Zur Erinnerung an unsere Vorfahren, die als Migranten aus Süddeutschland in die Welt zogen

Schlagwort: Schweizer

Zur Geschichte Süd Russlands V

Original von 1912 bearbeitet und ergänzt: J. Rzadkowski

(eingesandt von Jakob Sommerfeld Karlsruhe im Kaukasus)1

(5. Fortsetzung)

4. Die Kolonistenbezirke Neusatz und Zürichthal in der Krim

Gleichzeitig mit der Ansiedlung des Großliebenthaler Kolonistenbezirks und mit der Ankunft der ersten Molotschnaer Kolonisten in den Jahren 1804 und 1805 langten im wesentlichen aus denselben Stammgebieten die Krimer Ansiedlerpioniere an.

Karte Großliebentaler Kolonien2

Der ehemalige Neusatzer Kolonistenbezirk bestand aus den Kolonien Neusatz, Friedenhal, Rosenthal und Kronenthal, der ehemalige Zürichthaler Kolonistenbezirk aus Zürichthal, Heilbrunn und Sudak, welches erst 1812 gegründet wurde.

Karte Ausschnitt Krim aus der Karte Die Kolonien in den Gouvernements Jekaterinoslaw und Taurien 18553

Auch von ihnen kann im allgemeinen leider nicht gesagt werden, was den Kolonisten der zweiten Molotschnaer Ansiedlung nachgerühmt wird, daß sie genügende Kenntnisse vom Ackerbau hatten. Während die übrigen Kolonisten fast alle 60 Dessjatinen4 Landes auf die einzelne Wirthschaft erhielten, begnügten diese sich mit 30 bis 40 Dessjatinen, und selbst das war ihnen zu viel. So haben die Liebenthaler Kolonisten vermöge der Abneigung gegen einen größeren Landbesitz es dahin zu bringen gewußt, daß sie statt 60 nur 48 Dessjatinen Land auf die Wirthschaft besitzen.

Vierzig Schweizerfamilien waren es welche sich im Herbst 1803 unter der Leitung eines gewissen Herrn von Escher5 in Konstanz am Bodensee versammelten. Seidenweben und Baumwollspinnen war in der Heimath ihre Beschäftigung gewesen. Von Konstanz setzten sie per Boot über den Bodensee nach Mörsburg, um sich in Ulm den Wellen der Donau anzuvertrauen. In Wien rasteten sie 14 Tage. Von Preßburg begaben sie sich nach Rosenberg in Oberungarn, um da selbst Winterquartier aufzuschlagen. Als sie im Frühjahr 1804 aufbrachen, waren sie bereits 30 Personen weniger; diese waren infolge von Krankheit und Armuth ins Grab gesunken. Unterwegs gesellten sich noch neue Auswanderer zu ihnen, und auf diese Weise verstärkt, langten sie in der Umgegend von Feodosia an.

Reiseweg6

Ihren ersten Aufenthalt fanden sie auf einem dem Herrn General von Schütz gehörigen Gute, namens Karakoos. Das tatarische Dorf Oschailan, welches die Krone für sie erstand, wurde ihre Heimath, wohin sie zu Ostern 1805 übersiedelten. Zürichthal nannten sie ihr junges Nest zur Erinnerung an die alte Heimat. Wenn der Schweizer singt:

„Ist auch schön im fremden Lande, doch zur Heimat wird es nie,“

so ist darin alles Leid, alles Sehnen, alles ängstliche Bangen ausgedrückt welches die einsamen Pioniere in der ersten Zeit ihrer Ansiedlung unter den Krimischen Tartaren durchzukosten hatten. Bereits die Hälfte von ihnen war in einigen Jahren in jenes Land gegangen, wo der Christenglaube keinen Trennungsschmerz mehr kennt. Nicht einmal die letzte Ehre konnten die Hinterbliebenen ihren verstorbenen Lieben erweisen: in Lumpen gehüllt wurden diese ohne Bahre und Leichenzug unter bitteren Thränen der fremden Erde anvertraut. Sprache und Landessitten waren ihnen vollständig fremd, Lehrer und Seelsorger nicht vorhanden. Nicht einmal einen Brief verstanden sie in ihre alte, liebe Heimath zurückzubefördern.

Erst im Jahre 1822 traf der erste Pfarrer, Heinrich Dietrich7 aus der Schweiz, bei ihnen ein, und mit ihm begann das Aufblühen des hübschen Schweizerdorfes in den taurischen Bergen.

Kurz vor der Ankunft des ersten Pastors war auch der Bau des ersten Kirchleins vollendet worden. Zürichthaler und Neusatzer, sowie auch einige Molotschnaer, Mariupoler und Berdjansker Kolonisten sind es gewesen, welche in hervorragender Weise dazu beigetragen haben, die Halbinsel Krim, welche ihnen längst zu einer lieben Heimath geworden auf jene Stufe der Kultur zu heben, deren sie sich gegenwärtig erfreut.

Krim und Molotschna scheinen sich in letzter Zeit die Hand gereicht zu haben, um in rastlosem Vorwärtsstreben die Kultur und Ertragfähigkeit des südrussischen Bodens zu heben, den Absatz der Produkte zu erleichtern, die Intelligenz durch ein verbessertes Schulwesen zu fördern und so Gott und dem Vaterlande mit gutem Gewissen zu dienen. Glückauf zu diesem edlen Streben! Der Erfolg wird nicht ausbleiben!

5. Die ehemaligen Kolonistenbezirke Glücksthal Kutschurgan und Beresana.

Ausschnitt mit dem Kolonien im Gouvernement Cherson 18558

Wie mag es den drei schwäbischen Familien wohl zu Muthe gewesen sein, welche im Jahre 1803 in dem armenischen Städtchen Grigoriopol am Dnjestr zunächst angesiedelt wurden!  So hilflos und verlassen wie etwa die Zürichthaler Kolonisten in der Krim waren sie unter den sesshaften Armeniern freilich nicht, doch wird die Freude groß gewesen sein, als zwei Jahre darauf (1805) noch 67 württembergische Familien und 1807 24 Familien aus Ungarn sich zu ihnen gesellten. Diese Nachzügler waren mit den Goßliebenthaler und Freudenthaler Kolonisten zusammen in Rußland angekommen. 1808 und 1809 kamen die ersten Bewohner der Chersoner Kolonisten Rohrbach, Worms, Gücksthal, Neudorf, Bergdorf, Kassel, Selz, Kandel, Straßburg, Baden, Landau, Speier, Karlsruhe, Sulz, Mannheim und Elsaß in Rußland an. Auch von ihnen gesellten sich einige Familien zu den Kolonisten in Grigoriopol. Zwischen diesen Kolonisten und den Armeniern Grigoriopols entstanden Streitigkeiten, und der Generalgouverneur, Herzog von Richelieu, dem die Sache vorgestellt worden war, hielt es für gut, die Deutschen von den Armeniern zu trennen und sie mehr in der Mitte des ihnen angewiesen Areals anzusiedeln. Zu diesen Zweck wurden sie 1808 in das Moldovanerdorf Linoi überführt, während die Moldovaner aus Linoi an ihrer Stelle in Grigoriopol rückten. Die Deutschen, welche nach dem Plan der Regierung sich mit den Armeniern in Grigoriopol verschmelzen sollten, selbstverständlich als ein großes Glück angesehen und infolgedessen ihre neue Heimath Glücksthal genannt.

Im Jahre 1811 wurde Glücksthal mit Neudorf, Bergdorf und Kassel zusammen als Kirchspiel bestätigt. Der erste Pastor hieß Krusberg; er wurde bereits im Jahre 1816 wegen Unmoralität abgesetzt. Vom Jahre 1825 an jedoch besaß Glücksthal Prediger, die für das Wohl der Gemeinde ernstlich sorgten und im Verein mit den Ortsvorstehern viele Mißbräuche durch die Einführung von Zucht und guten Sitten abschafften. Das erste Kirchlein hatten die Glückstaler von den Moldowanern geerbt. Es wurde aber im Jahre 1832 wegen Baufälligkeit versiegelt und 1840 abgerissen. Anno 1843 wurde der Grundstein zu einer neuen Kirche gelegt, welche 1845 eingeweiht werden konnte.

Kirche Glücksthal, neu erbaut 1843-1845

Pastor Johann Bonekemper (1795-1857)9

Im Jahre 1824 wurde das Kirchspiel Worms-Rohrbach von Großliebenthal abgezweigt. Der erste Pastor war der bekannte „alte Bonekemper“, der Beförderer des kirchlichen Pietismus in den südrussischen Kolonien. Von Haus aus reformirt, führte er einen feindlichen Gegensatz zwischen den in Frieden nebeneinander lebenden und zu einer Kirche gehörenden Lutheranern und Reformierten herbei. Auch artete unter seinem bedeutenden Einfluss die pietistische Richtung in einigen Gemeinden des Gouvernements Cherson in ein ungesundes, schwärmerisches Wesen aus. Die konfessionellen Streitigkeiten führten endlich dahin, daß eines Tages ein ministerieller Befehl das Kirchspiel Rohrbach-Worms für reformiert erklärte, was zur Folge hatte, daß Johannisthal und Waterloo ein lutherisches Kirchspiel bilden. Dadurch waren aber die Lutheraner in Worms, unter welchen eine maßlose Propaganda zu Gunsten der reformierten Kirche getrieben wurde, nicht befriedigt, und sie traten zu einem besonderen Kirchspiel zusammen. Der Streit wurde, wenigstens äußerlich, erst dadurch geschlichtet, daß der Minister des Innern im Jahre 1885 erklärte, die beiden bisherigen Kirchspiele Johannisthal-Waterloo und Worms-Rohrbach sollen hinfort nur ein lutherisches Kirchspiel unter dem Namen Worms-Johannisthal bilden. Das reformierte Kirchspiel Rohrbach-Worms ist in seinem Bestande dadurch gesichert, daß ihm sämmtliches Kircheneigenthum, darunter auch 120 Dessjatinen Land, zugewiesen worden ist.

Während die östlichen Kolonieen an der Molotschna und in der Krim sowohl, als auch bei Mariupol und Berdjansk sich mehr auf wirtschaftlichem und zum Theil auf dem Gebiet der Schule hervorgethan haben, zeichnen die westlichen Ansiedlung der Bezirke Großliebenthal und Glücksthal, namentlich aber diejenigen der Beresana durch religiöse Bestrebungen oft recht unfruchtbarer Art aus. Immernoch hat sich die Religiosität dieser Leute nicht geklärt, obwohl den diesbezüglichen Streitigkeiten und Reibereien manches im Wirthschaftswesen und vorzugsweise auf dem Gebiet der Schule bereits zum Opfer gefallen ist. Es ist unglaublich, wohin der im kirchlichen und religiösen Gewande einherschreitende Oppositionsgeist hier in vielen Fällen geführt hat. Möge auch hier die aus einem ernsten Vorwärtsstreben erwachsene Selbsterkenntnis und Demuth bald zu einer besseren Aera führen. Möge die äußerlich so strenge Religionsausübung einem lebendigen Gottvertrauen und die Kehrseite der Selbstgerechtigkeit: Rohheit Trunksucht und Sauflust, bald milderen, wahrhaft christlichen Sitten Platz machen, dann wird Landwirthschaft und Schule, Gemeinde und Kirche in edlem Wetteifer jene herrlichen Früchte zeitigen, nach welchen die besten und edelsten Köpfe gerade unter diesen Kolonisten von jeher so ernstlich getrachtet haben.

6. Kolonie Hoffnungsthal im Chersonschen Gouvernement.

Wenn wir im nachstehenden die Entstehungsgeschichte der Kolonie Hoffnungsthal kurz behandeln, so folgen wir dabei im wesentlichen dem Bericht des Herrn Pastors M. Fr. Schrenk in seinem Büchlein: „Aus der Geschichte der Entstehung und Entwicklung der evangelisch-lutherischen Kolonien in den Gouvernements Bessarabien und Cherson“, welches im Jahre 1901 im Selbstverlage des Verfassers erschienen ist.

Nicht weniger als 1400 Familien machten sich im Frühling des Jahres 1817 auf, um aus Württemberg, ihrer bisherigen Heimath, auszuwandern. Ihr Ziel war weiter, als das aller anderen Ansiedler Südrußlands. Sir wollten nämlich, durch die Schriften Jung Stillings angefeuert, in Grusien vor den Drangsalen der antichristlichen Letztzeit einen sicheren Bergungsort suchen, wo sie ungestört ihres Glaubens leben könnten. Ein längeres Verbleiben in ihrer Heimath schien ihnen deshalb unmöglich, weil der Nationalismus im Kirchenregiment und der Unglaube in den Gemeinden immer weiter um sich griffen. Sie kamen bei der russischen Regierung mit der Bitte ein, ihnen in ihren weiten Gebieten eine Heimath mit dem Recht der kirchlichen Selbstverwaltung und der Wahl und Berufung ihrer Geistlichen zu bieten. Die Bitte wurde gewährt und der Beschluß zur Auswanderung endgültig gefaßt. In 14 Kolonien oder Abtheilungen reisten sie, wie alle südrussischen Auswanderer, von Ulm in vollgepfropften Ruderböten donauabwärts. Die Cholera und andere epidemische Krankheiten rafften viele schon auf der Reise dahin. Als sie in Odessa angekommen waren, sollten sie von dem damaligen Oberfürsorger für die ausländischen Kolonisten, General von Insow, veranlaßt werden, sich in der Nähe von Odessa anzusiedeln. Doch beharrten die meisten bei ihrem Vorsatz, nach Grusien zu ziehen, nur 300 Familien beschlossen zu bleiben. Einige von diesen 300 Familien gründeten im Jahre 1818 die Kolonie Töplitz in Bessarabien und Johannisthal und Waterloo im Chersonschen, während die übrigen, namentlich die zur Eßlinger, Walddorfer und Weissacher Kolonie gehörenden, sich auf dem ihnen angewiesenen Landgute „Zebricko“ im Tiraspoler Kreise niederließen und die Kolonie Hoffnungsthal bildeten. Im nächsten Jahre schon verließen jedoch nicht wenige Familien den eben erwählten Wohnsitz, um ihren Brüdern nach Grusien zu folgen. Die Zahl der Zurückgebliebenen erwies sich als zu gering, um das ihnen zugedachten Landgut in Besitz und Bearbeitung zu nehmen. Deshalb wurde ihnen die Erlaubnis ertheilt, von den angekommenen und in den Kolonien hin und her verteilthen Einwanderern so viele anzuwerben, bis die erforderliche Anzahl von Familien sich wieder zusammenfand, was im Jahre 1819 schon der Fall war. Diese Familien wurden unter der Bedingung aufgenommen, daß sie die religiösen Anschauungen der Hoffnungsthaler theilten.

Auf dem Landgut Zebriko befanden sich, wie in Nr. 7 des Jahrganges 1851 des „Unterhaltungsblattes“ berichtet wird, 17 baufällige Häuschen ohne Dach und innere Einrichtung und zu 15 anderen waren Steine und etwas Holz vorhanden. Diese unvollendeten Bauten hatte die Krone für bulgarische Ansiedler errichten lassen. Jedem der ersten 64 Wirthe wurden 500 Rbl. Banko zu Bauholz, Vieh und landwirthschaftlichen Geräten von der Krone vorgeschossen. Die später da dazukommenden 30 Wirthe erhielten einen abermaligen Vorschuß von 3000 Rbl. Banko. Außerdem standen den Ansiedlern 10.000 Rbl. Silber an zusammengebrachtem eigenem Vermögen zu Gebote. Da der Kolonie in früheren Jahren viel fremdes Land in der Umgehend zu Gebote stand, so hat der Ackerbau hier steht ihren Blüthe gestanden. Gute Ernten und Getreidepreise haben den Wohlstand sehr befördert.

Unterhaltungsblatt Nr. 7/185110

Die Kolonie hat dank ihren tüchtigen Prediger, Pöschel von 1837 – 1856 und Becker 1863 – 1887, welche sich aus dem Auslande berief, das Verdienst, inmitten der religiösen Wirren der übrigen Chersonschen Kolonien einen gesunden christlichen und kirchlichen Sinn nebst guten Sitten und Ordnungen sich bewahrt zu haben. Wohl hat es auch hier einige Aufregung gegeben, als die Gemeinde im Jahre 1888 unter das Ressort des St. Petersburgischen  evangelisch-lutherischen Konsistoriums trat, aber die Wellen haben sich gelegt und der alte nüchterne evangelische Glaube ist in vielen Gliedern unerschüttert geblieben.

Kirche Hoffnungsthal 1926, rechts hinten die Schule. Der Glockenturm mit drei Glocken unterschiedlicher Größe, wurde je nach Bedarf mit unterschiedlichen Glocken geläutet. Das Dach war aus grün gestrichgenem Blech, die Wände, Kirchhofmauer weiß gekalkt, auf der Spitze des Daches ein sich drehender Hahn als Wetterfahne.11

Hier sehen wir, wie wohlthätig nüchternes Christenthum und bürgerlicher Fleiß sich gegenseitig zum Wohl des Menschen beeinflussen. Das Gebet befördert die Arbeit und die Arbeit das Gebet. So lange in einer Gemeinde beides in nüchternem Ernst geübt wird, bleibt jener lähmende Oppositionsgeist fern, welcher das Lebensmark und die Zufriedenheit des Bürgers verzehrt, und es herrscht stattdessen jene Liebe und jenes Vertrauen unter Gleichgestellten, Vorgesetzten und Untergebenen, zwischen Gemeinde, Lehrer, Seelsorger und Beamten, welches zu froher Arbeit belebt, die Freude am Dasein erhöht und die Gesundheit in jeder Hinsicht befördert. Möge es in Hoffnungsthal stets also bleiben und an anderen Orten, wo es dringend noth thut, bals so werden!

Fortsetzung folgt 

1 Zeitungsartikel, erschienen in „Der Staats-Anzeiger, Bismarck, N.D.“ 19.12.1912, Abschrift wie im Original und kommentiert: J. Rzadkowski

2 Großliebenthaler Kolonien bei Odessa mit dem Dorf Josephsthal, dem heutigen Jossypiwka Ersteller Snipermatze • CC BY-SA 3.0

2 Atlas der Evangelisch – Lutherischen Gemeinen in Russland.“ St. Petersburg. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 1855.

4 1 Dessjatine = 2400 Saschen² = 10.925,3975 m² ≈ 1,1 ha

5 Caspar Escher vom Glas (1755-1831), Kaufmann, Stetrichter und Rittmeister, wanderte nach der Liquidation seiner Handelsfirma mit drei Söhnen 1789 nach Russland aus – Zürcher Taschenbuch, Band 118, Beer, 1997, p300ff

6 Reiseweg J. Rzadkowski, Nutzungsbedingungen google maps

7 die Basler Missionsgesellschaft schickte Pfarrer Heinrich Dietrich (4.9.1794-4.9.1827) aus Schwerzenbach nach Zürichtal. Bild QS-30.001.0025.01, Reference: BMA QS-30.001.0025.01 Title: „Dietrich, Heinrich. “ Creator: unknown Date: 1822 “Dietrich, Heinrich. ,” BMArchives, accessed January 10, 2024, https://www.bmarchives.org/items/show/100206818.

8 Die Kolonien in Bessarabien und in dem Gouvernement Cherson. Atlas der Evangelisch – Lutherischen Gemeinen in Russland. St. Petersburg. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg, 1855.

9 Reference: BMA QS-30.001.0030.01; Title: „Bonekemper, Johann. “ Creator: unknown Date: 1824; “Bonekemper, Johann. ,” BMArchives, accessed January 10, 2024, https://www.bmarchives.org/items/show/100206822.

10 Unterhaltungsblatt für deutsche Ansiedler im südlichen Russland 1851 Nr. 7, auf Mikrofilm, CMBS

11 Georg Leibbrandt: Hoffnungstal und seine Schwaben: die historische Entwicklung einer Schwarzmeerdeutschen Gemeinde, als Beispiel religiös bestimmter Wanderung und Siedlung und als Beitrag zur Geschichte des Rußlanddeutschtums; Bonn 1980, p133

Aus Brandenburg in den Kaukasus


Manchmal ist die Welt kleiner, als man glaubt. Während ich alte Aufnahmen sichtete und bei findagrave veröffentliche, stellte ich fest, Lieberose … Trierenberg … da war doch eine Verbindung zu von Kutzschenbach. Zu diesem Sprung aus meinen heimatlichen Gefilden in den fernen Kaukasus möchte ich an dieser Stelle berichten.

Grabstein von Heinrich Christian Bernhard Trierenberg (1747-1849) und dessen Ehefrau Therese Cunigunde geb. Neruda (1787-1851) in Lieberose

Die Familie Trierenberg saß schon 1500 zu Kallies in Pommern und begann ihre Stammlinie mit Mathäus Trierenberg, vornehmer bürgerlicher Einwohner, ganzer Brau-Erbe und Hospital-Vorsteher zu Kallies (ca. 1560-1620).
Wappen: Geteilter Schild. Vorn in Silber unten ein roter Dreiberg (Trierenberg), aus dem eine grüne Palme emporwächst, hinten in Blau ein silbernes Senkblei. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silberner Decke ein auf weißem springenden Roß reitender Ungar in blauer Uniform, in der Rechten den Säbel schwingend.1

Carl Gotthold Christian Trierenberg (1748-1808) kam als Kurfürstlich sächsischer Postmeister nach Lieberose. Er erwarb an der durchgegenden Poststrasse in der Vorstadt Lieberoses ein Grundstück. Der „Luisenhof“ war ursprünglich ein Hof mit einem Gasthaus, wurde 1802 zur Poststation ausgebaut, nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude als Krankenhaus genutzt (Landambulatorium). Sohn Heinrich Christian Bernhard (1747-1849) übernahm das väterliche Amt.

Die Familie der Kutzschenbach stammte aus Thüringen und schrieb sich wohl ursprünglich Kutzebach. Zur Namensgebung gab es einige Theorien.

Das Wappen findet sich erstmals auf einem Siegel vom 6. Oktober 1676, im Schilde ein gedeckter Wagen, auf einem alten Wappenschild soll aber ein Rabe vorhanden gewesen sein.1

Dem bewulsteten Helm mit beiderseits herabhängenden Decken dient als Zier ein sitzender natürlicher Rabe. Wappenfarben: blau-gold (P). Das Reichsadelswappen nach der Originalurkunde vom Jahre 1739 ist folgendermaßen blasoniert:
„Geteilt, oben in von Gold und Blau gespaltenem Felde zwei Balken verwechselter Farbe im Sparrenschnitt, unten in Rot ein auf Rasen schreitender silberner Wolfmit ausschlagender Zunge. Auf dem gekrönten Helm mit rechts blau-goldener, links rot-silberner Decke der Wolf wachsend. (Die Wölfe als Wappentiere sind wahrscheinlich dem Freiherrlich von Ende’schen Wappen nachgebildet, da sich der Wappenempfänger mit einer Trägerin dieses Namens in erster Ehe vermählte.) Die Reichsadelsurkunden vom 6. September 1740, 13. April 1743, 19. November 1745 und 6. August 1746 zeigen dasselbe Wappen. Um das alte Wappenbild zu erhalten, führt die Familie auch einen zweiten bewulsteten Helm mit blau-goldener Decke, auf dem ein natürlicher Rabe erscheint, während als erster rechter Helm der gekrönte, mit rot-silberner Decke und nach links gekehrtem wachsenden Wolf erscheint.
Der im Verlauf des 18. Jahrhunderts in der Familie Kutzschenbach gebräuchlich gewordene Wappenspruch lautet: „Justus et tenax – gerecht und fest“.1

Wie nun gehören diese Familien zusammen?

Der Königliche Finanzkommissarius und Postmeister der Stadt Lieberose, Heinrich Christian Bernhard Trierenberg (1747-1849) und dessen Ehefrau Therese Cunigunde geb. Neruda (1787-1851) sind die Eltern der Friederike Rosamunde Trierenberg (1811-1850). Diese ehelichte Ferdinand Anton Moritz von Kutschenbach (1799-1857) am 6. November 1839 in Lieberose.

Eheschließung 1834 in Lieberose

Aus dieser Verbindung ging Sohn Arthur Alexander (1835-1909) hervor.

Geburtseintrag 1835 Groß Breesen

Um die Familienverhältnisse besser verständlich zu machen, ein kleiner Überblick:


Arthur Alexander von Kutzschenbach war eigentlich Jurist, nach dem frühen Tod des Vaters wandte er sich jedoch der Forstwirtschaft zu und in der Schweiz der Milchwirtschaft und Käserei, ehe er 1862 auswanderte.

Die Landwirtschaft war ihm allerdings seit seiner Kindheit vertraut, sein Vater hatte zunächst in Groß Breesen ein Gut besessen, eher er nach Pommern ging.

Im Kaukasus wurde A. von Kutzschenbach der Gründer des Gutes Mahmutly 40 Werst von Katharinenfeld.  Seine Ehefrau, die Schweizerin Anna Barbara Scheidegger (1840-1932) lernte er über ihren Vater kennen, den er als Fachmann für seine Käserei angeworben hatte. Ihr gemeinsamer Sohn, Kurt von Kutzschenbach, wurde 1906 Herausgeber der „Kaukasischen Post“3, der ersten deutschen Zeitung Georgiens.

Mahmutly war eine vorbildliche Viehwirtschaft auf 76 km² Pachtland mit Stallungen, die nach damals modernster Landwirtschaftskenntnis erbaut wurden. Diese beherbergten um 1908 rund 300 Stück Milchvieh, 120 Stück Jungvieh, dazu Zuchtstiere und Ochsen. Innerhalb von 30 Jahren entstand eine neue, mehrheitlich graubraune, stämmige Rinderrasse durch Kreuzung einer importierten Schweizer Herde, tatarischem Vieh, sowie Duchoboren-Rindern, einer russischen Rasse.3 Dazu wurden Zuchtbücher geführt, um die Abstammung der einzelnen Tiere und ihre Eigenschaften nachvollziehen zu können.  Man beachtete wie in der heutigen Landwirtschaft die Milchleistung und ihre Inhaltsstoffe, den richtigen Futteranbau, Einsatz von Kraftfutter und führte Futterberechnungen durch. So entstand eine leistungsfähige Milchproduktion mit vermehrter Widerstandskraft gegen die häufigen Seuchen und das Klima im Kaukasus. Ebenso besaßen man eine ausgedehnte Bienenzucht. Diese wurde nach einigen Rückschlägen von dem extra angeworbenen Schweizer Christian Siegenthaler2, von Beruf eigentlich Käser, aufgebaut. Später baute Siegenthaler eine eigene Käserei auf.

Baron Kutzschenbach zu Besuch in Käserei Karabulach.
Foto: Burgdorfer Jahrbuch 2

Bewirtschaftet wurden von ihm neben seinem Gut Mahmutly das Gut Bogaßkessan, sowie ein Forst (800 Deßj.), bestehend aus Eichen, Weiß- und Rotbuchen, der von in Deutschland ausgebildeten Förstern betreut wurde.

Auf dem Gut Bogaßkessan fand vorrangig Pferde- und Schafzucht statt, sowie Obstanbau. Auf dem Gut Ssouch-Bulach erbauten seine Söhne 1905 eine eigene Käserei.

Neben der Meierei gab es Käsereigebäude, Eiskeller, Pferde- und Schweineställe, separate Krankenställe, eine Hausapotheke mit Ambulanzraum, eine Stellmacherei, eine Schmiede, eine Mühle, eine Brotbäckerei, Gebäude der Gutswache wegen der ständigen Räuberüberfälle, Arbeiterwohnungen, ein Gebäude mit Turm für schulische und kirchliche Zwecke.

Auf den Gütern arbeitetete rund 180-200 Armenier täglich, viele der Tataren waren über Generationen auf dem Gut tätig und heirateten dort auch. Sie lebten kostenfrei in den Wohnungen, erhielten Lohn und Deputat, auch ihre Frauen, die zumeist als Melkerinnen arbeiteten. Alle Arbeitskräfte auf dem Gut wurden ausgebildet, welches etwa 1879 käuflich erworben wurde, kurz vor Ende der Pachtzeit.

Die Produktion an Käse lieferte man bis nach Warschau, Moskau, Kasan und Sibirien, die Butter blieb im Kaukasus. Die Qualität war so gut, auf der Pariser Weltausstellung wurden die Kutzschenbach´schen Käse prämiert, auf einer Ausstellung 1882 in Moskau glaubte man gar einen Betrug, nahm an, es wären Schweizer Käse. So kam eine Kommission nach Mahmutly, um sich selbst von der Echtheit zu überzeugen und vergab anschließend eine Sondermedaille.

In Tiflis gab es mehrere offizielle Verkaufsstellen, in den anderen Städten des Kaukasus Vertreter für den Verkauf der Produkte.

Für seine Verdienste in vorbildlicher wirtschaflicher, sozialer und kultureller Arbeit auf seinem Großgrundbesitz und dessen Bedeutung für die doch sehr unsichere Region nahe der türkischen Grenze wurde Arthur Alexander von Kutzschenbach vom russischen Zaren 1896 in den Adelsstand erhoben und erhielt den Titel „Baron“.

Anzeige der Dampfziegelei in der Kaukasischen Post Nr. 1

Obwohl Landwirt, gab es noch weitere Unternehmungen. So betrieb er rund 80 km von Tiflis  und 15 km von Mahmutly entfernt etwa 24 Jahre lang eine von der russischen Regierung finanziell unterstütze Glashütte. Auch diese bekam ein Umfeld, wie es auf seinen Gütern üblich war, Verwaltungsgebäude, Wohnungen für die Glasmacher und eine deutsche
Schule. In dieser Hütte arbeiteten überwiegend Glasfacharbeiter aus Schlesien.

Neben der Glashütte gab es zwei Ziegeleien, eine für Mauersteine, eine für Dachziegel, die Arbeiter waren Einheimische, aber auch Perser und Griechen. Im Juli 1906 streikten diese sogar einmal.

Im Jahre 1909, in der Nacht vom 8. zum 9. Juli verstarb Baron Arthur Alexander von Kutzschenbach im Alter von 74 Jahren. Karl und Alexander von Kutzschenbach erbten die Güter. Karl starb bereits 1911 in Lugano und wurde nach seiner Einäscherung in Dresden nach Mahmutly überführt. Seine Witwe Anna führte das Gut weiter, bis es in den Wirren der Revolution 1918 von den Boschewiki zerstört wurde. Sie wurde enteignet, ihr Sohn Frank zum Verwalter der Überreste bestellt. Letzlich verließen sie den Kaukasus und kehrten nach Deutschland zurück.

Alexander und seine Frau wurden inhaftiert, wie viele andere Deutsche im Kaukasus, nach der Entlassung starb er mit nur 53 Jahren auf Gut Bogaßkessan 1922, seine Frau folgte ihm ein Jahr später in Tiflis.

1913 war eine Feier zum 50. Jahr des Bestehens der Güter, sieben Jahre später waren von dem einstigen Vorzeigegut nur noch Trümmer übrig.

50 Jahr Feier 1913

Neben seinem Vater war Baron Kurt Ferdinand von Kutzschenbach (1871-1915) vermutlich der bekannteste von Kutzschenbach in Georgien.

Nach seiner Ausbildung wurde er zunächst Akzisebeamter der russischen Spiritus-Monopolverwaltung und später in der russischen Landesgendamerie Distrikts-Hauptmann in Karakly/Erewan.

1899 heiratete er die in Spremberg geborene Marthe Elsbeth Frieda Schwetasch (1879-1902). Die Familie Schwetasch war mit der Familie Trierenberg, seine Vorfahren, verwandt.

Eheschließung in der Spremberger Kreuzkirche 1899

Aus dieser Ehe entstammten zwei Söhne, Herbert Curt Erdmann, wohnhaft in evangelischen Johannesstift und Schüler in Berlin-Spandau, starb bereits am 14. Dezember 1912 im städtischen Krankenhaus Spandau, er wurde nur 11 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vater Kaufmann in Tiflis, die Mutter war bereits am 25. Dezember 1902 in Tiflis verstorben.

Eine erneute Ehe erfolgte 1907 mit Eva Doehn, sie kam aus Preußisch Stagard.

In Tiflis lernte er den Schlesier Artur Leist, (1852-1927) kennen, dieser hielt sich seit 1884 im Kaukasus auf und lebte seit 1892 ebenfalls in Tiflis. Leist beherrschte die georgische und armenische Sprache und arbeitete als Übersetzer ins Deutsche, schrieb auch allerlei Artikel über kaukasische Themen für Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland. So kam Leist die Idee, eine deutschsprachige Zeitung heraus zu geben. Mitstreiter fanden sich schnell, cand. jur. Alexander Fufajew (1866-1936, wurde im Gefängnis erschossen); Erich Bernstein (1865-1932), Berliner Zahnarzt und Lehrer in Tiflis; Alexis Walling (1861-1936), Lehrer in Tiflis; Franz Schulz (1864-1934) Lehrer in Tiflis; Brauereibesitzer Otto Mader aus Tiflis; Kaufmann Hugo Heerde; Kaufmann Theodor Warmbrunn – bereits bei den von Kutzschenbach tätig, übernahm Kasse und Buchhaltung; der Schweizer Albert Kirchhofer Lehrer in Helenendorf und Tiflis; Fräulein Helene Walter, Lehrerin und Korrektorin der Zeitung, sowie Kurt von Kutzschenbach, der Herausgeber und zeitweise verantwortlicher Redakteur wurde.

Am 18. Juni 1906 war es soweit, die erste Ausgabe der „Kaukasischen Post“ erschien. Die Zeitung erschien damals wöchentlich, jeweils am Sonntag und beinhaltete politische Leitartikel, Nachrichten, Annoncen, Leserbriefe, eine Rundschau aus dem In- und Ausland sowie Nachrichten aus den deutschen Kolonien im Kaukasus. 

Da das Interesse unter der deutschsprachigen Bevölkerung groß war, erschien die Zeitung ab 1909 deutlich erweitert als §Kaukasische Post – Einzige Deutsche Zeitung des Kaukasus – Insertionsorgan für Cis- und Transkaukasien“. In der Zeit des ersten Welkrieges wurde „Kaukasische Post“ eingestellt und erschien erst wieder 1918, ehe sie 1922, kurz nach dem Einmarsch der Roten Armee in Georgien, ihr Erscheinen endgültig einstellen musste.

Während der Erste Weltkrieg tobte, wurden Baron Kurt von Kutzschenbach und seine zweite Frau Eva auf ihrem Landgut Tabaruki, etwa 25 km von Tiflis entfernt, ermordet. Nur sein Sohn Walter (1900-1974) aus erster Ehe überlebte diesen Überfall durch Zufall, da er als Schüler im Internat in Tiflis war und kehrte später nach Deutschland zurück.

Quellen:

  1. Stammbuch des thüringischen Geschlechts von Kutzschenbach. Im Auftrage der Familie zusammengestellt
    von Walther von Kutzschenbach und Rolf von Kutzschenbach. 1915. Gedruckt bei C. A. Starke, Hoflieferant Sr. Maj. des Kaisers und Königs, Görlitz.
  2. BURGDORFER JAHRBUCH 1986, LIII. Jahrgang
    Herausgegeben von der Casino-Gesellschaft Burgdorf, der Ortsgruppe Burgdorf der Hernischen Vereinigung für Heimatschutz, dem Rittersaalverein Burgdorf, der Gemeinnützigen Gesellschaft Burgdorf und dem Oekonomischen und gemeinnützigen Verein des Amtes Burgdorf. Kommissionsverlag: Langlois & Cie.
  3. Kaukasische Post diverse Ausgaben
  4. KARL AUGUST FISCHER Die„Kaukasische Post, Verlag von S. Hirzel in Leipzig, 1944
  5. Handbuch der preußischen Adels, herausgegeben unter Förderung des königlichen Herold Amtes, Erster Band, Berlin 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, könihliche Hofbuchhandlung
  6. Kirchenbücher Lieberose, Groß Breesen, Spremberg, Tiflis, Preußisch Stargard, Standesamt Spandau, Krematorienbuch Dresden
  7. Rigasche Rundschau
  8. Fotos der Grablage, Zeitungsartikel, Kirchenbücher, Zusammenstellung der Vorfahren von mir selbst erstellt und recherchiert
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Zürichtal

„Sie aßen ihr Brot mit Sorgen und Tränen“

Mit der Erfindung der mechanischen Spinnerei und der Gründung der ersten fabrikmäßigen mechanischen Spinnerei auf dem europäischen Festland im Jahre 1783 durch Johann Gottfried Brügelmann in Ratingen begann der Niedergang der Handspinnerei. Sinkende Löhne und der enorme Beschäftigungsrückgang in der Handspinnerei zwischen 1787 und 1799 führten zu einer massiven Notlage der Flachsspinner und Leinenweber, da nun besonders feine Garne industriemäßig hergestellt werden konnten, nur Grobspinner hielten sich noch bis etwa 1817.1 Dazu kam die politische Lage in der Schweiz, nach zahllosen Kriegen erfolgte 1798 der Franzoseneinfall, am 19. Februar 1803 übergab Napoleon die Acte de médiation, die Schweizer wurden zu französischen Vasallen. Die Gefahr, zum Militärdienst unter Napoleon herangezogen zu werden, wurde zu einem weiteren Auswanderungsgrund, da die Schweizer 16.000 Soldaten stellen mussten.2

Caspar Escher vom Glas (1755-1831), Kaufmann, Stetrichter und Rittmeister, wanderte nach der Liquidation seiner Handelsfirma mit drei Söhnen 1789 nach Russland aus3. Als Major in russischen Diensten schilderte ihm 1802 der Zunftschreiber und Hufschmied Düggeli4 in einem Schreiben die Notlage in der Heimat und bat Escher, bei der russischen Regierung ein Wort für die verarmten Menschen einzulegen. Escher widerstrebte das Unternehmen, von Regimentskameraden letztlich, doch überzeugt, ließ er sich vom russischen Minister des Innern, Graf Kochubey, ein formal mangelhaftes Siedlungsprivileg auf privater Basis ausstellen.5

Die Anwerbung erfolgte durch fünf Agenten und Veröffentlichungen in den Zeitungen überwiegend im Kanton Zürich. Die Aussicht auf 70 Hektar Land, 500 Rubel Startkapital, Steuerfreiheit, Religionsfreiheit und eine Befreiung vom russischen Militärdienst waren verlockend und schnell fanden sich über 200 marschbereite Auswanderungswillige.  Auf ihr Drängen hin wurde der geplante Abmarsch im Frühling 1804 vorverlegt.

Am 30. September 1803 fanden sich in Konstanz die etwa 60 Kolonistenfamilien ein, sie kamen überwiegend aus Affoltern am Albis, Bonstetten, Hausen, Hirzel, Mettmenstetten, Seebach und Wallisellen, am 4. Oktober machen sie sich zu einer denkbar ungünstigen Jahreszeit auf den langen Weg. Nach einem Monat erreichten sie Wien, aus Geldnot konnten sie ihre Reise erst fortsetzen, als Escher 6.000 Gulden Reisegeld bekam. Das Unternehmen war für die russische Regierung inzwischen bereits eine Gefahr ihres internationalen Ansehens geworden, sodass man widerwillig eine Zahlung in Kauf nahm. Ende November ging es auf dem Landweg endlich weiter bis Rosenberg (Ružomberok). Das Winterquartier musste eingerichtet werden und den Kolonisten gingen erneut die Mittel aus. Daher reiste Escher, welcher in Begleitung seines Sohnes Fritz war, am 8. März 1804 nach Sankt Petersburg ab. Sie trafen am 26. März ein und erhielten nach langen Verhandlungen Geld für Podolien, sogleich nach Rosenberg (Ružomberok) zurückkehrend, konnte die Kolonne Ende Mai ihren Weg fortsetzen und erreichte im Juni die russische Grenze. Mitte Juli, 40 Tage später, erreichten 56 Familien endlich ihr Ziel Feodossija. Unter ihnen befand sich auch der Bonstettener Josobe Gilg, besser bekannt als Joseph Ille, mit seiner Familie, dessen Nachkommen sich später mit den Nachkommen meiner Ahnenfamilie aus Württemberg verbinden sollten.

Von dem versprochenen Siedlungsland war keine Rede mehr, die russische Bürokratie mahlte langsam und so hausten die Neuankömmlinge in der Steppe, bis sie nach langem Ringen Ostern 1805 eine Landzuweisung nahe der Handelsstraße von Simferopol nach Feodossija am Flüsschen Indol erhielten. Entgegen der Erwartungen gab es nur noch 23 Desjatinen Land pro Familie statt der üblichen 60 Desjatinen wie in anderen Landesteilen, doch nach dieser langen Reise fügten sich die Siedler in ihr Schicksal und gründeten in Erinnerung an ihre Heimat das Dorf Zürichtal.

Damit hatte Escher allerdings nichts mehr zu tun. Kurze Zeit nach der Ankunft auf der Krim hatte ihn eine Krankheit mit heißen und kalten Fieberschüben erfasst, sodass er bis Anfang März 1805 kränkelte. Daher hatte er die Schweizer Kolonisten aus den Augen verloren und wurde er seines Postens enthoben.4

Unterdessen machten sich Anfang Juni 1804 die nächsten Auswanderer auf den Weg. Rund 500 Familien aus den Kantonen Graubünden, St. Gallen, Solothurn, Zürich, Bern und Aargau hatten allen Warnungen ihrer Landesherren zum Trotz den Weg nach Konstanz gefunden und harrten der Abfahrt. In Konstanz schob man am 4. Juni 1804 das „Lumpenpack“ in den Kanton Thurgau ab. Aus dem Kanton Chur reisten am 1. Juni des Jahres weitere 400 Personen los, sie kamen aus dem Bretigau und Davos, ein weiterer Trupp bewegte sich ebenfalls Richtung Rhein, sodass sich die Regierung in Konstanz am 6. Juni erneut genötigt sah, rund 600 Personen zurück in die Schweiz zu schicken.

Angesichts dieser menschlichen Katastrophe erhielt Escher Aufenthaltsverbot im Kanton Zürich.6

Kaum einer der Siedler hatten ausreichend Erfahrung in der Landwirtschaft, die Krim war klimatisch ganz anders als die Schweiz, dazu kamen Heuschreckenplagen und Krankheiten. So starb die Hälfte der Einwanderer in den ersten Jahren, allein 1812 über 40 Erwachsene, als Ersatz kamen neue Siedler aus Süddeutschland und der Molotschna dazu und Zürichtal gedieh.

Um 1820 gab es das erste Gotteshaus, 1860 wurde ein Neubau eingeweiht, der auf einer Anhöhe zwischen Ober- und Unterdorf stand. Im selben Jahr wurde die Tochterkolonie Neu Zürich gegründet.

Bericht des Pastors Emil Kyber 1839

Am Bach stand eine Mühle, die Siedlung wuchs und zählte 1839 bereits 74 Hofstellen mit je rund 40 Morgen Land und 350 Einwohner.7

Wie die anderen Kolonistendörfer, die vom Militärdienst befreit waren, profitierte auch Zürichtal vom Krimkrieg (1853-1856), man konnte der russischen Armee Lebensmittel verkaufen und mit dem Gewinn Land erwerben, so wurden die Nachfahren der verarmten Schweizer wohlhabenden Bauern, manche gar Grossgrundbesitzer.

Zürichtal wurde die wohlhabendste und vornehmste deutschen Kolonie auf der Krim.

Die im Ersten Weltkrieg 1915 erlassenen Liquidationsgesetzen enteigneten die deutschen Landbesitzer, nach der Oktoberrevolution wurden diese Gesetze rückgängig gemacht, dafür wurde ab 1929 die Kollektivierung der Landwirtschaft verstärkt vorangetrieben. Einzelne Zürichtaler machten widerwillig mit, andere weigerten sich, sie wurden im Rahmen der Entkulakisierung „abgeholt“ und in den Ural deportiert.

Bereits seit der Oktoberrevolution kehrten viele Russlandschweizer in die alte Heimat zurück, mit Beginn der Zwangskollektivierung stieg die Zahl der Heimkehrer deutlich an. Anfang der 1930er Jahre wurde die Kirche geschlossen, der Turm gesprengt und der Gebäuderest als Kulturhaus genutzt.

Der Zweite Weltkrieg beendete die Geschichte der krimdeutschen Kolonien, rund 53.000 Nachkommen der einstigen Kolonisten wurden am 20. August 1941, noch vor Eintreffen der deutschen Wehrmachtsverbände „auf ewige Zeiten“ von der Krim vertrieben und nach Kasachstan deportiert.

Die beim Einmarsch der Truppen 1942 noch angetroffenen 960 Krimdeutschen wurden gemeinsam mit Deutschen aus dem Cherson, Nikolajev, Nikopol, Kiew, Charkow, Kriwoj-Rog, Melitopol, Mariupol, Dnipropetrowsk, Kirowograd und Saporoshje als Administrativumsiedler* in den Warthegau verbracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg in Solote Pole (Zolotoe Pole – Золоте Поле – Caylav Saray) umbenannt, leben heute etwa 3.500 Einwohner in der Siedlung.

Die Krimdeutschen wurden erst 1964 rehabilitiert.

  1. Peter Dudzik: Innovation und Investition: Technische Entwicklung und Unternehmerentscheide in der schweizerischen Baumwollspinnerei, 1800 bis 1916; Chronos-Verlag, 1987
  2. Daniel Krämer: «Menschen grasten nun mit dem Vieh» Die letzte grosse Hungerkrise der Schweiz 1816/17; Schwabe 2015 p216
  3. Zürcher Taschenbuch, Band 118, Beer, 1997, p300ff
  4. Walter P. Schmid: Der junge Alfred Escher: sein Herkommen und seine Welt, H. Rohr 1988 p23ff
  5. Reto Weiss, Marianne Härri: Actum 1803; Geschichten aus dem Zürcher Regierungsprotokoll zum kantonalen Neubeginn vor 200 Jahren, Chronos-Verlag 2003 p83
  6. Rudolf Arnold Natsch: Die Haltung eidgenössischer und kantonaler Behörden in der Auswanderungsfrage 1803-1874; Bern 1966 p27ff
  7. Bericht des Pastors Emil Kyber 1839

Wikipedia
*Administrativumsiedler – zumeist Russlanddeutsche, die auf administrativem Wege – aber Personen bezogen – im Laufe des Krieges Deutsche geworden waren

Russland- und Kaukasus-Deutsche

Literatur

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 Zerr, A.; Einwanderungsgeschichte der Familie Zerr in Russland
Klemensverein, Odessa, 1914
 Prof. Carl von Hahn, Tiflis.: Aus dem Kaukasus. Reisen und Studien. Beiträge zur Kenntnis des Landes; Leipzig, Duncker und Humblot, 1892
 Hummel, Theodor: 100 Jahre Erbhofrecht der deutschen Kolonisten in Russland. Berlin, Reichsnährstand Verlag, 1936
  AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER SCHWEIZER KOLONIEN IN DER UKRAINE – Zwicky, Vladimir (2013)
 Das Ahnenbuch von Katharinenfeld in Georgien, Kaukasus: Chronik der Familien [1818 – 1941] – Allmendinger, Ernst (1989) Bockfeld, 2005
 Damals im Kaukasus, Tempelgesellschaft, 2001
hu_ddit Der Deutsche im Auslande Transkaukasien, Verlag Julius Beltz – Langensalza, Berlin-Leipzig; 31. Heft; Der Deutsche in Transkaukasien für die Jugend zusammen gestellt von Oberlehrer Jacob Hummel in Helenendorf (Aserbeidschan), zweite Auflage, 1929
 Walker, Immanuel: Fatma;eine wahre Lebensgeschichte. Hrsg. Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. Stuttgart : Landsmannschaft der Dt. aus Russland, 1996
 

Keiner ist vergessen. Gedenkbuch zum 70. Jahrestag der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion. Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (Hg.) Kohlhammer Stuttgart 2011

  Deutsche Spuren in Aserbaidschan Auch, Eva-Maria: Deutsche Spuren in Aserbaidschan, Forschungsreisende, Kolonisten und Unternehmer zwischen Großem Kaukasus und Kaspischem Meer (18.-20. Jh.), Baku 2014. Hrsg. Aliyev-Stiftung
  Auch, Eva-Maria: Öl und Wein am Kaukasus. Deutsche Forschungsreisende, Kolonisten und Unternehmer im vorrevolutionären Aserbaidschan, Wiesbaden 2001
 Der Wanderweg der Russlanddeutschen. Jahrbuch der Hauptstelle für die Sippenkunde des Deutschtums im Ausland, Deutsches Ausland-Museum und Institut, Kohlhammer Berlin-Stuttgart 1939
  Der Schicksalsweg der Wolhyniendeutschen – H., S. (1939)
 Matthäi, Friedrich; Die deutschen Ansiedlungen in Rußland; Leipzig, Fries, 1866
 Der Schreckenstag von Katharinenfeld, Basel, Verlag des Missionshauses 1866
 Der Schreckenstag von Katharinenfeld, Basel, Verlag des Missionshauses 1866 Neuauflage Franz Roland Ketschik, Zwerenberg 2005
 Der Schreckenstag von Katharinenfeld,Schicksale deutscher Siedler in Transkaukasien, Verlag Grenze und Ausland, Berlin 1934, online in der The National Parliamentary Library of Georgia
 Tatarashvili Nestan. Die Deutschen Siedlungen und das deutsche Architektonische Erbe in Georgien = German Settlements and Architectural Heritage in Georgia. Publishing House CEZANNE. Tbilisi, 2018 Texts in Georgian, German and English. Sprache: deutsch, englisch, georgisch. 240 pages, 23 X 29 cm. ISBN-978-9941-8-0101-3 Kontakt über Facebook
 Jakob Prinz, „Die Kolonien der Brüdergemeinde“ – Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Kolonien Südrußlands«, Pjatigorsk 1898; Verlag von Jakob Prinz in Pjatigorsk, Moskau Buchdruckerei G. Lissner und A. Geschel, Nachfolger von E. Lissner und J. Poman Wodwishenka, Krestowosdwish Gasse, Hans Lissner 1898
 Die Rose vom Kaukasus : dramatisches Gedicht in zwei Aufzügen Text: Gottschall, Rudolf von (Leipzig : Reclam, 1870)
 Deutsche Siedlungen am Rande des Russischen Reiches, der Kaukasus: ein Blick durch die Welt (1818-1917) zum 190. Jahrestag der Gründung
Чернова-Дёке Т.Н.: Немецкие поселения на периферии Российской Империи. Кавказ : взгляд сквозь столетие (1818-1917) : (к 190-летию основания немецких колоний), Москва: МСНК-пресс, 2008
 Martin Friedrich Schrenk: Geschichte der deutschen Kolonien. In: Ders.: Geschichte der deutschen Kolonien in Transkaukasien. Zum Gedächtnis des fünfzigjährigen Bestehens desselben. 2. Aufl. Verlag Pfälzer Kunst, Landau 1997, ISBN 3-922580-65-3  (unveränd. Nachdr. d. Ausg. Tiflis 1869
 Dr. phil. Gerhard Bonwetsch: Geschichte der deutschen Kolonien an der Wolga; Bonwetsch, Gerhard; Stuttgart, Engelhorn 1919
  Hans-Hermann Graf von Schweinitz: Helenendorf, eine deutsche Kolonie im Kaukasus, Vossische Buchhandlung Berlin, 1910
 
Ingeborg Fleischhauer: Die Deutschen im Zarenreich, Deutsche Verlags-Anstalt 1991
  Ekaterine Udsulaschwili: Die deutschen Kolonisten in Georgien (Elisabethtal-Asureti 1818-1941). Polygrah, Tbilisi 2006
 
Konrad Keller: Die deutschen Kolonien in Südrussland. 1.Die katholischen Kolonien : Josephstal, Marienthal und Franzfeld, Odessa : Stadelmeier, 1905
 Konrad Keller: Die deutschen Kolonien in Südrussland. 2. Die Beresaner Kolonien : Landau, Speier, Sulz, Karlsruhe, Katharinental, Rastadt und München historisch, geographisch und statistisch beschrieben und als deutsches Kulturbild aus den südrussischen Steppen, Odessa : Stadelmeier, 1914
 
Jakob Stach: Die deutschen Kolonien in Südrussland. Prischib (1904), Nachdruck Georg Olms Verlag 2009
 
Paul Hoffmann: Die deutschen Kolonien in Transkaukasien; Verlag von Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) 1905
  Karl Stumpp: Die Ostwanderung der Württemberger 1816-1822, Verlag S. Hirzel Leipzig 1941 Sammlung Leibbrand Bd. 2
 Alfred Eisfeld: Die Russlanddeutschen; Studienbuchreihe der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat Bd. 2
Langen-Müller, 1999
 Die Russlanddeutschen in Vergangenheit und Gegenwart; Verlag Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Stuttgart
 Eva-Maria Auch (Hrsg.) Gebrüder Vohrer: Deutsche Winzer im multikulturellen Umfeld Aserbaidschans.
Erinnerungsbericht des Julius Vohrer (1887-1979)
 Jakob Stach: Grunau und die Mariupoler Kolonien, Verlag Hirzel, Leipzig 1942
 Jakob Hummel: Heimat-Büchlein der Deutschen in Transkaukasien; Deutscher Staatsverlag „Nemgosisdat“, 1928
 Goltz, Kuno: Merkblatt für den deutschen Soldaten im Kaukasus
 A. Sanders: Kaukasien, Geschichtlicher Umriss: Hoheneichen Verlag München 1942
 Katharinenfeld – Ein deutsches Dorf im Kaukasus 1818-1941, Ernst Allmendinger, 1989 Selbstverlag
 Kulak: Love and Death, a German-Russian Tragedy – Ukraine, 1938; Cleon Ochsner, CreateSpace Independent Publishing Platform 2014
  Missionare und Kolonisten: Die Basler und die Hermannsburger Mission in Georgien am Beispiel der Kolonie Katharinenfeld; 1818–1870. Andreas Groß; Lit Hamburg 1998
  Reiseerinnerungen aus Russland – mit einer linguistischen Beilage aus der russisch-jüdischen Jargon-Literatur – Weber, Ferdinand Leipzig (1873)
 Paul Rohrbach: Vom Kaukasus zum Mittelmeer; Teubner, Leipzig-Berlin 1903
  Nikel, Samuel: Die Deutschen in Wolhynien. – Kiev ; Charkov: 1935
  Gottfried Kratz: Von Katharinenfeld im Kaukasus nach Schwarzenfeld in Bayern. Staatsbibliothekar Dr. Emil Walker – Germanist, Slavist und „Kontinentaleuropaeer“
 Von der Oktoberrevolution zur Perestroika – der westliche Marxismus und die Sowjetunion – Linden, von der, Marcel, Marcel van der Linden Dipa (1992)
PDF: (1/3), (2/3), (3/3)
  Wolhynisches Tagebuch; Karasek, Hertha
   Politischer Terror und das Schicksal der Aserbaidschanischen Deutschen; Dr. phil.Mammad Jafarli; Stuttgart 2012
Heimatbuch der Ostumsiedler Arbeitsgemeinschaft der Ostumsiedler, Stuttgart, Germany [1954-1955]
 Heimatbuch der Deutschen aus Russland Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland, Stuttgart, Germany [1956-]

 


Zeitungen

Unterhaltungsblatt für deutsche Ansiedler im südlichen Rußland


Als Mikrofilm im Centre for MB Studies (CMBS) in Canada vorhanden, zudem in der russischen Staatsbibliothek in Moskau und in St. Petersburg.


Kaukasische Post

Am 18. Juni 1906 von Kurt von Kutschenbach publiziert, während des Ersten Weltkrieges vorübergehend bis 1918 eingestellt und im Jahre 1922 erneut herausgegeben.

digitalisierte Ausgaben:
9.1914 (5. Januar -16. August)
1906-1914
1906 – 1909
1910 – 1919
1920 – 1922

Deutsche Kolonisten

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