stammte noch aus Papas Jugendzeit. Die DKW war zerlegt und in Kisten verpackt. Leider wurde alles irgendwann verschrottet.
Anfang der 50er Jahren gab es noch Schwierigkeiten, genügend Benzin für das kleine Fuhrgeschäft zu bekommen, Papa fand die Lösung, ….. „Holzgas“ !
Also rüstete er den LKW auf diesen Treibstoff um.
In einem großen Kessel wurden Holzstücke in der Größe von kleinen Pflastersteinen verbrannt. Dieses kleingehackte Holz war nur in Guben erhältlich. Dort eingekauft, holte Papa es LKW-weise nach Potsdam und wir schippten das Holz bis zur Decke in die hintere Garage.
Vor jeder Fahrt hieß es für die Familie abends, Holzsäcke füllen. Die sehr haltbaren Säcke hatte Opa, er war Autosattler, aus alten Fahrzeugplanen genäht. Sie mussten wasserdicht sein, damit unterwegs immer trockenes Holz zur Verfügung stand.
Ein Viertel der Ladefläche wurde für den Holzvorrat geopfert, einige Säcke kamen noch auf das Fahrzeugdach und der großen Fahrt stand nichts mehr im Wege ……… !
Da die Energieausbeute mit Holzgas nicht so groß war, lief der Wagen nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, das ging so und keiner war im Zeitstress.
Um mehr Ladefläche zu bekommen, baute Papa noch zwei Anhänger. Einer war nur zweirädrig. Dieser diente als Viehtransporter, versehen mit einer hohen Ladeklappe, die gleichzeitig Lauframpe für Kühe und Schweine war.
Die Aufträge für die Fahrten holten sich alle Fuhrunternehmer von der „ATG“ (Auto-Transport-Gesellschaft). Das war der Vermittler zu den Betrieben. Damit entfiel die ständige Suche der Fuhrbetriebe nach Transportaufträgen. Der Sitz war in der Potsdamer Hebbelstraße.
Zu Beginn der 50er Jahre war es auf den einsamen Landstraßen noch recht unsicher. Papa wurde zweimal auf seinen Touren von Soldaten der russischen Armee überfallen. Ein Überfall hatte für ihn einen Krankenhausaufenthalt und eine umfangreiche Reparatur des LKW zur Folge. Der Wagen wurde von betrunkenen Soldaten in ihrem Auto gerammt und sie schlugen ihn zusammen.
Zum Glück kam so etwas in den Jahren ab 1953 nicht mehr vor und Papa nahm mich öfter auf seinen Geschäftsfahrten mit. Das aber nur mit Absprache der Schule, sobald es meine schulischen Leistungen zuließen. So habe ich viel gesehen und die Regeln im Straßenverkehr waren mir nicht mehr fremd, jedes Verkehrsschild abgefragt …….. !
Nicht umsonst besaß Papa noch einen Fahrlehrerschein von 1938 und ich war schon als Kind sein theoretischer Fahrschüler. Das machte es für mich einfach, so konnte ich später, bereits mit 17 Jahren, meinen Führerschein in Empfang nehmen. Das ging mit Einverständnis der Eltern und der Deutschen Volkspolizei.
Fortsetzung
Fotos und Grafiken ohne Benennung: Privatbesitz Gerd Seifert
Bildbearbeitung der Abbildung der Imbert Holzgasanlage Archiv Michael Deichmann auf EVP Danmark und radekrogus.blogspot.de , omnibusarchiv.de und anderen, Original in: H. Buscher: Die Imbert-Holzgas-Anlage und ihre Bedienung; Imbert Generatoren-Gesellschaft m.b.h., Köln-Braunsfeld, 1940, S.27 Faltblatt
I. Die ersten Freÿtag, die zum derzeitigen Zeitpunkt urkundlich gesichert sind, waren meine Vorfahren Heinrich Christian, vermutlich etwa 1810 geboren und seine Ehefrau Julianna „Julie“ geborene Kaiser. Julie starb wenige Monate nach der Geburt ihres fünften Kindes an der Schwindsucht in Plonchau (Plachawy) bei Gilgenburg (Dabrówno), Kreis Osterode (Ostróda).
Julie´s Sterbeeintrag
Ob Christian der Sohn des Zimmergesellen Gott. Freÿtag und seiner Frau Charlotte aus Klinthenen bei Gerdauen war, ist im Moment eine Spekulation, deren Sohn wurde am 3. Dezember 1810 geboren. Unser Vorfahr war Tischler, so kann man annehmen, das wir hier den richtigen gefunden haben, jedoch fehlen bislang weitere Beweise.
Christian Freytag 1810
Auch Julie´s Vorfahren sind noch nicht geklärt. In Plonchau starb 1848 der Altsitzer Christian Kaiser im Alter von 84 Jahre, vielleicht ihr Vater.
Zwei Söhne und drei Töchter wurden geboren, Johann Carl, Charlotte, Ernestine und Christian in Kernsdorf, Elisabeth in Plonchau.
Kernsdorf (Wysoka Wies) ist Teil der Landschaft von den Kernsdorfer Höhen im Westen bis zu den Seesker Höhen (Szeskie Wzgorza), bekannt als Masuren. Hier lebten seit der Reformation vor allem protestantische Bauer, Fischer und Waldarbeiter
IIChristian Freÿtag, geboren am 26. Januar 1843 heiratete Auguste Emilie Neufang aus Döhlau am 27. September 1871 in Guttstadt (Dobre Misato). Ihre Eltern waren Friedrich Wilhelm Louis Neufang aus Königsberg und Anne Rosine Lettau, die in Paresken lebten.
Von Christian wissen wir, das er ein Arbeitsmann war und aus dem als Invalide zurück kehrte. Er wurde dann bis zu seinem Ruhestand Kasernenwärter. Das waren zumeist Unteroffiziere, aber auch altgediente Soldaten, welche zwar invalide waren, aber zur Bewachung der Kasernen und der weiblichen Insassen (Soldatenfrauen, welche z.B. die Wäsche wuschen) eingesetzt werden konnten. Der Kriegsminister bestätigte die Stellung als Aufseher.
Beide hatten vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, sie kamen in Sternberg (Stryjkowo) zur Welt.
alte Postkarte von Guttstadt3
Guttstadt liegt im Ermland, die Bevölkerung war im 17. Jhd. bodenständig deutsch, aber überwiegend katholisch.
Die Nachfahren der Ansiedler aus Niederschlesien bewahrten ihre Mundart, sodass in Guttstadt bis 1945 eine niederschlesische Sprachinsel existierte.
Der Name leitete sich von prußisch „gudde“ Gebüsch ab.
Christian und Auguste kamen mit ihrer Familie nach Potsdam. In der Gardes du Corps Kaserne betrieb Auguste die Kantine, er war Kasernenwärter und unterstützte seine Frau. Eben in jener Kaserne, in der auch mein Urgroßvater Wilhelm Seifert Sattler war.
Sohn Gustav wurde Schutzpolizist in Berlin und mit dem Aufbau der Kriminalpolizei wurde er dort Kriminalbeamter. Über einen weiteren Sohn wissen wir sehr wenig, er war zweimal verheiratet, eine Ehefrau hieß Hedwig. Tochter Anna (1882-1953) heiratete 1905 in Potsdam den Schutzmann Franz Carl Ferdinand Plack (1876-1948). Bereits 1914 führten beide eine Milch – und Backwarenhandlung in Berlin, Schönhauser Allee 52, Parterre. Dieses Geschäft ging 1933 an Margarethe Leu über, warum, ist nicht geklärt. Nach den Bombenangriffen auf Berlin versank der Stadtteil in Schutt und Asche, Oma erzählte dazu:
„Da, wo die U-Bahn nach oben kommt und zur S-Bahn wird, dort hatten sie ein Lebensmittelgeschäft und waren wohlhabend. Tante Anna kam oft nach Potsdam und ins Kaufhaus Hirsch, wo Tante Trudchen auch gearbeitet hat, bevor sie zur WMF ging. Ihre Chefin sagte oft: Das ist aber eine fesche Frau, so elegant und chic. Nach dem Krieg bin ich mit Opa einige Male in der Schönhauser Allee gewesen und wir haben geschaut, wo sie gewohnt haben usw., aber dort war eine Bombe runter gegangen und nur noch Trümmer.“
Meine Anfrage beim DRK ergab nichts, sie waren in keiner dort bekannten Liste erfasst. Erst Jahre später konnte ich ihren Verbleib recherchieren.
Sohn Heinrich Johann, ebenfalls bei der Polizei – zu Pferde – war Gendarm im Elsass, ehe er nach Potsdam kam.
Auguste starb am 4. August 1931 in Potsdam, sie wohnten damals in der Zimmerstraße 13. Ihr Mann Christian zog nach Berlin zu seinem Sohn Gustav und starb dort am 1. Februar 1932 in der Wichertstraße 33.
III Heinrich Johann Freitag wurde am 9. November 1878 in Sternberg geboren. Er lernte nach Oma´s Erzählungen ihre Mutter Marie Geckle in einer Gaststube in Karlsruhe kennen, in der sie zu diesem Zeitpunkt als Hauswirtschafterin, Zimmermädchen und Kindermädchen arbeitete. Sie hatte schon in jungen Jahren als Zimmermädchen gearbeitet, in Pensionen in Bernbach und im Hotel „Kull“ in Herrenalb, welches ihre Verwandte betrieben und später verkauften. Man kennt es heute als „Hotel Kull von Schmidsfelden“, zunächst war es aber noch die Villa Kull, an die man etwa 1912 einen großen Speisesaal angebaut hatte und den Dachstuhl erweiterte. Zur Annehmlichkeit des „Hotel Kull“ gehörte ab 1913 eine Zentralheizung, da man so den Gästen ganzjährig Komfort bieten konnte.
Zur Zeit des Kennenlernens soll er beim Militär in Karlsruhe stationiert gewesen sein. Das ist im Moment eine ungeprüfte Familiengeschichte. Zu diesem Zeitpunkt war Karlsruhe Standort des XIV. Armee Korps, 6. Kavalleriedivision, Brigade: 28. Kavallerie Brigade, 1. Badisches Leib-Dragoner Regiment Nr. 20; Kavallerie – Dragoner und Ersatz- Eskadron.
So sagen uns die Uniformteile, drei Winkeltressen auf dem Ärmel stehen für einen Feldwebel, er trägt eine Offiziersseitenwaffe ( Säbel ) mit Portepee und Offiziersknöpfe, sowie Offizierskokarde an der Kopfbedeckung, Sergeantenknopf mit aufgeprägtem Landeswappen am Kragenrand.
Wer hier Korrekturen anbringen möchte, sollte mir schreiben, da jede Wissenserweiterung ein Gewinn wäre.
Regimentsmusik des Badener Leib-Grenadier Regiments um 1900 unter Leitung des Königlichen Musikdirektors A. Böttge5
Das Leibdragonerdenkmal in Karlsruhe, hinten die Christuskirche6
Das Badische Regiment hatte damals ebenfalls eine Pickelhaube. Hier eine Offizierspickelhaube des Leib-Dragoner Regiment Nr. 20 um 1900
DU STIRBST – BESITZ STIRBT
DIE SIPPEN STERBEN.
EINZIG LEBT – WIR WISSEN ES –
DER TOTEN TATENRUHM.
Edda, 76. Strophe der Hávamá
Marie wurde am 23. April 1881 in Bernbach geboren, beide hatten am 10. Juli 1909 in Bischweiler geheiratet. Hier war Ihr Mann, gemeinsam mit Oskar Heinemeyer, der ihre Schwester Frieda heiratete, bei der Gendarmerie. Leider war das Leben im Elsass nur von kurzer Dauer. Oma erzählte immer ganz stolz, dass sie dort noch Laufen lernte. Sie kam als zweites Kind der beiden zur Welt, ihre Schwester „Trudchen“ war sechs Jahre älter, sie wurde am 29. April 1910 in Potsdam geboren, ebenso wie Oma und wurde 90 Jahre alt.
Wie Frau und Kinder den ersten Weltkrieg erlebten, erzähle ich in der Geschichte vom Steckrübenwinter.
Mit dem Waffenstillstand am 11. November 1918 diktierten die Franzosen den Deutschen die Bedingungen, unter anderem hatten sie sämtliche besetzten Gebiete sowie das Reichsland Elsass-Lothringen binnen 15 Tagen zu räumen. Am 15. November 1918 wurden die deutschen Gendarmen ihres Dienstes enthoben und entwaffnet, unter Verlust ihrer Ansprüche aus dem Dienst und mit jeweils nur 15 Pfund Gepäck mussten sie das Land verlassen.
Schutzmann in Berlin4
In Deutschland angekommen, wurde Heinrich Johann Polizeiwachtmeister in Potsdam, sein Bruder Gustav war bereits 1911 in Berlin bei der Polizei, sodass anzunehmen ist, er half ihm und dem Schwager nach der Flucht aus dem Elsass, schnell wieder eine Stelle zu finden.
Das gemeinsame Leben nach dem Kriegsende währte nur sehr kurz, da Heinrich Johann bereits am 8. Januar 1919 an den Folgen der damals grassierenden Grippewelle starb.
Marie, die nun für zwei Kinder zu sorgen hatte, kam mit der geringen Pension kaum zurecht, weil diese durch die Flucht aus dem Elsass um viele Ansprüche verringert war. Sie hatte oft nächtelang „Jumper“ gestrickt, gehäkelt und verkauft, um ein wenig die Haushaltskasse aufzubessern, doch irgendwann merkte sie, es war besser, ihrer Schwester Frieda und Schwager Oskar, die beide keine Kinder hatten, das „Irmchen“ mitzugeben, da sie es bei den beiden viel besser haben würde. Oskar war Gendarm in Philippstal und Sputendorf, unweit von Potsdam. Sie konnte so ihre Tochter regelmäßig sehen, selbst arbeiten und sie gut versorgt wissen.
“ Ur-Oma erzählte oft von ihrer Heimat, dass die Winter kalt und so schneereich waren, dass sie mit Ski oder Schneeschuhen aus der Dachluke mussten, so hoch lag der Schnee. Sie war durch ihre Heirat nach Potsdam gekommen und immer viel krank mit den Bronchien, weil sie die feuchte Luft in der wasserreichen Potsdamer Umgebung nicht vertrug und so oft sie konnte, in ihren geliebten Schwarzwald fuhr.“
Erinnering meiner Mutter, ihrer Enkelin
Marie wohnte in der Sigismundstrasse 10c in Potsdam und hatte ihre Tochter „Irmi“ bald wieder um sich, als diese zur höheren Handelsschule ging. Nach dem diese heiratete, wohnten die ganze Familie zusammen und sie hatte ihre beiden Enkelkinder um sich, mit der Enkelin teilte sie sich das Zimmer und erzählte ihr abends zum Einschlafen viele Geschichten:
„In dieser Kaserne hatten seine (von Opa Freitag) Eltern eine kleine Kantine und wir hatten noch bis 1961 eine Kaffee-Tasse von dort. Sie war irre dickwandig. In der schlechten Zeit, nach dem Krieg, 1945-49, hat Oma darin immer „Hefepaste“, ein selbst hergestellter, sehr gut schmeckender Brotaufstrich, zum Abkühlen auf’s Küchenfenster gestellt. Es gab ja nichts und brauchte, wie heute auch fast, immer viel Fantasie, um etwas Essbares auf den Tisch zu bringen. Das waren dann, durch einen guten Tipp, auch mal abgehackte (mit Huf und Fell), Rinderbeine von den Russen. Aber Ur-Oma wurde auch damit fertig. Sie war eine wunderbare Köchin, mit vielen schmackhaften Rezepten aus ihrer schwäbischen-elsässischen Heimat. Von ihr habe ich gelernt, wie man z. B. Spätzle vom Brett schabt.“
Erinnering meiner Mutter, ihrer Enkelin
Marburger Zeitung vom 30.9.1941„Oma Freitag“
Im Alter von 76 Jahren starb Marie am 24. August 1957 im Kreise ihrer Familie in Potsdam.
Als Brandenburger kam meine Oma IV Irmgard Anna Frieda Freitag am 28. März 1916 in Potsdam zur Welt und starb ebenda mit 100 Jahren weniger 16 Tage.
Die Potsdamer standen in den Trümmern und bauten sich ihre Stadt neu auf. Es wurde alles verbliebene, was scheinbar oder tatsächlich von Wert war, abgebaut und als Reparationsleistung in die Sowjetunion geschickt. So war es doppelt schwer für die Bevölkerung, eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen. Man war ständig bemüht, irgendwie Lebensmittel und Heizmaterialien zu beschaffen.
Die Frauen unserer Familie standen als Trümmerfrauen zwischen Stahlträgern, Mauerresten und Balken, zogen schwer beladene Wagen und Loren mit der eigenen Körperkraft, da meist keine Pferde oder Lastwagen zur Unterstützung vorhanden waren. Reichten in langen Menschenketten Steine von Hand zu Hand weiter, damit aus den vom Mörtel befreiten Steinen neue Häuser entstehen konnten. Alles für einen Stundensatz von rund 70 Pfennigen, nur die Lebensmittelrationen stiegen für diese Schwerstarbeit. Fett etwa 400 g/Monat, 500 g Brot und 100 g Fleisch in der Woche. Der tatsächliche Nährwert der Nahrung lag größtenteils bei etwa 700 Kalorien/Person/Tag. Salat aus Brennnesseln, Löwenzahn standen neben den erneut unvermeidlichen Rüben auf dem Speiseplan. „Brat mir einer einen Storch“ war nicht nur eine Redensart, aus berufenem Munde wissen wir, wie tranig er schmeckt. Auf dem Heiligen See schwamm kein einziger Schwan mehr, man war dankbar über jeden Rinderfuß, den man irgendwo erhalten konnte.
Meine Mutter erinnerte sich an diese Zeit:
„Nach dem Krieg haben viele Leute in ihren Wohnungen das eine oder andere Zimmer vermietet, weil viel zerstört war und die Leute auch Geld brauchten. So auch Ur-Oma und Ur-Opa! Sie hatten ihr Schlafzimmer an „Fräulein Lorke“ vermietet. Ihre Mutter wohnte eine Treppe höher, auch sehr beengt. Fräulein Lorkes Schwester lebte in New York und schickte regelmäßig Geld, Päckchen und Briefe und Karten. Sie kam auch einige Male zu Besuch. Ich kannte sie. Da ich als Kind sehr viel bei Ur-Oma war, kam ich natürlich auch viel mit Lorkes zusammen (Ur-Opa nannte sie immer die Misses). Ich ging gern zu ihnen, weil sie nicht nur sehr nett waren, sondern sie hatten (Fräulein Lorke) das ganze Bett voller schöner Puppen aus Amerika und ich durfte mit ihnen auch spielen. Einmal bekam ich wunderschöne, handgearbeitete „Opanken“, das waren Sommersandaletten aus beigem Leder, mit kleinem Absatz. Ringsherum mit zartgrünen Lederbändchen eingefasst und schmalem Fesselriemchen und kleiner Schnalle. Sie wären auch heute noch hoch modern! Fräulein Lorke hatte oben seitlich einen Goldzahn, der blitzte, wenn sie lachte und eine gutturale Stimme, vielleicht, weil sie rauchte. Ihre Mutter war eine richtige Omi, wie man sie sich vorstellt, alle jedenfalls sehr nett. Als dann im Hause etwas frei wurde, zogen sie zusammen und Ur-Oma hatte ihr Schlafzimmer wieder. Bis dahin schliefen sie in der kleinen Stube hinter der Küche. Diese Kleine Stube war dann noch viele Jahre immer wieder an Studenten der Pädagogischen Hochschule vermietet, die von Ur-Oma und Ur-Opa immer wie eigene Söhne behandelt wurden und es gut bei ihnen hatten. Es war für sie wie Familienanschluß. Ich muß immer wieder sagen, dass Ur-Oma und Ur-Opa sehr moderne aufgeschlossene Menschen waren mit sehr gutem Charakter! So etwas findet man heute selten, man muß auch sehen, aus welcher Zeit sie stammten und es auch noch andere Werte waren! Heute gibt es doch fast nur noch Egoisten!“