Zur Erinnerung an unsere Vorfahren, die als Migranten aus Süddeutschland in die Welt zogen

Schlagwort: Wolga

Kinder brauchen Märchen

Alexander Weiz

Spruch: „Jedes Märchen ist einmalig und Reizend.“

Märchen wurden schon aus uralten Zeiten mündlich überliefert.
Märchen wurden ausgedacht und auf den Marktplätzen, in Wirtshäusern oder im Kreis der Familien immer weiter erzählt.
Die Märchenerzählungen waren früher auf den Märkten für die Erwachsene bestimmt, die Kinder hörten zufällig mit und ihnen hat es sehr gefallen.
Einem Kind soll man immer Märchen erzählen das beflügelt ihre Phantasie und ihre geheimnisvolle Welt in ihren Köpfen. Die Märchen werden in jedem Land erzählt und gelesen, jedes Volk hat seine eigene Märchen. Ein Märchen ist wie eine Blume in jedem Land nimmt das Erzählte oder Geschriebene Märchen seine Form und Farbton an.
In fast allen Märchen lernt man, dass die Kinder ihre Großeltern verehren sollen, ihre Mutter und Vater schonen und man lernt in den Märchen Zuverlässigkeit, Freundschaft, Fleiß, Mut, Ausdauer und Grips im Köpfchen zu haben.
Märchen gelten heute als kindgemäß und gehen der Kinder Phantasie entgegen.
Im Winter in der warmen Stube zu sitzen und Märchen zu lauschen ist die beste Zeit, das schönste ist in diesem Moment für die Kinder ist in die Zauberwelt der Märchen einzutauchen.

Sinnsprüche für Märchen frei nach Alexander Weiz

  • Die Liebe für Märchen soll wie Sauerstoff für die Seele sein.
  • Jedes Märchen sollte im Märchenland seinen eigenen Platz bekommen.
  • Märchen sollen für Erwachsene Spaß machen und für Kinder zu einem Riesen Spaß werden.
  • Märchen regen die Phantasie jedes Menschen an, egal ob groß oder klein.
  • Ein gutes Märchen begleitet den Mensch ein leben lang und macht die Welt für ihn bunt und nicht grau.
  • Was man im Märchen machen kann, kann man nicht in der Realität machen.
  • Ein Märchenschriftsteller sollte viel Phantasie in seine Werke packen, damit die Leser tief hinein tauchen können.
  • Eine gute Märchengeschichte erregt den Kinder die Phantasie.
  • Ein Buch in der Hand ist besser als ein Buch im Regal.
  • Ein gutes Buch regt immer Diskussionen an

Der strahlende Tannenbaum

Es war einmal ein kleiner Junge, seine Eltern hatten ihn natürlich sehr lieb und waren überzeugt, dass er etwas Besonderes ist. Als der Junge geboren wurde schneite es, große weiße Flocken ließen sich sanft auf das Herbstgras nieder. Die ganze Erde wurde mit einem weißen Teppich bedeckt. Die dunklen Schneewolken verschwanden langsam, oben zeigte sich schon der weißliche Himmel und es erschien die rosige, niedrige Wintersonne. Wie verzaubert sah es auf der Straße
aus. Es entstand ein wunderschönes, herrliches weißes Winterbild. Der kleine erblickte das Licht der Welt kurz vor Weihnachten, einem besonderen Fest. Es war der Tag von Christi Geburt. Die Eltern hatten solch eine Freude und wollten dem Jungen unbedingt einen besonders schönen Namen geben. „Matthias bedeutet „Gottes Geschenk“ rief die glückliche Mutter begeistert.
Der Junge war auch wirklich sehr brav und gehorsam. Matthias hatte sich in diesem Jahr zu Weihnachten gut vorbereitet. Er lernte ein Gedicht, ein Lied und eine kurze Weihnachtsgeschichte auswendig. Die Weihnachtsfeiertage waren bei Matthias Eltern von jeher die fröhlichsten, freudigsten und farbenprächtigsten Feiertage des Jahres. Die Familie lebte nach guten alten Sitten und Bräuchen. Der Vater schnitzte vor Weihnachten spät abends bei brennenden Kerzen, wenn
der Sohn schlief, aus Holz einige kleine Pferdchen, Kühe, Schafe und Hühner. Alle diese Figuren wollte er seinem Sohn unter den Tannenbaum stellen. Er wollte ihm damit eine Freude machen.
Zuerst musste er aber ein Tannenbäumchen holen, um es zu Hause zu schmücken, wie es der Brauch war. Als der Junge das Gespräch der Eltern darüber hörte, wollte er unbedingt mitkommen. Es war kurz vor seinem fünften Geburtstag, sie konnten es ihm nicht abschlagen, holten die wärmsten Sachen heraus: einen Schafspelz, eine Mütze aus Fuchsfell und Filzstiefel. Vater und Sohn setzten sich in einen Schlitten, der von ihrem alten Pferd gezogen wurde und machten sich auf den Weg über der frischen Schnee, der so glitzerte, dass es in den Augen
zwickte.
Matthias kniff die Augen zusammen und hörte sich die vor Frost knackenden Bäume im Wald an. Ihm kam es vor als ob die Bäume miteinander redeten. Er war ja noch klein und hatte viel Phantasie. Als er die Augen öffnete konnte er nur „Ach!“ sagen. Der Wald im Winter vor Weihnachten sah wunderbar aus. Mitten in einer breiten Lichtung wuchs ein Tannenbäumchen. Es war nicht groß und auch nicht klein, aber sehr schön. Graziös hielt es seine Tannenpfötchen so, als wollte es sich in eine Reihe mit seinen Freunden eingliedern. Matthias stellte sich vor, wie alle Waldbewohner sich auf dieser Lichtung trafen. Auch Väterchen Frost mit Schneewittchen wären in einer wunderschönen bemalten Kutsche angekommen und berührten die Spitze des Tannenbäumchens, von der silberner Staub rieselte…
Und es gab keinen Zweifel mehr, dass nur dieses Tannenbäumchen das Weihnachtsfest noch schöner machen konnte. Vater und Sohn brachten die Waldschönheit nach Hause. In der Wärme des Hauses fühlte es sich sehr gut und sah noch schöner aus. Nur der Silberglanz auf den Zweigen war verschwunden. Zu dritt begannen sie es zu schmücken. Sie hatten vorher einen ganzen Monat lang Schmuck dafür gebastelt. Schöne Engelchen aus Stoff mit Federflügeln. Kleine
Tiere wurden aus Teig geformt, gebacken und natürlich hatten sie das Wichtigste nicht vergessen, den Stern für ganz oben. Der Vater hatte ihn selbst aus dünnen Holzstäbchen gebastelt. Der Stern leuchtete so schön wie der Stern vor Christi Geburt. Die ganze Familie bewunderte noch lange das geschmückte Tannenbäumchen und alle ginge erst spät zu Bett. Es war so schön und jedes
Figürchen schien am richtigen Platz zu sein. Alles war fertig und der Weihnachtsmann konnte kommen. Früh morgens, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster ins Zimmer hereinschauten, liefen alle drei wieder zum Tannenbaum, als ob er über Nacht verschwunden wäre und alles nur ein Traum gewesen war. Aber wir wissen ja, wenn man sich etwas wünscht dann werden Träume wahr. Alle drei waren sehr überrascht als sie unter dem Tannenbäumchen in einem Stiefel Spielzeug sahen: einen Teddybären und ein Häschen. Der Junge war sehr neugierig was noch alles drin war. Und am Tannenbäumchen selbst hingen Eiszapfen aber nicht aus Eis, sondern aus Zucker zum lutschen. Matthias erzählte der Mutter und dem Vater die Weihnachtsgeschichte über die Geburt des Gotteskindes und sang ihnen das Lied „Oh Tannenbaum. Oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter“. Nach dem gemeinsamen Spiel schaute Matthias seine Eltern flehend an und fragte: „Könnte ich auch noch ein Geschenk von dem Tannenbaum mitnehmen?“ Der Vater sagte: „Ja, aber zuerst mache ich mit dir ein Spiel. Ich binde deine Augen mit einem schwarzen Tuch zu und drehe dich, dann hast du nur einen Versuch von dem Tannenbaum ein zusätzliches Geschenk zu nehmen.“
Erst ganz spät in der Nacht ging die Familie zu Bett. Das Weihnachtsfest ist bei den Christen der wichtigste und fröhlichste Feiertag. Die guten Erinnerungen an Weihnachten sollen immer beiden Menschen in den Herzen bleiben und an die schlechten soll man nicht denken.
Für Erwachsene Hoffnung auf eine glückliche Zukunft und für Kinder ein Zaubermärchen, Spielzeuge und Süßigkeiten wie auf dem Tannenbäumchen sollen im Gedächtnis bleiben wie der „Geschmack“ der Kindheit. So kam dieser Brauch irgendwann in die Häuser der Menschen und blieb als ob es schon immer so gewesen war.

20.08.2015 Wuppertal

Jede Mundart hat seinen Heimatort

Sprichwort: „Jeder spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.“

Erster Teil

Entstehung der deutschen Sprache

In der Zeit zu dem Turnbau zu Babel hatten die Menschen auf der Erde einerlei Zunge und Sprache. In dieser Zeit bauten die Menschen einen Turm bis in die Spitze des Himmels. Gott verwirrte des Menschen einerlei Sprache damit keiner des anderen Sprache verstand und er zerstreute die Menschen in alle Länder. Die Sprache ist eine Verständigung des abstrakten Denkens.
Die deutsche Sprache ist ein Wortschatz, für die Menschen die die Mundart und die literarische Sprache beherrschen. Die Sprache ist unser wichtiges Kommunikationsmittel. Damit die Verständigung aber reibungslos funktioniert, müssen wir unsere Sprache gut beherrschen, in Wort und Schrift.
Die deutsche Sprache gehört zu den germanischen Sprachen, die zusammen einen Zweig des indogermanischen Sprachstammes bilden. Bei den Germanen gab es eine Vielfalt der der Stämme die, die Ursache dafür war. Das Wort „Stamm“ erwähnt sich schon bei den alten Germanen in den 200 Jahren in der Zeit der großen Volkswanderung und hatte damals wie heute eine große Bedeutung und einen hohen Wert.
Der Stamm bildet eine ethnische Einheit, Zusammengehörigkeit damals in der deutschen Völkerwanderschaft und ist bei allen Völkern noch heute aktuell. Mit keltischen Stämmen, die es in dieser Gegend noch gibt haben sie sich nicht vermischt.
Die Kelten setzen sich im Westen und Norden Europas fest. Ihnen folgten die Germanen.
Wir können annehmen, dass die Germanen ursprünglich eine einheitliche Sprache „Urgermanisch“ sprachen. Die Heimat dieses Urvolkes der Indogermanen, von den uns leider kein Sprachdenkmal erhalten geblieben ist.
Bei den Germanen gab es eine Vielfalt der Stämme, Einheit mehrere Klans, Dörfer und Siedlungsgemeinschaften mit annähernd gleicher Sprache und Kultur.
Was bedeutet das Wort „Klan“ (gälisch Kinder), eigentlich nach einem Stammvater bezeichnet oder ähnlich. Ursprüngliche Germanen nannten die Kelten nach einem kleinen linksrheinischen Stamm.
Die Benennung „Germanen“ erfolgte durch die Kelten und bedeutet „Nachbarn“ und bezog sich zunächst nur auf den germanischen Stamm der Tungerer. Kelten und Germanen waren die nächsten Verwandten innerhalb der indoeuropäischen Völkerfamilie und teilten in den Anfangszeiten lange Schicksale, Sitten, Bräuche und Kulturen.

Entstehung der Hesser und ihrer Mundart

Der Ursprung der Franken ist rein germanisch. Am Anfang des 3. Jahrhunderts, 200 Jahre nach dem Beginn der Völkerwanderungszeit, bildet sich der Stamm der Franken heraus, sie lebten in Hessen und Oberfranken. Der Name „Franken“ bedeutet „die Freien“. Zu dieser Zeit lassen sich drei Sprachgruppen unterscheiden:

  1. Ostgermanisch (Gotisch)
  2. Nordgermanisch (Skandinavisch)
  3. Westgermanisch (Urdeutsch)

Bald nach der Völkerwanderung löste sich das Urgermanische in Niederdeutsch und Hochdeutschauf.
Dem Niederdeutsch gehören die englische, holländische (flämisch im heutigen Belgien) Sprache und das Plattdeutsche an.
Das Hochdeutsche wurzelt im Süden und Südwesten Deutschlands und teil sich in zwei Arme:

Das Oberdeutsche und das Mitteldeutsche

Das Oberdeutsche spaltet sich in das Schwäbisch -Alenanische und das Bayrisch –
Österreichische. Dem Mitteldeutschen gehören die fränkische, hessische, thüringische, obersächsische und schlesische Mundarten an.

Zweiter Teil

Im 15. Jahrhundert entstand aus mitteldeutschen und bayrisch – österreichischen Sprachteilen die neuhochdeutsche Sprache, die durch Luthers Bibelübersetzung zur deutschen Schriftsprache erhoben wurde. Die Vielfalt der Mundarten verschwand, wenn auch nur langsam und Luthers Sprache wurde maßgebend für ganz Deutschland. Wir verdanken ihm ein hohes völkisches Gut: das unzerreißbare Einheitsband der Nation, unsere Schriftsprache dem Thüringer Martin Luther ( 1483 – 1546), Professor für Theologie an der Universität Wittenberg. Luthers Ziel war damals der gefestigte Mensch im christlichen Glauben. Die Religion braucht Erziehung.

In den Schulen der damaligen Zeit wurde Latein unterrichtet. Griechisch und Hebräisch wurden ebenfalls gelehrt, hatten aber nur einen sehr geringen Anteil des Lehrpensums. Deutsch wird nicht Unterrichtet. Im Jahre 1516 beginnt Luther mit der Übersetzung des Neuen Testaments auf der Grundlage des griechischen Urtextes. Die Bibelübersetzung der alttestamentlichen Schriften ist ursprünglich in hebräischer Sprache geschrieben, jedoch ist das Werk schon um 250 vor Christus durch alexandrinische Gelehrte ins griechische übersetzt worden. Um 400 nach Christus übersetzte Hieronymus die gesamte Bibel ins lateinische, damit das Volk ( lateinisch Vulgus) sie verstehen konnte. Der Name dieser Übersetzung ist daher Vulgata. Im Jahr 1522 in Wittenberg erscheint der erste Teil der Bibelübersetzung des Reformators Martin Luther „Das Neue Testament Deutsch“.
Für das Neue Testament benutzt Luther die „Vulgata“ (der gebräuchlichen lateinischen Bibelausgabe). Luther gestaltet seine Übersetzung ins deutsche frei, bildhaft und kräftig im Ausdruck. Luthers Anhänger beginnen das erste mal mit der Umgestaltung der Messe in einen evangelischen Gottesdienst, dessen Mittelpunkt ist die Predigt in deutschen Sprache. In den folgenden Jahren widmet Luther sich der Übersetzung des umfangreicheren Alten Testaments, so dass 1534 die erste lutherische Vollbibel veröffentlicht werden kann, die „ Biblia, das ist die ganze Heilige Schrift Deutsch“. Der evangelische Glaube breitete sich danach von Nachbar zu Nachbar, von Geschäftsfreund zu Geschäftsfreund, besonders aber im Heer von Kamerad zu Kamerad aus. Die ersten Glaubensformeln wurden zur Verwendung bei der Taufe und zur Unterscheidung von den abgespaltenen Glaubensrichtungen gebildet.

Nach der evangelisch – lutherischen Auffassung ist die Kirche nichts anderes als die „Versammlung alles Gläubigen, bei welchen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden“ ( Confessio Augustana von 1530, Art.VII).

Besonders seit der Reformation stieg die Autorität der Bibel, weil Luther und die übrigen Reformatoren ihre Entdeckungen beim Studium des Bibeltextes gemacht hatten und weil sie andere Glaubensautoritäten ( Papst, Konzilien) nicht mehr anerkannten. Die Schrift hatte sich als das alleinige Fundament der Lehre bewährt. Ihre Autorität wurde besonders unterstützt durch die Lehre, dass der Geist Gottes in besonderer Weise beteiligt gewesen sei. „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“. „Die Sünde lauert vor der Tür und wohnt in uns“. Jede echte Religion steht letztlich „auf Ausschau“. Sie befindet sich in adventlicher Erwartung, die sich nach Erfüllung sehnt. Mit dem Christusereignis sind die Wege erkennbar geworden, auf denen nach Gottes ewigen Ratschluss der Mensch Gott finden kann. Der innere Frieden jeden Menschen kann erreicht werden durch die Sprache, mit der er sich unterhalten kann. Jede Sprache auf dieser Welt ist ein Verständigungsmittel mit einem einzigen Menschen oder einem ganzen Volk zu sprechen.

Dritter Teil

Jede Mundart hat seinen Heimatort, woher sie kommt

Früher im deutschen Sprachgebiet wurde neben der Hochsprache und an sie angelehnte Umgangssprache viele Mundarten gesprochen. Alle deutschen Mundarten sind im Land historisch gewachsen bei den verschiedenen deutschen Stämmen. In vielen Jahrhunderten entwickelte sich bei den deutschen Mundarten viele Wortschätze. Der richtige Sprachgebrauch fällt oft in der Muttersprache schwer, da man sie von selbst erlernt. Das erlernen der Muttersprache für das Kind ist nicht so einfach, wie alle anderen Sprachen auf Welt.

Alle Mundarten lassen sich zurückführen zu ihrer Entwicklung. Die deutsche Sprache hat sich entwickelt über 1.200 Jahre bis zum heutigen Bestand. Es gibt in der deutschen Sprache Wörter die von anderen Völkern übernommen wurden. Wo Völker aufeinander treffen da entstehen auch gemeinsame Wörter. Historisch gehen sind Mundarten ein sehr vielschichtiges Gebilde. Beim ständigen Gebrauch verliert die Mundart nicht ihren Wortschatz. Ein guter Umgang mit der Mundart bekräftigt sie und macht den Menschen stolz darauf. Jeder Mensch ist aufgewachsen in einer Sprache oder Mundart, er ist auf seine Muttersprache stolz und bewusst, denn die Sprache kam aus Mutters Mund und Brust.

Eine Auswanderungsgeschichte der Deutschen nach Russland beginnt im Jahre 1763 zur damaligen Zeit als Katharina II Zarin in Russland wurde. Die Zarin lud
alle deutschen in ihr Land ein. Die meisten Auswanderer kamen zwischen 1763 bis 1769 ins Wolgagebiet aus Hessen und dem Rheinland. Als Zarin Katharina II die Regierung übernahm war das Wolgagebiet weitgehend menschenleer. Auch meine Vorfahren gehörten zu jenen Auswanderern, die der Einladung der deutschstämmigen russischen Zarin Katharina II folgten und sich in den weiten des russischen Reiches eine neue Heimat schaffen wollten. Vor allem der Siebenjährige Krieg (1756-1763) hatte viel Elend über Deutschland gebracht und so kam das Manifest Katharinas II ihnen gerade recht. Hoch willkommen waren damals in der Regierungszeit Kaiserin Katharina II die Siedler aus Deutschland. Sie brauchten keine Steuern an das Reich zu zahlen. Und was die Sprache, Sitten und Bräuche jeden Volkes betrifft, sie durften nach den Traditionen ihrer Ahnen leben.
Das Wolgagebiet mit Katharinenstadt soll den deutschen Auswanderern gehören. Aus vielen Teilen Deutschlands, vor allem aus Hessen, strömten Freiwillige zusammen. Die Ausreise erfolgte in wochenlanger Schiffsreise auf dem Seeweg nach Russland. Die Russlanddeutsche sind fast ausschließlich Nachkommen, der zu der Zeit der Zarin Katharina II und ihres Enkels Alexander I aus verschiedenen deutschen Ländern nach Russland ausgewandert. Als deutsche Auswanderer
(Kolonisten) lebten sie an der Wolga, Schwarzmeer, Krim, Kaukasus, Wolhynien und Bessarabien nur unter sich. Dieses Trug im hohen Maß dazu bei die mitgebrachte deutsche Kultur, deutsche Mundart und Religion zu pflegen. Als die deutschen nach Russland zogen brachten sie, die Sprache die Familientraditionen ihres Vaterlandes und auch ihren Evangelischen und Katholischen Glauben mit. Was kommt als erstes in den menschlichen Sinn; das Essen, Trinken und die
Sprache, das andere kommt immer danach. Die Muttersprache, so wie die Mundart war bei allen Russlanddeutschen die Sprache ihrer Vorfahren aus der Gegend Deutschlands, woher sie abstammen.

„Ohne Sprache, Religion, Sitten und Bräuche ist das Volk nur eine blinde und stumme Menschenherde.“ Geschichten, Volksweisheiten und Mundart zu kennen ist enorm Wichtig für das Volk. Unsere deutschen Mundart, Sitten und Bräuche haben uns Russlanddeutsche begleitet auf Schritt und Tritt durch das ganze Leben. Die Dialekte (Mundart) erhalten sich in Russland als Kommunikationsmittel in Russlanddeutschen Familien. Bis zur Ausreise nach Deutschland war die Familie noch die einzige standhafte Burg der deutschen Mundart, Tradition und Gemeinschaft.

Die Russlanddeutschen mussten zwei mal in einer fremden Kultur ihr Leben finden. In Russland damals, als sie als Deutsche kamen, und viele fremde Völker, Kulturen und Sprache zu lernen und vom Herzen sie schätzten und für sich bewunderten. Als die deutschen aus Russland wieder zurück kamen sahen sie, dass die deutsche Kultur mit den Sitten, Bräuchen und verschiedenen
Mundarten fast verschwunden ist, die seltenen Mundarten für das heutige deutsche Volk komisch klingt und fremdsprachig. „Es gibt auf dieser Welt keine komische Sprachen und Mundarten, es gibt komische Menschen die diese nicht beherrschen, denn man kann auf allen Sprachen und Mundarten dieser Welt sprechen und schreiben. Die Mundart war unter den Russlanddeutschen
die allerwichtigste Unterhaltung unter sich im eigenen Dorf.

Die Dorfgemeinschaft bei den Russlanddeutschen zeichnete sich durch ihre eigenartige deutsche Mundart aus. Die Kultur war sehr eng bei den Russlanddeutschen mit ihrer Mundart verbunden. Die Russlanddeutschen schöpfen in der UdSSR Zeit von verschiedenen Menschen und Nationalitäten für sich Kraft, Wissen und Völkerkulturkenntnisse. Das hilft ihnen Frieden und
Freundschaft mit verschiedenen Völkern zu leben. Die Russlanddeutschen kann man als ein Volk mit einer bewegten Geschichte bezeichnen. „Einen Wendepunkt in der neuen Geschichte der Russlanddeutschen brachte das Ausreisedekret vom 28. September 1986.“ Gorbatschow erleichterte die Ausreisebedingungen.
Seitdem das Ausreisedekret im Jahre 1987 in Kraft getreten ist, haben viele Russlanddeutsche die Sowjetunion (UdSSR) verlassen. Der Antragsteller muss in der Regel zwei bis fünf Jahre warten bis er einen Bescheid erhält. Nach Deutschland durften die Russlanddeutschen nach dem Bundesvertriebenengesetz einreisen. Rechtlich werden sie als Aussiedler und Spätaussiedler aufgenommen. Die Mehrzahl von ihnen ist schon nach einem Jahr Bürger der Bundesrepublik. Bei der Einreise nach Deutschland verfügten die Russlanddeutsche Aussiedler größtenteils über Sprachkenntnisse, die als Kombination „russische“ Sprache plus deutscher Dialekt erscheinen.

Fast alle Aussiedler dachten, wenn wir nach Deutschland kommen, werden wir von dem deutschen Volk auf Händen getragen, da wir in 250 Jahren unseren Glauben und Dialekte erhalten haben. Trotz allen Schwierigkeiten, Verfolgungen, Vertreibungen, Diskriminierungen, Russifizierung, Assimilierungen und den geraubten Identitäten. Trotz dieser Verluste hatten die Russlanddeutsche
in der UdSSR alle Völker geliebt und ihre Kultur geschätzt. Die sprachliche Situation der Russlanddeutschen ergibt sich aus ihrer Geschichte. Einem Volk
ohne Status ist es schwer seine Sprache, Dialekte, Sitten, Bräuche, Traditionen und Volksschätze aufzubewahren. Das bedrückt die Russlanddeutsche sehr.
Die Russlanddeutsche haben einen Mundart Schatz der in der heutigen modernen Welt verloren geht. Die reiche schlummernde Mundart braucht eine Erweckung, weil sie so lange im Schlummern gelegen hat. Darum geht es, die deutschen Mundarten von einer zur nächsten Generation zu überliefern, sie zu bewahren und vor dem Aussterben zu schützen. Die Sprache und alle Mundarten hilft uns beim Sprechen und gibt Gefühle und Emotionen frei. Beim Gespräch hört man zu und antwortet. Bei Rede und Gegenrede behandeln sich beide Menschen. Bei jedem Gespräch wirkt eine innere Spannung. Wichtig ist es für alle Sprachen und
Mundarten die korrekte Aussprache. In Diskussionen sind alle Teilnehmende mit ihrer Mundart beschäftigt. Deshalb beherrschen alle diese Menschen die ihre Mundart lieben, noch bis heute, wie die Hessener und die Vogelsberger, ihre Mundart mit vollem Stolz, dass sie Hessener und Vogelsberger sind. Viele Wolgadeutsche Dörfer wie zum Beispiel: Alt Straub- Skatowka, Neu-Straub- Nowoskatowka, Jagondnaja Poljana- Beerenfeld und das sibirische Dorf Schöntal.
Nowoskawka, welches im Omsker Gebiet liegt wurde nur Hessisch-Vogelsberg gesprochen. Die Ureinwohner dieser Dörfer waren größtenteils aus der Vogelsbergergemeinde Schotten, Nidda, Eichelsdorf und Lauterbach. Manche die, als Kinder zuerst, wie ich aus dem sibirischen Dorf Schöntal Nowoskatowka, die Vogelsberger Mundart sprechen gelernt haben und ihn noch heute spreche, haben es oft in der Hochsprache etwas schwerer und müssen sich mehr anstrengen – dafür haben ich den anderen auch was voraus:
Die Vogelsberger Mundart spricht nur eine kleine Menschengruppe, die sie mit ihrer Heimat Hessen in besondere Weise verbindet. Durch Jahrhunderte verdrängt das deutsche Volk fast alle seine Mundarten. Nach dem zweiten Weltkrieg ist die deutsche Mundart fast im ganzen Land verschwunden. Um die Wende des 20 Jahrhunderts schlugen die Mundartforscher in Deutschland Alarm. Die Mundarten , hieß es, würden durch den Schulunterricht, Rundfunk, Presse und Theater in ein paar Jahrzehnten völlig verschwinden. Also müsse man sie solange sie noch lebendig sind, auf dem schnellsten Weg erforschen und sie für die Sprachwissenschaft festhalten.

Die deutschen Aussiedler aus Russland werden oft in Deutschland aufgrund von Sprachkriterien ihrer verschiedenartigen deutschen Dialekte, all Russen oder Ausländer im Sinne von „Nicht-Deutsch“ identifiziert. Viele Reden unter sich russisch, weil sie verschiedene Mundart Dialekte und sich schlecht oder gar nicht verstehen können. Es war so, wenn Russlanddeutsche außerhalb ihres deutschen Dorfes kamen sagten Sie: „Alle reden hier russisch, da wollen wir kein weißer
Rabe sein.“ Die langjährige Notwendigkeit, außerhalb des deutschen Dorfes, der Familie und und des Hauses russisch zu sprechen, war für die deutschen aus Russland zur Gewohnheit geworden.

In Deutschland war es umgekehrt fast alle deutsche reden hier die hochdeutsche Literatursprache, weil sie ihr Mundart nicht mehr beherrschen. Ganz wenige beherrschen ihre alte Mundart Sprache. In der heutigen Zeit reden fast alle deutschen in Deutschland nur die deutsche Literatursprache. Das langjährige sprechen auf Hochdeutsch und nicht auf der Mundart war für die deutschen in
ihrem Land zur Gewohnheit geworden und brachte die Mundarten fast zum aussterben.

In Deutschland werden wir Russlanddeutsche öfters von den deutschen verurteilt, weil wir unter uns nur russisch sprechen. Es gibt einen Spruch: “ Du sollst einen Menschen oder ein Volk nicht verurteilen, dann wirst du auch selbst nicht verurteilt.“ Alle deutschen Mundarten bereiten den Russlanddeutschen keine Schwierigkeiten, denn sie haben sie von klein auf gehört und auch gesprochen. (Auszug aus dem Buch „Fremde Heimat“ Alwina Meiber).
„Vogelsberg, du kannst wahrhaftig stolz sein auf deine Auswanderer nach Russland und ihre Nachkommen, die überall Wurzeln schlugen; zuerst an der Wolga, später im fernen Sibirien und Kasachstan und schließlich in der neuen Welt.“ Wie wir alle wissen ist die Hochsprache eine Umgangssprache und alle deutschen Mundarten sind aufeinander angewiesen und bereichern sich gegenseitig. Mundarten waren an der Wolga stark vertreten:
Oberhessisch sprachen die Einwohner der Kolonien Norka, Huk, Kutter, Balzer, Müller, Schwab, jagodnaja Poljana, Alt Straub-Skatowka, Neu Straub-Nowoskatowka, Pobotschnoje, Alexandrowka, Krasnojar und andere. Diese Siedlungen wurden von Auswanderern aus der Gegend um Schotten, Nidda, Fulda, Gelnhausen und Büdingen gegründet. In den oberhessischen Mundarten weicht das Lautbild besonders stark von der Schriftsprache ab. Die oberhessische
Mundart trug im hohen Maße dazu bei die mitgebrachte deutsche Kultur zu pflegen. Das Selbstbild und die Kulturelle Identität der Siedler waren klar als deutsch definiert. Die deutsche Muttersprache wurde von vielen Russlanddeutschen als Symbol der verlorenen Heimat und der Hoffnung, sie
irgendwann zu finden.
„Angekommen in Deutschland, müssen sie ihr Leben neu sortieren, sich in einem fremden Sprachraum zurecht finden, sich beruflich neu orientieren und einen Platz in der deutschen Gesellschaft finden.“ Die Sehnsucht, in Deutschland endlich als Deutsche unter Deutschen leben zu können, erfüllte sich nicht.

Manche Wörter sagen uns viel.

Sprichwort aus Indien: „Worte sind die Töchter der Erde und Taten die Söhne des Himmels.“

Ich lege jetzt Ihnen alte Hessische – Vogelsberger Mundart Wörter vor die in meinem Dorf Schöntal-Nowoskatowka benutzt wurden:

  1. Atzel – Elster
  2. „Du läufst im Dorf herum mit deinem Kleid, wie eine Zodel – Lumpen Moder – Oma. Das alte Wort wurde gesagt über ein Mädchen, welches ein zerlumptes Kleid trägt.
  3. „Du bist ein“Tapcher“, es bedeutet er taugt zu nichts.
  4. Täblich – täppeln: „Du läufst Täblich wie eine alte Moder – Oma und Voder – Opa. Das bedeutet er läuft schwankend, wie ein Damestein.
  5. Leuder- Separator, Trenner von Vollmilch zu Süßschmand.
  6. Dorstalladscher – bedeutet, dass im Dorf herumgehen und Tratsch und klatsch sammeln und verbreiten.
  7. Teisel – das hängt unter dem Wagen vorne damit ein oder zwei Pferde mit dem Gespann den Wagen drehen.
  8. Heseholz – wird benutzt für geschlachtete Schweine oder Kühe, um diese an den Hinterläufen aufzuhängen.
  9. Putzeman – Vogelscheuche
  10. Ladekan – wurde über einen Mann gesagt der zerlumpt durch das Dorf läuft und über den das ganze Dorf tratschte
  11. Trudler – ist jemand der Langsam und unsauber arbeitet
  12. Du bist ein „Hudler“, du hudelst wieder mal was hin. Das bedeutet schnell Husch Husch schnell arbeiten und nicht akkurat.
  13. Du bist ein „Dummerjan“, das wurde zu einer männlichen Person gesagt, die töricht war.
  14. „Du bist eine Trampelklucke!“ Das wurde oft über ein Mädchen oder eine Frau gesagt, selbst das Wort „Trampelkluck“ deutet auf die Glucke die nicht fest auf ihren Eiern sitzt und diese im Nest zertritt.
  15. „Du bist eine Papsklucke.“ Dies wurde öfter über ein Mädchen oder eine Frau gesagt. Das heißt sie ist eine Glucke die ihre Eier im Nest zertreten hat.
  16. „Tollpatsch“ – wurde nur zu Männern gesagt der unbeholfen oder Sinnlos ist.
  17. „Suder“ – Sperma Samen
  18. „Klutschich“ – schleimig
  19. „Oschelich“ – wurde nur zu einem Mädchen oder Frau gesagt die ein bisschen dämlich war.
  20. „Benebelt“ – ein Mensch der leicht betrunken ist.
  21. „Rize – Rize Rot“ – bedeutet entzückend, wunderschön Rot.
  22. „Du bist eine Lochluder“ – bedeutet sie ist lässig faul und kommt aus dem dunklen Loch der Erde.
  23. „Ich hatte ihn, Durchgawooscht“ – bedeutet ich habe ihn mit Worten durchgeschlagen.
  24. Die Atzel – Elster „schökert“ – schreit, ruft
  25. „Schlagkuche“ – Öl (Fruchtkuchen)
  26. „Latwergge“ / Kürbispraps – Kürbismarmelade
  27. „Reißer“ (Hessisch- Vogelsberg)- Reisholz Äste (kleine, dürre Zweige, dünne trockene Reißer aus dem Wald)
  28. „Was kickelst du?“- Was lachst du so unverschämt?
  29. „Du bist eine Pelzkappe!“ – Wurde im Schöntal über ein Mädchen gesagt, welches sich dumm anstellte.
  30. „Roppe“ – rupft die Rüben aus.
  31. „Wäschepaul“ – Klopfbrett, damit schlug man öfters auf die Wäsche auf Brettern bis nur noch reine Wasser herausfloss.
  32. Tragholz – Schulterjoch, wurde benutzt um volle Eimer mit Wasser zu transportieren.
  33. „Backtrog“ – Bachmulde – Mulde
  34. Welderholz – Teigrolle
  35. „Putterwegche – Butterwegche, wurde aus dem Butterfass genommen und mit den Händen ( auf Vogelsberger Mundart getätschelt.) Die Buttermasse wurde händisch zu einem Butterball geformt.
  36. „Molkwolef“ – Maulwurf
  37. Gauze – bellen
  38. Ank – Nacken
  39. Klaad – Kleid
  40. Flaasch – Fleisch
  41. Zwaa- Zwei
  42. Gadowwel- Kartoffel
  43. Gout- Gut
  44. Moid – müde
  45. Bloit – blüht
  46. Rure – rote
  47. Schneire – schneiden
  48. Raire – reiten
  49. Schlirre – Schlitten
  50. Kou- Kuh
  51. Sau – Schwein
  52. Sai – Säu
  53. Hinkel – Huhn
  54. Gickel – Hahn
  55. Welschgickel – Truthahn
  56. Watz – Eber
  57. Muck – Mutterschwein
  58. Wutz – Schwein
  59. Wutsche – Ferkel
  60. Gaaß – Ziege
  61. Gaaßbock – Ziegenbock
  62. Gaul – Pferd
  63. Krott – Frosch
  64. Butberlutt – Wachtel
  65. Halstuch – Kopftuch
  66. Materie – Eiter
  67. Ärwet – Arbeit
  68. Muwwel – Mundvoll
  69. Händsche – Handschuh
  70. Saurombel – Sauerampfer
  71. Eben – Erdbeeren
  72. Gundach – Guten Tag
  73. Schendank – Schönen Dank
  74. Male – Amalia
  75. Mile – Emilia
  76. Sander – Alexander
  77. Stenner – Fass
  78. „Du bist dumm wie Schatickskraut!“ Ein Unkraut, welches man nicht haben will.
  79. Rabfugel – Rabenvogel
  80. Heilstock – Aloe Vera
  81. Sinzvigelje – Marienkäfer
  82. Iha Gesang – Pferdegesang
  83. Du bist ein Nimmersatt. – Überfresser, Fresswanst, Fressbauch
  84. Eine Suppje Galoppje – Nackte Suppe, Wasserbrühe mit Kraut ohne Kartoffeln
  85. Pelzkappe – zweite Variante; eine Frau die alles erzählt ohne nachzudenken was sie sagt
  86. Spatzestripper – Präservativ, Kondom
  87. Du bist knotterich! – bedeutet immer unzufrieden sein
  88. Mumre – bedeutet „Muss man“
  89. Kawermäulige – Speichelfluss
  90. Du bist eine Urscher. – eine Frau, die eine Kopf Verschiebung hat
  91. Schmare – ein Mädchen mit einem vulgären Verhalten
  92. Ich bin malak – heißt ich bin müde und schwach
  93. Klugschwätzer – wird über einen Menschen gesagt der klug redet und keine Kenntnisse hat
  94. Das ist eine Trodel Moder – Flohmarkt Oma die alles verkaufen will.

Der Dialekt ist eigentlich das Element in dem die Seele ihren Atem schöpft.
Der Sprache nach, stammen die meisten Wolgadeutschen nämlich aus hessischem und pfälzischem Gebiet und haben die entsprechenden Mundarten mitgebracht aus Oberhessisch, Südhessisch, Hessisch- pfälzisch und Rheinland-pfälzisch. Die deutsche hessische Mundart war und ist noch bis heute bei den Vogelsberger und bei den deutschen Auswanderern aus Hessen nach Russland eine wesentliche Worttradition geworden, die mit dem Volk sehr verbunden ist.
Jedes Volk auf dieser Erden soll seine Sprache, Mundarten und die Geschichte lieben. Möge es in der Zukunft immer frohe Zeiten geben ohne Kriege und Missverständnisse zwischen Völkern, Nationen und Staaten, damit die Jugend, nicht nur die Jugend, jegliche Generation jedes Landes, jeden Volkes in frohen Zeiten Leben kann. ( Ida Bender). Sprichwort: Jedermanns Geschichte ist
gut, bis die des nächsten erzählt wird. Das vorliegende Werk soll allen Wissensdurstigen ein steter Begleiter sein. Ich hoffe, dass dieser Bericht nicht nur für die Russlanddeutsche geschrieben ist, sondern auch für die Bundesbürger von Interesse sein wird.
Ich kann nicht völlig ausschließen, dass sich der eine oder andere Fehler eingeschlichen hat, deshalb überprüfen Sie den Text.

Wuppertal, den 15.04.2024

Literaturverzeichnis
  1. Die Bibel
  2. Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland, Karl Stumpp 1993 6. Auflage, Landmannschaft der deutschen aus Russland
  3. Lingen Verlag, Köln 1976, Illustrierte Weltgeschichte
  4. Der kleine Beckmann Illustriertes konversations Lexikon
  5. Lernen heute, Schlüssel zum Erfolg
  6. Fremde Heimat, Alwina Meiber
  7. Die Landsmannschaft der deutschen aus Russland e.V. als Projektträger
  8. Vira e.V Vereinigung zur Integration der Russlanddeutsche Aussiedler e.V.
  9. Der eine spricht, der andere schwätzt, der dritte babbelt, Viktor Heinz

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski


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Vorbote des Holomodor

Hunger in den deutschen Wolgakolonien

17.9.1921 Tiflis

Kaukasische Post, Nr. 24, 13. Jahrgang

Von zuverlässiger Seite wird uns hierzu geschrieben: „Die Hungersnot, die in diesem Jahre mehrere Gouvernements Rußlands betroffen hat, wütet am rasendsten im deutschen Gebiete an der Wolga. Im Herbst 1920 und im Frühjahr 1921 wurde ganz wenig ausgesät, wegen Mangel an Samen. Dazu gesellte sich in diesem Jahre noch die Dürre. Bis zum 15. Juni d. J. hat die Außerordentliche Kommission für Bekämpfung des Hungers festgestellt, daß 70 % der Aussaat verloren ist. Der andere Theil hätte bei günstiger Witterung noch 349 860 Pud geben können, was – auf eine 450 000 köpfige Bevölkerung verteilt 31 Pfund pro Seele im Jahr ausgemacht haben würde. Jedoch günstige Witterung ist nicht eingetreten, sodaß auch dieses Quantum nicht geerntet wurde. Bis zum 15.6. waren im deutschen Gebiete 30 000 (299 000) Hungernde, die Mehrzahl der Hungernden sind Bauern. Man lebt jetzt direkt vom Gemüse, wo solches vorhanden ist; die Mehrzahl nährt sich von Zieselmäusen, Pfiffern u.s.w. Hungernde Kinder laufen auf den Straßen umher und suchen verschiedene Abfälle auf, womit sie ihren Hunger stillen. In manchen Dörfern kommen täglich bis 20 Todesfälle durch Hunger vor, Zu diesem Uebel haben sich noch Cholera und Typhus eingestellt, die täglich reiche Ernte halten. Man verkauft alles, was sich verkaufen läßt, für Spottpreise, sogar ganze Gebäude mit Hof und allem möglichen werden für 15 Pud Korn verkauft, auch das alles, um nur irgendwie sein Leben zu fristen.



Голодомор „Tötung durch Hunger“

aus: Kaukasische Post, Nr. 24, 13. Jahrgang

Von den deutschen Kolonien an der Wolga I

(Aus der „Deutsch. Volkszeitung“ in Saratow)1

Herr Lehrer Chr. Schaab, ein unermüdlicher Sammler von Materialien zur Geschichte unserer Wolgakolonien, hat in der Kolonie Pfeiffer3 interessante Familienpapiere bei dem Kolonisten Michael Herrmann entdeckt, die der Urgrossvater seiner Frau Magdalena, Valentin Conradi, bei seiner Einwanderung nach Russland mithereingebracht hat und die bis zur jetzigen Stunde in der Familie wie ein Heiligtum aufbewahrt werden.
Wenn doch in allen unseren Kolonistenhäusern die von den Voreltern zurückgelassenen alten Papiere so teuer und so wert geachtet worden wären! Wieviel wertvolle Beiträge wären das für unsere Kolonial- und die Familiengeschichte jetzt, wo wir mit fragenden Blicken zurückschauen nach den vergangenen Zeiten, wo unsere alten Väter gelebt, gewirkt und gestrebt, geduldet und gelitten haben! Allein wie unverständig ist man oft mit solchen alten und oft gar kostbaren Familien- und Gemeindepapieren umgegangen. Wurde uns doch in einer Kolonie erzählt, wie man daselbst noch Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts im Kolonieamt um das Stammbuch der Kolonie herumgesessen und darin gelesen habe, woher die eingewanderten Väter gewesen seien, was sie an Vorschuss und Unterstützung in Russland bekommen, und dergl. mehr, dass man dann aber alle alten Papiere, auch das Stammbuch, verbrannt habe, um den neuen Aktenbündeln Platz in dem enggewordenen Gemeindeschrank zu machen. Aehnlich handelte man auch in einer anderen Kolonie: um ebenfalls im Gemeindeschrank Platz zu machen, warf man in den achtziger Jahren die alten Papiere heraus und papierarme Leute griffen rasch darnach, zerschnitten sie in lange Streifen und beklebten damit im Herbst ihre Fensterrahmen. Und wiederum in einer Familie wurde uns auf unsere Frage nach etwaigen alten Familienpapieren geantwortet, dass vom Grossvater wohl ein dickes, vollgeschriebenes Heft nachgeblieben wäre, dass es an ein Tagebuch erinnert und man auch früher noch als Schüler darin gelesen habe aber es sei, „allmählich so verrissen gange.“ Verbrannt, zerrissen, zerfetzt! Wie wehe tut’s einem so etwas hören zu müssen.
Doch nicht alle handeln so unvernünftig. So werden z. B. in der Familie Lippert in Katharinenstadt für die Geschichte unserer Kolonien gar wertvolle Aufzeichnungen alter Kolonistenväter aufbewahrt. Herr Pastor Kufeld hat einen Teil dieser sogenannten „Lippertschen Manuskripte“ im „Friedensboten“ 1900 Nr. 10-12 veröffentlicht. Ebenfalls hat Pastor Kufeld die Aufzeichnungen eines alten Schulmeisters Möhring im „Friedensboten“ 1901 Nr. 4 und 5 zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Leider fehlen mehrere Blätter mit den Aufzeichnungen aus den Jahren 1709 -1774 (Diese sogenannte „Möhringsche Chronik“ wurde Herrn Pastor Kufeld von einem seiner Gemeindeglieder verehrt).

Auch das frühere Dumamitglied, Herr J. Dietz in Kamyschin, ist im Besitz von Aufzeichnungen des Schulmeisters Bath, die er im Titteler Kirchspiel aufgefunden, deren erster Teil bereits in der „Volkszeitung“ (1906 Nr. 7-9) veröffentlicht ist und deren zweiter Teil nun nächstens folgen wird. Ebenso sollen sich alte Dokumente im Besitz zweier Männer in Boaro und in Gnadenflur befinden. Und wie viele Dokumente werden doch hoffentlich sonst noch still auf bewahrt! Lasst sie uns doch veröffentlichen! Abgesehen davon, dass sie einen allgemeinen Wert für unsere Kolonialgeschichte haben, lässt sich aus ihnen gar oft auch noch eine kleine Familiengeschichte erschliessen, wie aus den eingangs erwähnten Conradi´schen Familienpapieren in Pfeiffer.

Wie bereits gesagt, werden diese Conradi´schen Familienpapiere von dem Kolonisten Herrmann aufbewahrt. Es sind sechs Dokumente:

1 und 2) die Taufscheine des Valentin Conradi7 und seiner Frau Anna Maria geb. Menger8, lateinisch und deutsch.
3) Der Trauschein der beiden Eheleute, ebenfalls lateinisch und deutsch.9
4) Bescheinigung des Amts- und Gerichts-Schultheissen des Fleckens Weissenau bei Mainz, vom 24. Dezember 1765, dass Anna Maria Menger keine Leibeigene, sondern ehrlicher Bürgerleute Kind sei.
5) Reisepass für Valentin Conradi zu seinem Bruder nach Prag, herausgegeben am 14. Dezember 1765 von der hochfürstlich Würzburgschen Regierung des Adam Friedrich, von Gottes Gnaden Bischof zu Lamberg und Würzburg usw., usw., usw.10
6) Ein deutsches Flugblatt, herausgegeben im Winter 1765 auf 1766 von dem russischen Kommissar in Frankfurt a. M, in welchem sowohl die grossen Vorteile, sich als Kolonist für Russland anwerben zu lassen, als auch die Saratowschen Steppen als ein wahres Paradies, fast so schön wie das südliche Frankreich, angepriesen werden: Ströme und Flüsse seien voll Fische, Vieh und Geflügel spottbillig, das Gartengewächs ebenso wohlfeil, Rettige und Zwiebel sehr gross, ein Rettig wiege bis 10 Pfund und koste 2 Pfg. Auch gebe es daselbst viele Weinberge, der Wein sei süss und das Viertel koste 10 Kreuzer Auch Rosinen und Feigen seien wohlfeil. Der Spargel aber wachse wild wie Unkraut auf dem Acker, und so fort in diesem Tone.

Ferner gehört zu diesen Familienpapieren auch noch eine silberne Denkmünze aus dem 17. Jahrhundert, in der Familie das „Schaustück“ genannt, 9 Lot schwer, auf der einen Seite ein Stadtwappen, auf der anderen eine Kirche darstellend. Die Inschriften sind lateinisch.

Und schliesslich soll unter diesem ganzen Familienschatz sich auch noch eine gedruckte Schrift über Einwanderung der Kolonisten, Gründung und erste Zeit der Kolonien befunden haben; doch im Jahre 1885 sei die Schrift entwendet worden.

Die aufbewahrten Conradi’schen Familienpapiere machen es uns möglich, unter Benutzung anderweitigen kolonialgeschichtlichen Materials eine kleine Familiengeschichte des einst in Pfeifer eingewanderten Valentin Conradi zusammenzustellen, die also lautet:

Randersacker in alter Ansicht5

Valentin Conradi, der Sohn des katholischen Bürgers Lorenz und seiner Ehefrau Margaretha aus dem Dorfe Randersacker in der Nähe der Stadt Würzburg im heutigen Bayern, war 1737 geboren. Als er herangewachsen war, erlernte er gleich seinem älteren Bruder das Bäckerhandwerk und begab sich nach damaliger Sitte nach beendigter Lehrzeit auf die Wanderschaft, um sich in der weiten Welt etwas umzusehen und im Dienste bei verschiedenen Bäckermeistern sich in seinem Handwerk zu vervollkommnen. In die Heimat scheint er erst im Alter von 28 Jahren, also 1765, wieder zurückgekehrt zu sein. Der Vater muss allem nach schon gestorben gewesen sein; der Bruder aber lebte im Oesterreichischen in der Stadt Prag als Proviantbäcker. Nun denkt auch unser Valentin daran, sich einen eigenen Herd zu gründen.

Christian Georg Schütz d. Ä. (1718-1791)
Ansicht der Kirche in Weisenau im Süden von Mainz, 17856

In Anna Maria Menger, einem elternlosen und vereinsamt dastehenden Bürgermädchen aus dem Marktflecken Weissenau bei der Stadt Mainz, findet er eine Lebensgefährtin. Am 10. Dezember 1765 lässt er sich mit seiner um 7 Jahre älteren Braut in Würzburg trauen. Wohl meldet uns eines der Familienpapiere von der Absicht, sich in Randersacker niederlassen zu wollen. Aber die anderen erzählen uns, wie er schon 4 Tage nach der Trauung am 14. Dezember sich einen Reisepass nach Prag zu seinem Bruder besorgt und am 24. Dezember desselben 1765. Jahres auch noch ein Attestat für seine junge Frau des Inhalts, dass sie eine freie Person, freier Bürgersleute Kind und keines Herrn Leibeigene sei. Nach 6 Monaten steht er schon auf russischem Boden als Kolonist. Dieses aber setzt voraus, dass er sich im Frühjahr 1766 als Kolonist gemeldet hatte. Wahrscheinlich war der junge Mann schon auf seiner Wanderschaft mit dem verlockenden Manifest der russischen Kaiserin Katharina II bekannt geworden, halte die alleinstehende Anna Maria Menger gewonnen, als seine Lebensgefährtin mit ihm das Glück im fernen Russland zu suchen und dort ein Heim zu gründen, war sodann mit derselben nach seinem Heimatsdorf Randersacker zurückgekommen, um sich mit ihr trauen zu lassen und die zu der fernen Reise nötigen Familienpapiere zu besorgen, machte möglicherweise auch einen Abschiedsbesuch bei seinem Bruder in Prag und meldete sich alsdann im Frühjahr 1766 bei dem russischen Kommissar in Frankfurt a. M., wo kürzlich erst eine Werbestation eröffnet worden war, für den russischen Kolonistenstand. Von hier wird er zusammen mit vielen anderen angeworbenen Kolonisten hinüber nach der Fulda gebracht, fährt auf diesem Flusse und der Weser stromabwärts und gelangt nach Durchquerung der Lüneburger Haide über Hamburg nach der Stadt Lübeck an der Elbemündung.

Wanderwege von Frankfurt/Main bzw. Roßlau/Elbe über Lübeck, Häfen und Wanderweg nach Pfeifer/Wolga. Die Angaben der Entfernung sind gerundete Werte (google maps2)

Lübeck war damals der Hauptsammelort für alle in Westdeutschland angeworbenen Kolonisten, denn dort trafen auch die Kolonistenzüge aus Roslau an der Elbe ein, während die Kolonistenzüge aus dem östlichen Deutschland und aus Polen über die Stadt Danzig gingen. Dass nun Valentin Conradi sich einen Pass nach Prag ausstellen lässt und ein Attestat für sein junges Weib, dass sie ein freies Bürgerskind sei, wird uns verständlich, wenn wir beachten, was in dem eingangs erwähnten Artikel „Kolonistenzüge in Anhalt“ gesagt ist, nämlich, dass die deutschen Landesregierungen das Fortlocken ihrer Leute nach Russland keineswegs wohlwollenden Auges sahen und deren „Wegzug gerne Schwierigkeiten in den Weg legten: auch dass die russischen Kommissare sich hüten mussten, den Regierungen vor den Kopf zu stossen oder gar Leibeigene ohne Erlaubnis- oder Losschein ihrer Gutsherren als Kolonisten anzunehmen.*)

Grosse Scharen von Männern und Weibern, Burschen und Mädchen, Alten und Kindern strömten wohl damals in der freien Stadt Lübeck zusammen. Ein sorgloses Leben konnten sie hier führen: erhielten doch die Männer täglich zum Unterhalt 15 Kop. S., die Frauen und die erwachsene Jugend 10 K. S. und die Kinder je 6 Kop. S., ein für jene Zeit reichliches Tagegeld. Hat man es schon hier so gut, wie herrlich wird es erst in Russland sein, denkt da so mancher und die Flugblätter, die alles so paradiesisch schön an der Wolga ausmalten, werden die Armen nur noch mehr in ihrem Wahn bestärkt und immer neue Scharen angelockt haben. Endlich ging es auf die Schiffe. Valentin Conradi und sein Weib kamen auf ein Lastschiff, genannt „der Löwe.“ Ihre übrigen Reisegefährten waren alles Leute aus den Rheinländern: Katholiken, Lutheraner und Reformierte – eine grosse Schar von 414 Personen. Ein Schneider aus Laubach, Joh. Philipp Stiel mit Namen, war Vorsteher. Er führte die Aufsicht über die Leute, durch ihn liess der Führer dieses Transports oder Kolonistenzuges, der russische Leutnant Fedor Fedorow, auch die Tagegelder auszahlen.

Im Juli 1766 kam Conradi’s Schiff bei Oranienbaum, in der Nähe Petersburgs, an. Erst nach fast einem ganzen Jahre gelangte Conradi’s Trupp auch in Saratow an, nachdem man im innern Russland überwintert hatte. Hier in Saratow erhält Conradi mit den andern vom Kontor 25 Rbl. Vorschuss, 2 Pferde, 1 Zaum und 1 Seil von 5 Faden Länge.11 Alsdann ging es in eine endlose Steppe hinein.

Kartenausschnitt Wolgakolonien, Pfeifer (Gnilischka) hervorgehoben4

Der 15. Juni 1767 ist der Gründungstag der Kolonie Pfeifer, denn an diesem Tage kam Conradi mit vielen andern seiner Glaubensgenossen an der Stelle an, wo heute diese Kolonie liegt. Hier gründete er mit seinem Weibe sein neues Heim. Noch im selbigen Jahre riss er anderthalb Dessjatinen Steppenland mit seinen 2 Pferden um, um im nächsten Frühjahr den ersten Samen auszustreuen. Hier wartete er nun auf das Glück, von dem er in der alten deutschen Heimat geträumt. Doch es liess auf sich warten Ein schweres Leben war es, die ersten 30 Jahre. Die Alten haben es erzählt, Tränen schossen ihnen dabei in die Augen Und oft dachte man an die liebe alte deutsche Heimat. Man hatte sie so leichtsinnig verlassen. Um so teurer wurde einem das, was man noch aus derselben in dies Elend mitgebracht hatte. Für Valentin waren es seine Familienpapiere, war es seine silberne Gedächtnismünze, war es auch das Flugblatt, ein Wechsel an die russische Regierung, den sie nicht einzulösen vermochte.

*) Man kann also mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass der leibeigne Bauer Deutschlands von der Auswanderung nach Russland ausgeschlossen blieb und dass die grösste Anzahl der Kolonisten Handwerker gewesen sind, Ackersleute aber nur insofern, als sie freie Bürger kleiner Flecken und Dörfer gewesen sind.

1Frankfurter Blätter für Familien-Geschichte : süddeutsche genealogische Monatshefte / hrsg. von Karl Kiefer. Frankfurt, M. : Englert & Schlosser, 1908 – 1914, Jahrgang 2, September 1909, Heft 9, „Von den Deutschen Kolonien an der Wolga“ p.142-144

2Nutzungsbedingungen für Google Maps/Google Earth

3 Pfeifer = Gniluschka

4 Paul Langhans Deutscher Kolonialatlas Nr. 7, Gotha, Justus Perthes, abgeschlossen Juli 1897. Deutsche Kolonisation im Osten, II Auf slavischem Boden

5 colorierter Ausschnitt einer Ansichtskarte, Nr. 384 A.D. vor 1906

6 Christian Georg Schütz d. Ä. (1718-1791), Ansicht der Kirche in Weisenau im Süden von Mainz, 1785; Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek München, Inventar. Nr. 6566, CC BY-SA 4.0

7 Pfarrtaufe: Taufschein vom 18.07.1737 Ioannes Valentin Conradi, Sohn der rechtmäßigen Ehegatten Laurentius und Margaretha Conradi. Als Paten fungierten die Ortsbewohner Valentin Reichert und Jacob York. Ausgestellt mit persönlicher Unterschrift und Siegel von Randersaker 22.12.1765

8 Pfarrtaufe am 7. Mai 1730 nach katholischem Ritus von Anna Maria, Tochter der rechtmäßigen Ehegatten Jakob und Maria Elisabeth Menger. Die Patin war Anna Maria Roth. Ausgestellt, signiert und gesiegelt in Weisenau am 9. Oktober 1764.

Abschrift des Dokuments AndI, Dokument im ГАСО, upload Elena Diesendorf, Forum zur Geschichte der Wolgadeutschen

9 Urkunde über die Hochzeit von Pater Emmert am 30.11.1765 von Johann Valentin Conradi mit Anna Maria Menger. Die Hochzeit fand in der Kirche St. Andreas in Herbipoli statt [Herbipoli lat. Würzburg]

Abschrift des Dokuments AndI, Dokument im ГАСО, upload Elena Diesendorf, Forum zur Geschichte der Wolgadeutschen

10 Reisepass ausgestellt für Valentin Conradi für eine Reise zu seinem Bruder nach Prag. Von Gottes Gnaden, wir Adam Friedrich Bischof zu Bamberg und Würzburg , des Heil. Röm. Reichs Fürst und Herzog zu Franken, etc. ersuchen hiermit männiglichen Stands-Würden nach respective freund-und gnädigst, den Untserigen aber ernstlich befehlend, Sie wollen Vorzeiger dieses Valentin Conradi Bürger und Bäckermeister zu Randersaker ohnweit Würzburg wohnhaft, welcher von hier (allwo Gott Lob! Noch reine und gesunde Luft ist) umher Eger, so dann umher Prag zu seinem Bruder einem Proviant Becker zu verreisen entschlossen, aller Orthen sicher, frei und ohngehindert nicht allein paß- und repassieren lassen-( последнее слово затерто )
Auch zu sicherer schleuniger Fortkommunalen guten beförderlichen Willen beweisen: Das seynd Wir um einen jeden nach Stands- zu erkennen erbithig, die Unserige aber vollziehen hieran Unsern gnädigst- befehlenden Wen. (слово переклеено печатью) in unserer Fürstlichen Regierungs-Stadt Würzburg den 14 Decembris 1765
HochFürstlich Würzburgische Regierung
Graf von Seinsheim 1755-1779

Abschrift des Dokuments AndI, Dokument im ГАСО, upload Elena Diesendorf, Forum zur Geschichte der Wolgadeutschen

11 Igor Pleve, Einwanderung in das Wolgagebiet 1764-1767; Band 3 Kolonien Laub – Preuss, p382, Nr. 20

Konrad Valentin, 28, kath., Bäcker aus Würzburg
Frau: Anna Maria, 37
in der Kolonie eingetroffen am 15.6.1767
erhalten vom Vormundschaftskontor inSaratov 25 Rbl., 2 Zäume, 5 Sazen` Seil, 2 Pfd.
1768 gab es in der Wirtschaft 2 Pfd., gepflügt: 1,5 Des.

Von den deutschen Kolonien an der Wolga

Nach Mitteilungen unseres Abonnenten Herrn Lehrer Schaab in Pfeifer.1

Auf Grund eines Manifestes der Kaiserin Katharina II., Schwester Friedrichs von Anhalt-Zerbst wurden in den Jahren 1764-67 durch Kommissare in Deutschland Kolonisten zur Ansiedlung an der Wolga geworben. Ein damals verbreitetes Flugblatt hat folgenden Wortlaut:

Avertissement. (1765)
Nachdeme es ohnehin schon offenkündig ist, dass alle und jede Ausländer, welche sich vermöge des Allerhöchsten Russisch-Kayserlichen Manifests de dato Peterhof den 22ten Julii 1763. in dem Russischen Reiche niederlassen, und insonderheit bey dem Anbau fruchtbarer, aber noch uncultivirter Ländereyen, eine gute und reichliche Nahrung suchen wollen, von den Russisch-Kayserlichen Gesandtschaften durchgängig die willfährigste Aufnahme und Förderung zu gewarten haben: So dienet hiermit weiter männiglich zur Nachricht, dass nunmehro auch die Anstalt ist getroffen worden, dass selbigen sofort nach ihrer Ankunft und Anmeldung in Franckfurt bey dem Russisch-Kaiserlichen Commissario, nachstehende Vortheile angedeyen sollen:
Erstlich, empfängt eine völlig erwachsene Manns – Person sechszehn Kreutzer, eine Weibs – Person zehn Kreutzer, ein herangewachsener Sohn oder Tochter, jedes gleichfalls zehn Kreutzer, und ein Kind, ohne Unterschied des Geschlechts, sechs Kreutzer Reichsmünze, zum täglichen Unterhalt, welches für eine gantze Familia etwas nahmhaftes ausmachet.
Zweitens, wird in Franckfurt für ihre gemächliche Einquartierung, bis zur Zeit ihrer Abreise von hier nach Lübeck Sorge getragen, und noch zur Erleichterung der Reise von Frankfurt bis Lübeck für die Weiber und Kinder samt denen bey sich habenden Sachen ein Fuhrwerk verschaffet.
Drittens, wird in Hamburg und Lübeck gleichergestall nach aller Möglichkeit für ihr Unterkommen gesorget, und zur Bestreitung des Quartiergeldes und ihrer übrigen Bedürfnisse, werden ihnen vorbemeldte Taggelder bis zu ihrer Einschiffung nach Russland, immer richtig abgereichet
Viertens, wird für die gehörige Verproviantierung der Colonisten auf der Reise zu Wasser, Sorge getragen, und ihnen der Proviant ins Schiff geliefert.
Fünftens, wann eine genügliche Anzahl solcher Colonisten in Lübeck beysammen ist, wird zu ihrer Ueberfahrt nach Russland ein eigenes Schiff, das sonst keine andere Ladung bekommt, bedungen; und da sich für eine jede Familie nicht gleich ein besonderes Schiff betrachten lasset, so dörfen die in Lübeck ankommende Colonisten daselbst nur so lang verziehen bis ihrer sich so viele gesammelt haben, dass sie ein eigenes Schiff besetzen können.
Schliesslich ist noch zur Nachricht anzufügen, dass die Transports von hier nach Lübeck gegen die Mitte des Monat Mertzen anfangen, und gegen den 15ten Septembris aufhören, in welcher Zeit die sich meldende Personnen angenommen werden, dahingegen vom löten Septembris bis Ende Februarii niemand aufgenommen wird.“

Im Jahre 1765 wurde ferner folgender „Brief aus Petersburg“ verbreitet.

Extract = Schreibens
aus St. Petersburg d, d. 2. Junii 1765.

„lc. Enthaltend eine zuverlässige Nachricht von dem Zustande der Kolonien bey Saratow im Astrachanischen Gouvernement.
Es ist bereits eine grosse Anzahl Deutsche und andere Ausländer dort etabliret. Fünf Dörfer sind würcklich neu angelegt.) Es wird nicht nur pünktlich alles gehalten, was im Manifest versprochen, sondern es geschieht noch mehr. Das Land selbst ist noch lange nicht so fruchtbar und angenehm beschrieben, als es würcklich ist, wie ich aus so vielen Zeugnüssen vormahliger und jetziger Augen-Zeugen weiss. Es ist ähnlich wie in den warmen Provinzen Franckreichs. Ströme und Flüsse sind voll Fische in so erstaunendem Ueborfluss, dass man es kaum glauben möchte. Auch ist bey gegenwärtiger Ruhe in Persien die schönste Aussicht vorhanden zur etablirung eines sehr vorteilhaften Handels. Die benachbarten Calmücken, Cosaken, Russen sind freundschaftliche Leutgen, die unschwer zu gewinnen sind, und ewig treue Freunde seyn werden, wenn man sie nur nicht hintergehet. Die Grone defraiiert*) die Hereinkommende bis Hamburg doch nur Vorschussweise, so dass sie einmahl in 10. Jahren in dreyen Terminen solchen nebst anderem Vorschuss wieder erstatten müssen. Von Hamburg hierher werden sie eben so transportieret. Von hier aber nach Saratow werden sie gantz auf Kosten der Crone ohne Wiedererstattung Geleitet. Man bauet ihnen gute Häuser, sie bekommen jede Familie 30. Decetinen, ohngefähr 25. Morgen Feld, Wiesen, Waldung, freye Fischerey und Jagd, wenige Artikel ausgenommen, Pferde, Kühe, Schafe, Schweine, als Vorschuss, wie oben, und hinlängliches richtiges Kostgeld bis zu ihrer ersten Ernde. Dabey wird ihnen sonst Handwerkszeug, Materialien, kurtz, was sie nur immer wünschen können, mit ungemeiner Freygebigkeit fourniret Sie haben Freyheit im Lande und ausser Landes zu reisen, doch ausser Landes nicht anders als nach entrichteten Schulden. Verschiedene sind würcklich zurück gekommen, nachdem sie in einem Jahr so viel gewannen, dass sie nicht nur allen Vorschuss schon bezahlet, sondern auch noch einige hundert Rubel baar gehabt, um ihre ganze Familie herein zu holen. Die Religions-Uebung ist vollkommen frey und öffentlich. Die Monarchin hat angefangen, ihre eigenen Unterthanen, die in Servitudine gebohren waren, frey zu machen Es sind würcklich schon über 1500. Familien da, 800 neu angekommen in Oranienbaum und über 1000 unterweges. Dieses alles kan ich Ihnen foi d’honnete homme zuversichtlich melden, und schreibe es zur Ehre unserer Monarchin, des Herrn Grafen Orlows und der Tutel-Cantzley, ja der gantzen Nation, ohne dazu erkauft oder sonst incitiret zu seyn. Man kann also allen Armen, Nothleidenden aber arbeitsamen Leuten, die in ihrem Vatterland ihr Brod nicht haben, mit gutem Gewissen den Rat geben, nach Russland zu gehen, und versichert zu seyn, dass sie es dancken werden.“

*Diese 5 Dörfer scheinen gewesen zu sein: Anton (angelegt am Sept 1764). N-Dobrinka (20. Juni 1764). Galka (19. August 1764) Schilling und Beideck.
**Kost- und zehrungsfrei halten.

Jeder Kolonist hatte das Recht, bei seiner Einwanderung nach Russland Waaren bis zu 300 Rbl. an Wert zollfrei mit über die Grenze in seine neue Heimat zu nehmen. Diesen Umstand benutzten einige ausländische Geschäftsleute und schmuggelten auf den Namen einzelner Kolonisten Waren zollfrei über die russische Grenze, oder sie schickten einen Begleitmann mit, der sich als Kolonist bei den russischen Werbungskommissaren gemeldet halte; kleinere Geschäftemacher worden wohl auch selber mit ihren Waren unter dem Schein eines Kolonisten herein gekommen sein. In Russland verkauften sie ihre zollfreien Waren und kehrten alsdann wieder mit gutem Gewinn zurück. Die russische Regierung lässt nun in dem letzten Abschnitt eines Flugblattes sowohl die Kolonisten als auch die eigentlichen Besitzer der Waren vor solchem Unterschleif warnen, und um den ausländischen Spekulanten alle Lust zu weiteren derartigen Unternehmungen gründlich zu verderben, so bestimmt sie: wenn ein Kolonist mit fremden Waren herein nach Russland käme und bereuete und bekennete denselben, so sollen ihm die Waren als Eigentum zu fallen, der ausländische Spekulant aber solle derselben verlustig gehen und seiner Klage weiter auch gar kein Gehör mehr vor den Gerichten geschenkt werden.
Beachtet man, dass aus Petersburg 1765 gerade damit gelockt wird, das verschiedene Kolonisten in Russland in einem Jahr so viel gewonnen, dass sie nicht nur schon allen den Kolonisten gegebenen Geldvorschuss bezahlt, sondern auch noch einige hundert Rubel baar gehabt, so verstehen wir nun, was das für Kolonisten gewesen und auf welche Weise sie so schnell zu Geld gekommen waren. Auch die russischen Kommissare wussten das sicherlich nur zu gut. Aber dennoch lockten sie damit, wie ja überhaupt das ganze Flugblatt aus Russland ein wahres Schlaraffenland macht, sie betrogen die Menschen, da sie für jeden angeworbenen Kolonisten ein bestimmtes Kopfgeld bekamen, und so konnte es nicht fehlen, dass viele Elemente mit hereinkamen, die am besten draussen geblieben wären, Betrogene, durch die die russische Regierung sich später ebenfalls in ihren Erwartungen betrogen sah.
Zahlreich meldeten sich die Kolonisten und es konnten in den Jahren 1764 – 67 von der russischen Krone im Wolgagebiet (Berg- und Wiesenseite), welches damals zum Astrachanischen Gouvernement zählte, zirka 102 Deutsche Kolonien mit rund 800 Familien und nahezu 25000 Seelen angesiedelt werden.
Diese Siedlung verursachte der Regierung einen Kostenaufwand von 5199 813 Rubel, wovon auf jede lebende Seele 250 Rubel Kornschuld zu zahlen kam. Auf der Bergseite entstanden 39 Mutterkolonieen, davon waren 13 katholisch und auf der Wiesenseite 63, wovon 21 katholisch.
Die Kolonisten stammten aus Holstein, Wesphalen, Hessen. Pfalz, Baden, Württemberg, Tyrol, Bayern, Sachsen, Schlesien, Ostpreussen. Holland, Schweiz und Elsass. Die Ansiedlung geschah ohne Rücksicht auf ihr Heimatland, vielmehr wurden sie nach eigenem Ermessen des „Kontors“ angesiedelt. Nur die Katholiken machten in dieser Regel eine strenge Ausnahme: ihnen wurden sämmtlich abgesonderte Niederlassungen angewiesen. So entstanden auf der Bergseite 13 katholische Dörfer; mit Ausnahme von Kamenka und Semenowka wurden die Dörfer nach ihrem ersten Vorsteher: Goebel, Schuck, Leichtling, Kühler, Pfeifer, Hildmann, Vollmer, Husaren, Seewald, Rothhammel und Depoll benannt.
Die Kolonie Semenowka wurde am 24. Juli 1767 gegründet; jede Familie als solche, unbeschadet der Kopfzahl, erhielt 30 Dessätin*) Land und einen „Vorschuss“ von 15 Rubel, 2 Pferde, Gang, Räder, 2 Achsen, das Gabeldeichselband, Bogen, 1 Paar Sielen, 18 Faden Strick, 1 Schüppe, 1 Sense, 1 Pflugschar, 1 Sech. Hiervon machten einige Wohlhabendere, welche „Nichts“ erhielten, eine Ausnahme; es waren im Ganzen 46 Hauswirte und 144 Seelen.

*) = 109 1/4 Ar

Ueppiges Grün, Flüsse, Teiche, Sträucher, Laub- und Nadelwälder waren mit dem jungfräulichen Boden die Zierde und der Reichtum der zukünftigen Gemeinde. Aber auch an wilden Tieren, Horden und Räubern fehlte es nicht. Hasen, Füchse, Wölfe, Eber und Bären trieben ihr Wesen.
Die Regierung hatte für die Ansiedler, für jede Familie ein Häuslein errichten lassen, zwar äusserst bescheiden, aus Holz, mit Brettern gedeckt, darin Türe, ein Fenster und ein Russenofen: die ganze Breite betrug 3, die Höhe 1, die Länge 5 Faden (= 6:2:10 Meter circa!)
Noch heute erklingt manchmal das Lied der ersten Ansiedler:

Mit frohem Mut, doch leerer Hand,
Betreten wir das Russenland;
Ein Häuslein dient zum Unterschlupp,
Worin man backt und kocht die Supp. Ackerbau und Landkultur Lag in der Sache der Natur.
Die Wirte in dem neuen Heim Bildeten sich den Liederreim:
Gott im Himmel droben Wollen wir stets loben! —

Von dem gesamten Flächenraum der Kolonie (cca. 3900 Dessätin) waren nur etwa 330 Dessätin nutzbar, sodass kaum 6 Dessätin brauchbares Land auf jeden Hauswirt entfielen. Im Jahre 1786 wurde dieser Not durch einen Zuschnitt von 5400 Dessätin abgeholfen.
Die Namen und Herkunftsorte der 46 ersten Ansiedler sind auf nachstehender Liste angegeben. Da die russischen Beamten nur nach dem Gehör die Eintragungen machten, sind die unglaublichsten Wörter entstanden und es bedarf einer Menge Scharfsinns daraus die deutschen Dorfnamen wieder zu erkennen. Versuchsweise haben wir mutmassliche, passende Orte dazu gesetzt. Die eingeklammerte Zahl bedeutet die Kopfzahl der Familie.
Die Bewirtschaftung ging anfänglich sehr schwer und litt durch den Aufstand Pugatschofs (1773—1774). Bald folgten neue Einfälle von Seiten Kusolka’s und Pereschipnoe’s (1797— 98), doch gelang es dem Obervorsteher Christof Kühne in zweimaliger Audienz beim Hofe 1812 und 1824 den Bestand der Kolonie sicherzustellen.
Im Jahre 1871 besass die Gemeinde 13700 Dessätinen Land, 720 Dessätinen Wald, 780 Höfe mit 5860 Seelen. Eine Kirche (60000 Rubel) Volksschule (5000 Rubel) und Wasserleitung (25000 Rubel).
Laut Ukas vom 9. November 1906 wurde das Gemeindeland als Einzelbesitz auf immer bestätigt.
Ihre deutsche Sprache, Sitte und Art haben die Kolonisten bewahrt. So erscheint z. B. auch zweimal wöchentlich in Saratow eine „Deutsche Volkszeitung“, welche es sich angelegen sein lässt, die Familientraditionen der nun schon fast 150 Jahre angesessenen deutschen Ansiedler zu pflegen und deren familiengeschichtliches Material zu sammeln.

(Anmerkung: Scrollbalken am Ende der Tabelle)

Nach dem Russischen:Mutmasslich:
LandOrtLandOrt
1Mihm, Joachim (4)alt 36 JahreSchultifollDorfAltehausenFuldaAlthausen
2Rötling, Valentin (2)31Tiful ProbstangelStenzel
3Schalitz, Anton (2)31 TidiheimTigenheim
4Irle, Christof (6)36StafuldaStadtAmmolbuigFuldaHammelburg
5Röberlein, Heh. (4)52WützburgDorfWesniWürzburg
6Roth, Johannes (3)32StolbergStadBrusaStolberg
7Röberlein, Joh. (3)45SwezelburgischDorfWeistedSchwarzburg
8Rupp, Nicolaus (2)25PasenheimKreuzbergBassenheimKreuzberg
9Tihl, Joh. (4)38lvurmenzUpschKurmainz
10Ell, Joh. Eberh. (2)29FuldschiginKamerzalFuldaKammerzell
11Schlert, Peter (3)21SchwarzburgArbachSchwarzburgUrbach
12Schmalz, Josef (3)44ZesarienKapelOesterreichKapell
13Ellang, Balth. (3)34KurmenzLangenbretzKurzmainzLangenprozelten
14Rebart, Lorenz (4)45
15Rubrecht, Tobias (2)66MerwWeschwasser??
16Wanstenderer, W. (4)50KölnAdanoKölnAdenau
17König, Jacob (2)23KurmenzMichelbachKurmainzMichelbach
18Bensack, Joh. (3)27
19Siebert, Joh. (3)25SpifulschinUsenfeldFuldaHosenfeld ?
20Krau, Paul (3)27WüzenburgIrbachWürttemberg
21Gobert, Joh. (4)37MenzerkuLangabrozeljaKurniainzLangenprozelten
22Ritt, Joh. (6)40TrawünawhanaBartGrafsch. Hanau
23Flanz, Michael (3)28LuchsenburgSümerLuxemburg
24Renndorf, M. Wwe. (1)38KumenzEselbachKurmainzEsselbach
25Jerkop, Balth. (4)39StafoldüschinRobsteisalFulda
26Frank, Joh. Adam (2)23DaamstadtRudiseimDarmstadt
27Konrad, Jacob (4)38DarloschinBecherbachDurlachWöschbach
28Schwab, Mathias (3)24KurmenzarEschtädtKurmainz
29Breitinger, Peter (4)28ErbachSchinbachErbachSchönberg
30Schwab, Caspar (2)18KurmensterlandEschtädtKurmainz
31Elhart, Math. (2)28SchtjafuldischinaStadtSammstcrnFuldaSalmünster
32Frisch, Johann (3)36LuchsenburgDorfIschenLuxemburg
33Reis, Joh. Heh. (2)60SchtifuldischenBrunzweltFuldaBronzell
34Schwab, Bernh. Ww. (2)21SchtaluldischenStadtEis
35Baier, PhilippWwe. (5)45KurmeschtaDorfFröschhausenKurmainzFroschhausen
36Kloster, Joh. Adam (7)44OtowalschinZeulertOdenwaldZeilhard
37Rousch, Valentin (2)38FultauschenTedoFulda
38Siebert, Nicolaus (2)30GanauschenStadtAnoHanuuHanau
39Apfel, Johann (5)24DorfPidarBieber
40Neuhard, Joh. (2)24FultauschenSchmulnoFuldaSchmalnau
41Oberst, Joh. (1)29WürzburgKoponwünWürzburg
42Schaab, Elis. Wwe. (3)36MitgenfeldMitgenfeld
43Grein, Joh. Conr. (5)44DarmstadtLankDarmstadtLangen
44Fosbusche. Ign. Ww. (1)60??
45Matelheim, Georg (1)37KurmenzBariKurmainz
46Borger, Hermann (5)38WürzburgSentelbachWürzburg

1 Frankfurter Blätter für Familien-Geschichte : süddeutsche genealogische Monatshefte / hrsg. von Karl Kiefer. Frankfurt, M. : Englert & Schlosser, 1908 – 1914, Jahrgang 2, August 1909, Heft 8, Von den Deutschen Kolonien an der Wolga p.113-116

Zeitzeugenberichte online

Um Ihnen, werter Leser, die Gelegenheit zu geben, sich mittels weniger beispielhafter Zeitzeugenberichte selbst ein Verständnis der Geschehnisse zu verschaffen, hier einige Verweise, diese Links stehen weder in meiner Verantwortung, noch geben sie meine Ansichten wieder:



Da für viele unbegreiflich ist, weshalb sich die Umsiedler zur Waffen-SS haben einziehen lassen, sind diese Berichte vielleicht ein Ansatz zum Verständnis:


Die Gefahr im Alltag der Umsiedler zeigt sich auch in Dokumenten :


Weiterführend wäre das Buch Die „Rückführung“ der Volksdeutschen am Beispiel der Bessarabiendeutschen von Heinz Fieß, dazu eine Rezension der „Revista BUNĂ – Zeitschrift für Befreiung & Emanzipation – nicht nur in Rumänien“ mit zahlreichen Quellbelegen.



1Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Zeitzeugenprojekt
2LeMO – Lebendiges Museum Online
3Systhema in der United Soft Media Verlag GmbH, online
4Projekt Zeitzeugenportal
5Das Zeitzeugenportal
6Homepage des Ortsheimatpflegers der Gemeinde Lunestedt
7Internet Edition des Buches „Quellen zur nationalsozialistischen Entnationalisierungspolitik in Slowenien 1941 bis 1945“, Autor: Tone Ferenc, Maribor 1980
8Grundsätze für das Verhalten der Deutschen in Polen, in: Herder-Institut (Hrsg.): Dokumente und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte. Themenmodul „Deutsche Besatzungspolitik in Polen 1939-1945“, bearb. von Markus Roth
9Homepage LudwigsbürgerInnen erzählen

Beideck

Die Kolonien in dem Gouvernements, Saratow und Samara1
Ausschnitt mit Baideck (Talowka) aus  „Die Kolonien in dem Gouvernements, Saratow und Samara“1

Beideck (Uganskoje, Bajdeck, Talowka, Werchnjaja Talowka) wurde am 14. August 17647 als Kronskolonie von 76 Familien aus Isenburg, Darmstadt und Hanau gegründet. Benannt wurde die Kolonie nach dem ersten Vorsteher der Gemeinde, Johann Michael Beideck, der aus dem baden-durlachischen Staffort nach Jütland emigrierte, von dort jedoch an die Wolga weiterwanderte.2

Das Dorf am Fluss Talowka lag etwa 45 km südwestlich von Saratow und wurde mit Erlass vom 26. Februar 1768 über die Benennung deutscher Siedlungen mit dem Amtsnamen Talowka versehen. Zu diesem Zeitpunkt gab es rund 300 Einwohner, bereits 1836 lebten hier 170 Familien, 1931 hatte der Ort etwa 4.300 deutsche Bewohner.

Die ersten Kolonisten besaßen 48 Wohnhäuser, 1 Scheune und 7 Pferdeställe, dazu 186 Pferde, 26 Arbeitsochsen, 193 Kühe und Kälber, 49 Schweine.

Gemeinsam mit Schilling (Sosnowka) gehörte Beideck zum Kirchspiel Talowka.

Allgemeine Kirchenzeitung 18403
  • 1764 Vorsteher der Gemeinde Johann Michael Beideck
  • 1767-1770 Pastor Georg Christian Seyer6
  • 1771-1778 Pastor Laurentius Ahlbaum aus Schweden (starb 1788 in Saratow)6
  • 1793-1820 Pastor Johann Martin Otto aus der Niederlausitz (gestorben in Warenburg)6
  • 1806 die Kirche der Gemeinde wurde  aus Holz errichtet
  • 1823 bis 1826 Pastor Lukas Cattaneo (1787 Norka -1828 Norka), Pfarrer des Kirchspiels Talowka5
  • Mai – August 1828 Pastor Heinrich Köpke6
  • 1830-1836 Pastor Alexander Haken (*1804 Weissenstein, Estland)
  • 1838-1850 Pastor Christian Gottlieb Hegele (1804-1864) aus Hirschlanden5
  • 1852-1858 Pastor Karl Dönhoff (*1824 Dönhoff)6
  • 1846 Umbau der Holzkirche zu einer Steinkirche für 1.000 Personen
  • 1859-1880 Felician Joseph Dittrich (*1831 Tiflis – 1903 Katharinenburg)6
  • 1860 zählte die Kolonie bereits 228 Gehöfte, es gab eine Schule, eine Poststation an der Astrachanischen Poststraße, sowie zwei Tuchwarenfabriken.
  • 1878 wurde zusätzlich zur bestehenden Kirchenschule eine Privatschule eröffnet, die vom Semstwo gefördert wurde.
  • 1883-1901Pastor Hugo Amadeus Julius Günther (1854-1918)6
  • Ab 1885 bis 1915 erschien in Talowka die lutherische Zeitschrift Friedensbote auf Berg- und Wiesenseite, mit Beilage Jugendfreund,  Herausgeber war Pastor Hugo Günther, der den von Pastor Hölz gegründeten Friedensbote-Kalender 1895 übernahm
  • Im Jahre 1886 zählte man 496 Haushalte mit 4.117 Personen, davon konnten rund die Hälfte lesen und schreiben. Der Ort bestand nun aus 537 Wohnhäusern, zehn Produktionsstätten, drei Trinklokale und sechs Verkaufsläden, zwei wassergetriebene Mühlen am Fluss Karamysch und vier Getreidelager. Der Bestand der bäuerlichen Gerätschaften und des Viehs wurde ebenfalls erfaßt:  439 Pflüge, 2 Hakenpflüge, 1 Mäher, 59 Harfen, 3 Dreschmaschinen, 1800 Arbeits- und Reitpferde, 420 Ochsen, 1304 Kühe und Kälber, 2551 Schafe, 1000 Schweine, 694 Ziegen.
  • 1887-1888 Pastor Liborius Herbord Behning (*1862 Sarata – 1933 Saratow)6
KB Sarata 1862 p.156
  • 1890-1892 Pastor Gotthold Eduard Hahn (* 1863 Katzbach – vermisst nach 1938 in Sibirien)
KB Katzbach 1863 p. 269
  • 1891 entstand die Fürsorgeanstalt für Senioren und Behinderte Bethania (Wifania)
  • 1894 waren rund 100 Personen mit der Herstellung von Sarpinka (Сарпинка) beschäftigt, einem russischer Baumwollstoff, der vor in Sarepta hergestellt wurde
  • 1895 wurde das Kinderheim Nasareth eingerichtet
  • 1895 Pastor Johann Georg Schwartz (*1867 Pölwe, Livland – 1935 Krassnyi-Kut)6
  • 1896 Pastor Johann Romann (*1869 Annenburg)6
  • 1900-1903 Pastor Eduard Seib (*1872 Bergdorf – 1940)6
  • 1901-1905 Pastor Johannes Nikolaus Blum (*1873 Ludwigstal – 1939 Jena, Deutschland)
  • 1907 entstand eine Wohlfahrtseinrichtung
  • 1908-1910 Pastor Wladimir Thumin (*1866 – 1912 Riga, Lettland)6
  • 1912 konnten rund 55% der wehrpflichtigen Männer der Siedlung nicht eingezogen werden, da sie nach Amerika entwichen waren4
  • 1917 gab es neben der Kirche einen Glockenturm aus Holz
  • 1918-1929 Pastor Herbert Julius Günther (* 1891 Beideck)6
  • In den 1920er Jahren gab es einen Genossenschaftsladen, eine landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft, eine Grundschule, ein Klub, und ab 1926 eine Lesestube.
  • 1921 starben 406 Bewohner während der Hungesnot
  • Am 28. August 1941 wurde das Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Über die Umsiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons leben“ erlassen. Die Bewohner der Beidecks wurden deportiert .
  • Nach dem Krieg entwickelte sich Luganskoje zur drittgrößte Siedlung des Rayons Krasnoarmejsk.

Es gibt keine Liste der ersten Bewohner mehr, jedoch wanderten einige von ihnen ab 1763 aus Jütland aus, da sie über die Siedlungsbedingungen in Dänemark mehr als enttäuscht waren. Zu diesen Auswanderern gehörten:

  1. der erste Vorsteher von Beideck, Johann Michael Beydeck, Weber aus Staffort, Oberamt Karlsruhe. Er wanderte mit Christina Wüstin und einem Kind über Flensburg 1761 in die Kolonie G9 „Christiansholm“, Amt Gottorf, aus. Am 17. Mai 1763 wurden er und seine Frau nach Russland entlassen.7
  2. Sohn Johann Martin Beydeck (geb. 16.01.1727 Staffort, Mutter Anna Maria Struber) mit Ehefrau Anna Katharina und 2 Kindern zog zunächst in die Kolonie J9 „Molkenberg“, Amt Coldinghuus, dann mit dem Vater weiter nach Beideck.7
  3. Sohn Jacob Beydeck lebte in der Kolonie J9 „Molkenberg“ bis 26. April 1763.7
  4. Martin Baydeck (* um 1705), dessen Ehefrau Theresia (* um 1715) und die Kinder Andreas Sickinger (*um 1743) und Frenzel (*um 1741) zogen in die Kolonie G2 „Friderichsfeld“, im Mai 1763 desertierte Martin.7
  5.  Johannes Beydeck, (geb. um 1736) heiratete am am 26. Mai 1761 in Kropp Margaretha Magdalena Grünemeyer, sie wurden  in der Kolonie G2 „Friderichsfeld“ angesetzt und verließen nach dem 12. Jan 1765 Dänemark in Richtung Beideck.7
  6.  Johann Michael Butz/Putz (*um 1725) aus der Grafschaft Degenfeld. Ehefrau: Anne Cathrine, (*um 1725). Kinder: Armegast, (*um 1751); Philip Peter, (*um 1753); Hans Georg, (*um 1754); Gottfried, (*um 1760); Philip Hendrik, (*um 1762); Cathrin, (*um 1764); Magaretha, (*um 1763). Seit 1. Mai 1760 in Fridericia, Kolonie J5 „Christiansheede“, nach den 7. Januar 1765 ausgewandert.7
  7. Sohn Andreas Butz/Putz (* um 1747) wanderte bereits im Dezember 1764 nach Beideck7
  8. Johannes Dreher/Dreyer/Drehr (* um 1703), aus Wembach, Amt Lichtenberg, Landgrafschaft Hessen Darmstadt. Ehefrau: Anna Eva (* um 1724), Kinder: Johannes Nicolaus, (* um 1745); Anna Magaretha, (* um 1750); Susanne Cathrine, (* um 1752); Elisabert Cathrine, (* um 1755). Seit 1760 in der Kolonie J6 „Julianaheede“, im Dez. 1761 Kolonie J5 „Christiansheede“, nach dem 7. Jan. 1765 nach Russland ausgewandert,7 sein Sohn Nicolaus und Frau Elisabeth Katharina im Census 1775 in Beideck verzeichnet.
  9. Josua Gammerstrath/Hammertrab, aus Staffort, Oberamt Karlsruhe, Markgrafschaft Baden-Durlach, Kolonie F8 „Christiansheide“,wurde am 11. Oktober 1764 nach Russland entlassen.7
  10. Margaretha Grünemeyer (* um 1739), Witwe des Matthias Grünemeyer aus Krabe (Crabe) Markgrafschaft Baden-Durlach, Oberamt Karlsruhe, Unteramt Graben. Kinder: Christopher (*um 1749); Matthias, (*um 1756); Anna Catharina, (*um 1747) aus der Kolonie F8 „Christiansheide“, zusammen mit Josua Gammerstrath als Besitzerin dieser Stelle, wurde am 11. Oktober 1764 nach Russland entlassen.7 Ihre Söhne Christopher und Matthias Grünemeyer sind im Census 1775 in Beideck verzeichnet.
  11. Jacob Hörter/Hälter/Herter (*um 1724) aus dem Amt Lindenfels, Kurpfalz. Ehefrau: Susanne Elisabert, (*um 1729). Kinder: Nicolaus, (*um 1754); Eva Barbara, (*um 1750); Elisbeth, (*um 1757) aus der Kolonie J5 „Christiansheede“, Amt Silkeborg, wanderten nach dem  7. Januar 1765 nach Beideck.7
  12. Johann Adam Kling (* um 1734), aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Ehelrau: Anna Cathrina Hoffmeister (* um 1735), Kinder: Johann Adam, (* 29. Jan. 1761); Anna Margaretha, (* um 1763) aus der Kolonie Jl „Friderichshoi“, Amt Haid, zogen nach Dezember 1764 nach Beideck.7
  13. Conrad Münster/Minster/Mynster, (*um 1722), aus Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Ehefrau: Anna Barbara (*um 1728); Kinder: Johan Peter, (*um 1750); Johann Georg, (*um 1751); Marie Elisabeth, (*um 1757), Kolonie Jl „“Friderichshoi“, Amt Haid. Nach dem 7. Januar 1765 nach Beideck.7
  14. Heinrich Neuberger (*um 1735), aus Neuloßheim, Unteramt Speyer, Klosteramt Maulbronn. Ehefrau: Marie Agnes, (*um 1725); Kinder: Franciscus, (*um 1755); Georg Michael, (*um 1761); Cathrine Magaretha, (*um 1763). Kolonie J5 „Christiansheede“, Amt Silkeborg. Nach dem 7. Januar 1765 nach Beideck.7
  15. Johannes/ Hans Pretzer/Bretzer (* 1729), Müller aus Crumstadt, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Ehefrau: Anna Catharina, (*um 1736). Kinder: Johann Philip, (*um 1761); Johann Peter, (*um 1762); Johann Conrad, (*1764) aus der Kolonie Jl „Friderichshoi“, Amt Haid. Nach dem 7. Januar 1765 nach Beideck.7
  16. David Trübelhorn, Ackersmann, mit Ehefrau und 1 Kind war Reservekolonist im Amt Tondern, sollte bleiben, wanderte jedoch nach dem 10. Juni 1763 nach Beideck.7
  17. Georg Conrad Weber (*um 1732), Ackersmann aus Wembach, Amt, Lichtenberg, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Ehefrau Susanne Marie (*um 1727). Kinder: Johan Baltzer, (*um 1754); Peter, (*um 1760); Cathrina Magaretha, (*um 1757); Marie Elisaberh, (*um 1762). Kolonie J6 „Julianaheede“, Amt Silkeborg, im Dezember 1761Kolonie J5 „Christiansheede“, Amt Silkeborg.nach dem 7. Januar 1765 nach Beideck.7
  18. Johann Peter Weber (*um 1739), Schneider aus Steinau, Amt Lichtenberg, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Im Dezember 1760 Kolonie J6 „Julianeheede“, Amt Silkeborg, Dezember 1761Kolonie J5 „Christiansheede“, Amt Silkeborg, verließ nach dem 26. April 1763 Dänemark.7

Weitere bekannte Bewohner der Kolonie waren nach Stumpp8:

  • Pastor Johann Martin Ottow, aus Cottbus, nach Beideck 1793
  • Johann Heinrich Kuehn
  • Benedikt Reh aus Breitenbrunn/Hoechst (Odenwald),  Frau Margaretha Elisabeth Blumenschein
  • Schnegelberger
  • Johann Adam Schneider


Luganskoje (Wikipedia)

1Die Kolonien in dem Gouvernements, Saratow und Samara. Atlas der Evangelisch – Lutherischen Gemeinen in Russland. St. Petersburg. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 1855. David Rumsey Historical Map Collection
2Werner Hacker: Auswanderungen aus Baden und dem Breisgau, Obere und mittlere rechtsseitige Oberrheinlande im XVIII. Jahrhundert, archivalisch dokumentiert. Stuttgart-Aalen, 1980.
3Allgemeine Kirchenzeitung, D.E. Zimmermann, D.K.G.Bretschneider, Lic. G. Zimmermann, 19. Jahrgang 1840 Erster Band Januar bis Juni , Verlag Karl Wilhelm Leske Darmstadt, p. 263>
4(Hrsg:) Victor Herdt, Dietmar Neutatz; Gemeinsam getrennt: Bäuerliche Lebenswelten des späten Zarenreiches in multiethnischen Regionen am Schwarzen Meer und an der Wolga; Veröffentlichungen des Nordost-Instituts, Band 7, Verlag Harrassowitz 2010, S. 114  „GASO.f.23,op. 1, d.6989 (Angaben über die Zahl der 1907-1912 der Einberufung in die Armee unterliegenden deutschen Bevölkerung im Amtsbezirk Sosnovka), 1.62; ebenda, d. 6989 (Bericht des Landhauptmanns des1. Distrikts des Kreises Kamyshin E.N. Lyzlov an den Gouverneur von Satatov v. 4.5.1913), 1.63.“
5Hans Petri, Württemberger als Pfarrer evangelischer wolgadeutscher Gemeinden in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 3.F., Bd. 62 p.268ff
6Schnurr, Joseph. Die Kirchen und das religiöse Leben der Russlanddeutschen – Evangelischer Teil (Stuttgart: AER Verlag Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland, 1978)
7Die Einwanderung deutscher Kolonisten nach Dänemark und deren weitere Auswanderung nach Russland in den Jahren 1759-1766, Dr. Alexander Eichhorn, Dr. Jacob und Mary Eichhorn, Bonn, Germany – Midland, Michigan, USA, 2012
8Dr. Karl Stumpp: Die Auswanderung aus Deutschland nach Rußland 1763-1862, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland 1991

 

Personalstatus ev. Kirche Russlands 1914

Evangelisch-Lutherische Kirche 19141


I. Der St. Petersburgische Konsistorialbezirk.
II. Der Moskausche Konsistorialbezirk.
III. Der Kurländische Konsistorialbezirk.
IV. Der Livländische Konsistorialbezirk.
V. Der Estländische Konsistorial-Bezirk.
VI. Der Warschauer Konsistorialbezirk.
VII. Die Ev.-Luth. Kolonialgemeinden in Grusien.
Veränderung.

General-Konsistorium.
Präsident: Baron Uexküll von Gyldenband, Julius, Staatssekretar, Wirkl. Geheimrat.
Vize-Präsident: Freifeldt, Konrad, Bischof.
Weltliche Mitglieder: 1) Baron Mirbach, Robert, Wirkl. Staatsrat. 2) von Reutern, Gerhard, Wirkl. Staatsrat.
Geistliche Mitglieder: 1) Kentmann, Wilhelm, Oberkonsistorialrat, Pastor an St. Petri in St. Petersburg. 2) Vakant.
Prokureur: von Heptner, Julius, Wirklicher Staatsrat.
Sekretär: Versmann, Emil, Kollegienrat.
Sekretärsgehilfe: Vakant.
Kontrolleur: Behr, Nikolai, Wirkl. Staatsrat.
Kontrolleursgehilfe: Spohr, Eugen, Hofrat.
Exekutor, Kassierer und Archivar: Heinlz, Alfred, Staatsrat.
Translateur: Alphtan, Alexei, Wirkl. Staatsrat.


I. Der St. Petersburgische Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Veh, Alexander, Wirkl. Staatsrat.
Vize-Präsident: Pingoud, Guido [26.10.1851Tarutino-31.12.1914 St. Petersburg], Generalsuperintendent, Pastor an St. Michaelis.

KB Tarutino 1851, p232

Weltliche Assessoren: von Frisch, Eduard, Geheimrat. Baron Stackelberg, Walter, Hofrat.
Geistliche Assessoren: Rokkanen, Otto, Pastor in Slawänka. Malmgren, Arthur, Pastor an St. Annen.
Sekretär: Loeven, Gustav, Titulärrat.
Notär: Kallas, Rudolf, Kolleg.-Sekretär.


A. Kirchspiele im Gouvernement St. Petersburg.


a) Kirchspiele in St. Petersburg.
1. St. Petri.2
Walter, Karl, Pastor, geb. 27. Oktober 1866, ord. 7. April 1891.
Kentmann, Wilhelm, Pastor und Oberkonsistorialrat, geb. 11. Juli 1861, ord. 2. März 1886.
Hornberg, Harald, Pastor, geb. 5. Febr. 1875, ord. 11. März 1901.
2. St. Annen.2
Malmgren, Arthur, Pastor, geb. 18. Oktober 1860, ord. 1. Okt. 1899.
Haller, Gotthard, Pastor, geb. 22. Aug. 1869, ord. 14. Januar 1896.
Maas, Eduard, Pastor, geb. 8. April 1875, ord. 6. Mai 1901.
3. St. Katharinen.2
Rheinthal, Arthur, Pastor, geb. 15. Januar 1863, ord. 10. Mai 1890.
von Wirén, Oskar, Pastor, geb. 13. Febr. 1866, ord. 21. Nov. 1893
4. St. Michaelis.2
Pingoud, Guido, Pastor und Generalsuperintendent, geb. 26. Oktober 1851, ord. 28. Mai 1878.
Deggeller, Eugen, Pastor-Adjunkt, geb. 14. Juli 1868, ord. 19. Dezember 1892.
Busch, Karl, Pastor-Adjunkt, geb. 26. Sept. 1872, ord. 19. Mai 1913.
5. St. Katharinen, schwedische Gemeinde.2
Karvanen, Johannes, Pastor-Adjunkt, geb. 9. Dez. n. St. 1847, ord. 26. Juni n. St. 1875.
Wiren, Edwin, Pastor-Adjunkt, geb. 12. Sept. 1885, ord. 20. Dez. 1908.
6. St. Marien, finnische Gemeinde.2
Saarinen, Johann, Ober-Pastor, geb. 18. Juni n. St. 1846, ord. 12. Jan. n. St. 1871.
Waltasaari, Johannes, Pastor, Komminister, geb. 2. Okt. 1876, ord. 3. Januar 1902.
Huupponen, Emil, Pastor-Adjunkt, geb. 13. Nov. 1888, ord. 11. Juni 1902.
7. St. Johannis.2
Walk Jaak, Pastor, geb. 15. Marz 1867, ord.18. Nov. 1901.
Adamson, Jaan, Pastor-Vikar, geb. 24. Nov. 1865, ord. 16. Januar 1905.
8. Jesus-Gemeinde.2
Sanders, Johann, Gardedivisionspastor, geb. 28. Dez. 1857, ord. 5. Februar 1884.
Grünberg, Johann, Pastor, geb. 27. Juni 1869, ord. 4. Marz 1898
Wilhelm Fehrmann (1864-1924)5

9. St. Marien, deutsche und russische Gemeinde. Masing, Johannes, Pastor, geb. 27. März 1874, ord. 6. Mai 1898.
10. St. Marien-Kirche der städtischen Armenhäuser unterhalb Smolna. Schnitz, Leo, Pastor, geb. 25. Dez. 1877, ord. 22. Nov. 1902.
11. St. Georgsgemeinde beim II. Kadettenkorps. Vakant.
12. Gemeinde des Evangelischen Hospitals. Liss, Theodor, Pastor und Rektor am dortigen Diakonissenhaus, geb. 14. April 1866, ord. 8. Mai 1894.
13. Kapelle im St. Petersburgischen Irrenhause. Keller, Heinrich, Pastor-Vikar, geb. 10. Dezember 1850, ord. 30. April 1889.
14. Mariengemeinde des Smolna-Witwenhauses. Maas, Eduard, Pastor, siehe № 2.
15. Evangelischer Verein (Stadtmission). Fehrmann, Wilhelm, Pastor, geb. 5. Mai 1864 [Moskau], ord. 30. Dezember 1890, [gest. 4. April 1924 St. Petersburg]

b) Kirchspiele in den übrigen Städten und in den deutschen Kolonien des Gouv. Petersburg.

Gustav Beermann (1870-1945)10

16. Zarskoje Sselo. Beermann, Gustav, Pastor, geb. 21. Juli 1870 [Põltsamaa kirikumõis, Põltsamaa, Estonia, gest. 10 April 1945 Berlin, Deutschland], ord. 26. Sept. 1899.

17. Neu-Saratowka. Jucum, Wilhelm, Pastor, geb. 22. April 1868, ord. 2. Juni 1896.
18. Gatschina, deutsche, finnische und estnische Gemeinde. Palsa, Oskar, Pastor, geb. 21. April 1863, ord. 13. Nov. 1888.

19. Strelna. Beermann, Christoph, Pastor, geb. 8. Juli 1864 [Põltsamaa, Estonia; gest. 26. November 1939 Paide , Järvamaa, Estonia], ord. 20. Nov. 1888.

Christoph Wilhelm Beermann (1864-1939)11

20. Ligowo. Vakant und wird bedient von Pastor-Adjunkt Busch in St. Petersburg. Seite № 4.
21. Peterhof. von Bodungen, Ferdinand, Pastor, geb. 25. Nov. 1872, ord. 28. Mai 1901.
22. Oranienbaum. Siehe Nr. 19.
23. Kronstadt, St. Elisabeth, deutsche und lettische Gemeinde. Büttner, Alfred, Pastor, geb. 16. Juli 1867, ord. 21. März 1893.
24. Kronstadt, St. Nikolai, finnische, estnische und schwedische Gemeinde. Vakant.
25. Narwa, St. Johannis, deutsche Gemeinde. Luther, Johannes, Pastor, geb. 24. Febr. 1861, ord. 13. Juli 1886.
26. Narwa, St. Michaelis, finnische Gemeinde. Kajander, Johannes, Pastor, geb. 30. Dez. 1873, ord. 9. Juni 1899.
27. Narwa, St. Petri, estnische Gemeinde. Steinfeldt, Georg, Pastor, geb 14. April 1866, ord. 8. Febr. 1898.
28. Jamburg, St. Lazarus-Gemeinde. Vakant.
29. Jamburg, estnische Gemeinde. Vakant.
30. Gdow. Hauboldt, Johannes, Pastor, geb. 4. Febr. 1855, ord. 6. Dezember 1881.

с) Finnische Landkirchspiele im Gouv. St. Реtersburg.
I. Propstei Schlüsselburg.
31. Wuohles. Peronius, Wilhelm, Pastor und Propst, geb. 28. März 1862, ord. 18. November 1890.
32. Walkiasaari. Forstadius, Alfred, Pastor, geb. 5. Februar 1873, ord. 9. Januar 1900.
33. Lembala. Sonny, Paul, Pastor, geb. 31. Juli 1871, ord. 6. Dezember 1898.
34. Toxowa. Relander, Felix, Pastor, geb. 15. April 1864, ord. 1. August 18…7.
Saarniwaara, Emil, Pastor sec., geb. 14. April 1875, ord. 9. Juni 1911.
35. Keltos. Louhelainen, Otto, Pastor, geb. 17. September 1874, ord. 13. Juli 1903.
Pärnänen, Ewert, Pastor-Diakonus, geb. 29. Juni 1881, ord. 4. Januar 1906.
36. Rjabowa. Laurikkala, Salim, Pastor, geb. 29. Dezember 1882, ord. 11. Januar 1909.
37. Markowa-Järwisaari. Vakant.


II. Propstei Ost-Ingermanland.


38. Slawänka. Rokkanen, Otto, Pastor und Konsistorialassessor, geb. 22. April 1847, ord. 14. Dezember 1871.
Karvanen, Alexander, Pastor-Diakonus, geb. 15. Febr. 1866, ord. 14. Juli 1892.
39. Tyris. Modeen, Emanuel, Mag. philos., Pastor, geb. 17. Sept. 1839, ord. 17. September 1876.
Kallio, Kaiku, Pastor-Adjunkt, geb. 14. Feb. 1890, ord. 6. Juni 1912.
40. Liisilä. Koivulainen, Wille, Pastor, geb. 3. Sept. 1879, ord. 10. Juni 1907.
41. Ingeris oder Ischora. Siitonen, Konstantin, Pastor und Propst, geb. 12. Juni 1851, ord. 27. Januar 1876.
42. Duderhof. Raski, Jaako, Pastor, geb. 13. Dezember. 1873, ord. 9. Juni 1904.
43. Hietamäki. Siitonen, Johann, Pastor, geb. 9. Dezember, 1868, ord. 7. Januar 1898.
44. Skworitz und Ropscha. Wirkanen, Stephan, Pastor, geb. 23. November 1848, ord. 27. Januar 1876.
Kajanti, Axel, Pastor-Adjunkt, geb. 2. Juni 1886, ord. 3. Januar 1909.
45. Serebetta. Aaviko, Viktor, Pastor, geb. 28. April 1885, ord. 5. Juni 1913.
III. Propstei West-Ingermanland.
46. Moloskowitz. Slöör, Frithiof, Pastor, geb. 11. Juli 1874, ord. 14. Nov. 1899.
47. Koprina. Sonny, Nikolai, Pastor und Propst, geb. 9. Aug. 1847, ord. 17. Juni 1873.
48. Spanko-Kolpana. Broms, Karl, Pastor, geb. 27. Aug. 1858, ord. 23. Aug. 1884.
49. Gubanitz. Wehniainen, Alexander, Pastor, geb. 18. Febr. 1869, ord. 3. Jan. 1895.
50. Teschkowo. Vakant.
51. Kattila-Soikina-Nowasolka. Vakant.
52. Kaporien. Vakant.


B. Kirchspiele und Adjunkturen in den inneren Gouvernements.


51. Nowgorod. Feldmann, Julius, Pastor, geb. 10. April 1869, ord. 2. Juni 1896.
54. Petrosawodsk. Lindberg, Oskar, Pastor, geb. 11. Mai 1883, ord. 25. Dez. 1907.
55. Murman. Wuotila, Anders, Pastor, geb. 29. Januar 1871, ord. 28. Mai 1901.
56. Jaroslaw-Kostroma-Wologda. Königsfeld, Leonhard, Pastor, geb. 2. März 1862, ord. 17. April 1888.
57. Pskow, St. Jakobi. Drechsler, Friedrich, Pastor, geb. 18. Nov. 1870, ord. 6. Aug. 1900.
58. Pskow-Laura. Lapping, Karl, Pastor, geb. 26. Marz 1869, ord 4. März 1901.
59. Toropetz. Boas, Johann, Pastor, geb. 24. Oktober 1858, ord. 21. Januar 1890.
60. Smolensk. Busch, Emil, Pastor, geb. 6. Dezember 1870, ord. 5. Sept. 1899.
61. Belowesh. Vakant.
62. Poltawa. Stamm, Hugo, Pastor, geb. 5. April 1867, ord. 26. Dezember 1898.
63. Krementschug. Feyerabend, Otto, Pastor, geb. 27. April 1885, ord. 4. März 1912.
64. Kiew. Junger, Heinrich, Pastor, geb. 13. Februar 1878, ord. 7. Mai 1906. Königsfeld, Richard, Pastor-Diakonus, geb. 8. Mai 1868, ord. 11. Dez. 1894.
65. Radomysl. Berg, Eugen, Pastor, geb. 12. Januar 1872, ord. 17. Mai 1898.
66. Shitomir. Barth, Johannes, Pastor, geb. 13. Sept. 1862, ord. 27. Nov. 1888
67. Rowno. Vakant und wird vikariert von den Pastoren Müller in Tutschin und Loppe in Lutzk.
68. Nowograd-Wolhynsk. Deringer, Rudolf, Pastor, geb. 27. Juni 1869, ord. 17. Mai 1898.
69. Tutschin. Müller, Karl, Pastor-Adjunkt, geb. 23. Febr. 1881, ord. 23. Juni 1913.
70. Roshischtschi. Vakant.
71. Luzk. Loppe, Sigismund, Pastor-Adjunkt, geb. 12. Febr. 1872, ord. 9. Mai 1899.
72. Wladimir-Wolhynsk. Torinus, Erhard, Pastor-Vikar, geb. 28. Mai 1886, ord. 3. Nov. 1913.
73. Heimthal. Johannson, Julius, Pastor, geb. 27. Dez. 1852, ord. 15. Februar 1881.
74. Emiltschin. Vakant und wird vikariert von Pastor Johannson in Heimthal.
75. Nemirow. Vakant und wird vikariert von Pastor Tomberg in Dunajewzy.
76. Dunajewzy mit Kamenez-Podolsk. Tomberg, Nikolai, Pastor, geb. 6. Juli 1856, ord. 31. Juli 1883.


С. Kirchspiele und Adjunkturen in Süd-Russland.


Erste Propstei.

77. Nikolajew. Kufeld, Johann, Pastor, geb. 8. Juli 1868, ord. 30. April 1895.
78. Odessa. Steinwand, Daniel, Pastor, geb. 2. März 1857 [Klöstitz], ord. 10. Aug. 1886, [gestorben Juni 1919 Lustdorf].

KB Klöstitz 1857 p. 426
Pastor Winkler, (Privatarchiv S. Winkler)

Willigerode, Theodor, Pastor, geb. 14. Juli 1878 [Suchodol], ord. 27. Dez. 1905, [gest. 6. November 1919 St. Petersburg]
79. Gross-Liebenthal. Vakant.
80. Freudenthal. Mantel, Heinrich, Pastor, geb. 9. Mai 1864, ord. 30. Nov. 1897.
81. Neu-Freudenthal. Paetsch, Julius, Pastor, geb. 27. November 1866, ord. 28. März 1893.
82. Worms-Johannisthal. Adt, Rudolf, Pastor, geb. 15. März 1880, ord. 19. April 1909.
83. Kassel. Vakant und wird vikariert von Pastor Winkler in Hoffnungsthal.
84. Hoffnungsthal. Winkler Immanuel, Pastor, geb. 3. Juni 1886 [Sarata], ord. 6. Nov. 1911, [gest. 18. Juni 1932 Winnipeg, Canada]
85. Glücksthal. Schilling, Georg , Pastor, geb. 14. April 1862 [Halbstadt/Krim], ord. 6. Juli 1897, [gest. 21. Okt. 1947, Dessau, Deutschland]
86. Bergdorf. Selb, Karl, Pastor, geb. 15. März 1884, ord. 9. Dez. 1912.
87. Kischinew. Galkewitsch, Erich, Pastor, geb. 22. Juni 1873, ord. 20. Sept. 1899.

Pastor Daniel Haase (1877-1939)6

88. Tarutino. Haase, Daniel, Pastor, geb. 11. Sept. 1877 [Alt Elft], ord. 29. Juni 1908, [gest. 23. Mai  1939 Tarutino.]

KB Alt Elft 1877 p.191
Traueranzeige7

89. Albota. Wolleydt, Siegfried, Pastor-Adjunkt, geb. 3. April 1887 [Sassendorf bei Riga], ord. 30. Nov. 1912, [gest. 14. Mai 1938 Freital-Deuben/Sachsen]
90. Klöstitz. Peters, Julius, Pastor, geb. 24. März 1844, ord. 27. Juni 1871.
91. Fere-Champenoise. Simsont, Alexander, geb. 31. Juli 1863, ord. 12. April 1898.
92. Neu-Sarata. Skriba, Friedrich, Pastor-Adjunkt, geb. 17. Aug. 1876, ord. 28. Aug. 1907.
93. Arzis. Meyer, Rudolf, Pastor, geb. 13. Nov. 1887, ord. 27. Okt. 1913.
94. Sarata. Meyer, Alphons, Pastor, geb. 31. Mai 1854, ord. 8. Februar 1881.
95. Posthal. Meyer, Wilhelm, Pastor-Vikar, geb. 16. Juli 1884, ord. 8. April 1912.
96. Eigenheim. Vakant und wird vikariert von Pastor Meyer in Posthal.


Zweite Propstei.


Pastor Heinrich Ferdinand Gregorius, (Privatarchiv S. Huber)

97. Jeisk. Gailit, Otto, Pastor-Adjunkt, geb. 17. Mai 1869, ord. 14. Juli 1896.
98. Rostow am Don. Von Toerne, Johannes, Pastor und Propst, geb. 15. Juli 1858, ord. 20. Februar 1883.
99. Rynowka. Aschan, Peter, Pastor, geb. 28. Mai 1856, ord. 16. Jan. 1884.
100. Taganrog. Keller, Richard, Pastor, geb. 19. Juni 1863, ord. 29. Mai 1888.
101. Nowotscherkask. Keller, Alfred, Pastor-Adjunkt, geb. 27. Juli 1867, ord. 5. Dez. 1895.
102. Lugansk. Zielke, Robert, Pastor-Adjunkt, geb. 29. Nov. 1889, ord. 21. Dez. 1911.
103. Schidlowo. Ney, Karl, Pastor-Adjunkt, geb. 2. Nov. 1879, ord. 16. Okt. 1895.
104. Josephsthal (Josifofka). Gööck, Michael, Pastor, geb. 14. Juli 1885, ord. 26. Dez. 1912.
105. Alexandrowsk. Rath, Georg, Pastor, geb. 19. Jan. 1865, ord. 12. Juli 1892.
106. Jekaterinoslaw. Hesse, Eduard, Pastor, geb. 8. März 1865, ord. 31. Marz 1891.
107. Tersanka (Friedenfeld). Aman, Friedrich, Pastor, geb. 19 Januar 1862, ord. 3. Dezember 1889.
108. Ludwigsthal. Gregorius, Heinrich, Pastor, geb. 22. Juni 1858 [Wien], ord. 30. Juni 1882. [gest. 14. Juli 1927 Lugansk, Pastor in Annenfeld, Gouv. Tiflis 1885-1886; Elisabethtal, Gouv. Tiflis 1886-1890]3
109. Grunau. Hohloch Johannes, Pastor, geb. 18. Mai 1865, ord. 14. Mai 1895.
110. Rosenfeld. Rast, Wilhelm, Pastor, geb. 25. Mai 1876, ord. 4. Juli 1904.
111. Neu-Stuttgart mit Berdjansk. Deringer, Nikolai, Pastor, geb. 8. April 1872, ord. 1. Nov. 1898.
112. Zürichthal. Cholodetzky, Emil, Pastor, geb. 12. Okt. 1874, ord. 16. November 1901.
113. Neusatz. Hörschelmann, Ferdinand, Pastor, geb. 27. Aug. 1855, ord. 9. Januar 1883.
114. Byten. Hanson, Arthur, Pastor-Adjunkt, geb. 18. Nov. 1866, ord. 26. Okt. 1908.
115. Djelal. Frischfeldt, Arnold, Pastor, geb. 25. Oktober 1874, ord. 28. April 1902.
116. Neimann-Hochheim. Reimers, Elias, Pastor, geb. 4. April 1869, ord. 26. April 1898.
117. Eugenfeldt. Vakant.
118. Hochstadt. Hahn, Gotthold, Pastor, geb. 6. Januar 1863, ord. 7. November 1890.
119. Prischib. Schlupp, Woldemar, Pastor, geb. 24. Nov. 1876, ord. 10. Okt. 1904.
120. Alt-Schwedendorf. Vakant.
121. Kronau. Jundt, Johannes, Pastor, geb. 2. Aug. 1857, ord. 25. Okt. 1887.
122. Elisabethgrad. Beck, Wilhelm, Pastor, geb. 7. Februar 1859, ord. 23. Nov. 1886.


II. Der Moskausche Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Berens, Eduard, Hofrat.
Vize-Präsident: Willigerode, Paul, Generalsuperintendent, geb. 17. April 1859, ord. 15. Aug. 1882.
Weltlicher Assessor: Baron Ungern-Sternberg, Dr. Paul.
Geistlicher Assessor: Walter, Richard, Pastor an St. Petri-Pauli in Moskau.
Sekretär: von Lilienfeld, Nikolai, Hofrat.
Notär und Translateur: Vakant.


A. Kirchspiele im Gouvernement Moskau.


1. Moskau, St. Michaelis. Kahn, Arved, Pastor prim., geb. 25. Aug. 1872, ord. 12. Okt. 1897.
2. Moskau, St. Petri-Pauli. Walter, Richard, Pastor und Konsistorial-Assessor, geb. 13. August 1868, ord. 30. April 1895.
Siegfried, Alexander, Pastor, geb. 30. Januar 1876, ord. 11. Marz 1901. Meyer, Theophil, Pastor, geb. 5. Mai 1865, ord. 18. Nov. 1890.
3. Moskau, St. Johannis. Krause, Bruno, Pastor, geb. 7. August 1883, ord. 7. Aug. 1911.
4. Moskau, St. Elisabeth, estnische Gemeinde. Vakant.
5. Moskau, Gouvernements-Vikariat. Frey, Oskar, Pastor-Vikar für das Gouv. Moskau, geb. 31. März 1859, ord. 14. Juli 1885.


B. Kirchspiele in den übrigen Gouvernements.


a) Stadt- und Landgemeinden im Europäischen Russland.

Probst Ernst Holzmayer (1867-1928)8

6. Charkow. Stender, Maximilian, Pastor, geb. 25. Mai 1876, ord. 4. Juli 1904. Cramer, Karl, Pastor, geb. 15. Mai 1882, ord. 21. Jan. 1907.
7. Jekaterinburg mit Perm. Blumberg, Nikolaus, Pastor, geb. 3. April 1869, ord. 6. Juni 1893.
8. Kamsko-Ishewsk. Wird bedient von Pastor Hoheisel in Kasan.
9. Kasan. Hoheisel, Eduard, Pastor, geb. 4. März 1864, ord. 21. Mai 1900.
10. Kursk. Baschwitz, Alfred, Pastor, geb. 19. September 1871, ord. 29. Juni 1904.
11. Nishny-Nowgorod. Holzmayer, Ernst, Pastor, geb. 14. Mai 1867 [Arensburg auf Ösel], ord. 7. Nov. 1893; [gest. 16. Mai 1928 Moskau]
12. Orel. Althausen, Alexander, Pastor, geb. 7. Sept. 1856, ord. 2. Nov. 1880.
13. Orenburg. Stenzel, Johannes, Pastor, geb. 25. Juni 1877, ord. 16. März 1903.
14. Pensa. Vakant.
15. Riebensdorf. Vakant.
16. Ssimbirsk. Leyst, August, Pastor, geb. 30. Juni 1860, ord. 2. Okt. 1888.
17. Slatoust. Needohl, Johann, Pastor, geb. 17. Juni 1859, ord. 19. Juli 1887.
18. Ssumy-Achtyrka-Lebedin. Spörer, Felix, Pastor, geb. 11. April 1867, ord. 5. Febr. 1895.
19. Tambow-Rjasan. Bernhoff, Arthur, Pastor, geb. 22. Marz 1869, ord. 13. Februar 1894.
20. Tula-Kaluga. Boettiger, Karl, Pastor, geb. 8. Juli 1878, ord. 15. April 1907.
21. Twer. Eisenschmidt, Johannes, Pastor, geb. 23. Sept. 1873, ord. 6. Juni 1904.
22. Wladimir. Wird bedient von Pastor Holzmayer in Nishny-Nowgorod.
23. Woronesh. Fastena, Julius, Pastor, geb. 8. Juni 1865, ord. 13. Dez. 1892.

b) Stadt- und Landgemeinden in Kaukasien und Trans-Kaspien.

24. Baku, deutsch-schwedische Gemeinde. von Schleyer, Lionel, Pastor, geb. 22. August 1877, ord. 26. Dez. 1904.
25. Baku, evang.-armenische Gemeinde. Thorossjanz, Ossep, Pastor, geb. 28. August 1881, ord. 1. Juni 1908.
26. Batum-Kutais. Vakant.
27. Jekaterinodar. Kludt, Theodor, Pastor, geb. 28. Juni 1861, ord. 3. August 1886.
28. Noworossiisk. Girgensohn, Hermann, Pastor-Vikar, geb. 8. Mai 1867, ord. 1. Nov. 1892.
29. Pjatigorsk. Bonwetsch, Emil, Pastor, geb. 18. Januar 1861, ord. 9. August. 1887.
30. Schemacha. Vakant.
31. Stawropol. Schultz, Adrian, Pastor-Vikar, geb. 20. Juni 1846, ord. 25. Februar 1873.
32. Taschkent. Jürgenssen, Justus, Pastor, geb. 9. Dezember 1864, ord. 1. Dez. 1891.

Peter und Paul Kirche4

Pastor Richard Mayer (1869-1933)5

33. Tiflis. Mayer, Anton Richard, Pastor, geb. 3. Oktober 1869 Tiflis, ord. 31. Mai 1898. [verhaftet 1931, ermordet in Moskau Ende Februar 1933]
Schleuning, Johannes, Pastor-Adjunkt, geb. 14. Jan. 1879 [Saratow], ord. 1. Mai 1911, [gest. 7. September 1961 Braunschweig].

34. Wladikawkas. Aksim, Eduard, Pastor, geb. 28. Januar 1876, ord. 2. Juli 1900.
35. Kaukasischer Militär-Prediger-Bezirk. Wird bedient von Pastor-Adj. Gailit zu Jeisk.

с) Stadt- und Landgemeinden in Sibirien.

36. Barnaul-Tomsk. Hesse, Leonhard, Pastor, geb. 11. Februar 1856, ord. 9. Dezember 1884.
37. Bulanka, Nishnaja und Werchnaja. Reichwald, Woldemar, Pastor-Vikar, geb. 4. Nov. 1877, ord. 28. Oktober 1913.
38. Finnlandische Deportierten-Kolonien in Ost- und West-Sibirien. Granö, Paul, Pastor, geb. 22. Nov. 1883, ord. 3. Jan. 1908.
39. Irkutsk. Sibbul, Woldemar, Pastor, geb. 25. August 1869, ord. 9. Februar 1897.
40. Omsk und die Deportierten-Kolonien am Om. Koch, Konstantin, Pastor, geb. 25. Januar 1871, ord. 21. Januar 1896.
41. St. Johannis. Heidingsfeld, Alfred, Pastor-Vikar, geb. 16./4. Januar 1879, ord. 10. Mai 1908.
42. St. Petri. Vakant.
43. Tobolsk und Ryschkowo. Bargais, Arved, Pastor, geb. 29. Jan. 1885, ord. 8. Mai 1911.
44. Werchny-Sujetuk, finnisch-estnische Ansiedlung. Verwaltet durch die Pastoren Granö in Omsk und Reichwald in N. Bulanka.
45. Wladiwostok mit Nikolajewsk. Lesta, Adalbert, Pastor, geb. 30. Jan. 1866, ord. 22. Dez. 1896.

d) Propstei an der Wolga.


I. Propstei auf der Bergseite der Wolga im Gouvernement Ssaratow.


46. Ssaratow. Behning, Liborius, Pastor, stellvertr. Propst, geb. 3. Dez. 1862, ord. 18. Oktober 1888. Lankau, Woldemar, Pastor, geb. 3. April 1883, ord. 2. Mai 1910.
47. Goloi-Karamysch. Reichert, Paul, Pastor, geb. 27. Juni 1875, ord. 8. Sept. 1902.
48. Gololobowka. Vakant.
49. Jagodnaja Poljana. Dalton, Rudolf, Pastor, geb. 4. November 1876, ord. 3. Aug. 1903.
50. Kamyschin-Nikolajewsk. Vakant.
51. Lessnoi-Karamysch. Vakant.
52. Medwedizko-Krestowoi-Bujerak. Somelt, Michael, Pastor, geb. 31. August 1868, ord. 15. Dez. 1896.
53. Norka. Wacker, Friedrich, Pastor, geb. 8. April 1886, ord. 3. November 1913.
54. Oleschna. Möllmann, Friedrich, Pastor, geb. 22. August 1855, ord. 29. Juli 1883.
55. Rosenberg. Findeisen, Johannes, Pastor, geb. 18. Febr. 1879, ord. 13. Juni 1910.
56. Talowka. Vakant.
57. Sarepta. Vakant.
58. Ustkulalinka. Schneider, Alfred, Pastor, geb. 17. Juni 1885, ord. 17. Juni 1812.
59. Ustsolicha. Vakant.
60. Wodjänoi-Bujerak. Schneider, Johannes, Pastor, geb. 28. Juli 1845, ord. 13. März 1873.
61. Zarizyn-Dubowka. Schmidt, Leopold, Pastor, geb. 12. Juli 1875, ord. 19. März 1906.
62. Propstei-Adjunktur. Vakant.


II. Propstei auf der Wiesenseite der Wolga im Gouvernement Ssamara.


63. Gnadenthau. Kosciol, Johannes, Pastor und Propst, geb. 17. Mai 1855, ord. 15. Oktober 1884.
64. Baratajewka. Hörschelmann, Christfried, Pastor, geb. 15. Juli 1858, ord. 13. Nov. 1883.
65. Воаrо. Blum, Johannes, Pastor, geb. 20. Sept. 1873, ord. 25. Januar 1899.
66. Brunnenthal. Grasmück, Johannes, Pastor, geb. 11. Juni 1883, ord. 11. November 1912.
67. Eckheim. Allendorf, Johannes, Pastor, geb. 10. August 1856, ord. 12. Juni 1883.
68. Fresenthal. Heinrichsen, Friedrich, Pastor, geb. 26. Juni 1859, ord. 18. Mai 1886.
69. Gnadenflur. Harff, Otto, Pastor, geb. 23. Juni 1872, ord. 27. Okt./8. Nov. 1896.
70. Hoffenthal. Büttner, Johann, Pastor, geb. 3. Januar 1871, ord. 31. Aug. 1908.
71. Katharinenstadt. Kuhlberg, Paul, Pastor, geb. 18. April 1872 ord. 11. Mai 1897.
72. Krasnojar. Vakant.
73. Ossinowka. Miller, Wilhelm, Pastor, geb. 20. Dez. 1883, ord. 12. Febr. 1912.
74. Paulskoje. Zimmer, Karl, Pastor, geb. 7. Januar 1863, ord. 10. Juli 1890.
75. Podstepnaja. Rothermet, Alexander, Pastor, geb. 4. Okt. 1880, ord. 1. März 1909.
76. Priwalnaja. Selb, Eduard, Pastor, geb. 26. Dezember 1872, ord. 31. Mai 1898.
77. Rjäsanowka. Heptner, Nathanael, Pastor, geb. 11. Okt. 1862, ord. 16. Januar 1894.
78. Ssamara. Lezius, Hermann, Pastor, geb. 31. März 1863, ord. 15. Febr. 1887.
Alias, Ewald, Pastor-Vikar für die Kolonien, geb. 3. April 1871, ord. 14. Juni 1898.
79. Schönthal. Schwartz, Johann, Pastor, geb. 10. Nov. 1867, ord. 4. Sept. 1894.
80. Tarlyk. Vakant.
81. Weimar. Inser, Otto, Pastor, geb. 11. Aug. 1877, ord. 7. Okt. 1907.
82. Weizenfeld. Koch, Gottlieb, Pastor, geb. 2. März 1861, ord. 6. Sept. 1887.
83. Wolskaja. Erbes, Johannes, Pastor, geb. 27. März 1869, ord. 10. Mai 1901.
84. Astrachan. Zimmermann, Richard, Pastor, geb. 16. März 1862, ord. 3. April 1888.
85. Propstei-Adjunktur. Willigerode, Adalbert, Pastor-Adjunkt, geb. 11. Okt. 1883, ord. 26. Dez. 1911.


III. Der Kurländische Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Meerscheidt-Hüllessem, Baron Viktor.
Vize-Präsident: Bernewitz, Alexander, Generalsuperintendent, geb. 31. März 1863, ord. 14. Aug. 1888.
Weltliche Assessoren: von Hahn, Baron Wilhelm, residirender Kreismarschall; von Behr, Baron Paul.
Geistliche Assessoren: Becher, Theodor, Pastor zu Frauenburg, Goldingenscher Propst. Tlttelbach, Werner, Pastor zu Groesen, Doblenscher Propst.
Sekretär: von Behr, Baron Theodor.
Notär: Mahler Karl, Cand. Jur.
Translateur: Mahler Karl, Cand. Jur.


A. Kirchspiele im Gouvernement Kurland.


a) Kirchspiele der Stadt Mitau (Jelgawa).

1. St. Trinitaus, deutsche Kron-Kirchspielsgemeinde. Dobbert, Viktor, Pastor primarius, geb. 10. Mai 1862, ord. 26. Jan. 1886.
2. St. Trinitatis, deutsche Stadtgemeinde. Kluge, Ernst, Pastor, geb. 30. Oktober 1861, ord. 14. Mai 1887.
3. Nikolaikirche, lettische Stadtgemeinde. Reinhard, Johann, Pastor, geb. 8. Sept. 1860, ord. 20. November 1887.
Mühlenbach, Fritz, Pastor-Adjunkt, Oberlehrer, geb. 9. Okt. 1863, ord. 23. Dez. 1912.
4. Annenkirche, lettische Kron-Kirchspielsgemeinde. Bernewilz, Friedrich, Pastor primarius, geb. 25. Fe-bruar 1869, ord. 20. November 1894.
5. St. Johannis, deutsche Stadtgemeinde. Wachtsmuth, Paul, Pastor, zugleich Rektor und Hausprediger an der Mitauer Diakonissenanstalt, geb. 15. Mai 1879, ord. 9. November 1903.
6. Anstalt Thabor. Urban, Wolfgang, Pastor, geb. 17. Februar 1865, ord. 2. Juni 1891.

b) Propstei Seiburg.

7. Buschhof-Holmhof (Birschu-m.). Jeske, Adolf, Pastor, geb. 11. April 1862, ord. 8. Mai 1894. Krühn, Otto, Pastor-Adjunkt, in Jakobstadt, geb. 11. März 1843, ord. 22. November 1870.
8. Setzen (Seze). Fuchs, Alphons, Pastor, geb. 27. November 1856, ord. 26. Januar 1886.
9. Demmen (Demme, das Pastorat: Turgele). Kroeger, Arthur, Pastor, geb. 2. Dez. 1863, ord. 28. Mai 1895.
10. Dubena-Weesen (Dignaja-Sassu). Doebner, Friedrich, Pastor, geb. 23. Febr. 1868, ord. 2. August 1898.
11. Dwinsk (Dünaburg). Feldmann, Karl, Pastor, geb. 26. Dezember 1865, ord. 6. Dezember 1892.
12. Egypten-Berkenhegen (Wilku meests). Kroeger, siehe № 9.
13. Friedrichstadt-Tauerkaln (Jaun-Jelgawa). Miklaw, Martin, Pastor, geb. 16. Oktober 1861, ord. 6. Dezember 1887.
14. Kaltenbrunn (Kaldebrunna). Bredrich, Alexander, Pastor, geb. 9. Juni 1858, ord. 6. Januar 1894.
15. Kreuzburg-Lehmenen-Trentelberg (Kjihzburga). Walter, Reinhold, Pastor, geb. 21. Dezember 1861, ord. 15. Februar 1887.
16. Lassen (Laschu-m). Katterfeld, Heinrich, Pastor, geb. 8. August 1887, ord. 24. Nov. 1913.
17. Nerft (Nerete). Döllert, Alfred, Pastor, geb. 28. Juli 1869, ord. 5. Sept. 1899.
18. Gross-Salwen (Salwe). Kirstein, Arwed, Pastor, geb. 12. Juni 1885, ord. 20. Juni 1910.
19. Saucken-Ellern (Saukas-Elkschnu-m). Müller, Hermann, Pastor, geb. 4. November 1868, ord. 15. Nov. 1898.
20. Sonnaxt (Sunnakste). Stender, Johannes, Pastor und Selburgscher Propst, geb. 5. Aug. 1864, ord. 13. Juni 1893.
21. Seiburg (Sehlpils). Vakant. Wird vikariert von Propst Stender-Sonnaxt.
22. Sickeln-Born-Ellern (Sihkele). Seiler, Wilhelm, Pastor, geb. 11. Febr. 1858, ord. 14. Juni 1892.
23. Subbath (Subate). Büttner, Wilhelm, Pastor, geb. 28. Aug. 1885, ord. 11. Nov. 1912.

с) Propstei Bauske.

24. Dalbingen (Dalbe). Rosenthal, Karl, Pastor, geb. 9. September 1876, ord. 13. Febr. 1911.
25. Baldohn (Baldone). Gautzsch, Otto, Pastor, geb. 20. Juni, 1850, ord. 12. März 1878.
26. Bauske, deutsche Gemeinde. Stavenhagen, Friedrich, Pastor, geb. 27. Aug. 1873, ord. 8 April 1901.
27. Bauske, lettische Gemeinde. Strautmann, Christoph, Pastor, geb. 11. November 1860, ord. 5. Mai 1896.

Paul Pelling 18989

28. Barbern (Bahrbele). Pelling, Paul Alexander Christian, Pastor, geb. 24. November 1865, ord. 29. Nov. 1892, seit 1898 in Barbern.
29. Eckau-Lambertshof (Eezawa-Lamberta). Treffner, Fritz, Pastor, geb. 29. März 1876, ord. 9 November 1903.
30. Linden-Birsgallen (Daugawas Birsgale). Busch, Wilhelm, Pastor-Adj. geb. 8. August 1881, ord. 16. September 1912.
31. Mesothen-Bersteln (Meschotne-Behrstele). Bielenstein, Walther, Pastor, geb. 21. Juli 1872, ord. 11. Oktober 1898.
32. Neugut (Wezà muischa). Glaeser, Hans, Pastor, geb. 30. September, 1870, ord. 9. Juni 1896.
33. Alt- und Neu-Rahden (Wez-Saule). Bielenstein, Hans, Pastor, geb. 13. Februar 1863, ord. 14. Mai 1888.
34. Sallgaln (Salgale). Grüner, Hermann, Pastor, geb. 15. Juni 1865, ord. 7. April 1891.
35. Sessau (Sodu-m). Lutzau, Werner, Pastor, geb. 19. Nov. 1874, ord. 27. Mai 1907.
36. Wallhof (Walles-m). Wolansky, Alfred, Pastor, geb. 24. November 1877, ord. 22. August 1905.
37. Zohden (Zode). Vakant, und wird vikariert von Pastor Grüner, Sallgaln.

d) Propstei Doblen.

38. Hofzumberge-Pankelhof (Kalna-m.). Ratkowsky, Arnold, Pastor, geb. 16. Februar 1865, ord. 1. Juli 1890.
39. Blieden-Sturhof (Blihdene). Czernay, August, Pastor, geb. 3. Juli 1873, ord. 4. März 1901.
40. Doblen, deutsche Gemeinde. Lamberg, Theodor, Pastor, geb. 4. Februar 1860, ord. 2. März 1886.
41. Doblen, lettische Gemeinde (Dobele). Straumann, Johann, Pastor, geb. 4. Januar 1864, ord. 15. Mai 1894.
42. Grenzhof-Schnikern (Mescha-m. un Snikere). Boettcher, Edmund, Pastor, geb. 3. Nov. 1876, ord. 4. Februar 1907.
43. Oross-Autz (Leel-Auze). Beldau, Karl, Pastor geb. 2. Oktober 1868, ord. 10. September 1895.
44. Grünhof (Sala-m.). Heinz, Paul, Pastor, geb. 13. Dezember 1869, ord. 31. März 1896.
45. Kursiten-Schwarden (Kursischi). Rammolin, Theodor, Pastor, geb. 19. Mai 1861, ord. 19. März 1895.
46. Lesten-Strutteln (Lestene). Krüger, Walter, Pastor, geb. 13. Juni 1884, ord. 19. Mai 1913.
47. Neu-Autz-Kerklingen (Jaun-Auze). Bahder, Arthur, Pastor, geb. 24. Februar 1856, ord. 14. Juni 1892.
48. Neuenburg (Jaun-Pils). Bernewitz, Theodor, Pastor, geb. 12. August 1868, ord. 30. Januar 1894.
49. Ringen-Waddax (Rubes-muischa un Wadakste). Thielemann, Konstantin, Pastor, geb. 12. Februar 1872, ord. 25. Februar 1898.
50. Siuxt (Dschuhkstes-m.). Gilbert, Wilhelm, Pastor, geb. 24. Dezember 1868, ord. 7. November 1899.
51. Würzau (Wirzawa). Romann, Johann, Pastor, geb. 1. Juli 1869, ord. 14. Juli 1893.
52. Zelmeneeken (Zelmeneeki). Seesemann, Leonhard, Pastor, geb. 12. Oktober 1863, ord. 15. Dezember 1891.
53. Grösen (Greese). Tittelbach, Werner, Pastor, Konsistorialassessor und Doblenscher Propst, geb. 25. Juni 1858, ord. 23. Dezember 1884.

е) Propstei Goldingen.

54. Schrunden (Skrunde). van Beuningen, Friedrich, Pastor, geb. 25. Oktober 1851, ord. 26. Oktober 1875.
55. Kabillen (Kabile). Lutzau, Viktor, Pastor, geb. 2. September 1854, ord. 5. April 1881.
56. Edsen oder Gross-Iwanden (Iwande). Wilpert, Georg, Pastor, geb. 15. September 1856, ord. 17. Märrz 1885.
57. Frauenburg (Saldus). Becher, Theodor, Pastor, Konsistorialassessor und Goldingenscher Propst, geb. 6. April 1864, ord. 28. Mai 1889.
58. Goldingen, deutsche Gemeinde. Lichtenstein, Viktor, Pastor, geb. 29, März 1864, ord. 2. Juni 1891. von Sicard, Theodor, Pastor-Adjunkt, geb. 11. April 1885, ord. 4. August 1913.
59. Goldingen, lettische Gemeinde (Kuldiga). Freiberg, Ernst, Pastor, geb. 18. November 1867, ord. 11. April 1893.
60. Lippaiken (Lipaike). Groening, Fedor, Pastor, geb. 29. Juli 1862, ord. 18. Februar 1890.
61. Luttringen (Lutrini). Brieling, Adolf, Pastor, geb. 23. Juni 1874, ord. 21. November 1904.
62. Muischezeem (Gaiku-m). Mühlendorf, Wilhelm, Pastor, geb. 19. November 1850, ord. 3. Febr. 1891.
63. Rönnen (Rende). Schkutte, Leonhard, Pastor, geb. 6. Nov. 1874, ord. 13. Februar 1911.
64. Wahnen (Wahne). Böttiger, Alexander, Pastor, geb. 11. Oktober 1829, ord. 22. September 1863.
65. Wormen-Scheden (Wahrme). Parstrauts, Jahnis, Pastor, geb. 29. August 1851, ord. 31. März 1894.

f) Propstei Pilten.

66. Landsen und Hasau (Landse un Uschawa). von Raison, Johannes, Pastor, geb. 29. Januar 1881, ord. 30. Dezember 1907.
67. Angermünde-Popen (Rinde). Schulz, Hermann, Pastor, geb. 2. Aug. 1855, ord. 13. Juni 1882.
68. Dondangen (Dundaga). Moltrecht, Karl, Pastor und Piltenscher Propst, geb. 12. Mai 1860, ord. 26. Januar 1887.
69. Edwahlen (Ehdole). Schilling, Ernst, Pastor, geb. 27. Oktober 1858, ord. 2. Juni 1885.
70. Erwahlen-Sassmaken-Rohjen (Ahrlawa). Jehnich, Julius, Pastor-Vikar, geb. 13. Sept. 3871, ord. 13. Nov. 1905.
71. Hasenpoth (Aispute). Seiler, Hermann, Pastor, geb. 5. Januar 1867, ord. 24. Januar 1893.
72. Irben-Gipken (Eerbes-Gibkes-m.). Wille, Edgar, Pastor, geb. 28. Dezember 1883, ord. 11. September 1911.
73. Pilten (Piltene). Schalme, Jeannot, Pastor, geb. 8. Mai 1863, ord. 15. Januar 1889.
74. Pussen (Pussene). Heinrichsen, Robert, Pastor, geb. 15. Mai 1871, ord. 7. Dezember 1897.
75. Sackenhausen (Sakaleija). Spiess, Karl, Pastor, geb. 15. Februar 1860. ord. 13. Februar 1911.
76. Schleck (Slehka). Kupffer, Wilhelm, Pastor, geb. 1. April 1863, ord. 5. Mai 1896.
77. Ugahlen (Ugahle). Gurland, Rudolf, Pastor, geb. 10. April 1886, ord. 15. Dez. 1913.
78. Windau (Wentspils). Kleinenberg, Paul, Pastor, geb. 15. Januar 1869, ord. 7, Juni 1894. Grünberg, Theodor, Pastor-Adjunkt für die lettische Gemeinde, geb. 21. März 1870, ord. 9. Mai 1899.
79. Zirau-Wirginahl (Zihrawa-Wehrgale). Vogel, Otto, Pastor, geb. 17. Mai 1863, ord. 13. Sept. 1892.

g) Propstei Grobin.

80. Bathen (Bahte). Vakant und wird vikariert von Pastor Lundberg, Ambothen.
81. Ambothen (Embote). Lundberg, Karl, Pastor, geb. 28. Mai 1857, ord. 2. Okt. 1883.
82. Appricken-Salenen (Aprike-Saleene). Vakant und wird vikariert von Pastor Vogel, Zirau.
83. Nieder- und Ober-Bartau (Nihza un Bahrta). Spehr, Gustav, Pastor und Grobinscher Propst, geb. 3. Dez. 1866, ord. 7. März 1893.
84. Nord-Durben (Seemela-Dorbe). Dexne, Christian, Pastor, geb. 29. Juni 1862, ord. 31. August 1897.
85. Süd-Durben (Deenaswidus-Dorbe). Seezen, Christoph, Pastor, geb. 15. Juni 1870, ord. 4. Marz 1901.
86. Gramsden (Gramsde). Vakant.
87. Grobin (Grobine). Wieckberg, Eduard, Pastor, geb. 3. Dezember 1866, ord. 7. März 1893.
88. Kruthen (Kruthe). von Bordelius, Max, Pastor, geb. 17. Juni 1886, ord. 15. Dezember 1913.
89. Libau, deutsche St. Trinitatis-Gemeinde. Kluge, Eugen, Pastor, geb. 18. Nov. 1846, ord. 7. Nov. 1875. Grass, Wilhelm, Pastor-Adjunkt, geb. 11. Sept. 1873, ord. 23. Dezember 1901.
90. Libau, lettische St. Annen-Gemeinde (Leepaja). Sanders, Viswald, Pastor, geb. 3. Nov. 1885, ord. 13. Februar 1911.
91. Neu-Libau, lettische Gemeinde (Leepaja). Goldberg, Karl, Pastor, geb. 4. Juni 1872, ord. 10. Januar 1899.
92. Neuhausen (Walteika). Schulz, Konrad, Pastor, geb. 16. Dezember 1880, ord. 2. Dez. 1907.
93. Preekuln-Fircks-Assiten (Preekule). Resewski, Johann, Pastor, geb. 28. Febr. 1872, ord. 14. Januar 1901.
94. Rutzau-Heiligen-Aa (Ruzawa-Swentaja). Ohss, Johannes, Pastor, geb. 22. Juli 1861, ord. 10. Januar 1888.

h) Propstei Kandau.

95. Sahten (Sahte). von Raison, August, Pastor, geb. 9. Aug. 1878, ord. 27. Mai 1907.
96. Angern (Engure). Tempel, Karl, Pastor, geb. 1. Nov. 1873, ord. 7. Febr. 1899.
97. Ballgallen (Balgale). Vakant und wird vikariert von Pastor Glaeser, Zohden.
98. Kandau (Kandawa). Bernewitz, Alexander, Pastor und Kandauscher Propst, geb. 26. Mai 1856, ord. 19. Sept. 1882.
99. Nurmhausen (Nurmuischa). Jürgensohn, Johannes, Pastor, geb. 22. Nov. 1865, ord. 22. Dez. 1891.
100. Samiten (Semite). Vakant und wird vikariert von Pastor von Raison, Sahten.
101. Stenden-Spahren (Stende-Spahre). von Johannsohn, August, Pastor, geb. 11. Mai 1872, ord. 7. Juni 1898.
102. Talsen (Talsi). Martinelli, Oskar, Pastor für die lettische Gemeinde, geb. 2. Juli 1876, ord. 14. März 1910. Bergengrün, Alexander, Adjunkt für die deutsche Gemeinde, geb. 21. März 1863, ord. 14. Januar 1896.
103. Tuckum, deutsche Gemeinde. Fleischer, Magnus, Pastor, geb. 23. Mai 1856, ord. 3. März 1885.
104. Tuckum, lettische Gemeinde (Tukums). Mattisson, Gustav, Pastor, geb. 18. Oktober 1867, ord. 25. Juli 1893.
105. Zabeln (Sabile). Gläser, Karl, Pastor, geb. 8. Juni 1869, ord. 30. Okt. 1894.


В. Kirchspiele in anderen Gouvernements.


i) Propstei Wilna.

106. Wilna. Koch, Hermann, Pastor, geb. 28. Dezember 1842, ord. 6. Januar 1873. Tittelbach, Paul, Pastor, geb. 23. November 1865, ord. 26. Jan. 1892.
107. Grodno. Plantsch, Adolf, Pastor, geb. 2. Dezember 1866, ord. 1. November 1892.
108. Neudorf-Neubrow. Vakant und wird vikariert von Pastor Zirkwitz, Bielostok.
109. Polozk-Witebsk. Zelmin, Martin, Pastor, geb. 10. Nov. 1863, ord. 10. Nov. 1896. Bertschy, Karl, Pastor-Adjunkt zu Polozk, geb. 30. Jan. 1866, ord. 28. Mai 1895.
110. Struschan-Stirnian. Irbe, Karl, Pastor-Vikar, geb. 4. Januar 1885, ord. 28. Febr. 1910.
111. Bolwa. Vakant und wird vikariert von Pastor-Vikar Irbe, Reshiza.
112. Minsk. Matschulan, Adam, Pastor, geb. 29. März 1864, ord. 15. Oktober 1895.
113. Bielostok. Zirkwitz, Theodor, Pastor, geb. 8. März 1863, ord. 12. Januar 1892.
114. Soprasl-Charoscz. Wilde, Wilhelm, Pastor, geb. 22. März, 1864, ord. 8. Mai 1894.
115. Mohilew. Jürgensohn, Wilhelm, Pastor, geb. 18. Januar, 1869, ord. 21. Dezember 1897.
116. Kowno. Dobbert, Ludwig, Pastor und Wilnascher Propst, geb. 12. Oktober 1842, ord. 31. Juli 1866.
117. Keydany. Vakant und wird vikariert von Pastor Tittelbach, Wilna.
118. Birsen. Deeters, Friedrich, Pastor, geb. 23. Sept. 1871, ord. 8. Okt. 1900.
119. Szawli. Kupffer, Theodor, Pastor, geb. 30. März 1869, ord. 29. September 1896.
120. Schoden. Lieventhal, Julius, Pastor, geb. 28. Oktober 1835, ord. 31. Dezember 1867.
121. Tauroggen. Wiemer, August, Pastor, geb. 4. Dezember 1869, ord. 15. Sept. 1896.
122. Georgenburg-Szwyren-Rossien. Vakant und wird vikariert von Pastor Josephi, Krettingen und Pastor Tittelbach, Wilna.
123. Krettingen. Josephi, Karl, Pastor, geb. 4. Febr. 1873, ord. 14. Januar 1907.
124. Zeymel. Eckert, Julius, Pastor, geb. 13. April 1861, ord. 30. März 1897.
125. Ponewiecz-Schadow. Lichtenstein, Rudolf, Pastor, geb. 11. Dezember 1865, ord. 24. Juni 1897.


IV. Der Livländische Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Strandtmann, Arvid, Landrat, Ober-Direktor des Livl. Adligen Kreditsystems.
Vize-Präsident: Gaehtgens, Theophil, Generalsuperintendent, geb. 23. Nov. 1847, ord. 21. Okt. 1873.
Weltliche Assessore: von Transehe-Roseneck, Astaf. Hoyningen-Huene, Baron Bernhard.
Geistliche Assessore: Girgensohn, Thomas, Propst und Oberpastor zu St. Jakobi in Riga. Eisenschmidt, Heinrich, Pastor-Diakonus zu St. Jakobi in Riga.
Sekretär: Schwanck, Karl.
Notär: Ottow, Ferdinand.
Translateur: Weidenbanm, Eugen.

a) Propstei Riga, Stadt- und Patrimonialgebiet.

1. Riga, St. Jakobi. Girgensohn, Thomas, Propst und Oberpastor, geb. 4. Oktober 1851, ord. 3. Februar 1885. Eisenschmidt, Heinrich, Pastor-Diakonus, geb. 1. März 1855, ord. 29. Juni 1880. Terras, Eduard, Pastor der estnischen Gemeinde, geb. 25. April 1871, ord. 19. Dezember 1899. Tallmeister, Theodor, Pastor-Adj., geb. 28. März 1889, ord. 17. Juni 1912. Bidder, Oskar, Gefängnisprediger, geb. 27. März 1866, ord. 20. November 1894. Hilde, Reinhold, Stadtvikar, geb. 28. Oktober 1859, ord. 28. April 1885. Kirschfeld, Johannes, geb. 23. Juli 1884, ord. 15. Juni 1914.
2. Riga, St. Petri. Poelchau, Peter, Oberpastor, geb. 5. Januar 1870, ord. 8. Dezember 1896. Keller, Karl, Oberpastor, geb. 12. Aug. 1868, ord. 24. Nov. 1896. Hoffmann, Theodor, Pastor, geb. 1. Febr. 1865, ord. 15. Nov. 1892.
3. Riga, Dom. Erdmann, Oswald, Pastor, geb. 5. August 1871, ord. 22. November 1898. Stephany, Maximilian, Pastor, geb. 26. August 1870, ord. 10. Dez. 1895. Eckhardt, August, Pastor, geb. 20. April, 1868, ord. 13. Dez. 1892.
4. Riga, St. Johannis. Bernewitz, Ernst, Oberpastor, geb. 6. Dez. 1849, ord. 13. Februar 1877. Meyren, Johannes, Oberpastor, geb. 25. Juni 1868, ord. 26. Mai 1896.
5. Riga, St. Gertrud. Schubert, Oskar, Pastor, geb. 27. November 1866, ord. 3. April 1894.
6. Riga, Neu-St. Gertrud. Walter, Arthur, Pastor, geb. 20. Sept. 1860, ord. 31. März 1885. Freudenfeld, Karl, Pastor, geb. 20. Juni 1867, ord. 20. Sept. 1898.
7. Riga, Jesus-Gemeinde. Cleemann, Gustav, Pastor der deutschen Gemeinde geb. 16. Sept. 1858, ord. 17. Nov. 1885. Schwartz, Walter, Pastor der lettischen Gemeinde, geb. 29. Juli 1866, ord. 24. Nov. 1891.
8. Riga, Martins-Gemeinde. Taube, Theodor, Pastor der deutschen Gemeinde, geb. 1. Febr. 1864, ord. 1. Mai 1888. Poelchau, Hermann, Pastor-Adj. geb. 2. April 1882, ord. 21. April 1913. Rosenberg, Peter, Pastor der lettischen Gemeinde, geb. 28. Juni 1874, ord. 3. Dez. 1901.
9. Riga, St. Trinitatis-Gemeinde. Treu, Paul, Pastor, geb. 22. Mai 1854, ord. 16. Aug. 1881.
10. Riga, St. Pauls-Gemeinde. Treu, Karl, Pastor, geb. 27. Juni 1867, ord. 30. Nov. 1897.
11. Thorensberg, Luther-Gemeinde. Scheuermann, Eugen, Pastor, geb. 12. September 1856, ord. 29. Mai 1883.
12. Gemeinde des Diakonissenhauses. Doebler, Erhard, Pastor, geb. 4. August 1882, ord. 5. Febr. 1912.
13. Friedens-Gemeinde. Berg, Edgar, Pastor, geb. 22. März 1878, ord. 19. Juni 1905.
14. Katlakaln und St. Olai. Reinberg, Gustav, Pastor, geb. 25. Okt. 1856, ord. 2. Juni 1885.
15. Bickern. Kade, Alexander, Pastor, geb. 12. Dezember 1869, ord. 9. Febr. 1897.
16. Holmhof. von Schroeder, Christof, Dr. med., geb. 1. Aug. 1855, ord. 26. Mai 1896.
17. Pinkenhof und St. Annen. Hillner, Gotthilf, Pastor, geb. 25. November 1862, ord. 29. Mai 1888.

b) Propstei Riga-Land.

18. Sunzel (Suntaschi). Wehmann, Karl, Pastor, geb. 26. Januar 1867, ord. 8. Juli 1898.
19. Jürgensburg (Jaunpils). Erasmus, Alfons, Pastor, geb. 14. April 1881, ord. 3. Aug. 1908.
20. Uexküll-Kircholm (Ikschkile un Salaspils). Marnitz, Xaver, Pastor und Propst, geb. 9. August 1855, ord. 20. Febr. 1883.
21. Lennewarden-Gross-Jungfernhof (Leelwahrde-Leela Jumprawas m.). Giehm, Alfred, Pastor, geb. 15. Sept. 1872, ord. 1. Dez. 1902.
22. Loddiger-Treiden (Ledurga-Turaida). Spalwing, August, Pastor, geb. 10. Juni 1855, ord. 13. März 1883.
23. Ascheraden (Aiskraukle). Savary, Eberhard, Pastor, geb. 12. April 1863, ord. 13. März 1888.
24. Lemburg (Mahlpils). Plantsch, Arthur, Pastor, geb. 10. Febr. 1875, ord. 20 Febr. 1900
25. St. Peters-Kapelle, Adiamünde und Zarnikau (Peterupe, Skulte un Zarnikawa). Stamer, Johannes, Pastor, geb. 23. Juni 1859, ord. 10. Mai 1892.
26. Kokenhusen-Kroppenhof (Koknese-Кrаре). Bach, Hermann, Pastor, geb. 15. November 1871, ord. 19. Juni 1905.
27. Segewolde-Kempenhof (Sigulda-Kempe). von Braunschweig, Hermann, Pastor, geb. 18. Nov. 1861, ord. 18. August 1885.
28. Neuermühlen-Westerotten (Ahdaschi un Garkalns). Grüner, Eduard, Pastor, geb. 18. Mai 1860, ord. 19. Juli 1887.
29. Sissegal-Altenwoga (Madaleene un Mengele). Vakant.
30. Ustj-Dwinsk (Daugawas-Grihwa). Bankin, Martin, Pastor, geb. 4. Juni 1864, ord. 23. Febr. 1892.
31. Dahlen (Doles m.). Rainmann, Johannes, Pastor, geb. 17. August 1871, ord. 10. Juni 1907.
32. Nitau (Nitaure). Vakant und wird vikariert von Pastor Erasmus in Jürgensburg.
33. Schlok (Sloka). Roseneek, Wilhelm, Pastor, geb. 11. August 1868, ord. 22. März 1898.
34. Dubbeln (Dubulti). Ops, Janis, Pastor, geb. 26. Januar 1866, ord. 6. Sep. 1898.
35. Rodenpois (Ropaschi). Behrsin, Karl, Pastor, geb. 28. Juli 1862, ord, 12. Februar 1889.
36. Allasch-Wangasch (Allaschi-Wangaschi). Vakant.
38 (!). Kremon (Krimulda). Ehrmann, Johannes, Pastor, geb. 10. Okt. 1862, ord. 16. Mai 1893.

с) Propstei Wolmar.

38. Wolmar-Wolmarshof (Walmeeras mahz. m.). Neuland, Johannes, Pastor, geb. 12. Januar 1840, ord. 20. Dezember 1870.
39. Wolmar-Weidenhof (Weidesmuischa). Pawassar, Eduard, Pastor, geb. 13. Febr. 1861, ord. 19. April 1892. Kundsin, Karl, Pastor-Vikar des Wolmarschen Sprengels, geb. 31. März 1883, ord. 24. Mai 1909.
40. Roop (Straupe). Gross, Erwin, Pastor, geb. 24. September 1870. ord. 24. September 1895.
41. Pernigel (Leepupes mahz. m.). Scheinpflug, Theodor, Pastor, geb. 6. Mai 1862, ord. 19. November 1889.
42. Süd-Rujen (Deenaswidus-Ruhjenes mahz. m.). Baer, Karl, Pastor, geb. 6. Juni 1864, ord. 3. Nov. 1891.
43. Nord-Rujen (Seemela-Ruhjenes mahz m.). Ohsol, Jahn, Pastor, geb. 27. Juni 1876, ord. 2. Dez. 1912.
44. Lemsal (Limbaschu mahz. m.). Blumenbach, Hermann, Pastor, geb. 22. Sept. 1872, ord. 4. März 1901.
45. St. Katharinen (Katrines mahz. m.). Vakant.
46. Dickeln (Diklu mahz. m.). Scheuermann, August, Pastor, geb. 11. Febr. 1886, ord. 10. November 1913.
47. Salis (Leelsalazes mahz. m.). Schlau, Karl, Pastor und Propst, Dr. phil. geb. 10. Febr. 1851, ord. 5. Febr. 1878.
48. Papendorf (Rubenes mahz. m.). Vakant.
49. Ubbenorm (Umurgas mahz. m.). von Hirschheydt, Heinrich, Pastor, geb. 16. März 1855, ord. 6. Juni 1882.
50. Salisburg (Mas-Salazes mahz. m.). Grave, Friedrich, Pastor, geb. 22. Oktober 1868, ord. 21. Januar 1896.
51. Allendorf (Allojas mahz. m.). Guleke, Rudolf, Pastor, geb. 12. Juli 1868, ord. 26. Mai 1896.
52. St. Matthiä (Matischu mahz. m.). Tschischko, Ludwig, Pastor, geb. 18. Juni 1858, ord. 10. Januar 1893.
53. Burtneck (Burtneeku mahz. m.). Meyer, Reinhold, Pastor, geb. 13. November 1867 ord. 14. August 1894.

d) Propstei Wenden.

54. Neu-Pebalg (Jaun-Peebalgas mahz. m.). Ohsoling, Jakob, Pastor, geb. 6. Februar 1860, ord. 7. November 1893.
55. Wenden, deutsche Stadtgemeinde (Zehsis). Bergengrün, Herman, Pastor, geb. 8. Juni 1872, ord. 17. Febr. 1902.
56. Wenden, lettische Stadtgemeinde (Zehsis). Maldohn, Woldemar, Pastor, geb. 6. Juli 1870, ord. 17. Juni 1909.
57. Wenden, Landgemeinde (Zehsis). Apkaln, Peter, Pastor, geb. 28. September 1882, ord. 17. März 1913.
58. Laudohn (Laudohnes mahz. m.). Awoht, Karl, Pastor und Propst, geb. 21. September, 1859, ord. 29. Januar 1889.
59. Erlaa-Ogershof (Ehrglu un Ogeres mahz. m.). Stange, Ernst, Pastor, geb. 15. September 1877, ord. 1. April 1907.
60. Bersohn (Behrsones mahz. m.). Ramolin, Theodor, Pastor, geb. 10. Dezember 1867, ord. 6. Febr. 1900.
61. Lasdohn (Lasdones mahz. m.). Vakant.
62. Kalzenau-Fehteln(Kalzenawas-Weetoles mahz. m.). Needra, Andreews, Pastor, geb. 23. Januar 1871, ord. 5. Nov. 1906.
63. Lösern (Leeseres mahz. m.). Hinzenberg, Oskar, Pastor, geb. 17. Mai 1869, ord. 12. November 1900.
64. Serben-Drostenhof (Dsehrbenes-Drustes mahz. m.). Ohsoling, Heinrich, Pastor, geb. 25. Mai 1867, ord. 1. Oktober 1895.
65. Sesswegen (Zehswaines mahz. m.). Auning, Ernst, Pastor, geb. 6. Mai 1869, ord. 2. Juli 1895.
66. Schujen-Lodenhof (Skujenes-Lodes mahz. m.). Kaspar, Wilhelm, Pastor, geb. 3. Januar 1853, ord. 23. Dezember 1881.
67. Lubahn (Lubahnes mahz. m.). Woitkus, Arthur, Pastor, geb. 5. September 1878, ord. 16. Dezember 1907.
68. Alt-Pebalg (Wez-Peebalgas mahz. m.). Trutz, August, Pastor, geb. 4. Sept. 1872, ord. 17. März 1813.
69. Ronnenburg (Raunas mahz. m.). Jende, Adam, Pastor, geb. 6. Oktober 1861, ord. 1. August 1893.
70. Linden-Festen (Leepakalna mahz. m.). Vakant.
71. Arrasch (Ahraischi oder Wez-Zehsis). Baerent, Paul, Pastor, geb. 27. Oktober 1866, ord. 16. Mai 1893.

e) Propstei Walk.

72. Walk (Walka), deutsche und lettische Land- und Stadtgemeinde. Dietrich, Paul, Pastor, geb. 9 Febr. 1862, ord. 31. Juli 1888.
73. Walk, estnische St. Petri-Gemeinde. Wühner, Richard, Pastor, geb. 16. September 1872, ord. 28. September 1897. Blumenthal, Walter, Pastor-Vikar des Walkschen Sprengels, geb. 11. Dezember 1881, ord. 27. Juli 1914
74. Luhde (Lugaschu mahz. m.). Lange, Harald, Pastor, geb. 11. Oktober 1862, ord. 3. Juni 1890.
75. Marienburg-Seltinghof (Aluksnes-Seltinas mahz. m.). Gross, Edgar, Pastor, geb. 12. November 1873, ord. 5. Dezember 1899.
Vakant ist Seltinghof und vikariet von Pastor Uhder in Aahof.
76. Wohlfahrt (Ehweles mahz. m.). Bosse, Heinrich, Pastor, geb. 6. September 1871, ord. 26. April 1898.
77. Adsel (Gaujenes mahz. m.). Adolphi, Heinrich, Pastor, geb. 9. Oktober 1852, ord. 30. Dezember 1879.
78. Palzmar-Serbigal (Palsmares mahz. m.). Berg, Eugen, Pastor, geb. 24. August 1855, ord. 8. September 1885.
79. Trikaten (Trikates mahz. m.). Schilling, Karl, Pastor und Propst, geb. 7. November 1845, ord. 27. September 1871.
80. Tirsen-Wellan (Tirses mahz. m.). Osoling, Nikolai, Pastor, geb. 20. Juli 1868, ord. 1. Juli 1897.
81. Schwaneburg (Gulbenes mahz. m.). Kundsin, Adolf, Pastor, geb. 6. Oktober 1865, ord. 6. Juni 1893.
82. Aahof (Lejas mahz. m.). Uhder, Konstantin, Pastor, geb. 19. Febr. 1870, ord. 20. April 1903.
83. Ermes (Ehrgemes mahz. m.). Krause, Otto, Pastor, geb. 18. Januar 1883, ord. 7. Februar 1910.
84. Oppekaln (Laizeene). Treu, Oskar, Pastor, geb. 13. Dez. 1870, ord. 15. Febr. 1898.
85. Smilten (Smiltene). Kundsin, Karl, Pastor, geb. 21. April 1850, ord. 25 März 1879.

f) Propstei Jurjeff.

86. Jurjeff, Universitätsgemeinde (Tartu Ülikooli kogudus). Hahn, Traugott, Dr. theol., Pastor und Professor der Theologie, geb 1. Febr. 1875, ord. 16. Mai 1899.
87. Jurjeff, St. Johannis (Tartu Jaani kogudus). Wittrock, Viktor, Oberpastor, geb. 6. Sept. 1869, ord. 8. Januar 1895.
von Bulmerincq, Alexander, Dr. theol. Pastor-Adjunkt und Professor der Theologie, geb. 24. Mai 1868, ord. 11. Mai 1908.
Schwartz, Wilhelm, Pastor-Diakonus, geb. 4. Nov. 1864, ord. 12. März 1889. Seesemann, Otto, Dr. phil., Mag. theol., Pastor der lettischen Gemeinde und Privatdozent an der theol. Fakultät, geb. 26. Aug. 1866, ord. 17. Aug. 1903.
88. Jurjeff, St. Petri (Tartu Peetri kogudus). Eisenschmidt, Wilhelm, Pastor, geb. 17. Dez. 1839, ord. 3. Mai 1870. Laur, Arnold, Pastor, geb. 21. Juli 1881, ord. 9. Juli 1911.
89. Jurjeff, St. Marien (Tartu Maarja kogudus). Vakant.
90. Jurjeff, St. Pauli. Habicht, Arnold, Pastor, geb. 17. Mai 1878, ord. 30. Sept. 1907. Raudkepp, Leopold, Adjunkt, geb. 4. März 1877, ord. 13. Juli 1914. Neppert, Hermann, Pastor-Stadtvikфr, geb. 10. April 1874, ord. 25. April 1899.
91. St. Bartholomäi (Palamuse kihelk.). Westrén-Doll, August, Pastor, geb. 9. November 1882, ord. 10. Februar 1908.
92. Ecks (Äksi kih.). Greinert, Leberecht, Pastor und Propst, geb. 23. April 1860, ord. 25. März 1887. Funcke, Robert, Pastor-Vikar des Jurjeffschen Sprengels, geb. 17. April 1878, ord. 15. Juni 1914.
93. Koddafer-Allatzkiwi (Kodawere- ja Allatskiwi kihelkond). Mickwitz, Friedrich, Pastor, geb. 4. Juni 1878, ord. 17. Juli 1905.
94. Lais (Laiuse kih.). Корр, Johann, Pastor, geb. 28. Okt. 1874, ord. 6. Sept. 1909.
95. St. Marien-Magdalenen (Maarja-Magdaleena kih.) mit dem Filial St. Brigitten (Wara abikirik). Walther, Otto, Pastor, geb. 30. Dezember 1887, ord. 9. Aug. 1912.
96. Talkhof (Kursi kih.). Punga, Gustav, Pastor, geb. 9. Febr. 1860, ord. 15. Juni 1886.
97. Torma-Lohusu (Torma- ja Lohusuu kih.). Laas, Andreas, Pastor, geb. 27. Oktober 1863, ord. 14. Mai 1890. Nurm, Martin, Pastor-Adjunkt für Awinorm, geb. 28. Jan. 1870, ord. 2. Juli 1900.

g) Propstei Werro.

98. Kamby (Kambja kih.). Ederberg, Friedrich, Pastor, geb. 18. Juni 1859, ord. 23. Juni 1885.
99. Werro (Wõru linn). Martensen, Juri, Pastor, geb. 21. Oktober 1867, ord. 2. Juli 1900.
100. Karolen (Karula kih.). Wühner, Theodor, Pastor, geb. 13. Febr. 1868, ord. 31. Oktober 1893.
101. Anzen (Urwaste kih.). Stein, Alfred, Pastor, geb. 27. Aug. 1872, ord. 17. März 1902.
102. Odenpäh (Ottepää kih.). Schiele, Friedrich, Pastor, geb. 20. Dez. 1875, ord. 20. August 1904.
103. Rauge (Rõuge kih.). Hollmann, Franz, Pastor, geb. 22. Juli 1865, ord. 3. Nov. 1891.
104. Kannapäh (Kanapää kih.). von Falck, Johannes, Pastor und Propst, geb. 19. Mai 1859, ord. 18. Dez. 1883.
105. Harjel (Hargla kih.). Tiedemann, Julius, Pastor, geb. 29. Juni 1855, ord. 27. Juli 1886.
106. Randen (Rannu- ehk Wirtsjärwe kih.). Masing, Richard, Pastor, geb. 29. Juli 1861, ord. 8. Oktober 1895.
107. Ringen (Rõngu kih.). Hansen, Winfried, Pastor, geb. 26. Februar 1860, ord. 31. Mai 1887.
108. Neuhausen (Wastselinna kih.). Mahr, Eugen, Pastor, geb. 27. Feb. 1882, ord. 5. Juli 1909.
109. Rappin-Mehikorm (Räpina kih.). Schulze, Oskar, Pastor, geb. 22. Juni 1865, ord. 30 August 1892.
110. Kawalecht (Puhja kih.). Vakant.
111. Wendau (Wõnnu kih.). Treumann, Jaak, geb. 27. Februar 1881, ord. 12. Dezember 1910.
112. Pölwe (Põlwa kih.). Schwartz, Christoph, Pastor, geb. 27. August 1869, ord. 10. Oktober 1899.
113. Sagnitz oder Theal-Fölk (Sangaste- ja Laatre kih). Hesse, Albert, Pastor, geb. 5. Mai 1869, ord. 3. Dez. 1896.
114. Nüggen (Nõo kih.). Lipp, Martin, Pastor, geb. 2. April 1854, ord. 9. März 1880.

h) Propstei Pernau.

115. Pernau, St. Nikolai, deutsche Gemeinde (Pärnu linn, Pernawa). Bielenstein, Emil, Oberpastor, geb. 16. März 1858, ord. 15. Dezember 1885.
116. Pernau, St. Elisabeth, estnische Gemeinde. Hasselblatt, Johannes, Pastor, geb. 22. September 1861, ord. 20. März 1888.
117. Karkus (Karkuse kih.). Masing, Benedikt, Pastor, geb. 9. Mai 1884, ord. 12. Dezember 1912.
118. Audern (Audre kih.). Oebius, Alfred, Pastor, geb. 4. Dezember 1873, ord. 24. Januar 1899.
119. Testama-Kühno. Hahl, Immanuel, Pastor, geb. 27. Februar 1868, ord. 29. Juni 1897.
120. Fennern (Wändra kih.). Nuudi, Johannes, Pastor, geb. 18. Januar 1867, ord. 18. April 1894.
121. Saara (Saarde kih.). Matthisson, Adalbert, Pastor, geb. 5. Juli 1866, ord. 19. Oktober 1893.
122. St. Jakobi und Kerkau (Jaakobi-Kurgu kih.). Schultz, Woldemar, Pastor und Propst, geb. 23. Dezember 1864, ord. 1. März 1892.
123. Torgel (Tori kih.). Reitag, Johann, Pastor, geb. 17. August 1876, ord. 7. März 1904. Walcker, Theodor, Pastor-Adjunkt, geb. 7. Mai 1871, ord. 23. September 1899.
124. Gudmannsbach-Tackerort (Häädemeeste Tahkuranna kih.). Jaesche, Ernst, Pastor, geb. 30. September 1867, ord. 5. September 1899.
125. Hallist (Hailiste kih.). von Dehn, Erwin, Pastor, geb. 23. April 1862, ord. 29. Oktober 1889.
126. St. Michaelis in Soontak (Mihkli kih.). Aunwerdt, Johannes, Pastor, geb. 7. April 1889, ord. 15. Dezember 1913.
Wühner, Hugo, Pastor, Sprengelsvikar, geb. 25. Juni 1877, ord. 10. August 1908.

i) Propstei Fellin.

127. Fellin, Landgemeinde (Wiljandi kih.). Lattik, Jaan, Pastor, geb. 1. Oktober, 1878, ord. 29. November 1909.
128. Koppo (Кõрро kih.). Tischler, Johann, Pastor, geb. 1. November 1855, ord. 13. März 1891.
129. Fellin, St. Johannis Stadtgemeinde (Wiljandi linna kogudus). von Mickwitz, Ernst, Pastor, geb. 4. Mai 1855, ord. 3. Juni 1879.
130. Tarwast (Tarwastu kih.). Jürmann, Michael, Pastor und Propst, geb. 6. Januar 1853, ord. 18. September 1877.
131. Paistel (Paistu kih.). Bergmann, Johannes, Pastor, geb. 17. Dezember 1856, ord. 25. September 1883.
132. Helmet-Wagenküll (Helme-Taagepära). Koik, Georg, Pastor, geb. 24. Dezember 1855, ord. 25. September 1883.
133. Oberpahlen (Põ ltsama kih.). Rennil, Johannes, Pastor, geb. 23. Juli 1862, ord. 29. November 1887.
134. Pillistfer (Pilistwere kih.). Steinberg, Bernhard, Pastor, geb. 3. März 1872, ord. 3. August 1903.
135. Gross-St. Johannis (Suure-Jaani kih.). Rosenberg, Georg, Pastor, geb. 8. Oktober 1870, ord. 9. März 1897.
136. Klein-St. Johannis (Kolga-Jaani kih.). Reiman, Wilhelm, Pastor, geb. 25. Februar 1861, ord. 27. März 1888. Ustal, Johannes, Pastor, Sprengels-Vikar, geb. 9. April 1880, ord. 30. Dezember 1912.

j) Propstei Oesel.

137. Arensburg (Kuresaare linn). von Blossfeldt, Eugen, Oberpastor, geb. 15. Februar 1863, ord. 29. Mai 1888. von Rickhoff, Harald, Pastor-Diak. geb. 27. April 1868, ord. 11. April 1893.
138. Anseküll (Ansekula kih.). Greinert, Adolf, Pastor, geb. 27. September, 1857, ord. 5. Januar 1887.
139. Karmel (Kaarma kih.). Vakant.
140. Jamma. Walter, Johannes, Pastor und Propst, geb. 24. Juni 1860, ord. 13. Juli 1886.
141. St. Johannis (Jaani kih.). Wird vom Pastor zu Peude bedient.
142. Karris (Karja kih.). Wöhrmann, Karl, Pastor, geb. 19. Juli 1864, ord. 20. Dezember 1892.
143. Kergel (Kerla kih.). Oehrn, Gustav, Pastor, geb. 13. Dezember 1884, ord. 13. November 1911.
144. Kielkond (Kihelkonna kih.). Maehle, Hermann, Pastor, geb. 31. Oktober 1881, ord. 26. April 1909.
145. Mustel (Mustjala kih.). Eberhard, August, Pastor, geb. 6. Mai 1856, ord. 7. September 1880.
146. Mohn (Muhu kih.). Meeri, Joseph, Pastor, geb. 4. Februar 1870, ord. 15. Februar 1904.
147. Peude (Põide kih.). Lieberg, Herbert, Pastor, geb. 30. Dezember, ord. 27. April 1914.
148. Pyha (Püha kih.). Vakant.
149. Wolde (Waljala kih.). Pundt, Gustav, Pastor, geb. 15. März 1872, ord. 1. November 1898.


V. Der Estländische Konsistorial-Bezirk.


Konsistorium.

Präsident: Landrat Alfred Baron Rosen-Wichterpal.
Vize-Präsident: von Lemm, Daniel, Generalsuperintendent.
Weltlicher Assessor: von Weiss, Alexander. von Samson, Ernst, Sekretär des Adeligen Waisengerichts.
Geistlicher Assessor: von zur Mühlen, Konrad, Pastor an St. Nikolai in Reval. Krause, Max, Pastor zu Maholm.
Sekretär und Translateur: von Bodisco, Roman.
Stellv. Notar: von Bodisco, Roman.


A. Kirchspiele, welche unmittelbar unter dem Konsistorium stehen.


1. Reval, Ritter- und Dom-Kirche. von Lemm, Daniel, Generalsuperintendent und Ober-Pastor, geb. 6. November 1845, ord. 25. Dezember 1871. von Winkler, Rudolf, Pastor, geb. 13. September 1855, ord. 4. Juli 1882.
2. Reval, St. Olai. Hahn, Traugott, Pastor, geb. 3. August 1848, ord. 19. Dezember 1871. Hörschelmann, Paul, Pastor, geb. 29. Dezember 1866, ord. 31. Oktober 1893. Sielmann, Woldemar, Pastor-Diakonus, geb. 23. März 1875, ord. 25. November 1901.
3. Reval, St. Nikolai. von zur Mühlen, Konrad, Pastor, geb. 25. Februar 1868, ord. 29. Mai 1894. Undritz, Oskar, Pastor, geb. 18. September 1864, ord. 12. Februar 1895.
4. Reval, St. Michaelis. Sonck, Arno, Pastor, geb. 4. Februar, 1887, ord. 24 Mai 1907.
5. Reval, St. Johannis. Assmuth, Alexander, Pastor, geb. 28. April 1845, ord. 8. November 1870. Grohmann, William, Pastor, geb. 15. Juli 1862, ord. 18. August 1891. Hasselblatt, Bruno, Pastor-Adjunkt, geb. 7. November 1886, ord. 24. Juni 1912.
6. Reval, Zum heiligen Geist. Wieckmann, Friedrich, Pastor, geb. 4. Februar 1865, ord. 1. November 1892. Mendelson, Reinhold, Gefängnisprediger geb. 24. Januar 1880, ord. 5. Oktober 1908.
7. Reval, Diakonissenanstalt. Walther, Paul, Pastor und Rektor der Anstalt, geb. 26. Dezember 1872, ord. 8. Juni 1897.
8. Reval, Dom-Karls-Gemeinde. Kapp, Alexander, Pastor, geb. 24. Juni 1874, ord. 29. Februar 1904. Hurt, Rudolf, Pastor, geb. 18 November 1874, ord. 8. Dezember 1902.
9. Reval, St. Paulus. Mohrfeldt, Alexander, Pastor, geb. 14. Januar 1857, ord. 25. Mai 1886.


В. Kirchspiele in den Propsteien.


a) Propstei Ost-Harrien.

10. Jegeleht (Jõ elehtme kih.). Tomberg, Oskar, Pastor, geb. 23. Oktober 1866, ord. 3. Februar 1891.
11. St. Jürgens (Jüri kih.). Keerig, Johannes, Pastor, geb. 18. Oktober 1868, ord. 6. Dezember 1898.
12. St. Johannis in Harrien (Harju-Jaani kih.). Küssner, Arnold, Pastor, geb. 6. März 1882, ord. 20. Februar 1911.
13. Kosch (Kose kih.). Pold, Harald, Pastor, geb. 4. November 1874, ord. 14. August 1905.
14. Kusal (Kuusalu kih.). Luther, Ralf, Pastor, geb. 23. Juni 1887, ordiniert 7. Oktober 1912.
15. Jörden (Juuru kih.). Brasche, Christfried, Pastor, geb. 10. Juni 1875, ord. 26. August 1901.

b) Propstei West-Harrien.

16. Rappel (Rapla kih.). Liiw, Joseph, Pastor, geb. 22. April 1870, ord. 8. Februar 1904.
17. Kegel (Keila kih.). Kukk, Jakob, Pastor, geb. 28. August 1870, ord. 6. Januar 1899.
18. Haggers (Hageri kih.). Thomson, Konstantin, Pastor und Propst, geb. 27. November 1865, ord. 2. Dezember 1890.
19. Nissi (Nissi kih.). Bruhns, Emil, Pastor, geb. 13. Februar 1843, ord. 23. November 1869.
20. St. Matthias (Madise kih.). Brasche, Johannes, Pastor, geb. 9. Januar 1875, ord. 11. Juni 1906.
21. Kreuz (Risti kih). Hahn, Hugo, Pastor, geb. 22. September 1886, ord. 14. November 1910.
22. Baltischport (Baldiski linn). Hörschelmann, Konstantin, Pastor, geb. 27. Februar 1863, ord. 31. Mai 1887.

с) Propstei Allentacken.

23. Maholm (Nigula kih.). Krause, Max, geb. 26. Juli 1862, ord. 6. März 1888.
24. Jewe (Jõhwi kih.). Hesse, Karl, Pastor, geb. 13. Juli 1875, ord. 30. Mai 1904.
25. Luggenhusen (Lüganuse kih.). Walther, Ferdinand, Pastor und Propst, geb. 12. Dezember 1857, ord. 28. Februar 1882. 26. Waiwara (Waiwara kih.). Frese, Eduard, Pastor, geb. 19. November 1871, ord. 13. September 1898. Jalajas, Jakob, Pastor-Adj. für Joachimsthal, geb. 19. November 1869, ord. 26. Oktober 1897. Schmid, Julius, Pastor-Adj. für Hungerburg, geb. 4. November 1866, ord. 10. Dezember 1895.
27. Isaak (Iisaku kih.). Intelmann, Albert, Pastor, geb. 12. Februar 1859, ord. 29. Dezember 1885.

d) Propstei Wierland.

28. Wesenberg (Rakwere kih.). Palion, Leonhard, Pastor primarius, geb. 3. August 1859, ord. 20. Januar 1885.
Paucker, Walther, Pastor secundarius, geb. 7. Marz 1878, ord. 1. April 1907.
29. St. Simonis (Siimuna kih.). Paucker, Eduard, Pastor und Propst, geb. 12. Januar 1843, ord. 15. September 1868.
30. St. Katharinen (Kadrina kih.). Eberhard, Johannes, Pastor, geb. 28. August 1887, ord. 8. September 1913.
31. St. Jakobi (Jakobi kih.). Hoffmann, Arthur, Pastor, geb. 2. November 1870, ord. 24. Juni 1897.
32. Klein St. Marien (Weike-Maarja kih.). Eberhard, Paul, Pastor, geb. 28. Dezember 1865, ord. 3. November 1891.
33. Haljal (Haljala kih.). Vakant.

e) Propstei Jerwen.

34. St. Marien-Magdalenen (Koeru kih.). Haller, Adolf, Pastor, geb. 22. Mai 1867, ord. 18. Ok-tober 1892.
35. St. Johannis in Jerwen (Järwa-Jaani kih.). Rosenstein, Arved, Pastor, geb. 6. Januar 1875, ord. 1. Dezember 1902.
36. Ampel (Ambla kih.). Willberg, Johannes, Pastor, geb. 9. Dezember 1863, ord. 11. Dezember 1888.
37. St. Matthäi (Järwa-Madise kih.). Wieckmann, Arnold, Pastor, geb. 30. August 1877, ord. 11. Mai 1908.
38. St. Petri (Petri kih.). Bruhns, Oskar, Pastor, geb. 18. März 1881, ord. 21. Januar 1907.
39. Turgel (Türi kih.). Speer, Viktor, Pastor, geb. 17. Oktober 1875, ord. 28. Juli 1902.
40. Weissenstein (Paide kih.). Rall, Karl, Pastor und Propst, geb. 25. November 1859, ord. 15. Juni 1886.

f) Propstei Land-Wieck.

41. Goldenbeck (Kullamaa kih.). Brasche, Arved, Pastor, geb. 9. Januar 1878, ord. 14. Mai 1902.
42. Merjama (Märjamaa kih.). Meder, Oskar, geb. 24. Februar 1885, ord. 14. Nov. 1910.
St. Michaelis in Soontak (in Estland und Livland). Auuwerdt, Johannes, Pastor, geb. 7. April 1889, ord. 15. Dezember 1913.
43. Fickel (Wigala kih.). von Busch, Maximilian, Pastor, geb. 12. Juni 1870, ord. 1. Nov. 1898.
44. Leal (Lihula kih.). von Pezold, Wilhelm, Pastor und Propst, geb. 26. Juni 1863, ord. 23. September 1890.

g) Propstei Strand-Wieck.

45. Hanehl (Hanila kih.). von Nerling, Wilhelm, Pastor, geb. 9. Febr. 1881, ord. 16. August 1909.
46. Pönal (Nigula kih., Läänemaal). Michelson, Karl, Pastor, geb. 1. September 1836, ord. 7. Februar 1871.
47. Karusen (Karuse kih.). Rinne, Immanuel, Pastor und dimittierter Propst, geb. 9. Nov. 1854, ord. 27. Januar 1880.
48. Hapsal (Haapsalu kih.). von zur Mühlen, Ralf, Pastor, geb. 14. Oktober 1873, ord. 1. Oktober 1900.
49. St. Martens (Martina kih.). Haller, Gustav, Pastor, geb. 22. April 1871, ord. 30. März 1897.
50. Röthel (Ridala kih.). Matthey, Gustav, Pastor, geb. 4. Januar 1871, ord. 13. September 1898.

h) Propstei Insular-Wieck.

51. Nukkö (Noarootsi kih.). Sevelius, Oskar, Pastor, geb. 15. Januar 1873, ord. 9. Juni 1897.
52. Roicks (Reiki kih.). Hirschhausen, Richard, Pastor, geb. 30. Juni 1858, ord. 14. Oktober 1884.
53. Keinis (Keina kih.). Plath, Paul, Pastor und Propst, geb. 27. April 1865, ord. 27. Mai 1890.
54. Pühalep (Pühaleppa kih.). Malm, Karl, Pastor, geb. 19. Mai 1877, ord. 8. Jan. 1906.
55. Wormsö (Wormsi kih.). Melin, Vaino, Pastor, geb. 14. März 1874, ord. 9. Juni 1897.
56. Emmast (Emmaste kih.). Embeck, Theodor, Pastor, geb. 28. Januar 1859, ord. 4. Juni 1889.
57. Pfarrvikariat. Hoffmann, Friedrich, geb. 28. Januar 1884, ord. 26. Mai 1914.


VI. Der Warschauer Konsistorialbezirk.


Konsistorium.

Präsident: von der Ropp, Baron Theodor, Geheimrat.
Vize-Präsident: Bursche, Julius, Generalsuperintendent.
Weltliche Mitglieder: von Peetz, Konstantin, Wirklicher Staatsrat. von Harten, Karl, Staatsrat.
Geistliche Mitglieder: Gundlach, Rudolf, Pastor prim. der Lodzer St. Trinitatis Gemeinde. Holtz, Edmund, Rektor des Hauses der Barmherzigkeit in Lodz.
Kanzlei-Chef: Mücke, Samuel, Kollegienrat.
Sekretär: Saenger, Kasimir, Kollegienassessor.
Archivar: mietweise besetzt.
Journalist: Schurig, Apolinar, Gouv.-Sekr.
Aelterer Kanzelist: mietweise besetzt.
Jüngerer Kanzelist: mietweise besetzt.

Konsistorial-Geriсht.

Der Präsident und die Mitglieder des Konsistoriums.
Prokureur: Fedorow, Alexius, Staatsrat.
Schriftführer: Vakant.


A. Warschauer Diöcese.


1. Warschau. Bursche, Julius, Pastor primarius und Generalsuperintendent, geb. 7./19. Sept. 1862, ord. 18./30. November 1884. Loth, August, Pastor secundarius, geb. 31. Mai (12. Juni) 1869, ord. 15./27. November 1892. Rüger, Mieczislaw, Pastor-Diakonus, geb. 7./20. August 1879, ord. 29. Okt. (11. Nov.) 1906. Schroeter, Adolf, Wochenprediger und Religionslehrer, geb. 29. März (10. April) 1857, ord. 8./20. Mai 1883. Gloeh, Felix, Hilfsprediger, geb. 8./20. Nov. 1885, ord. 8./21. September 1913. Reinschüssel, Amandus, Militärprediger des Warschauer Militärbezirks, geb. 3. Juni 1860, ord. 14. Dez. 1886.
2. Cholm. Vakant, zeitweilig administriert von Superintendent und Pastor Alexander Schöneich in Lublin.
Lewandowski, Lucjan, Hilfsprediger, ord. 20. Januar (2. Februar) 1913.
3. Lowitsch und das Filial Kutno. Bursche, Edmund, Pastor, geb. 5 /17. Juli 1881, ord. 28. Januar (10. Februar) 1907.
4. Lublin und das Filial Konska-Wola. Schöneich, Alexander, Pastor und Superintendent der Warschauer Diöcese, geb. 24. Januar (9. Febr.) 1861, ord. 16./28. Februar 1886.
5. Nowydwor. Ernst, Oskar, Pastor, geb. 17./29. Januar 1872, ord. 29. November (11. Dezember) 1898.
6. Pilica. Tochtermann, Gustav, Pastor, geb. 11./23. August 1872, ord. 5./17. Mai 1896.
7. Radom und die Filiale Jawor und Kozienice. Tochtermann, Heinrich, Pastor, geb. 20. Januar (1. Februar) 1864, ord. 27. März (8. April) 1888.
8. Radzymin. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Ernst in Nowydwor.
9. Rawa und das Filial Blendow. Die Gemeinde administriert von Pastor Bursche in Lowicz und das Filial von Pastor Wosch in Zyrardow.
10. Stara-Iwitschna. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Tochtermann in Pilica.
11. Wengrow und das Filial Sadoles. Vakant, zeitweilig administriert von Pastor Mikulski in Lomza und das Filial von Pastor-Diakonus Rüger in Warschau.
12. Wiskitki-Їyrardow und das Filial Karolew. Wosch, Hugo, Pastor, geb. 27. Oktober (9. Novem-ber) 1870, ord. 12./24. März 1895.


B. Kalischer Diöcese.


13. Babiak und das Filial Izbica. Administriert von Pastor Paschke in Kolo.
14. Chodecz. Paschke, Alexander, Pastor, geb. 2./14. Juni 1875, ord. 28. Mai (10 Juni) 1906.
15. Dombie. Rutkowski, Anton, Pastor, geb. 30. Januar (11. Februar) 1865, ord. 14./26. Mai 1889.
16. Grodziec. Base, Rudolf, Pastor, Superintendent der Diöcese, geb. 18./30. August 1871, ord. 25. Oktober (6. November) 1898.
17. Kalisch. Wende, Eduard, Pastor, geb. 5./17. Dezember 1874, ord. 12./25. März 1900.
18. Kolo (Filial). Paschke, Richard, Pastor-Administrator, geb. 20. Mai (1. Juni) 1878, ord. 11./24. Juni 1900.
19. Konin und das Filial Maslaki. Henkel, Karl, Pastor, geb. 22. September (4. Okto-ber) 1841, ord. 4./16. Juni 1867.
20. Prażuchy. Friedenberg, Gustav, Pastor, geb. 14./26. Dezember 1882, ord. 1/14. März 1909.
21. Przedecz. Buschmann, Ferdinand, Pastor, geb. 24. Juli (5. August) 1857, ord. 14./26. November 1892.
22. Sobiesenki. Mergel, Ferdinand, Pastor-Administrator, geb. 14./26. Oktober 1877, ord. 31. Oktober (13. Nov.) 1904.
23. Sompolno. Bierschenk, Alexander, Pastor-Administrator, geb. 5./17. Januar 1875, ord. 31. März (13. April) 1893.
24. Stawiszyn und das Filial Josefow. Tietz, Georg, Pastor-Administrator, geb. 3./15. Juli 1888, ord. 23. September (6. Okt.) 1912.
25. Turek. Sachs, Leo, Pastor, geb. 15./27. Oktober 1877, ord. 31. März (13. April) 1901.
26. Wielun. Haefke, Robert, Pastor, geb. 21. Oktober (2. Novem-ber) 1868, ord. 21. November (3. Dez.) 1893.
27. Wladislawow. Administriert von Pastor Sachs in Turek.
28. Zagуrow und das Filial Lissewo-Peisern. Administriert von Superintendent Buse in Grodziec.
29. Zdunska-Wola und das Filial Lask. Manitius, Gustav, Pastor, geb. 26. Januar (7. Febr.) 1880, ord. 28. Januar (10. Febr.) 1907.


С. Petrikauer Diöcese.


30. Alexandrow und das Filial Huta-Bardzinska. Buse, Julius, Pastor, geb. 26. Mai (7. Juni) 1880, ord. 28. Januar (10. Februar) 1907.
31. Belchatow und das Filial Pozdzienice. Behse, Ernst, Pastor, geb. L/14. Dezember 1858. ord. 27. August (8. September) 1889.
32. Brzeziny. Wannagat, Albert, Pastor, geb. 25. Juli (7. August) 1874, ord. 18. September (1. Oktober) 1905.
33. Czenstochau. Wojak, Leopold, Pastor, geb. 3./15. April 1867, ord. 13./25. Oktober 1891.
34. Kielce und die Filiale Pilica und Dombrowa. Wernitz, Wladislaus, Pastor, geb. 21. September (3. Oktober) 1860, ord. 8./20. Mai 1883.
35. Kleszczow und das Filial Dziepulć. Vakant, administriert von Pastor Behse in Belchatow.
36. Konstantinow und das Filial Poddembice. Schmidt, Leopold, Pastor, geb. 29. Mai (10. Juni) 1872, ord. 3./16. Dezember 1900.
37. Lodz, St. Trinitatis-Gemeinde. Gundlach, Rudolf, Pastor primarius, Konsistorialrat, geb. 9./21. Juni 1850, ord. 6./18. April 1875.
Hadrian, Paul, Pastor secundarius, geb. 29. Mai (10. Juni) 1868, ord. 17./29. Mai 1892. Krenz, Otto, Hilfsprediger, ord. 4./17. Mai 1914. Fauerholdt, Ironius, Pastor-Adjunkt, geb. 22. Januar (3. Februar) 1877, ord. 12./25. September 1906.
38. Lodz, St. Johannis-Gemeinde. Angerstein, Wilhelm, Oberpastor und Superintendent, geb. 10./22. Febr. 1848, ord. 17./29. Nov. 1874. Dietrich, Julius, Pastor secundarius, geb. 18./30. Juli 1875, ord. 29. November (11. Dezember) 1898. Patzer, Theodor, Pastor-Diakonus, geb. 5./17. Febr. 1882, ord. l ./14. Marz 1909. Wentzel, Edmund, Hilfsprediger, geb. 14./26. Jan. 1885, ord. 28. April (11. Mai) 1913. Löffler, Adolf, Hilfsprediger, ord. 4./17. Mai 1914.
39. Nowosolna. Geister, Leonhard, Pastor, geb. 25. Oktober (9. Nov.) 1877, ord. 28. Januar (10. Febr.) 1907.
40. Ozorkow und das Filial Lenczyca. Rondthaler, Adolf, Pastor, geb. 26. Dezember 1874 (7. Januar 1875), ord. 15./28. Dezember 1902.
41. Pabianice. Schmidt, Rudolf, Pastor, geb. 14./26. Dezember 1861, ord. 12./24. April 1887.
42. Petrikau und das Filial Kamocin. Vakant. Administriert von Pastor Wojak in Czenstochau.
43. Tomaszow. May, Leo, Pastor, geb. 18. April (1. Mai) 1874, ord. 13./25. Oktober 1891.
44. Zgierz. Serini, Karl, Pastor, geb. 9./21. März 1875, ord. 9./21. Mai 1899.
45. Sosnowice. Uthke, Ernst, Hausprediger, geb. 17./19. Juni 1857, ord. 13./25. Mai 1884.


D. Plotzker Diöcese.


46. Gombin. Kunzmann Theodor, Pastor und Superintendent der Plotzker Dicese, geb. 24. November (6. Dezember) 1851, ord. 6./18. April 1875.
47. Gostynin. Schmidt, Filip, Pastor, geb. 1/13. März 1868, ord. 21. November, (3. Dezember) 1893.
48. Ilow. Buse, Johann, Pastor, geb. 24. Mai (5. Juni) 1859, ord. 17./29. Oktober 1882.
49. Lipno. Michelis, Sigismund, Pastor, geb. 20. Februar (4. März) 1890, ord. 25. November 1912.
50. Michalki-Rypin. Gundlach, Robert, Pastor, geb. 5./17. Oktober 1871, ord. 23. November (5. Dezember) 1897.
51. Nieszawa. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Filtzer in Wloclawek.
52. Nowawieś. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Schmidt in Gostynin
53. Ossówka. Vakant, administriert von Pastor Michelis in Lipno.
54. Plotzk und das Filial Dobrzyn. Süss, Adolf, Pastor-Administrator, geb. 17./29. Mai 1887, ord. 1./14. April 1912.
55. Przasnyz und die Filiale Lipiny und Mlawa. Vakant. Administriert von Pastor Ernst in Nowy-Dwór.
56. Sierpc. Zeitweilig administriert von Pastor Robert Gundlach in Michalki.
57. Wloclawek. Filtzer, Ernst, Pastor, geb. 13./25. Oktober 1866, ord. 18./30. November 1890.
58. Wyszogrod und die Filiale Plonsk und Secymin. Vakant, zeitweilig administriert von Pastor Süss in Plotzk und das Filial Secymin von Pastor Ernst in Nowydwor.


E. Augustowsche Diöcese.


59. Godlewo und das Filial Preny. Die Gemeinde administriert von Pastor Sroka in Szaki, das Filial von Pastor Eichelberger in Mariampol.
60. Gross-Paproc. Administriert von Pastor Mikulski in Lomsha.
61. Lomsha und das Filial Szczuczyn. Mikulski, Kaspar, Pastor, geb. l./13. Januar 1840 ord. 15./27. Marz 1881.
62. Mariampol und die Filiale Wolkowischki, Kalwarya und Sereje. Eichelberger, Emil, Pastor, geb. 14./26. Juni 1865, ord. 14./26. Mai 1889.
63. Pultusk und das Filial Nasielsk. Falzmann, Alexander, Pastor-Administrator, geb. 12./24. Aug. 1887, ord. 25. Nov. (8. Dez.) 1912.
64. Suwalki und die Filiale Augustow und Seiny. Loppe, Siegfried, Pastor, geb. 6./18. August 1883, ord. 6./19. März 1911.
65. Szaki und das Filial Sudargi. Sroka, Heinrich, Pastor und Superintendent, geb. 4./16. Juli 1858, ord. 18./30. November 1884.
66. Wierzbolow und das Filial Wladislawow. Moczulski, Karl, Pastor, geb. 9./21. Oktober 1866, ord. 22. August (3. September) 1893.
67. Wiїajny und das Filial Wisztyniec. Vakant, die Gemeinde administriert von Pastor Loppe in Suwalki, das Filial von Pastor Moczulski in Wierzbolow.


VII. Die Ev.-Luth. Kolonialgemeinden in Grusien.


1. Elisabeththal. Vakant.
2. Marienfeld. Stoll, Karl, Pastor, geb. 18. Januar 1860, ord. 6 März 1905.
3. Katharinenfeld. Heinzelmann, Heinrich, Oberpastor der evang.-luth. Kolonien in Grusien, geb. 7. Januar 1865, ord. 27. September 1891. [wohnte 1920 in Hameln a.W.]
4. Helenendorf. Engelhardt, Baron Woldemar, Pastor, geb. 27. Mai 1872, ord. 28. Februar 1899.
5. Alexandershilf. Vakant.
6. Annenfeld-Georgijewskoje. Wuchrer, Samuel, geb. 4. Dez. 1887, ord. 27 Oktober 1913. [wurde am 13. August 1919 auf dem Weg nach Eigenfeld zusammen mit einer zwölfköpfigen Trauergesellschaft von einer Tatarenbande überfallen und erschossen]
7. Alexandersdorf. Vakant und wird vikariert von Pastor Mayer in Tiflis.


Veränderung.

I. Der St. Petersburgische Konsistorialbezirk.

№ 5: Karvanen, Johannes, Pastor-Adj. ist zu streichen und an dessen Stelle zu setzen Malin, Nils, Pastor, geb. 21. Okt. 1871, ord. 16. Juni 1897.
№ 7 ist zu streichen Adamson, Jaan, Pastor, und statt dessen zu setzen: Stockholm, Friedrich, Pastor-Vikar, geb. 19. Sept. 1884, ord. 22. Jan. 1912.
№ 28 ist vakant zu streichen und statt dessen zu setzen Adamson, Jaan, Pastor-Vikar, geb. 24. Nov. 1865, ord. 16. Januar 1905.
№ 58: Lapping, Karl, Pastor ist zu streichen. Die Pfarre ist Vakant.

II. Der Moskausche Konsistorialbezirk.

№ 46 ist stellvertr. Propst zu streichen.
№. 54 ist hinzuzufügen: und Propst.

IV. Der Livländische Konsistorialbezirk.

№ 132 ist als verstorben zu streichen Koik, Georg, Pastor, und statt dessen zu setzen Vakant.

VI. Der Warschauer Konsistorialbezirk.

№ 4 ist hinzuzufügen: Deiter, Julian, Hilfsprediger, geb. 21. Okt. (2. Nov.), ord. 28. April (11. Mai) 1913.



DIE EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHE IN RUSSLAND. 1914.

Reformierte Sitzung bei dem Ev.-Luth. General-Konsistorium

Präsident: Baron Uexküll von Gyldenband, Julius, Staatssekretar, Wirkl. Geheimrat.
Weltliche Mitglieder: Rabeneck, Ludwig, erbl. Ehrenbürger.
Das geistliche Mitglied wird bei Berufung der Sitzung jedesmal besonders ernannt.
I. Die reformierte Sitzung des Petrograder Ev.-Luth. Konsistoriums

Ausser dem Präsidenten den weltlichen Beisitzern und dem Sekretär des Ev.-Luth. Konsistoriums, sind noch weltliche Beisitzer: Devrient, Alfred, Schweizer Bürger und Goetz, Konrad, Hofrat, Börsennotar; geistliche Beisitzer: die Pastore Gelderblom und Vittoz.

1. Petrograd, deutsch-reformierte Gemeinde. Gelderblom, Ernst, Pastor, Dr. philos., geb. 14. April 1861, ord. 11. Januar 1887.
2. Petrograd, französisch-reformierte Gemeinde. Vittoz, Jean, Pastor, geb. 13. August 1872, ord. im Oktober 1897.
3. Odessa. Kornmann, Wilhelm, Pastor, geb. 5. April 1854 [Alsace], ord. 17. Juni 1877, [gest. 30.Dezember 1917 Odessa]

Signatur Kornmanns im KB Schabo 1900

4. Rohrbach mit dem Filial Worms (Gouv. Cherson). Schalinsky, Max, Pastor-Vikar, geb. 8. Juni 1882, ord. 21. Juni 1908.
5. Neudorf mit den Filialen Glücksthal und Kassel (Gouv. Cherson). Vakant und wird vikariert von Pastor Kornmann in Odessa.
6. Chabag. Vakant und wird vikariert von Pastor Kornmann in Odessa.


II. Die reformierte Sitzung des Moskovischen Ev.-Luth. Konsistoriums.


Präsident, weltlicher Beisitzer und Sekretär dieselben wie im Ev.-Luth. Konsistorium.
Geistlicher Beisitzer: Brüschweiler, Paul, Pastor.
Moskau. Brüschweiler, Paul, Pastor, geb. 21. Februar 1870, ord. 5. November 1893.


III. Die reformierte Sitzung des Livländischen Ev.-Luth. Konsistoriums.


Präsident, weltliche Beisitzer und Sekretär dieselben wie im Ev.-Luth. Konsistorium. Ausserdem Hoff, Alexander, Rechtsanwalt.
Geistlicher Beisitzer: Geist, Alfred, Pastor.
Riga. Geist, Alfred, Pastor, geb. 28. November 1863, ord. 27. November 1887.


IV. Die reformierte Sitzung des Kurländischen Ev.-Luth Konsistoriums.


Präsident: von Meerscheidt-Hüllessen, Baron, Viktor.
Weltlicher Beisitzer: Cruse, Alexander, Direktor der Städt. Sparkasse in Mitau.
Geistlicher Beisitzer: Barnehl, Friedrich, Pastor.
Sekretär: von Behr, Baron, Theodor.

1. Mitau. Barnehl, Friedrich, Pastor, geb. 13. April 1871, ord. 10. Januar 1899.
2. Libau. Vakant und wird von Mitau aus bedient.


V. Der Bezirk der Wilnaschen Evangelisch-Reformierten Synode.


Wilnasches Evangelisch-Reformiertes Kollegium.

Präsident: Wojnicz, Dr., Alexander, Staatsrat.
Vize-Präsident: Jastrzembski, Michael, Superintendent des Wilnaschen Distrikts.
Geistliche Mitglieder: 1) General-Superintendent und Superintendent des Samogitischen Distrikts Mieszkowski, Wilhelm. 2) Szepetis, Johann, Pastor zu Radziwilischki. 3) von Kurnatowski, Konstantin, Dr. phil., Pastor zu Wilna.
Weltliche Mitglieder: 1) Woyde, Alexander, Ingen. 2) Iżycki-Herman, Bronislaus. 3) Przyłuski, Leon.
Generalsekretär: Aramowicz, Joseph, Koll. Assessor.
Protokollist: Vakant.
Registrator: Karas, Peter.

a) Wilnascher Distrikt.

1. Wilna. Jastrzembski, Michael, Pastor und Superintendent des Wilnaschen Distrikts, geb. 29. September 1859, ord. 7. Juli 1889.
von Kurnatowski, Konstantin, Dr. phil, Pastor, geb. 28. März 1878, ord. 11. August 1902.
2. Kielmy. Von Wilna aus bedient.
3. Keidany. Von Wilna aus bedient.
4. Dziewaltow (Gouv. Kowno). Von Birsen aus bedient.
5. Koydanow (Gouv. Minsk). Von Wilna aus bedient.
6. Ostaszin (Gouv. Minsk). Von Wilna aus bedient.
7. Czeski Boratyn,
8. Kupitschew und
9. Michailowka (Gouv. Wolhynien). Alle drei Orte von Wilna aus bedient.
10. Slutzk. Kurnatowski, Felician, Pastor und Religionslehrer, geb. 19. November 1859, ord. 11. Juli 1890.
11. Kopys (Gouv. Mohilew). Von Slutzk aus bedient.
12. Izabelin. Mandzelowski, Joseph, Pastor, geb. 11. Februar 1843, ord. 11. Juli 1869.
13. Niepokojczyce. Von Izabelin aus bedient.
14. Rasna (Gouv. Grodno). Von Izabelin aus bedient.

b) Samogitischer Distrikt.

15. Birsen. Mieszkowski, Wilhelm, Pastor und General-Superintendent, geb. 5. August 1852, ord. 4. Juli 1880. Jakubenas, Paul, Pastor, geb. 11. April 1871, ord. 6. August 1899.
16. Popiel. Neumann, Adolf, Pastor, geb. 28. Februar 1845, ord. 24. August 1874.
17. Radziwilischki. Szepetis, Johann, Pastor, geb. 5. März 1867, ord. 8. Juli 1894.
18. Schwabischki. Schornas, Adam, Pastor, ord. Juni 1913.
19. Solomiesc (Gouv. Kowno). Von Birsen aus bedient.
20. Nowemiasto (Gouv. Kowno). Von Schwabischki aus bedient.


VI. Der Warschauer Konsistorial-Bezirk.


Konsistorium.

Präsident: Vakant.
Vice-Präsident: Semadeni, Wladislaus, Superintendent und Pastor.
Geistlicher Assessor: Skierski, Stephan, Pastor secund.
Weltliche Assessoren: Rotwand, Boleslaus; Drège, Stephan.
Sekretär: Bretsch, Edward.
Kanzelist: Kleinert, Waclaw.
Konsistorial-Gericht.

Die Glieder des Konsistoriums.
Prokureur: Fedorow, Alexius.
Schriftführer: Bretsch, Edward.

1. Warschau. Semadeni, Wladislaus, Pastor und Superintendent, geb. 3. Juli 1865, ord. 8. Juli 1888.
Skierski, Stephan, Pastor secundarius, geb. 22. November 1873, ord. 5. November 1900.
2. Sielec. Szefer, Kasimir, Pastor, geb. 2. September 1861, ord. 12. November 1889.
3. Zelow. Radechowsky, Bogumil, Pastor, geb. 10. September 1880, ord. 31. Oktober 1904.
4. Zychlin. Szefer, Kasimir, Pastor-Administrator.
5. Sereje. Tosio, Thomas Pastor, geb. 18. November 1881, ord. 11. November 1908.
6. Kucow, Filialgemeinde. Administriert von Pastor Radechowsky in Zelow.
7. Lodz, Filialgemeinde. Administriert von Pastor Skierski in Warschau.
8. Zyrardow, Filialgemeinde. Administriert von Superintendent Semadeni in Warschau.
9. Lublin. Administriert von Superintendent Semadeni in Warschau.
10. Nowosolna. Administriert von Pastor Skierski in Warschau.
11. Stara-Iwiczna. Administriert von Pastor Skierski in Warschau.



1Personalstatus der Evangelisch-Lutherischen und der Evangelisch-Reformierten Kirche in Rußland. Petrograd: Watsar 1914 (ev.-luth. S. 1-123, ev.-ref. S. 124-132), Bestand Deutsche Nationalbibliothek Leipzig, Signatur: 1932 A 4016, gemeinfrei gem. § 64 UrhG; Irrtum der Abschrift vorbehalten; eigene Ergänzungen im Text farblich markiert, einige Links unterliegen dem Datenschutz in der Datenbank, sind nur nach Anmeldung zugänglich.
2Jungblut, Theodor: Die Gründung der evangelisch- lutherischen Kirchen in Russland nebst einer Geschichte der Kirchen dieser Confessionen in St. Petersburg; Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg 1855
3Erik-Amburger-Datenbank oid 95731
4wikimedia, public domain, Церковь Святых Петра и Павла (Тбилиси)
5blue shield georgia
5W. Fehrmann, Pastor in Petersburg, Fotograf Karl Karlovitš Bulla, Studio К. К. Булла, Невский 54, С. Петербург; EAA 1867.1.150.54 Rahvusarhiiv Estonia
6Daniel Haase, Pastor, Fotograf Wilhelm Staden; Jurjew, Dorpat 1898, EAA 402.1.31529.55 Rahvusarhiiv Estonia
7Daniel Haase, Pastor, Traueranzeige Banater Deutsche Zeitung vom 28.5.1939 Nr. 118 Jg. 4/1939
8Unsere Kirche, Monatschrift für die ev.-luth. Gemeinden in Russland; 2. Jahrgang Nr. 3 (7), Moskau 1928; S.6
9Kirchenbuch, ev. luth. Kirchspiel Barbern (Bārbeles), 1896-1898 Lettische, Deutsche, Geburten, Ehen, Sterbefälle, p46
10Eesti Kirjandusmuuseum, Eesti Kultuurilooline Arhiiv EKLA-12298-46918-32791
11Estonian Evangelical Lutheran Church

Semenowka Семёновка (Камышинский район)


Simanowka
Hrsg. Paul Langhans: Deutsche Erde: Zeitschrift für Deutschkunde. Beiträge zur Kenntnis deutschen Volkstums allerorten und allerzeiten; Verlag Justus Perthes Gotha: Jg. 1910 Heft 6/7, S. 189

Semenowka (Semjonowka, Röthling),  Gouvernement Saratow, wurde  am 24. Juli 1767 als Mutterkolonie gegründet.

Die überwiegend katholischen 144 Einwohner (46 Hauswirte) kamen aus der Region Mainz, Fulda, Westfalen und Preußen und gehörten kirchlich zum Dekanat Kamenka. Einer von ihnen war Johann Jacob Heid (*1743) aus Orb/ Hessen, er wanderte vom Hafen Lübeck aus mit dem Schiff „Die Frau Dietrich“ nach Oranienbaum bei St. Petersburg aus. In Semenovka kam er am Gründungstag gemeinsam mit seiner auf der Reise geehelichten Frau Katharina geb. Keberlein an.1)

Jede Familie erhielt 30 Dessjatien Land, einen Vorschuss von 15 Rubel, zwei Pferde, Gang, Räder, zwei Achsen, das Gabeldeichselband, Bogen, ein Paar Sielen, 18 Faden Strick, eine Schüppe, eine Sense, eine Pflugschar, ein Sech.“ Einige wenige „Wohlhabene“ erhielten davon nichts. Dafür standen von der Regierung errichtete Holzhäuschen für alle bereit, mit Brettern gedeckt, eine Tür, ein Fenster, ein Russenofen, etwa fünf Faden lang, drei breit und einen hoch. Die Flächen der Kolonie, rund 3.900 Dessjatien, war jedoch nur zu etwa 330 Dessjatien nutzbar, so dass tatsächlich nur 6 Dessjatien pro Familie bewirtschaftet werden konnten.2)

Die Gründerfamilien:

(Scrollbalken am Ende der Tabelle für vollständige Ansicht)

Nr. Haushaltsvorstand

(Personenzahl)

 Schreibweise russischer Dokumentemutmasslich:
  AlterLand OrtLand Ort
1Mihm, Joachim (4)36SchultifoltDorf AltehausenFuldaAlthausen
2Rötling, Valentin (2)31TifulProbstangei Stenzei
3Schalilz, Anton (2)31 Tidiheim Tigenheim
4Irle, Christof (6)36StafuldaStadt AmmelburgFuldaHammelburg
5Röberlein, Heh. (4)52WützburgDorf WesniWürzburg 
6Roth, Johannes (3)32StolbergStadt BrusaStolberg 
7Röberlein, Joh. (3)45SwezelburgischDorf WeistedSchwarzburg 
8Kupp, Nicolaus (2)25PasenheimKreuzbergBassenheimKreuzberg
9Tihl, Joh.3 (4)38KurmenzUpschKurmainz 
10Ell, Joh. Eberh. (2)29FuldschiginKamerzalFulda Kammerzell
11Schlert, Peter (3)21SchwarzburgArbachSchwarzburgUrbach
12Schmalz, Josef (3)44ZesarienKapelOesterreichKapell
13Eilang, Balth. (3)34KurmenzLangenbretzKurzmainzLangenprozelten
14Rebart, Lorenz (4)46 „
15Rubrecht, Tobias (2)66MerwWeschwasser??
16Wanstenderer, W. (4) 50KölnAdanoKölnAdenau
17König, Jacob (2)23KurmenzMichelbachKurmainzMichelbach
18Bensack, Joh. (3)27 
19Siebert, Joh. (3)25SpifulschinUsenfeldFuldaHosenfeld ?
20Krau, Paul (3)27WüzenburgIrbachWürttemberg 
21Gobert, Joh. (4)37MenzerkuLangabrozeljaKurmainzLangenprozelten
22Ritt, Joh. (6)40TrawünawhanaBartGrafsch. Hanau 
23Flanz, Michael (3)28LuchsenburgSümerLuxemburg 
24Renndorf, M. Wwe. (1) 38KumenzEselbachKurmainzEsselbach
25Jerkop, Balth. (4)39StafoldüschinRobsteisalFulda 
26Frank, Joh. Adam (2) 23DaamstadtRudiseimDarmsladt 
27Konrad, Jacob (4)38DarloschinBecherbachDurlachWöschbach
28Schwab, Mathias (3)24KurmenzarEschtädtKurmainz 
29Breitinger, Peter (4)28ErbachSchinbachErbachSchönberg
30Schwab, Caspar (2)18KurmensterlandEschtädtKurmainz 
31Eihart, Math. (2)28SchtjafuldischinaStadt SammsternFuldaSalmünster
32Frisch, Johann (3)36LuchsenburgDorf IschenLuxemburg 
33Reis, Joh. Heh. (2)60SchtifuldischenBrunzweltFuldaBronzell
34Schwab, Bernh. Ww.(2)21SchtafuldischenStadt Eis 
35Baier, Philipp Wwe.(5)45KurmeschtaDorf FröschhausenKurmainzFroschhausen
36Kloster, Joh. Adam (7) 44OtowalschinZeulertOdenwaldZeilhard
37Rousch, Valentin. (2)38FultauschenTedoFulda 
38Siebert, Nicolaus (2)30GanauschenStadt AnoHanauHanau
39Apfel, Johann (5)24Dorf PidarBieber
40Neuhard, Joh. (2)24FultauschenSchmulnoFuldaSchmalnau
41Oberst, Joh. (1)29WürzburgKoponwünWürzburg 
42Schaab, Elis. Wwe. (3) 36MitgenfeldMitgenfeld
43Grein, Joh. Conr. (5) 44DarmstadtLankDarmstadtLangen
44Fosbusche, Ign. Ww.(1) 60 ?? 
45Matelheim, Georg (1) 37KurmenzRariKurmainz 
46Borger, Hermann (5)38WürzburgSentelbachWürzburg 

3) Hinweis von Herrn Wadim Eichmann: die Schreibweise ist Diehl, zu finden im „Familienbuch Trais-Horloff, Inheiden, Utphe“ Hanno Müller, Darmstadt, 1997, Reihe Deutsche Ortssippenbücher / Reihe B; 148, Schriften der Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung e.V.; 23


Semenowka
Kartenausschnitt: P. S. Pallas: Reise aus Sibirien und zurück an die Wolga im 1773ten Jahr; Des Dritten Theils Zweytes Buch, p.621

Mit dem Dekret vom 26. Februar 1768 über die Namen der deutschen Kolonien, wurde der ursprüngliche Name Semenovka, wie der gleichnamige Fluss, an welchem das Dorf liegt, beibehalten.

Ein Einfall durch den Aufstand Pugatschow´s 1773-1774 verwüstet Semenovka.

Im Jahre 1786 bekam die Kolonie eine Landzuteilung von 5.400 Dessjatien, um dem Landmangel abzuhelfen.

Nach den Einfällen der Aufständigen unter Kosulka und Perschipnoe 1797-1798 veranlasste den Gemeindevorsteher Christof Kühne zu Audienzen an den Zarenhof 1812 und 1824 zu reisen, um den Bestand der Kolonie zu sichern.

Von 1803 bis 1820 war in Kamenka eine Missionsstation der Jesuiten, vorher und nachher waren zumeist polnische katholische Priester für die Siedler zuständig.


Haushaltsvorstände der Censusliste von 1834 waren:

1. Nikolaus Frank61. Gottlieb Gette121. Johann Bonn
2. Sebastian Hartwig62. Kaspar Herlein122. Stefan Beier
3. Johannes Heidt63. Philip Reising123. Johann Georg Gette
4. Heinrich Weissbeck64. Kaspar Buss124. Johann Georg Schultz
5. Friedrich Kloster65. David Buss125. Georg Leonhard
6. Johann Adam Kloster66. Matthias Schwab126. Andreas Sachs
7. Matthias Kloster67. Heinrich Edelman127. Philip Beier
8. Johannes Diesser68. Samuel Diesser128. Nikolaus Heidt
9. Jakob Wilberger69. Johann Georg Gette129. Georg Beier
10. Johannes Diehl70. Johannes Gette130. Kaspar Schwab
11. Christian Schwab71. Christian Gette131. Anton Desch
12. Johannes Bensack72. Christian Griesen132. Philip Kühne
13. Nikolaus Bensack73. Adam Siebert133. Matthias Diesser
14. Nikolaus Ditler74. Adam Heit134. Anton Sack
15. Ulrich Pfarger75. Nikolaus Diehl135. Kaspar Kloster
16. Johannes Heidt76. Heinrich Honnecker136. Johann Georg Desch
17. Nikolaus Heidt77. Georg Rupp137. Joachim Schmaltz
18. Friedrich Gette78. Wilhelm Berg138. Christian Gette
19. Franz Werner79. Christoph Herlein139. Johannes Kloster
20. Franz Diehl80. Heinrich Honnecker140. Kaspar Kloster
21. Valentin Gette81. Konrad Breit141. Nikolaus Berger
22. Peter Barbie82. Nikolaus Koenig142. Johannes Sack
23. Michael König83. Paul Herlein143. Karl Schmaltz
24. Johann Georg Kloster84. Johann Ewald144. Kaspar Riesch
25. Stefan Schaab85. Valentin Ortmann145. Joachim Hartwig
26. Michael Ord…86. Joachim Heit146. Heinrich Shidgan
27. Michael Milberger87. Anton Heit147. Johannes Beier
28. Christoph Schaab88. Paul Beier148. Konrad Rupp
29. Gottfried Gei (?)89. Johann Buss149. Valentin Herlein
30. Nikolaus Schmaltz90. Ignatius Sack150. Anton Kloster
31. Christoph Kloster91. Heinrich Dippel151. Peter Rosenbach
32. Peter Berg92. Valentin Herlein152. Johann Konrad
33. Peter Blattner93. Christoph Kühne153. Johannes Hartmann
34. Johann Adam Kloster94. Valentin Gette154. Johannes Herlein
35. Heinrich Detloff95. Johannes Schnell155. Johannes Herlein
36. Johann Georg Sachs96. Michael Ortmann156. Baltasar Heidt
37. Johann Adam Rupp97. Philip Schaab157. Philip Sachs
38. Paul Schaab98. Friedrich Kloster158. Heinrich Weiss
39. Stefan Schwab99. Johann Adam159. Heinrich Kloster
40. Nickolaus Roth100. Johann Keberlein160. Kasper Mueller
41. Konrad Sach (Sack)101. Kaspar Roth161. Valentin Diehl
42. Andreas Ditler102. Johannes Shlerts162. Johann Steinbach
43. Johann Adam Kloster103. Andreas Schultz163. Valentin Sack
44. Christian Diehl104. David Gette164. Christoph Schaab
45. Baltasar Geflsen (?)105. Wilhelm Gette165. Philip Schaab
46. Adam Kloster106. Kaspar Gette166. Friedrich Ditler
47. Georg Diehl107. Johannes Köhne167. Andreas Sack
48. Johann Adam Kloster108. Jakob Schmaltz168. Johannes Ditler
49. Nikolaus Schmaltz109. Johann Georg Buss169. Johannes Hartwig
50. Valtin Rausch110. Johann Georg Kloster170. Anton Schmaltz
51. Johannes Riesch111. Franz Leonhard 
52. Johann Adam Gette112. Nikolaus Pfarger 
53. Nikolaus Konrad113. Konrad Reisch 
54. Jakob Sachs114. Peter Bensack 
55. Adam Gette115. Anton Wachs 
56. Johann Adam Haberkorn116. Johannes Berg 
57. Johann Höffling117. Michael Berg 
58. Konrad Haberkorn118. Konrad Breit 
59. Johannes Haberkorn119. Nikolaus Heidt 
60. Sebastian Pfarger120. Matthias Konrad 

Die 1855 erbaute Holzkirche wurde 1856 geweiht, eine deutsche Schule gab es seit der Gründung, eine russische Schule ab 1890. Ab 1926 hatte diese vier Klassen, es gab eine Lesehalle und einen Konsumverein mit Laden. Der Ort wurde Sowjetsitz.

Bereits 1871 war die Kolonie auf 13.700 Dessjatien Land und 780 Höfe mit 5.800 Bewohnern angewachsen. Es gab sogar eine Wasserleitung.

Aus der Kolonie wanderten bis 1886 zwölf Familien nach Amerika und 62 Familien nach Südamerika aus (Brasilien und Buenos Aires, Argentinien).

Am 9. November 1906 wurde per Dekret das Gemeindeland auf ewige Zeiten als Einzelbesitz bestätigt.

Die Hungersnot 1921 forderte auch in der Kolonie einen hohen Preis, es starben 151 Menschen.

Mit der Zwangskollektivierung 1930 bekam der Ort eine Maschinen-Traktoren-Station (MTS).

Im September 1941 wurden die deutschen Bewohner, wie alle Wolgadeutschen, deportiert.


1) Liste der Auswanderer nach Russland: „Johann Facius 13.11.1765 – 18.2.1766 – „Actum Aufenau den 23 Decembris 1765 – Johann Jacob Heyd, 20 Jahre alt, aus Orb, Ackerknecht.“ Ortsfamilienbuch Bad Orb
2) Lehrer Christoph Schaab: Von den deutschen Kolonien an der Wolga; Frankfurter Blätter für Familiengeschichte 8/1909
K. Stumpp Verzeichnis der deutschen Kolonien an der Wolga; HB 1955, S. 121
Hrsg. Paul Langhans: Deutsche Erde: Zeitschrift für Deutschkunde. Beiträge zur Kenntnis deutschen Volkstums allerorten und allerzeiten; Verlag Justus Perthes Gotha: Jg. 1910 Heft 6/7, S. 189
Kartenausschnitt: P. S. Pallas: Reise aus Sibirien und zurück an die Wolga im 1773ten Jahr; Des Dritten Theils Zweytes Buch, p.621

 

Ansiedlung an der Wolga


Die Ansiedlungspläne für das Wolgagebiet und das Gouvernement Neurußland, die spätere Südukraine, wurden im März 1764 veröffentlicht, zuvor hatte Graf Grigorij Orlow einen einheitlichen Ansiedlungspunkt um Saratow vorgeschlagen, welcher unter Leitung des Militäringenieurs Hauptmann Ivan Reis mithilfe von 24 Geödäten in die Tat umgesetzt wurde.

Die rus­si­schen Ma­ni­fes­te waren in ganz Eu­ro­pa ver­brei­tet. Allerdings widersetzten sich die meis­ten Staaten, durch Verbote, der Ab­wer­bung ih­rer Un­ter­ta­nen, darunter Preu­ßen und Ös­ter­reich, die eigene Ko­lo­ni­sa­ti­ons­pro­jek­te verfolgten. Vorwiegend aus deutschen Fürstentümern, Hessen erlebte beispielsweise seine Hauptauswanderung zwischen 1763 -1767 an die Wolga, wanderten rund 8. 000 Familien aus. Die Zahlen schwanken, von den 25.500 – 27.000 angeworbenen Menschen kamen rund 23.200 zur Ansiedlung, die anderen waren den Strapazen des weiten Weges nicht gewachsen und verstarben auf der Reise.

Die Auswandererkolonnen zogen unter anderem über Regensburg, Weimar und Lüneburg nach Lübeck oder sie fuhren von Worms den Rhein abwärts, um dann durch Westfalen und Hannover auf dem Landweg in die Hansestadt zu gelangen.

Viele ehemalige Kolonisten, die bereits versuchten, in Dänemark Fuß zu fassen, jedoch kein Auskommen fanden, zogen nun ebenfalls nach Lübeck, um von dort auf dem Seeweg nach Kronstadt, einer Festung vor St. Petersburg, zu gelangen. Die Überfahrt dauerte oft mehrere Wochen, da die Kapitäne an dem Verkauf von Proviant verdienten und so die Reisezeit gern unnötig verlängerten. Von Kronstadt aus gelangten die Ansiedler nach Oranienbaum (Lomonossow), hier leisteten sie den Treueeid auf die russische Krone und wurden neu eingekleidet.

Nach einer Wartezeit in Oranienbaum gelangten sie in ihre Ansiedlungsgebiete an der Wolga auf zwei Routen, ein Teil der Kolonisten zog auf dem Landweg weiter, während der andere Teil auf dem Wasserweg von Petersburg über die Newa, den Ladoga-Kanal und den Wolchow nach Nowgorod, weiter über den Fluss Msta bis nach Wyschni Wolotschok. Auf dem Landweg zog man über Torshok, Twerza bis nach Twer, von Twer aus auf der Wolga an Jaroslawl, Kostroma und Nishni Nowgorod vorbei nach Saratow zu fahren.
Die direkte Landroute führte über Peterhof, Nowgorod, Twer, Moskau, Rjasan und Pensa nach Pokrowsk an der Wolga, dem heutigen Engels, das Saratow gegenüberliegt.

In Saratow angekommen, erhielten alle Kolonisten 150 Rubel ausgezahlt. Von diesem Geld sollten sie sich Saatgut, Vieh und landwirtschaftliche Geräte anschaffen, ein Haus kaufen oder den Hausbau finanzieren. Von Saratow aus reisten die Siedler dann in die für sie vorgesehenen Kolonien, es wurden zwischen 1764 und 1767 zunächst 104 angelegt:

I. Bergseite
Gründungsnameamtlicher Namegegründet
AntonSewastjanowka1764
BährKamenka1765
BalzerGoloi Karamysch1765
BauerKaramyschewka1766
BaumJagodnaja Poljana1767
Beideck (auch Baideck)Talowka1764
BrehningPopowka1767
Degott (auch Deegott)Kammeny Owrag1766
Dietel (auch Dittel)Oleschna1767
DobrinkaNischnaja-Dobrinka1764
DönnhofGololobowka1766
DreispitzWerchnaja-Dobrinka1766
FrankMedwedizkoi
Krestowoi-Bujerak
1767
FranzosenRossoschi1765
Galka (auch Meierhöfer)Ust-Kulalinka1764
GöbelUst-Grjasnucha1767
GrimmLesnoi-Karamysch1767
HildmannPanowka1767
HolsteinWerchnaja Kulalinka1765
HuckSplawnucha1767
HusarenJelschanka1767
HussenbachLinewo Osero1767
KauzWerschinka1767
KöhlerKaraulny-Bujerak1767
KolbPeskowatka1767
KraftWerchnaja-Grjasnucha1767
KratzkePotschinnaja1766
LeichtlingIlawla1767
MerkelMakarowka1766
MesserUst-Solicha1766
MoorKlutschi1766
MüllerKrestowoi-Bujerak1767
PfeiferGniluschka1767
RothammelPamjatnoje1767
RöthlingSemenowka1767
Sarepta 1765
SchillingSosnowka1764
SchuckGrjasnowatka1766
SchwabBujdakow-Bujerak1767
SewaldWerchowje1767
StephanWodjänoi-Bujerak1767
Stricker?Tscherbakowka1765
Volmar (auch Vollmer)Kopenka1767
WalterGretschinnaja-Luka1767
WeigandNorka1767

II. Wiesenseite
Gründungsnameamtlicher Namegegründet
BangertSaumorje1767
Beauregard (auch Borgard)Bujerak1766
Beckerdorf (auch Ernestinendorf, Ernestinenfeld)1767
BettingerBaratajewka1767
Biberstein (auch Glarus)1767
Bohn (auch Hockerberg)1767
Boisroux (auch Boaro)Bordowskoje1767
Brabanter (auch Audincourt)Kasizkaja1767
Cäsarsfeld (1774 von Kirgisen zerstört)1767
Chasselois (auch Chaisol, 1774 von Kirgisen zerstört)1766
Dehler (auch Deller)Beresowka1767
Dinkel (auch Oberholstein)Tarlykowka1767
Eckardt (auch Eckert oder Zürich)Sorkino1767
EndersUst-Karaman1767
FischerTeljausa1765
Gattung (auch Zug)Marijinskoje1767
GrafKrutojarowka1766
Herzog (auch Susly)1766
Hölzel (auch Neuendorf)Kotschetnoje1767
Hummel (auch Brockhausen)1767
Jost (auch Obernberg)Popowkina1767
Kaneau (auch Kano)1767
Keller (von Kirgisen 1774 zerstört)Krasnorynowka1767
KindBaskakowka1767
Krasnojar (auch Walter)Krasnojarowka1767
Kratz (auch Basel)Wassiljewska1767
Kukkus (auch Neubrabant)Wolskoje1767
Laub (auch Weidenfeld)Tarlyk1767
Lauwe (auch Laube)Jablonowka1767
Leitsinger (1774 von Kirgisen zerstört)Kustarewa1767
LouisOstrogowka1766
Marxstadt (auch Baronsk, Katharinenstadt)1767
Meinhard (auch Unterwalden)Podijesnoje1767
Näbesanowka1767
Nieder-MonjouBobrowka1767
Ober-MonjouKriwowka1767
Orlowskaja 1767
Paulskoje 1767
Pfannenstiel (auch Mariental)Tonkoschurowka1766
Philppsfeld 1767
Preuß (auch Choisi le Roy)Krasnopolje1767
ReinhardOssinowka1766
ReinwaldStariza1767
Remmler (auch Römler, Luzern)Michailowka1767
Rohleder (auch Rohlender)Raskaty1766
RosenheimPodstepnoje1765
SchäferLipnowka1766
SchaffhausenWolkowo1767
SchönchenPaninskoje1767
SchulzLugowaja Grjasnucha1766
SchwedSworanewka1765
Seelmann (auch Krezenach)Rownoje1767
Stahl (am Karaman, auch Schwed)Swonarewkut1766
Stahl (am Tarlyk)Stepnoje1767
Straub (auch Wiesental)Skatowka1767
UrbachLipow-kut1767
WarenburgPriwalnoje1767
Winkelmann (auch Susannental)1767
Wittmann (auch Solothurn)Solotoje1767

Die 105. Kolonie (Kronkolonie Pobotschnaja) wurde am 22. Juni 1773 mit der letzten ankommenden Siedlergruppe gegründet.


Zu den Einwanderern nach Dietel gehörte Johann Philipp Spreier (Spreuer). Er kam am 01. Juli 1767 „ohne Weib aus Wettersborn, Baden. Witwer. 3 Kinder.“ Kurz darauf bekam er als Staatshilfe für den Anfang: „2 Pferde, 4 Kühe, 25 silberne Rubel. Außerdem: 1 Unterwagen mit dem entsprechenden Zubehör, 25 Saschenei Hanf-Strick, 1 Stemmeisen, 1 Schabeisen, 1 Bohrer, 1 Sense, 1 Beil, 1 eisernen Pflug, 300 große Nägel, Kupfertopf von 21 Pfund Gewicht mit 1 Topfgabel. 1768 hat er 2 desjatin (ha) Steppe gepflügt.“ 1


Keim Philipp: Erste Deutsche an der Wolga: Vom Schicksal und Leid der Auswanderer

1 Anatol Gehweiler (1952-2015)

Register der deutschen Siedlungen Russlands

Karte aus: P. S. Pallas: Reise aus Sibirien und zurück an die Wolga im 1773ten Jahr; Des Dritten Theils Zweytes Buch, p.621

Deutsche Kolonisten

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