Kaisertal

heute Solota Dolyna / Золота Долина

Aus „1838 – 1913 Die Evangelisch-Lutherische Gemeinde Kaisertal, Gouvernement Taurien, Kreis Melitopol, Wolost Eugenfeld) in den ersten 75 Jahren ihres Bestehens.” Jubiläumsschrift, herausgegeben im Verein mit mehreren Gemeindegliedern von J. Stach, Pastor. Verlag Eugenfeld“, Ergänzungen und Anmerkungen Jutta Rzadkowski

Die Ansiedlung

Die Kolonie Kaisertal wurde im Frühling 1838 von folgenden 49 Wirten angesiedelt:

Nr.Namen d. AnsiedlerWo geborenAus welcher Kolonie anges.?Wann gestorben?
1.Jakob KeckunbekanntKronsfeld1885
2.August BüschlerHoffental1889 zu Johannesruh
3.Christian FustWalldorf13.Sept. 1872, 61 J.
4.Christoph NagelTiefenbrunnunbekannt
5.Fredrich LinderLeitershausen
6.Karl UllrichKarlsruh10.Okt. 1864, 75 J.
7.Karl Wundersee1. Juli 1868, 62 J.
8.Michael BlochPolenTiefenbrunn25. Juni 1878, 77 J.
9.Gottlieb BüschlerunbekanntHoffental Vater v. Nr. 2.1885
10.Johann MaihöferFriedrichsfeld10.Nov.1864, 51 J. 8 Monate
11.Michael KirchmeierNeumontal1855
12.Philipp MeierLeitershausengest. bei Kertsch
13.Karl KühneDurlach26. Sept.1864, 50 J. 9 M.
14.Friedrich LeinichKronsfeldd. erste, der v. d. Ansiedlern starb 
15.Friedrich Schatzwand. n. Grusien aus
16.Karl MärtinsKarlsruh31. Juli 1876, 64 J. 8 M.
17.Gottlieb FöllReichenberg i. Württ.Reichenfeld14. März 1880,70 J
18.Johann FischerDeutschlandNeunassau2. Juli 1877, 60 J. 10 M., als Landb. i. Ebenfeld.
19.Gottlieb HeinunbekanntTiefenbrunnunbekannt
20.David RennerWeinau1863
21.Friedrich. DreherPrischib1846
22.Johann HesselReichenfeld1857
25.Christoph FreundReichenfeld1. März 1868, 50 J.
24.Alex. BurghardtJekaterinosl.Prischib29. Dez. 1889,77 J. 8. M.
25.Michael LörkeunbekanntRosental1887
26. .Karl SeelNeunassau26. Juni 1864, 55 J.
27.Jakob SchlechtSt.Petersh.Kronsfeld7. Febr. 1875, 64 J.
28.Gottlieb JekelunbekanntRosental1891
29.Adam EbingerHochstädt1855 in Okretsch
30.Friedrich SanneAltmontal12. Sept. 1888, 78 J. 7 M. 
31.Christian BalleKronsfeldunbekannt
52.Nikolaus EvaKarlsruh1861 
33.Michael BreitPrischib1854
34.Sebastian FöllSteinheim a. d. Murr in Wü.Karlsruh1. Aug. 1897, 91 J. 5 M.
55.Johann RuffunbekanntWeinauunbekannt
36.August ProbstAltmontal31. Mai 1882,72 J. 4 M.
37.Christian KonradRosental1885 
38.Friedrich GalsterPolenDurlach17. Apr. 1866, 65 J. 
39.Karl MärtinsunbekanntKarlsruh31. Juli 1876, 64 J. 8 M. 
40.Gottlieb ErsteinPrischibunbekannt
41.Georg MorgensternAltnassau
42.Johann ZiebarthPolenHochstädt30. Okt. 1892, 87 J. 
45.Johann FustunbekanntWalldorf18. Dez. 1866, 59 J.
4Christian HarwardtWeinau17. März 1891, 84 J. 7 M. 
45.Johann PolleStockholmKronsfeld14. Apr. 1884, 83 J. 3 M.
46.Gottlieb RufunbekanntWeinau29. Apr. 1872, 55 J. 
47.Jakob UllrichDurlach12. Nov. 1877, 57 J.
48.Johann WolfunbekanntFriedrichsfeld1855
49.Jakob WeberNeunassau1898
 Freiwirte:   
1.Joh. Andreas BeekGouv. St. Petersburg Karlsruh6.Aug.1867, 45 J. 3 M.
2.Georg MorgensternunbekanntAltnassauunbekannt
3.Friedrich SeelNeunassau
Abschrift DAI, Kommando Stumpp 1941

Alle Siedler aus den alten Mutterkolonien an der Molotschna waren junge Leute, die ohne Hof blieben und daher beschlossen, neues Land zu besiedeln. Nach langen Verhandlungen gab es Land von der Krone, jedoch keine weitere Unterstützung. Ein großes Problem war die Bedingung, dass die Siedler nicht ohne Kühe zur Ansiedlung aufbrechen durften, was Nachverhandlungen erforderte.

Die ersten Siedlungsjahre waren sehr schwer, zunächst wurden die Parzellen zu je 60 Dessjatinen (etwa 65 1/2 Hektar) festgelegt, man brach nach Ankunft 1838 das Land um, bestellte den Acker, grub einen Brunnen und baute sich einfachste Lehmhütten zur Unterkunft.

Das Land befand sich im Tal einer Hügelkette, die in späteren Jahren als „die alte Wertschaft“ bezeichnet wurde, hier befand sich zur Ansiedlung bereits ein altes Gebäude. Im zeitigen Frühjahr wurde dieses Gebiet aufgegeben und an seiner Stelle der heutige Siedlungsstandort gewählt.

Ein Teil der Siedler war gegen diesen Ort, weil ihnen eine Überschwemmung im Frühjahr durch den kleinen Utljuk-Fluss wahrscheinlich schien. So entschied der Dorfschulz, die Befürworter des Ortes sollen rechts siedeln, die anderen nach links, wobei sich die rechte Seite durchsetzte. So entstand das neue Dorf mit breiter Hauptstraße, rechts und links davon die Gehöfte mit ihren Gärten.

Warum das Dorf den Namen Kaisertal trägt, ist allerdings ungeklärt, sein russischer Name Золота Долина bedeutet „Goldenes Tal“.

Die Kolonie befand sich etwa 24 Werst südöstlich der Kreisstadt Melitopol, wobei 1 Werst = 1,0668 Kilometer entspricht. Um Bauholz zu beschaffen, musste man mit dem Ochsenkarren nach Iwanenko und Kamenka, eine Entfernung von 70 bis 100 Werst, Zimmermannsbretter mussten aus Jekaterinoslaw beschafft werden, über 200 Werst entfernt. Ebenso schwierig war der Weg zur Mühle in Schönwiese, in der Nähe der Stadt Alexandrowsk am Dnjepr, die rund 130 Werst entfernt lag, Getreidehandel fand in Berdjansk statt, ebenfalls rund 120 Werst entfernt. Daher gründeten die Siedler bereits im Jahr ihrer Ankunft ein Transportunternehmen.

Kleine Gemeindechronik

1838 war sehr verregnet, so verfaulte ein Teil der geringen Getreideernte, die Schilfdächer der Lehmhäuser stürzten ein. Nur mit größter Anstrengung gelang es den Siedlern, sich notdürftig auf den ersten Winter vorzubereiten, trotzdem wurden die Kinder unterrichtet, Carl Märtins (1811-1875), genannt „Krim-Märtins“, unterrichtete die Kinder gegen eine bescheidene Entschädigung der Gemeinde in seinem eigenen Haus, wo er Sonntags-, Fest- und auch Lesegottesdienste abhielt, da der Pfarrer die Gemeinde nur zweimal im Jahr besuchte, weshalb die zu konfirmierenden Kinder jedes Frühjahr nach Molotschna fuhren.

Da es zunächst weder eine Kirche noch eine Kirchenglocke gab, wurde ein hölzernes „Kirchenbüchel“ eingeführt, welches jeden Sonntagmorgen vor Beginn des Gottesdienstes von Haus zu Haus zirkulierte. Wenn das „Kirchenbüchel“ nicht ausgegeben wurde, fiel der Gottesdienst aus. Wer dem Gottesdienst fernblieb, zahlte 10 Kopeken Strafe. Um sich vor Raubüberfällen, wilden Tieren und Feuern zu schützen, gab es einen Nachtwächter- und Gerichtsvollzieherdienst, den jeder Wirt abwechselnd wahrnahm. Dazu übergab der diensthabenden Nachtwächter die eiserne „Gemeinschaftslanze“ und der Gerichtsvollzieher den hölzernen „Bürgermeisterhammer“ an den jeweils Beauftragten.

Der Gerichtsvollzieher ließ Bestrafungen durchführen, Männer wurden mit der Rute geschlagen, bei Diebstählen musste man mit den gestohlenen Gegenständen durch das ganze Dorf ziehen und die Männer riefen die Namen der gestohlenen Gegenstände. Für verbotenes Tanzen oder Streiche wurden die Jugendlichen mit gemeinschaftlicher Arbeit bestraft, wie dem Ausheben von Gräbern, dem Ausheben von Löchern für Zaunpfähle und so weiter.

Bereits 1839 kam der Lehrer Schill nach Kaisertal und 1840 wurde das erste Bet- und Schulhaus mit Lehrerwohnung gebaut, dringend notwendig, da es über 100 Schulkinder gab. Im gleichen Jahr wurde auf behördliche Anordnung die Anpflanzung von Obstbäumen vorgeschrieben. Bei einer Zählung 1864 hatte Kaisertal auf den 49 Höfen 6.300 Obstbäume und 86.522 in Waldstücken und Baumschulen gepflanzte Bäume und Setzlinge, eine enorme Leistung, wenn man bedenkt, nach dem Regenjahr folgten Dürren. Eine Missernte wechselte sich mit der nächsten ab, immer wieder musste um Hilfeleistung aus der Mutterkolonie Molotschna gebeten werden. Alles war vonnöten, Brot, Saatgetreide, Viehfutter und alles musste per Ochsenkarren herangeschafft werden, die Fuhrleute auf den langen Wegen hungerten ebenfalls, da in der Steppe keine Unterkunft zu finden war.

Die Enttäuschung der Siedler war groß und mancher entschloss sich, Kaisertal zu verlassen, die Abwanderung wurde jedoch 1843 behördlich untersagt, da mancher nach Grusien aufbrach, wo es seit 1818 deutsche Kolonien gab, die recht erfolgreich wirtschafteten.

Der Ackerbau erlitt weiterhin teilweise völlige Ernteausfälle (1848, 1855 nach Heuschreckenplage, 1863, 1864, 1871, 1873, 1887), man verfütterte die Strohdächer an das Vieh als Futter, nur die Schafzucht half über die Zeiten der bitteren Not. Trotz allem war der Fortschritt nicht aufzuhalten,

Um 1850 errichtete der Siedler Galster die erste Ziegelei und bald wichen die Lehmhütten massiven Gebäude aus gebrannten Ziegeln, zudem errichtete er die erste Putzmühle für das Getreide. Im Haus des Siedlers Maihöfer wurde ein Laden von einem Kondakower eröffnet.

Der Krimkrieg verlangte den Kaisertalern einiges ab, da vom 26. März bis 17. November 1855 in 54 Transporten 10.711 Kranken in ein eigens geschaffenes Lager gebracht wurden. Für den Krankentransport waren jeweils ein Beamter, ein Chirurg, ein Arzt oder Assistenzarzt und weiteres Hilfspersonal zuständig. Die Beerdigung verstorbener Soldaten erfolgte meist im Beisein von Offizieren.

Die durchreisenden Soldaten litten häufig an Typhus und Ruhr. Durch Infektionen verbreiteten sich die Krankheiten im gesamten Kaisertal und dadurch wurden etwa 10 Familien ihres Hausherrn und Versorgers beraubt.

Die Gemeinde spendete drei Waggons mit Kartoffeln und Hafer und beteiligte sich aktiv, oft unter Lebensgefahr, am Transport von Heu und Hafer von Sewastopol zum Einsatzgebiet. Auf einem solchen Transport kam der Kaisertaler Siedler Ebinger auf der Krim ums Leben.

Am 6. Oktober 1857 wurde die junge Frau Margaretha Föll abends auf dem Heimweg von einem Tanz am elterlichen Gartenzaun ermordet aufgefunden, der Täter nie ermittelt.4

Ein weiteres, besonders tragisches Unglück folgte am 1. März 1862. An diesem Tag sollte die Hochzeit von Christian Schatz und Katharina Wundersee stattfinden. Am frühen Morgen fuhren Braut und Bräutigam in Begleitung von 6 Personen zur Trauung in den etwa 60 Werst entfernten Pfarrort Hochstädt. Plötzlich kam von weit oben im Flusstal von Nowonikolajewka durch warmes Tauwetter und Schneeschmelze ein Hochwasser und der Wagenkasten wurde mit Wasser gefüllt. Es ertrank die ganze Gruppe zusammen mit den Pferden. Das Wasser, welches erst nach drei Tagen zurück ging, bedeckte sogar die Pferde so weit, ihre Köpfe wären auch dann bedeckt gewesen, wenn man sie hoch gehalten hätte. Die Namen der Unglücklichen lauten: Bräutigam Christian Schatz (*1840), Braut Katharina Wundersee (*1841), Daniel Föll, Katharine Galster (*1845), Bruder Jakob (*1844) und Schwester Rosina Schatz (*1842), darunter die beiden Fuhrleute Bruder der Braut Christian Wundersee (*1836) und Johann Gerbershagen (*1825).

Vorstehendes Brautpaar Christian Schatz und Katharina Wundersee ist mit den diesselbe begleitenden sechs Personen am 28 Februar 9 Uhr Vormittags in einem bedekten Wagen von Kaiserthal nach Hochstädt abgefahren um sich am 1 März in der hiesigen Kirche trauen zu lassen, allein sie kamen nur 20 Werst weit wo sie nahe bei dem Dorfe Schilowky in einem Thal zwischen zwei Dämmen in den, durch den schnellen Abgang der grossen Schneewasser des Gewässer schnell und hoch angeschwollen und gespannt war, sämtliche acht Personen ertrunken gefunden wurden.
Vorstehende drei ertrunkene Personen sub. No. 55, 56 und 57 sind nach gerichtlicher Untersuchung und Erlaubnis zur Beerdigung, von dem Schullehrer Ludwig Dieno ohne die Ankunft oder einen Auftrag des Orts Predigers abzuwarten, eigenmächtig auf dem Gottes Aker zu Kaiserthal zur Erde bestattet worden.
Beerdigt am 09.03.1862 Vorstehende fünf Personen sub. 58 bis No. 62 inclusive sind in Folge gerichtlicher Untersuchung und Erlaubniss zur Beerdigung eingesegnet und beerdigt worden auf dem Gottes Aker zu Marienfeld von dem Pastor Föll. Beerdigt am 10.03.18624

So kam es, dass dieser Tag zu einem jährlichen Bußtag innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland wurde, an dem niemand eine Hochzeit feiern durfte. Dieses Unglück war ein weiterer Grund für die Gründung der Eugenfelder Pfarrei.

Bereits in den Jahren 1858 und 1859 wurden wegen der Ernteausfälle der vergangenen Jahre zur Notversorgung ein Gemeindegetreidelager gebaut mit Vorrat an Brotgetreide zum Backen und Saatgut. Dieser Vorrat war auch deshalb notwendig, da die Gemeinde jährlich 60 % des geernteten Getreides zur Zahlung von Sachsteuern abgeben musste. So erhielt der Pferdeinspektor 7 ½, derSchullehrer 18 ½, die Hirten 30 und die Nachtwächter 4 Tschetwert (1 Tschetwert enthält rund 210 Liter Getreide). Aus Steuern und Pachten der Gemeinde erhielt der Lehrer 140 Rubel und 3 Dessj. Land, der Pfarrer 100 Rubel, der Bürgermeister 50 Rubel, der Arzt 25 Rubel und die Hirten 150 Rubel für ihre Arbeit.

Gegen Ende der 1850er und zu Beginn der 1860er Jahre begann das Handwerk zu blühen, ging jedoch kurze Zeit später wieder zurück, da die Handwerker nicht mit den Anforderungen der damaligen Zeit durch die Gründung von Fabriken Schritt halten konnten, so blieb ihnen überwiegend der Wagenbau und andere einfache Arbeiten. Im Allgemeinen fehlten den Handwerkern zudem die Kenntnisse über den Bau und die Verwendung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte. Jeder, egal wie unfähig, hatte das Recht, sich Meister zu nennen und mit dem beruflich fähigen Arbeiter zu konkurrieren, die bestehenden Gesetze waren für die Handwerker damals insgesamt sehr ungünstig. Entsprechend dominierten die Hersteller landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen der Mennonitengemeinde den Markt.

Zu dieser Zeit wurde auch der Maisanbau eingeführt, da er das Land für den Getreideanbau verbesserte und Ernteausfälle kompensierte. Seit Mitte der 1860er Jahre wurde zudem der Weizen nicht mehr nach Berdjansk gebracht, sondern nach Genitschesk.

Es erfolgte die Gründung eines Männergesangsvereines 1864, der 1914 sein 50. Jubiläum feierte.

Der Grundstein für den Neubau eines Schul- und Bethauses aus gebrannten Ziegeln wurde 1866 mit der Einweihung während des Reformationsfestes am 23. Oktober gelegt. Dieses Schulhaus war lange Zeit das größte der Pfarrei, so dass fortan Konfirmationen und große Pfarrgottesdienste in Kaisertal abgehalten wurden.

Mit öffentlichem Rundschreiben vom 21. Mai 1869 unter Nr. 5393 teilte man den den Dorfämtern mit, das sie es sich zur Aufgabe zu machen haben, den Unterricht in den Dorfschulen zu verbessern und die jungen Leute mit zeitgemäßem Wissen für das zukünftige Leben auszustatten; durch den Einsatz von Lehrkräften, die ausschließlich in diesem Bereich kompetent sind und keinem anderen Nebenziel nachgehen dürfen. Es gab gut gemeinte Anregungen an Geistliche und Lehrkräfte zur freiwilligen Umsetzung und vor allem eine Verlängerung des Schuljahres, bisher war nur im Winter Unterricht, nun sollte am Ende der Frühjahrssaat bis Ende Mai und dann Mitte oder Ende August erneut der Unterricht beginnen. In den 1870er Jahren wurden Heinrich Fust, Friedrich und Gottlieb Polle an die Prischiber Zentralschule geschickt.

Zu Beginn der 1870er und frühen 1880er Jahre konnten erstmals größere Flächen mit Winterweizen eingesät werden, da man nun den sächsische Pflug und den Spindelmäher verwendete. Jedoch verlief der Beginn der 1870er recht unerfreulich, 1871 wurden die Kolonien der Gemeinden Prischib und Hochstädt von verheerenden Bränden heimgesucht, die Ernte war nicht nur sehr schlecht, die Getreidepreise auch extrem niedrig.

Spindelmäher (Haspelmähmaschine)

Im September 1871 waren Wahlen, am 20. September wurde Friedrich Leinich, ursprünglich Kaisertaler Kolonist, vom Pfarrer als erster Oberbürgermeister (Oberschulz) des Regierungsbezirks Darmstadt vereidigt.

Dann wütete 1872 in Mordwinowka und Umgebung die Cholera, der Herr Cornies vom Gut Taschtschenak und der Kaisertaler Kolonist Christian Fust zum Opfer fielen und 1873 kam es zu einem erneuten totalen Ernteausfall.

Die Unglücke wollten nicht abreißen, am 27. Februar 1875 verfing sich der sechzehnjährige Christian Renner beim Schmieren der Mühle mit seiner Kleidung im Zahnrad und kam ums Leben. Ein Jahr später kam in derselben Mühle ein russischer Mühlenarbeiter auf ähnliche Weise ums Leben. Masern und Diphtherie traten 1877 auf. Am 15. Januar 1877 wurden drei Kinder begraben, am nächsten Tag zwei weitere. Die Diphtherie-Epidemie endete erst 1879, in vielen Familien starben alle Kinder.

Am 3. Dezember 1875 wurden die Militärrekruten in Melitopol vereidigt und am 12. Dezember nahmen sie an der Heiligen Kommunion im Eugenfelder Schulhaus teil. Christian Freund, Johann Keck, Daniel Märtins, Christian Probst, Karl Seel, Johann Renner, Jakob Ruf und Karl Weber. Johann Renner traf es doppelt schwer, da er mit Magdalena geb. Burghardt bereits verheiratet war.

Diese erste Rekrutierungsaktion hinterließ bei allen deutschen Kolonisten einen tiefen Eindruck, da sie nun ihre Söhne für sechs lange Jahre als Soldaten abgeben mussten, die schrecklichen Erinnerungen an den Krimkrieg waren noch allzu präsent.

Im Jahr 1878 brach die Rinderpest aus, sodass im ganzen Dorf nur noch 13 Rinder überlebten, die arg gebeutelten Bauern wurden erneut 1882 durch auftretende Rinderpest schwer getroffen.

Pastor Stach schreibt, am 22. Mai 1883 wurde das Schulhaus Kaisertal zur Krönung Seiner Majestät Kaiser Alexander III. und Ihrer Majestät Kaiserin Maria Fjodorowna genutzt.8 Tatsächlich fand die Krönungsfeierlichkeiten des Kaiserpaares am 27. Mai 1883 in der Moskauer Mariä-Entschlafens-Kathedrale statt. Daher ist anzunehmen, es handelt sich um eine Feier der Gemeinde anläßlich der Krönung. Am 29. Oktober desselben Jahres fand die Feierlichkeit zum 400. Geburtstag von Dr. Martin Luthers statt.

Der 1886 gegründete Waisenfond zur Unterstützung der Waisenkinder erhielt im Zuge der besseren Jahre mit guten Ernten beträchtliche Mittel zur Versorgung. Natürlich gab es nach und nach auch einen verfeinerten Lebensstil, vor allem in Bezug auf Kleidung und Dinge des Hauses, aber auch in der Bildung, es stieg die Zahl der Abonennten des St. Petersburger Sonntagsblattes, der Odessaer Zeitung und vieler anderer Blätter.

Im Jahre 1886 wurde zudem eine neue Talsperre errichtet, leider ertrank hier am 11. Juni 1891 der Familienvater Daniel Freund beim Schwimmen. Bereits im alten Damm ertranken einige Kaisertaler (Friedrich Kirchmeier, Linder und andere). Nikolai Föll ertrank 1905 im Alter von neun Jahren, im selben Jahr, in dem sein Bruder von einem Dreschstein erschlagen wurde. Eine Tochter Ludwig Märtins, Rosine, ertrank zweijährig1880 in einem Fass. Ein Sohn von Karl Beck, Johann, fiel 1874 einjährig in einen Brunnen und ertrank. Die Jungfrau Margaretha Beck wurde aus Unachtsamkeit von einem Jugendlichen erschossen (Mischlinsky). Beim Holztransport aus Akimowka kam Heinrich Fröscher, Sohn von Martin Fröscher, ums Leben. Frau Schwitzgäbel starb an Tollwut.

Im Jahr 1887 gab es eine derart schlechte Ernte, die Hungersnot groß, allein in der Gemeinde Eugenfeld wurden 167 Menschen bestattet, was etwa 50 % über der Norm lag, in Kaisertal starben 14 Kinder, als Folge der Schwäche, an Diphtherie, in einigen anderen Gemeinden sogar noch mehr. Daher wurde die Grünbrache1 eingeführt, um den Boden in der Fruchtfolge zu entlasten und zu verbessern, 1888 konnte man erstmals eine überdurchschnittliche Ernte von 12-16 Tschetw. pro Dessjatine einfahren, in den 1890er Jahren folgte der Einsatz von Schwarzbrachen2. Als die Dreschmaschine, der Bündelbinder (Garbenbinder), Naphta-Motoren und Federzugwagen in den Dienst des Bauern gestellt wurden, stiegen nicht nur die Erträge, leider auch die Preise für Ackerflächen, weshalb man begann, außerhalb der örtlichen Gemeinschaft Land anzukaufen. Johann Fischer war der erste Kaisertaler Siedler, der bereits 1859 Außengrundstücke erwarb in Ebenfeld, nahe des Bahnhofs Rykowe im Kreis Melitopol. So wurde er ein Mann von beträchtlichem Vermögen und seine Söhne und Enkel Großgrundbesitzer.

Im Spätherbst 1893 erhielt die Kirchengemeinde die Genehmigung zum Bau einer Pfarrkirche, die Einweihungsfeier der Kirche fand am 12. April 1895 statt.

Wie in den Anfängen der Errichtung der Gemeinde befürchtet, kam es in Kaisertal zu zahlreichen Überschwemmungen. Die größte ereignete sich am 24. Mai 1897, verursacht durch einen Wolkenbruch. Dadurch stürzten acht Häuser völlig ein und elf weitere wurden baulich so beschädigt, dass sie durch
neue ersetzt werden mussten. Für die Geschädigten wurde am 13. Juni im Rahmen der Einweihung der neu erbauten Pfarrkirche auf Betreiben des damaligen Bezirksarztes eine Kollekte in Höhe von 90 Rubel gesammelt.

Am 27. September 1898 wurde der Kaisertaler Leseverein mit 20 Mitgliedern gegründet, wodurch eine kleine Bibliothek mit 521 gebundenen Exemplaren entstand und es wurden neue Lehrer angestellt, daher unterrichteten 1899 drei Lehrer.

Im Jahr 1900 wurde die örtliche Konsumgenossenschaft „Soglasstje“ gegründet, sie eröffnete den Bau des großen Lagers und Wohnhauses für die Mitarbeiter am 4. August 1910. Den größten Verlust erlitt die Genossenschaft durch den Tod des Mitarbeiters Friedrich Mann, bei dem die Genossenschaft aus Kulanzverpflichtung seiner Familie 1.500 Rubel zahlte. Alle Mitarbeiter waren deutsche Staatsangehörige, das heißt die drei Geschäftsführer, fünf Buchhalter, 12 Verkäufer und Auszubildende, drei Hilfskräfte. Zwei Personen starben bis 1913 während ihrer Arbeit in der Genossenschaft.

1903 entstand ein Jugendverein, aus dem 1906 die Blaskapelle mit 16 Blechblasinstrumenten hervorging mit über 1.000 Rubel Vereinskapital.

Im November 1904 wurden für den Russisch-Japanischen Krieg die Heeresreserven einberufen und natürlich auch die Unteroffiziere der Infanterie. Jedes Dorf musste zulassen, dass einige seiner Bewohner eingezogen wurden, von denen die meisten verheiratete und unabhängige Bauern waren. Aus Kaisertal: Karl Burghardt, Friedrich Lörke, Jakob Ullrich, Friedrich Föll, Friedrich Breit, Christian Ullrich, Johann Polle, Heinrich Lörke, Friedrich Propst, Friedrich Beck, Jakob A. Propst, Philipp Propst, Jakob F. Propst . Außer den beiden Jakob Propst sah niemand einen aktiven Kampf. Einige von ihnen erlebten jedoch in verschiedenen Städten den ganzen Schrecken der Revolution.

1905 wurde das bestehende Schulhaus in ein geeignetes Gebäude mit drei Räumen umgewandelt: das Klassenzimmer, ein Zimmer für den Lehrer und ein Korridor für die Schüler, nun gab es Platz für 160 Schüler. Im selben Jahr wurden einstimmig 100 Rubel für Unterrichtsmaterialien bereitgestellt und eine deutsche Schulbibliothek gegründet

Bald darauf wurde ein extra Wohnhaus für den Lehrer mit Studentenwohnheim gebaut. Verantwortlich für den Bau dieses Gebäudes waren die Kaisertaler Siedler Philipp Kirchmeier, Johann Fust und Johann Lutscher. Viele Mitglieder der Kaisertalgemeinde waren Mitglieder der Eugenfelder Schulgesellschaft. Aus diesem Verein entstand 1907 eine Landwirtschaftsschule, an der Kaisertal maßgeblich beteiligt war, so spendeten etwa 15 Personen an die 20 Dessj. Grundstücke, Ehren- und Lebensmitgliedschaften wurden gezeichnet, über 800 Wagenladungen Baumaterial wurden unentgeltlich zur Verfügung gestellt und darüber hinaus wurde mit Hilfsgütern aller Art und Weise unterstützt, Mitglieder übernahmen die Führung beim Materialtransport, bei der Bauleitung, der Ressourcenbeschaffung usw.

Eine Reihe von sehr armen Familien wanderten 1906 und 1907 nach Sibirien aus. Sie erlebten auch dort viele Misserfolge, daher gab es zahlreiche private und kirchliche Spendensammlungen, um sie zu unterstützen.

Zum 75. Jahr der Gründung der Gemeinde wurde 1907 eine kostenlose, beheizten Unterkunft mit Stall für Reisende geschaffen. Es besuchen drei Jugendliche die Hochschule, zwei in Theologie: J. Föll in Dorpat und G. Breit in Basel; G. Weber am Riga Polytech. In der Mittelschule und speziell in den oberen Klassen gab es sechs junge Männer; in Zentral- und Landwirtschaftsschulen 10 Schüler. Der erste Kaisertaler Kolonist und zugleich der erste aus dem Kreis Eugenfeld, der das Gymnasium abschloss, war Jakob Jak. Bischler. Augustine Renner war die erste weibliche Schülerin, die in der Mädchenschule eingeschrieben wurde, da die Bildung von Frauen im Allgemeinen wenig Interesse fand.

1913 lebten in Kaisertal in 66 Häusern 100 Familien mit insgesamt 585 Seelen. 55 Familien waren in der Landwirtschaft tätig, 13 Familien waren Handwerker. Die Gemeinde hatte einen Viehbestand von 535 Pferden, 220 Kühen, 28 Hornrindern und 290 Schweinen.

Ein Kaisertaler: Pfarrer Johann Föll

Pfarrer Johann Föll 5

    Pfarrer Johann Föll (*30.10.1891 Kaisertal 24.1.1976 Altenheim Faberschloss, Schwarzenbruck, Bayern, BRD) wurde im August 1918 zum Pastorengehilfen für Eigenfeld ordiniert, betreute dann ein Jahr lang die Gemeinde zu Kronau, war 1919-1930 Pfarrer im Kirchenspiel Grunau und wurde im Oktober 1930 verhaftet, sein Leidensweg wurde in einem Buch veröffentlicht6.

    Pastor Johann Föll hatte sich noch 1928 auf der Generalsynode in Moskau eines merkwürdigen Gefühls nicht erwehren können, als er feststellte, daß er der einzige Pastor unter den Synodalen war, der bis dahin noch nicht zu einem Verhör bei der GPU vorgeladen gewesen war. Im Oktober 1930 wurde er verhaftet und brachte drei Monate im Gefängnis seines Heimatortes zu. Wenn er zum Verhör geführt wurde, gingen Polizisten mit gezogenen Pistolen vor und hinter ihm, um seinen Gemeindegliedern Furcht und Schrecken einzujagen. Die weiteren Leidensstationen — wir schildern sie stellvertretend für viele andere Schicksale — waren: drei Monate schwere Verhöre mit schlaflosen Nächten in Stalino, zweieinhalb Monate in einer Todeszelle im Gefängnis von Artjemowsk, anderthalb Monate Transportgefängnis in Charkow und ein halbes Jahr im Sowjos der GPU bei Charkow, dann drei Monate schwere Waldarbeit im Besserungslager in Potjma. Im Februar 1932 wurde Föll – nach einer 16tägigen Fahrt in einem Transport mit 500 Geistlichen und Mönchen – in Mariinsk im Gefängnis und auf einer Gemüsefarm zur Arbeit eingesetzt. Schon einige Wochen später setzte sich die unfreiwillige Wanderschaft fort: zum Bau des Weißmeerkanals bei Murmansk, schwere Arbeit bei ständig gefrorenem Boden. Nach einigen Monaten leichterer Arbeit wurde er in ein Moskauer Gefängnis gebracht und wiederum anderthalb Monate später, im Januar 1933, nach Deutschland ausgewiesen. Er war einer der wenigen, die der Hölle der Lager und Gefängnisse entkommen konnten.

    Und siehe, wir leben! : Der Weg d. evang.-luther. Kirche Russlands in 4 Jh. Johannes Schleuning ; Heinrich Roemmich ; Eugen Bachmann. Mit e. Geleitw. von Ernst Eberhard;Martin-Luther-Verlag 1977

    Es gelang Pfarrer Föll, gemeinsam mit seiner Frau Hildegard Margarethe Lindenberg im Februar 1933 nach Pfersdorf bei Hildburghausen,Thüringen zu kommen, dort war er Pfarrer bis 1949, (1940 – 1945 Kriegsdienst)7, danach bis 1956 Pfarrer in Waldbach (Baden-Württemberg).

    Einigen der folgenden weggezogenen Kaisertalsiedler gelang es, erheblichen Wohlstand zu erreichen:

    Daniel undJohann Keck; Johann, Friedrich und August Fust; Friedrich Banns und Söhne; Christoph Nagel; Jakob und Karl Wundersee; August Bischler mit seinen Söhnen Gottlieb, Christian, August, Friedrich, Karl und Jacob; Friedrich Bischler und seine Söhne August, Jakob, Friedrich und Johann; Jakob Bischler und sein Sohn Jakob; Philipp Kirchmeier mit seinen 6 Söhnen; Friedrich und Karl Kühne; Friedrich Leinich; Andreas und Lorenz Meier; die Brüder Friedrich, Gottlieb, Jakob, Johann und Ludwig Märtins; Philipp Dreher mit seinen Söhnen Friedrich, Jakob und Philipp; Christian Renner; Friedrich Hessel und seine 5 Söhne; die Brüder Christoph, Johannes und Christian Freund; die Brüder Karl und August Burghardt; die Brüder Karl, Christian, Johann, Daniel, Heinrich und Wilhelm Lörke; Wilhelm Lörke und Christian Lörke; die Brüder Johann, Friedrich, Jakob und Karl Seel; Johann, Karl und Samuel Hessel; die Brüder Friedrich und Christian Schlecht; die Brüder August, Daniel und Friedrich Jäckel; Karl, Friedrich, Joseph und Jakob Galster; Friedrich Sanne und sein Sohn Johann; die Brüder Johann, Gottlieb und Heinrich Renner; Wilhelm Polle mit seinen 5 Söhnen; die Familie Eva; Johann Breit; Johann Föll; Christian Fust; die Familie Propst; die Familie Konrad; die Brüder Christian und Heinrich Fust; die Familie Erstein; Johann Ebinger; die Familie Morgenstern; Friedrich und Johann Ziebarth; die Brüder Christian, Johann, Jakob, Friedrich, Gottfried und August Harwardt; die Brüder Martin, Gottlieb und Johann Ruf; die Brüder Jakob und Friedrich Ullrich; Gottlieb Burghardt.

    bekannte Namen ehemaliger Lehrer mit Jahr der Anstellung in Kaisertal:

    • Karl Märtins (1838-1839)
    • Schill (1839-1840)
    • Ruhmann (Ausländer) (1840-1841)
    • Dino (1841-?)
    • Kneib (?)
    • Wild (?)
    • Rheinländer (Ausländer) (1855-1856)
    • Dino (1856-1863)
    • Karl Hoffmann (1863-1868)
    • Pade (1868-1869)
    • Mahnsey (1869-1878)
    • Eduard Beck (1878-1883)
    • Immanuel Fröscher (1883-1887)
    • Julius Mensch (1887-1890)
    • August Hoffmann (1890-1894)
    • Gottlieb Gellert (1894-1898)
    • Johann Jedig (1898-1907)
    • Wilhelm Nass (ab 1907)

    Bürgermeister mit Amtsjahr waren:

    • Karl Märtins (nicht dieselbe Person wie der erste Lehrer Karl Märtins),
    • Philipp Meier,
    • Johann Fischer,
    • K. Märtins,
    • Christian Fust, während dessen Amtszeit eine Zahlung für das Amt von 19 Rubel und 28 ½ Kopeken eingeführt wurde
    • Gottlieb Föll (1855),
    • Christian Konrad (1857-58),
    • Johann Fust (1859-60),
    • Alexander Burghardt,
    • Jakob Weber,
    • Jakob Renner, Sr.,
    • Daniel Breit (1867-68),
    • Jakob Leinich (1869-70),
    • Karl Föll (1871-72),
    • Jakob Bischler Sr ., (1873-74),
    • Wilhelm Polle (1875-76),
    • Jakob Hartwig (1877-78),
    • Johann Föll (1879-81),
    • Friedrich D. Breit (1882-84),
    • Friedrich Burghardt (1885-87),
    • Johann Ullrich (1888-90),
    • Jakob Renner (1891-93),
    • Philipp Kirchmeier (1894-96),
    • Jakob Bischler Jr., (1897). -99),
    • Christian Polle (1900-02),
    • Johann Renner,
    • Daniel Föll,
    • Christian Seel,
    • Johann Kühne,
    • Christian Föll,
    • Heinrich Renner ,
    • Karl Burghardt.

    Älteste der Kirche mit Amtsjahr waren:

    • Johann Fischer,
    • Johann Fust,
    • Sebastian Föll,
    • Gottlieb Föll,
    • Alexander Burghardt (1869-?),
    • Daniel Breit ?-1877 (langjähriger Kirchenvorstand, dessen Amt einst vom Amt des Kirchenältesten getrennt war, später ein einziges Amt),
    • Jakob Renner 1878-80 und 1887 bis 1889,
    • Karl Föll 1881-1883 und 1890-18892,
    • Wilhelm Polle 1884-86,
    • Johann Ullrich 1893-1902,
    • Jakob Renner Jr. 1903,
    • Friedrich Breit 1904-1905,
    • Daniel Föll 1906-1908,
    • Christian Polle (1909 bis 1909)

    Pfarrer10/11 mit Amtsjahr waren:

    • Hugo Rudolf Woldemar Plohmann, *29. November 1833 in Ponjewesch (August 1863 – 21. Juli 1874)
    • Jojakim Tschachmachsjanz, *17. August 1841 Baku 1913 Orenburg (28. September 1875 – 10. Februar 1882)
    • Karl Christian Marian Schott, *19. April 1937 Sachsgrün/Sachsen 6. August 1919 in Reval/Estland (14. November 1882 – 22. Juni 1906) . Pfarrer Schott war bereits seit dem 13. November 1881 als Vikar für die Gemeinde tätig.
    • Wilhelm Konrad Johann Hörschelmann, *3. Mai 1871 Fellin/Livonia 4 April 1936 Arnstad (11. Juli 1899 – 12. Juli 1906)
    • Jakob K. Stach, *23. September 1865 Grunau 23. November 1944 Katzenelnbogen/Taunus (18. Oktober 1906 -1916)
    • Carl Eduard Ney, *2. Februar 1879 Reval/Estland 5. März 1964 Seggenbruch bei Stadthagen/Lippe, Deutschland (1916-1919)
    • Eduard Friedrich Heinrich Steinwand, *9. Juli 1890 Odessa 17. Februar 1960 Erlangen/ Deutschland
    • Albert Maier, *16. April 1892 Totanai/Krim nach 1937 (1919-1933)

    1. Grünbrache – Brache mit Vegetation die meist gesät wird aber auch von selbst entstehen kann. Nach einiger Zeit wird der Bewuchs in den Boden eingearbeitet oder auch geschnitten. Grünbrache kann die Stickstoffversorgung verbessern Unkraut unterdrücken und ist gut für die Entstehung von Humus und die Bodenstruktur.
    2. Schwarzbrache – Durch Pflügen oder andere Maßnahmen vegetationsfrei gehaltene Brache. Sie wird z.B. dazu eingesetzt eine Fläche unkrautfrei zu bekommen. Eine schwarzbrache Fläche ist anfällig für Wind- und Wassererosion.
    3. Ortsplan Heimatbuch der Russlanddeutschen 1957
    4. Kirchenbuch Hochstädt
    5. Arhivaal EAA.402.1.27313
    6. Carlo von Kügelgen: Das übertünchte Grab: Erinnerungen eines evangelischen Pfarrers aus der Sowjet-Union, Nibelungen-Verlag, 1934
    7. Thüringer Pfarrerbuch Band 10: Thüringer evangelische Kirche 1921 ‐ 1948 und Evangelisch‐Lutherische Kirche in Thüringen 1948 ‐ 2008; Zusammengestellt von Friedrich Meinhof, 2015, Heilbad Heiligenstadt
    8. „1838 – 1913 Die Evangelisch-Lutherische Gemeinde Kaisertal, Gouvernement Taurien, Kreis Melitopol, Wolost Eugenfeld) in den ersten 75 Jahren ihres Bestehens.” Jubiläumsschrift, herausgegeben im Verein mit mehreren Gemeindegliedern von J. Stach, Pastor. Verlag Eugenfeld“
    9. Wikipedia
    10. Erik Amburger: Die Pastoren der evangelischen Kirchen Rußlands vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1937″. Ein biographisches Lexikon. Institut Nordostdeutsches Kulturwerk. Martin-Luther-Verlag 1998.
    11. R 57/1281 [DAI 1278] Handakte Eduard Krause, enthält u.a. 1838 – 1913 Die Evangelisch-Lutherische Gemeinde Kaisertal, Gouvernement Taurien, Kreis Melitopol, Wolost Eugenfeld) in den ersten 75 Jahren ihres Bestehens.” Jubiläumsschrift, herausgegeben im Verein mit mehreren Gemeindegliedern von J. Stach, Pastor. Verlag Eugenfeld




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