Zur Erinnerung an unsere Vorfahren, die als Migranten aus Süddeutschland in die Welt zogen

Schlagwort: Gedichte

Стая грачей

Кружившая стая грачей

Опустилась на небольшой клочок

степи и берёзового леса,

собираясь в дневной отлёт.

В стороне их старый грач идёт:

„Тихо! Тихо! Птицы!

Раскричались вы уже с утра!

Нам в дорогу собираться уже пора,

Час отлёта, дент прилёта назначаю я!“

Радостно грачи встрепенулись,

взмахнули крыльями и ещё раз покружились.

Спустились, расселись по степи и кустам,

каркают везде: тут и там.

Старый грач всех собрал и строгую каманду им дал:

„Летим вперёд на юг,

соберите все своих подруг.

Там нас ждут старые друзья,

соседи наши и кумовья;

а весной мы прилетим обязательно сюда!

И слышны голоса“кар-кар-кар,да,да,да!“

Грачи разом взмахнули вверх

и улетели со степи в тёплые края.

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Снег идёт

Снег идёт, метёт пурга,

Уж сугробы намела.

Снова белая зима-

В кружевах все провода…

…Ветер стих, ушла пурга,

Небо синее с утра,

Солнце встало, а мороз

На окне узор нанёс.

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski

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Молодые годы уходят

Молодые годы уходят,

Близится старость,

И душу тревожат мысли

О дальнем пути,

Что пройти предстоит.

Я хотел бы в старости                             

В родном краю умереть.

Там, где стелится степь и лес,

Где от ветра ковыль и деревья шумят,

Где в небе жаворонок

Свою песню поёт по утрам.

И пролив на прощанье слезу,

Со спокойной душою

Уйти на вечный покой

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski

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Кудрявая берёза

Кудрявая берёза

В степи стоит одна,

   И свисают гроздьями

Ветви-рукава.

Ветер-забулдыга

Листья завертел,

С посвистом соловим

Вихрем улетел.

Опустились листья

На траву ковром,

До весны берёза

Спит спокойным сном.

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski

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Gedichte

Alexander Weiz

Tanzdiele

Mein lieber Freund, komm zu mir,
Ein schönes Lied sing ich für dich allein.
Komm zu mir in den Kreis herein,
einen Tanz tanz ich mit dir allein.
Ich schwing mich mit dir im Tanze.
Mit meinen modernen Schuhn
krieg ich doch jetzt keine Ruh.

Sie drückt mich und gibt mir ´nen Kuss
und tritt mir dabei auf den Fuß,
sodass ich mit Eile und Hast
den Tanzplatz verlassen muss.
Ich hab keine Lust mehr
zu hüpfen und tanzen,
doch will ich von ihr einen Kuss…

Noch einmal, noch einmal komm herein!
Ein schönes Lied für dich nur allein.
Ich möchte doch gern deine Liebste sein.
Lass mich im Leben niemals allein.
Gemeinsame Liebe
Das Mädchen ist schön,
es trägt schwarze Haare
und ist zwanzig Jahre.
Rosen blühen nicht
in ihrer Seele,
und nichts kann sie quälen.
In ihren Gedanken
fließt hohlköpfige Fülle,
und das Herz hat
keinen Lebenswillen.
Doch die Worte:
„Ich liebe dich!“
bringen sie zur süßen Qual.
Und wie ein Traum
wird eine gemeinsame Liebe wahr,
Löst ein Lebensgefühl aus,
ergreift die Liebenden,
und sie gehen gemeinsam
in die Welt hinaus.

Die lockende Kiste

Ich bin in der Stube ganz allein
bei meiner Mutter – hübsch und klein.
Die duftende Kiste, ich krabble hinein.
Ein Grabschen – der Apfel ist mein!
Dreh mich nach links, dreh mich nach rechts
uns schleiche mich langsam hinaus …
Doch welch ein Schreck!
Die Oma erwischt mich,
sie packt mich am Kragen:
„Du Bösewicht!“ –
und ein Schlag in den Nacken.
Und die Moral von dieser Geschicht:
Äpfel stehlen lohnt sich nicht.

Regen

In der Wüste wollen alle Regen,
aber nass will keiner sein.
Die Regenwolken kommen aus Afrika
und ziehen nach Europa
über Spanien vorbei,
und nehmen Kurs auf den Rhein.
Der Regen ist gekommen,
erfrischend und nass,
doch den Meisten
macht es keinen Spaß.
Heute ist der Himmel grau,
aber morgen kommt die Sonne,
und der Himmel wird wieder blau.

Urlaub

Er packt schon den Koffer voller Eile
und ist in Gedanken schon am Strand.
Wie ein Kind saust er mit großer Freude
hin zum schönen Meeresrand.

Es gibt für ihn nur ein Ziel – die Türkei!
Der blaue Himmel mit leichtem Krausen.
Die Sonne begleitet ihn dabei,
Das Hotel ist sein Zuhause.

Das Meer, die Riffe und die Bucht,
die Boote stehen in Reihen dicht.
Die Sonne strahlt, das Meer erfrischt
und zeigt ihm sein blaues Angesicht.

Wie Pilze stehen die Sonnenschirme am Strand.
Mann, o Mann, an so einem Urlaub ist etwas dran!
Nach den sonnigen Tagen kehrt er zurück
und bekommt ihn wieder, den grauen Blick.
Doch die Welt ist ja voller Licht,
und auch in Deutschland
zeigt die Sonne ihr helles Gesicht.

Reines Herz

Alle Menschen lassen mich im Stich,
aber Gott verlässt mich nicht.
Für die Meisten bin ich nur ein Nichts
und vielleicht sogar ein Bösewicht.
Keiner will von mir mal etwas hören,
keiner will mich einmal sehen.
Viele Tränen öfters fließen
und die lassen mich verdrießen.
Reines Herz hab ich,
doch keiner merkt es
und will was wissen auch von meinen Werken.
Ein Engel aber rührt mich an und sagt mir:
„Ein reines Herz ist doch willkommen alle Tage.
Nie wieder in der Welt
wird deine Seele schwere Bürden tragen.“

Paul und die Kühe

Am frühen Morgen
In der Dämmerungszeit
Ist Paul mit seinen Kühen
Zur Weide marschbereit.

Er knallt mit seiner Peitsche
Um sich herum so wild,
Der Widerhall im Walde
Wird allmählich ganz still.

Der Wind bringt frische Düfte,
Bewegt die Bäume sanft,
Und aus dem Wald entgegen
Ertönt ein Vogelsang.

Neblig ist die grüne Wiese,
Doch die Sonne geht bald auf.
Tautropfen am Gras wie Perlen,
Blumen wie ein bunter Traum.

Schritt für Schritt geht Paul mit Herde,
Ringsherum ein Vogelchor …
Und am Abend bringt er wieder
Jede Kuh zum eignen Tor.

Mein liebster Stern scheint mir nicht mehr

Mein liebster Stern scheint mir nicht mehr,
Und die Enttäuschung ist so schwer.
Hand in Hand sind wir gegangen,
Die Liebeszeit ist schnell vergangen.

Ob unsre Liebe kehrt zurück
Und uns erinnert an das Glück,
An jenen Abend und die Nacht,
Die wir so liebevoll verbracht?

Einst in der tiefen Mitternacht
Ist sie aus ihrem Schlaf erwacht
Mit ihrer Schönheit, Zärtlichkeit –
Für neue Liebe ´s Herz bereit.

O welch ein Glück, geliebt zu werden
Und lieben noch auf dieser Erde.

Der Winter

Noch ist der Herbst nicht ganz zu Ende,
schon reibt der Winter sich die Hände.
Doch gibt der Herbst ihm alle Macht,
und er kommt an in einer Nacht.

Der Winter droht uns mit Frost und Eis
und hüllt dann alles in grelles Weiß.
Es ist so frisch, so kalt und nass,
das macht uns wirklich keinen Spaß.

Doch wird der Frühling einmal beginnen
und Tag für Tag an Kraft gewinnen.
Mit seiner Sonne und milder Luft
treibt er den Winter in die Flucht.
Und dieser schleppt sich dann hinaus
und zieht im Norden in sein Haus.

Schnee

Der Schnee aus Sibirien
hat uns eingeholt.
Nun ist auch schon der Frost da,
denn keiner hat gewollt.
Der Winter rückt noch weiter vor.
Geschaufelt wird vor jedem Tor.
Kein Autofahrer möcht ihn haben,
er bringt doch auf den Autobahnen
nur Stau und großen Schaden.
Die Kinder aber jubeln
auf ihren Rodelbahnen,
weil sie doch von den großen Crashs
allemal nichts ahnen.
Und auch Meister Lampe
mit dem weißen Fell
hoppelt über Felder leichtfüßig und schnell.
Aber dieser Winter währt doch hier nicht lang,
und schon ist zu hören bald ein Vogelsang.

Gottes Gericht und Gnade

Es vergehen auf der Erde viele, viele Jahre,
und es kommt eine schreckliche Zeit.
Die Menschen leben in Gewalt und Mord
und säen Hass und Streit.
Für Mitleid, Liebe und Kinder
haben sie keine Zeit.
Und die Wahrheit zu sagen,
ist schwer.
Das Gute hat für sie keinen Wert,
zu Gott sind sie nicht bekehrt.
Sie lieben nur Gold und Geld.
Das ist eine Schande für diese Welt.
Und für diese böse Tat
kommt für die Menschen ihr letzter Tag.
Wie ein Blitz und ein Donner
kommt in die Länder ein Krieg herein
und vernichtet Alt und Jung.
Groß und Klein .
Sie sind auf den Knien und beten zu Gott,
ein Herr, eine Magd und ein Knecht:
„Schenk uns das Leben,
vergib uns die Schuld
und hab mit uns armen Sündern Geduld.
Verzeih uns, verzeih!“
Der Himmel mit Wolken bedeckt
und der Tag wird dunkel wie Nacht.
Das ist für die Menschen ihr letzter Krieg
und auf Erden die letzte Schlacht.
Durch dichten Rauch kommt ein Licht,
strahlt wie die Sonne Gottes Gesicht.
Habt keine Furcht, habt keine Angst.
Gott reicht den Gläubigen seine Hand.
Er nimmt sie zu sich, nimmt sie an,
gibt ihnen Freude und Seligkeit
bis in die lange Ewigkeit.
Für Böse ist der Teufel zur Stelle,
der Satan bringt sie hinab in die Hölle.
Den Gläubigen gibt Gott dagegen
ein tausendjähriges, glückliches Leben.

Geburtstagskind

Ein Geburtstagskind
Wohnt in einem Blumenfeld im Tal,
Und die Sonne strahlt,
Weckt ihn auf mit ihrem Blick.
Heute wünschen wir ihm viel, viel Glück.
Ein ganzes Jahr ist nun vergangen.
Und sein Tag hat heute angefangen.
Viele Tränen sind im Jahr geflossen,
Und Gott hat mit ihnen
Seine Lieblingsblumen gegossen.
Sollen deine Geburtstagswünsche dich begleiten
Für Tage, Jahre, Zeiten.
Soll nicht verschlossen werden
Die Liebe und die Fröhlichkeit.
Und zu deinem Feste.
Wünschen wir dir das Allerbeste.
Ein langes glückliches Leben
Und Gott soll dir alles geben.
Nutz jeden Augenblick und lauf
Mit großer Freude und Geschick.
Und dein Schicksal ruft dich und begleitet dich
Zu jedem Lebensschritt.

Leere Seele

Er kümmert sich nur
Um das lustige, lange Leben.
Doch Gott hat das lange Leben
Ihm nicht gegeben.
Für das Gotteswort
War er nicht bereit,
Er hatte dafür keine Zeit.
Seine leere Seele landet
Im Krankenbett.
Und wie ein Blitz erkennt er:
Das Leben ist weg.

Die böse Quelle

Der Böse zeigt nur Hass und Neid
Und verursacht immer nur Streit.

Er steht überall herum
Und macht keinen Finger krumm.

Der Böse auf dieser Erde bekommt immer Recht.
Dem Guten auf dieser Erde geht’s immer schlecht.

Der Böse treibt immer Betrug und Verrat
Und gibt einem anderen nie guten Rat.

Er gräbt eine Grube für viele bei Mondesschein
Und fällt in die Grube dann selbst hinein.

Bei jedem Menschenschritt
Blickt Gottes Auge mit.

Er schließt dem Bösen die Augen zu
Und lässt ihm keine Ruh.

„Verdammt sollst du sein
Bis in die Ewigkeit hinein!“

Der Pfarrer steht an seinem Grab
Und spricht aus der Bibel ein Zitat:

„Von Erde bis du gekommen,
Zu Erde sollst du wieder werden.“

Die schwarze Seele steigt aus dem Grab herauf …
Und plötzlich erscheint eine Welle
Und stürzt ihn hinab in die Hölle,
in aller Bosheiten Quelle.

Scherzgedichte

Nix mal nix heißt nix.
Nix mal nix ist nix.
Nix mal nix bleibt nix.
Nix mal nix war gestern nix.
Nix mal nix ist heute nix.
Nix mal nix ist morgen nix.
Nix mal nix bleibt immer nix.
Nix mal nix bedeutet nix.

Ein dummes Wesen

Ich bin ein dummes Wesen,
ich kann weder schreiben
noch richtig lesen.
Ich halte in der Hand den Kugelschreiber schwer.
Die Buchstaben legen sich im Heft
immer kreuz und quer.
Wenn ich ein Wort schreibe mit ei oder ai,
ist sofort ein Fehler dabei.
Ich wünsche mir alle möglichen Gaben,
doch wünsch ich mir lieber das,
was die meisten Menschen nicht haben:
Jeden Tag, jede Stunde
als Glück zu empfinden
und alles, was ich brauche,
im Leben zu finden.
Danach bin ich nicht mehr
ein dummes Wesen,
dann kann ich schon schreiben
und richtig lesen.

Das Baby

Oma und Opa
Wollen sich beraten.
Wem sieht denn ähnlich das Kind,
der Mutter oder dem Vater ?
Und sie beschließen:
Solch ein süßer Schmatz
Kann doch nur stammen
Aus unserem Schatz.

Die Stalin-Zeit

Ein altes Bild
hängt an der Wand.
Es ist von der Sonne
ganz gelb gebrannt:
Das Bild aus meiner Jugend,
aus der schrecklichen
Stalin-Zeit,
als deutsche Frauen
von Begleitsoldaten
getrieben wurden
durch Wälder und Felder
zur Zwangsarbeit.
Sie sollten schuften
und dabei krepieren.
Ihre Kinder sollten
sich selbst ernähren.
Es wollte nicht aufhören
das Martern und Plagen.
Den Schmerz wegen
verlassenen Kindern
konnten sie kaum ertragen.
Ein Stückchen Brot –
ihr einziger Trost,
danach der Holzschlag
bei grimmigem Frost.
Von Soldaten gepeinigt
und geschlagen,
wurden viele von ihnen
in Waldgruben begraben.
Für Überlebende
ist die schlimme Zeit
schon lange, lange vorbei.
Gott war mit ihnen schon immer
und ist auch jetzt noch dabei.

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Jutta Rzadkowski


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Geschichte

Alexander Weiz

Einführung

Liebe Leserinnen und Leser!

„ Die Geschichte schreibt nicht ein Land, die Geschichte schreibt die ganze Welt.“

Die Erkenntnisse der Weltgeschichte sind wichtige Ereignisse für alle Menschen. Wer etwas auf unserer Welt erläutern und verstehen will, muss seine eigene und fremde Geschichte kennen. Das Zeitalter der deutschen Geschichte bis zum heutigen Tag teilt sich in gute und schlechte Geschichten auf. Man muss sie nur lesen und studieren um sie zu verstehen. Das ist der Grundbegriff um in verschiedene Zeiten einzutauchen und sie richtig zu verstehen. Die Deutschen haben eine andere Geschichte als die Russen oder die anderen europäischen
Länder, so auch alle Auswanderer aus verschiedenen Ländern der Welt, die eigene Sprache, Religion, Sitten und Bräuchen die sie mitgebracht haben aus ihrem Vaterland. Die Auswanderungsgeschichte bei den Deutsche nach Russland fing vor langer Zeit an. Es ist ein Einblick in die Geschichte der Russlanddeutschen im laufe der Jahrhunderte. Diese Geschichte soll für alle Wissensdurstigen ein steter Begleiter sein.

Die Geschichte der deutschen Auswanderer nach Russland

Erster Teil

Einleitungsspruch: „ Jeder Mensch hat eine Heimat und soll das Fleckchen Erde, wo er geboren ist, in Liebe und Ehren halten.“ (Julius Wolf, deutscher Schriftsteller)

Die Geschichte der deutschen Auswanderer auf einen Blick zu bringen ist nicht so leicht wie man denkt.

Die Chronologie der deutschen Auswanderer

Der erste Kontakt der Deutschen mit den Russen war damals im „Kiewer-Rus“ – dem ersten russischen Staates im Jahr 962, bittet die Großfürstin Olga von Kiew – Rus den großen König von Deutschland Otto I um die Entsendung christlicher Missionare. So war der erste Kontakt zwischen den beiden Ländern hergestellt. Otto der Große entsandte den Mönch Adalbert aus dem Kloster St. Maximen bei Trier befehlsmäßig nach Kiew. Nach einem Jahr schon kehrte der Mönch unverrichtet zurück. Die Kiewer-Rus bevorzugten Byzanz, die griechische Orthodoxie.

Die Christianisierung begann im Jahr 988. Bevor der Fürst Wladimir sein Haupt über das Taufbecken beugte im Jahr 988, lies er sich die Hand von Anna , der Tochter des byziantischen Kaisers, versprechen. Nach ihrem Tod ehelichte er die Tochter des deutschen Grafen Kuno von Enningen. Nachkommen des deutschen Adels sollten in späteren Jahrhunderten immer eine wichtige Rolle am Hof des Zaren spielen.

Im Jahr 1198 wurde die russische Stadt Nowgorod Weliki zu den Zentren in den sich die deutschen und russischen Kaufleute trafen und handelten. Da die deutschen Siedler die Sprache ihrer slawischen Nachbarn nicht verstanden, konnten sie mit ihnen auch nicht sprechen. Daher nannten die Russen die deutschen Neusiedler „Nemye“ – die Stummen. Daraus entstand auch das Wort „nemzy“ – die Deutschen.

Nach der Einführung des Christentums im Kiewer-Rus, Im Jahr 988, kamen immer mehr Deutsche nach Kiew und Umgebung. Im 11. Jahrhundert begann eine große Auswanderung aus Deutschland nach Baltikum – dem heutigen Litauen, Lettland und Estland. Ganz anders (als selbst) war Kiew und seine Umgebung der selbständige Nowgorod der damaligen Zeit. Die ausländische Minderheit konnte sich ein eigenes Stadtviertel errichten. Die deutschen Kaufleute und Handwerker bewohnten den „Peterhof“ um die deutsche St. Petrikirche. Die Geschäfte entwickelten sich prächtig, Kaviar, Pelze, Hanf, Speck, Walrosszähne und Fische erzielten gute Preise in den deutschen Städten. Die russischen Fürsten und die reichen Kaufleute deckten sich dafür mit erlesenen Weinen, Tüchern, Eisenwaren, Gold – und Silberschmuck ein. Zwischen Deutschland und Russland gab es eine lange Auswanderungspause.

Der Zar Ivan III (1440 – 1505) empfahl ausländischen Baumeistern, wie Italiener und Deutschen, sich in Moskau niederzulassen und die Stadt, die durch einen Brand zerstört wurde, wieder aufzubauen und um Inspirationen zu liefern, sowie in den Städten Wladimir, Rostow und Jaroslawl. Ivan III war der erste der sich „Herrscher der ganzen Rus“ und Großfürst von Moskau nannte, dass in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zur Hauptstadt des einheitlichen russischen Staates geworden ist, mit dem Anspruch auf das „Vatererbe“ des ganzen Kiewer Reichs, bei Moskau die „Nemezkaja Sloboda“ ( deutsches Stadtviertel).

Als Ivan IV der schreckliche 1547 in Moskau zum Zaren gekürt wurde, erstreckte sich sein Reich im Norden über Nowgorod bis zum Eismeer. Im Osten dehnte sich sein Reich bis Sibirien aus. In seiner Regierungszeit kamen viele Kaufleute, Fachleute vor allem Handwerker aus Deutschland und ließen sich nieder.
Die ersten Gemeinden gab es bereits schon im 16. Jahrhundert. Mit dem Bau der St. Michaels Kirche war die Lutherische Kirche in Moskau angekommen. In der Zeit der Herrschaft des Peters I., des Großen, begann eine organisierte Einwanderung der deutschen nach Russland. Der russische Zar war ein großer Reformator, er eröffnete für Russland die Tore nach Europa. Er wollte das Land nach dem westlichen Muster umgestalten. Dafür benötigte er deutsche Wissenschaftler, Baumeister, Ingenieure, Künstler, Ärzte, Pädagogen und Militärs.
In einem Manifest rief er Ausländer auf, insbesondere die Deutschen, in sein Land zu kommen.

Zweiter Teil

Die große deutsche Auswanderung nach Russland

Sprichwort: „ Jedes Volk schreibt seine eigene Geschichte“.

Eine Deutsche wird Zarin in Russland

Woher kam die deutsche Zarin nach Russland und wo wurde sie geboren?

Die zukünftige Zarin Russlands wurde am 21. April 1729 im Stettin, Pommern geboren und nach ihren drei Tanten auf den Namen Sofia Augusta Frederika evangelisch – lutherisch getauft. Ihre Mutter war die Fürstin Johanna Elisabeth von Holstein – Gottrop, durch sie war Katharina ein Cousine Peters. Ihr Vater war Christian August, Fürst von Anhalt – Zerbst in Mitteldeutschland, Generalmajor in
Fredericks Heer. Die Regierungszeit von Elisabeth Zarin von Russland war von 1741 bis 1762. Die Tochter von Peter I dem Großen und Katharina I, die Mutter von Sophia ( Katharina II) wurde am 1. Januar 1744 von der Zarin Elisabeth in den russischen Hof eingeladen. Am 21. April 1744 war Katharina II endlich in der Lage in der Öffentlichkeit zu erscheinen. Am 28. Juni 1744 unterzog sich Sophia (Katharina II) mit beeindruckender Frömmigkeit der Zeremonie des Übertritts zum orthodoxen Glauben, von da an hieß sie Katharina. Am nächsten Morgen wurde sie in der großen Kathedrale Uspenski Sobor feierlich mit dem
Großherzog Peter III verlobt. Nach vierzehn Monaten Kennlernzeit wurden sie am 21. August 1745 in St. Petersburg getraut, die Eheschließung war für die Zarin nur aus politischen Gründen geschlossen worden. Elisabeth hat ihren Neffen, den Herzog Peter von Holstein – Gottrop adoptiert und als Peter III zu ihrem Nachfolger ernannt, Katharina ist auch mit ihr verwandt. Alle die Katharina sahen waren sehr von ihrer taktvollen Bescheidenheit, sogar Peter begann sie zu lieben. Am 10. Oktober reiste Katharinas Mutter ab. Peter war siebzehn und Katharina sechzehn. Peter III wandte sich bald anderen Frauen zu. Am 5. Januar 1762 verstarb die Kaiserin Elisabeth und Peter bestieg ohne offene Opposition den Thron. Die Macht und der Alkohol stiegen dem Zar mächtig zu Kopf, er behandelte Katharina mit hemmungsloser Grobheit und scheute sich nicht davor, sie in der Öffentlichkeit eine Närrin zu nennen. Die Kaiserin befand sich in einer schrecklichen Lage und wurde mit ausgesprochener Verachtung behandelt. Plötzlich stellte Peter fest, dass er trotz seiner kühnen und bemerkenswerten Reformen unbeliebt war. Die Armee hasste ihn wie einen Verräter und der Hof lachte ihn aus wie einen Narren. Peter III. wollte Katharina I. vom Thron stoßen und sie durch Elisabetha Woronsowa ersetzen. In St. Petersburg und Umgebung hatte Katharina viele Anhänger. Sie war beliebt bei der Armee, am Hof und auch beim Volk. Als Zarin Katharina II (1762 – 1796) die Regierung übernahm war das untere Wolgagebiet weitgehend Menschenleer. In dieser Zeit tobte in Deutschland der 7 Jährige Krieg (1756 – 1763).

Auswanderungsgründe der Deutschen nach Russland

Welche Gründe trieben damals die Deutschen nach Russland?

Der erste Grund war die Politik. Der Hauptgrund für die ersten Auswanderungen, besonders aus Hessen, in das Wolgagebiet war der 7-Jährige Krieg ( 1756 – 1763), der eng verflochten war mit dem englisch – französischen Krieg, dabei wurde Hessen besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Es ist klar, dass diese politische Verhältnisse auch wirtschaftliche Notstände herauf beschworen. In
Hessen war vor allem in Vogelsberg und Odenwald die Not besonders groß.
Einer der Gründe war der Wildschaden, dazu kam noch die Unfruchtbarkeit des Bodens, die hohen Pachten, Zinsen und die Fronen. Die Ernteerträge reichten nicht aus um die fürstlichen Pacht – und Zinsgelder davon zu bezahlen. Man musste einen Teil seines Landes verkaufen. Der Mangel an Weiden brachte einen schlechten Zustand des Viehbestandes. Die Menschen lebten, in Hessen, im Gebiet Vogelsberg in bitterer Armut. So musste es in ihren Ohren wie eine Verheißung geklungen haben als die russische Zarin Katharina II. in einem am 22. Juli 1763 erlassenen Manifest jedem Ausländer, der sich auf unbewohnten Landstrich ihres Reiches ansiedeln wollte, eine kostenlose Reise zum Bestimmungsort, eigenes Land, Vieh und verlockende Vorrechte so wie 30 Jahre Steuerfreiheit und Befreiung vom Militärdienst versprach.

Das Manifest klang so: „ Ich Katharina II Zarin und Selbstherrscherin von Russland, habe heute ein Manifest unterschrieben. Da in Russland viele Gebiete unbewohnt sind und Gott mir diese Gebiete zu verwalten gab, befehle ich von heute an allen Ausländern, sich in diesen Gebieten frei nach Wahl niederzulassen, sie werden alle in Russland ohne Verzögerung aufgenommen.“

Dieser Aufruf wurde in allen europäischen Staaten verteilt, ein durchschlagender Erfolg war aber nur in Deutschland. Die Planmäßige Ansiedlung, besonders von Landwirten oder auch einigen Handwerkern, erstreckte sich über den Zeitraum von 1763 bis 1862. Kleinere Gruppen kamen später. Das Hauptsiedlungsziel war im Wolgagebiet. Fast ein Jahrhundert lang strömten die deutschen Menschen in das große russische Reich und ließen sich in mehr oder weniger geschlossenen Siedlungsgebieten an der Wolga, bei Petersburg, im Schwarzmeergebiet und dem Südkaukasus nieder.

Deutsche gab es schon lange, vor der großen Einwanderung, in Russland.
Ende des 17. Jahrhunderts gab es in der Nemezkaja Sloboda zwei protestantische, eine holländische und eine katholische Kirche alle mit eigenen Kirchengemeinden.
Es gab drei Märkte, Verkaufsstände für russische und ausländische Waren und sogar deutsche Kneipen und einen „deutschen Friedhof“.

Hoch willkommen waren damals in der Regierungszeit der Kaiserin Katharina II die Siedler aus Deutschland, sie brauchten keine Steuern an das Reich bezahlen.
Was die Sitten und Bräuche jedes Volkes anging, so durften sie nach den Traditionen ihrer Ahnen leben. Das Wolgagebiet mit der Katharinenstadt soll den Deutschen gehören.

Aus vielen Teilen Deutschlands, vor allem aus Hessen, strömten Freiwillige zusammen. Die Ausreise erfolgte in wochenlanger Schiffsreise auf dem Seeweg über die Nord- und Ostsee zur Kronenstadt und St. Petersburg, hier wurden die Auswanderer mit neuer Kleidung ausgestattet und leisteten den Treueschwur auf die russische Krone. Weiter ging dann die Reise an die untere Wolga, die Bedingungen wurden nicht vorhergesehen. Die deutschen Auswanderern traf ein schweres Schicksal in der damaligen Zeit.

Was gab die Kaiserin Katharina II den deutschen Auswanderern:
  • Freie Lebens – und Entfaltungsmöglichkeiten
  • Befreiung vom Militärdienst „auf ewige Zeit“
  • Angebot von Land, fast unbegrenzte Landankaufmöglichkeit, Steuerfreiheit
  • Freie Gemeindeverwaltung
  • Volle Freiheit auf religiösem Gebiet


Das war damals Grund genug der Heimat den Rücken zu kehren und sich in der Ferne eine neue und bessere Heimat zu suchen. Die Zarenregierung entsandte zu dieser Zeit ihre Anwerber, nach Deutschland und in einige andere europäische Länder, die den Leuten den Himmel auf Erden versprachen. Es gab auch Privatkommissare die sich mit dem Anwerben befassten. Das Manifest der Zarin
Katharina II von Russland wurde in allen europäischen Ländern verteilt, ein durchschlagender Erfolg war es in Deutschland. Die meisten Auswanderer kamen zwischen 1763 und 1769 ins Wolgagebiet aus Hessen und den Rheinlanden aber auch, wenn in geringerer Anzahl aus Württemberg, Elsass, Lothringen, Tirol, Bayern, Pfalz, Westfalen, Hannover, Holstein, Mecklenburg, Sachsen, Schlesien und Böhmen. Einige wenige schlossen sich aus Dänemark, Schweden, Frankreich und der Schweiz an.

Der Baron de Beauregard aus Neuenburg, Schweiz, verpflichtete sich 3000 Kolonisten aus der Schweiz zusammen zubringen, tatsächlich wurden auch dem russischen Agenten in Basel, in den Jahren 1766 bis 1772, über 1000 Schweizer zugeführt. Das Hauptziel war das Wolgagebiet. Ein Teil wurde aber abgeworben und gründete Kolonien bei Petersburg und die Belowescher Kolonien bei Tschernigow.

In Deutschland wurde in verschiedenen Städten Werbebüros und Sammelpunkte eingerichtet, wie in Roßlau, Lübeck, Büdingen, Nürnberg – Wöhrd, Ulm, Regensburg, Frankfurt am Main und so weiter. Von den Sammelpunkten aus zogen die Angeworbenen unter Führung der Werbeagenten nach Lübeck oder Danzig, von wo aus sie auf Schiffen nach Russland fuhren. Die Ausreise erfolgte in wochenlanger Schiffsreise auf dem Seeweg über die Nord- und Ostsee zur Kronenstadt und nach St. Petersburg. Wegen des Schiffsmangels aus Russland wurde die Mehrzahl an Lutheranern und eine geringe Anzahl von Katholiken zusammen eingeschifft.

Am Ufer der Kronenstadt stiegen alle Einwanderer aus. Hier wurden sie mit neuer Kleidung ausgestattet und leisteten den Treueeid auf die russische Krone. Im Hochsommer 1764 ließ man die Ausländer im Park von Oranienbaum antreten und die Zarin Katharina II verbeugte sich tief und segnete alle Einwanderer und sagte: „Hoch willkommen seid ihr alle in unserem Land und seid herzlich aufgenommen. Das Wolgagebiet mit Katharinenstadt soll euch gehören.“

Die Reise an die untere Wolga erfolgte dann in Etappen. Ein Gedicht von den
Kolonisten aus der damaligen Zeit:

Alle wurden Kolonisten,
Jäger, Künstler, Bauern, Fürsten,
Gründeten ein neues Reich,
Schweden, Deutsche und Franzosen
wurden Brüder – alle gleich.

„Heimat, oh Heimat! Heimat wie bist du schön.“ ( über die neue Heimat Wolga).

Der Mensch kann sich sein Schicksal nicht aussuchen, er wählt den Weg den er geht, der ihn dann zu seinem Schicksal führt. So waren damals auch alle deutschen Auswanderer gewesen die diesen Weg nahmen. In den Gründerjahren Wolgas Kolonien, mir den Missernten und den Nomadenüberfällen, forderte den deutschen Siedlern zahlreiche Opfer ab. Am Rand des russischen Landes gab es damals des öfteren von den nomadischen Völkern, hauptsächlich die Kirgisen, Überfälle. In der Umgebung des Dorfes an der Wolga gab es Tataren, Mordwiener und Russen, diese waren den Siedlern von Anfang an nicht freundlich gesinnt.
Mit viel Gottvertrauen, Fleiß und Sparsamkeit konnten die Kolonisten diese harte Anfangszeit überwinden. Ein Sprichwort aus der Wolga lautet: „Den ersten den Tod, den Zweiten die Not, dem Dritten das Brot.“ Die Wolgadeutschen gründeten an der unteren Wolga eine geschlossene Siedlung, mit deutschen Schulen und Kirchengemeinden. Eine Dorfgemeinschaft zeichnet sich durch soziale Beziehungen ( Nachbarschaftsbeziehungen) aus. So lautet ein altes deutsches Sprichwort: „ Ein naher Nachbar ist besser als ein ferner Bruder.“

Soziale Kontrolle, feste Strukturen, Normen, Sitten, Brauchtum, Feste und Vereinswesen bis hin zu ländlicher Architektur, Bekleidung, Nahrung usw. Die Dorfgemeinschaft bei den Russlanddeutschen zeichnete sich durch ihre einzigartige deutsche Mundart aus. Jede Dorfgemeinschaft bestand aus einer bestimmten Anzahl von deutschen Kolonisten an einem bestimmten Ort. Jedes Dorf bekam ein Stück Land und wurde als Siedlung angelegt. Als die deutschen nach Russland zogen brachten sie die Familientraditionen ihres Vaterlandes mit
und ihren Glauben auch. Mit eigenen Händen haben sie an der Wolga schöne deutsche Dörfer aufgebaut. Diese Menschen besaßen keine hohe Bildung, dennoch waren sie meistens gute Geschäftsleute und wussten wie man wirtschaftet.

Die planmäßige Ansiedlung an der Wolga, nach dem Manifest von Katharina II, kam in Schwung. In der Niederlassungsperiode ( 1763 – 1769) war die Kultur in den ersten deutschen Kolonien, im Wolgagebiet, stark durch die Religion geprägt. Sie traf das schwerste Schicksal aller Auswanderer aus Deutschland. Es waren über 30 Jahre vergangen, die Menschen haben sich in dem fremden Land eingelebt und das Leben ging weiter. Es entstanden blühende deutsche Kolonien, im russischen Reich, in denen die Bewohner es dank ihres Fleißes zu einem beachtlichen Wohlstand brachten. Eine große Siedlung der Wolgadeutschen ist damals entstanden. Die deutschen Kolonisten an der Wolga lebten bedeutend besser und wohlhabender als die Bevölkerung in den benachbarten Dörfern. Der Grund dafür war vor allem der Fleiß und das Können der deutschen Bauern, die ihr Land viel besser und mit einer höheren Agrikultur bearbeiteten.

In der Regierungszeit Pauls I 1796 – 1801, Sohn von Katharina, durch einen
kaiserlichen Gnadenbrief wurden den deutschen Mennoniten Auswanderern ihre Privilegien schriftlich bestätigt und es folgten viele deutsche nach Russland. Die dritte große Auswanderungswelle der Deutschen nach Russland war das Manifest vom 18. November 1813 von dem Kaiser Alexander I, Enkel von Katharina II. In diesem Manifest wurden die Versprechungen und die Zusagen wiederholt und den Verhältnissen angepasst,die schon die Kaiserin Katharina II beider Ansiedlung der Wolgadeutschen und Alexander I bei der Besiedlung des Schwarzmeergebietes bis zum Südkaukasus gemacht haben. Alexander I gab einen Erlass heraus in dem das Ansiedeln in Polen Privilegien gab.

Die russische Regierung nahm die Kolonisten aus dem Herzogtum Warschau unter ihren besonderen Schutz und gewährt ihnen alle Rechte und Bequemlichkeiten, dazu kamen noch viele aus Württemberg. Der Südkaukasus war zu jenen Zeiten von den Russen erobert worden und es herrschte in Russland der Kaiser Alexander I, der für die religiöse Bewegungen und Empfindungen
viel Verständnis hatte. Der Anfang der Ansiedlung für die schwäbischen Kolonisten im Südkaukasus war schwer, da viele Bedingungen nicht vorgesehen wurden. Fast ein Jahrhundert lang strömten deutsche Menschen in das russische Reich und ließen sich in mehr oder weniger in geschlossenen Siedlungsgebieten an der Wolga, bei Petersburg, im Schwarzmeer und Südkaukasus nieder. In den Jahren 1764 bis 1880 legten die deutschen Auswanderer im russischen Reich insgesamt zehn deutsche Siedlungen an. Jede Siedlung umfasste mehrere Kolonien. Eine Kolonie kann man sich wie ein Dorf vorstellen. Die Kolonien lagen in den Verwaltungsbezirken Saratow, Samara, Petersburg, Jekaterinoslaw,
Cherson, Odessa, Wolhynien und im Kaukasus. Nach Wolhynien kamen die ersten deutschen Kolonisten bereits 1830, nach 1861 kamen mehr dazu, vor allem 1862 – 1864, und noch bis 1890 kamen immer neue Siedler aus russisch Polen, Galizien dazu. Im Jahr 1914 lebten über 200.000 Deutsche dort.

Auch in der Regierungszeit von Nikolaus I ( 1825 – 1855 ) emigrierten noch
Deutsche aus Deutschland. Am 28. Dezember 1832 mit dem Dekret von Kaiser Nikolaus I über die Gründung der evangelisch lutherischen Kirche in Russland wurde eine Generalsynode mit dem Oberkirchenrat in St. Petersburg und eine zweite Generalsynode in Moskau gegründet. Ein Herausgabe Verlag der Gottesbücher befand sich in St. Petersburg.

Die erste Phase der asiatischen Ausdehnung Russlands beginnt nach dem Krieg von 1828 – 1829 gegen Persien ( heute Iran) der zweite nach dem Krimkrieg 1853 – 1856, die dritte nach dem Krieg 1877 – 1878 bei der Regierungszeit Alexanders II ( 1855 – 1881). Der Grund dafür war, dass Asien als geographisch geopolitischer Hintergrund, Asien als Speicher der Volkskraft, Asien als Heimat eines geistig – politischen Stils. Nach der Niederlage im Krimkrieg 1853 – 1856. In dem ersten Jahr der Regierungszeit Alexander II (1855 – 81) verstärkte sich der großrussische Nationalismus. Dazu kam die zunehmende Entfremdung zwischen dem deutschen Reich und Russland. Die stetig zunehmende Zahl der Kolonisten und ihr wirtschaftlicher Erfolg zog den Neid der Nachbarvölker auf sich. Die russische Gesellschaft betrachtete die Entwicklung der deutschen Siedler zu dieser Zeit mit großer Sorge.

1871 führte Alexander II verschiedene Reformen durch, mit denen der Sonderstatus der deutschen Siedler aufgehoben wurde, zudem wurden 1871 die
Schwarzmeer und Wolgakolonien der allgemeinen russischen Verwaltung unterstellt. Im selben Jahr beginnt die Russifizierung: Aufhebung der Privilegien nach dem es eine Bewegung, so wie weitere Ausbreitung des Deutschtums in Russland gegeben hat. Nach 1871 wurden die Kolonisten der allgemeinen russischen Verwaltung unterstellt. Im Jahr 1874 kam die Einführung der Wehrpflicht für die Russlanddeutschen. Die Versuchung war groß, die Kolonisten als Sündenböcke für ungelöste Probleme der russischen Agrarpolitik von 1861 darzustellen, um so die sozialen Spannungen auf dem Land auf den Kampf gegen den nationalen Feind zu lenken. Die Deutschen galten nun als der innere Feind. Es wurde verboten die deutsche Sprache zu sprechen oder auf deutsch zu unterrichten, Versammlungen von Russlanddeutschen wurden verboten, Unternehmen mit deutscher Beteiligung wurden aufgelöst, die deutsche Presse wurde verboten und alle deutschen Ortsnamen wurden in russische umbenannt.
Es begann eine Große Emigration nach Brasilien, Argentinien und Nordamerika. 1873 setzte bei den Mennoniten das „ Auswanderungsfieber“ ein. Während der großen Ausreisewelle von 1874 bis 1881 emigrierten nach Südamerika 2% der Wolgadeutschen.

Ein kurzer Blick in die Jahre: 1850 haben die meisten Russlanddeutschen ihre Staatskredite zurückgezahlt und waren schuldenfrei. Das frei gewordene Kapital und die Einnahmen aus der Verpachtung von Land wurden in die Fabrikation landwirtschaftlicher Produkte investiert. In den Regionen, wo Deutsche lebten, entstand mehr Industrie als in anderen Gegenden Russlands.

Was passierte mit den Russlanddeutschen in der Regierungszeit von Alexander III( 1881 – 1894).

1887 entstand das Manifest von Alexander III „Russland muss den Russen gehören.“ 1883 übte die nationalistische Presse einen starken Druck auf die Regierung aus, etwas gegen die „friedliche Eroberung des Südwestgebietes durch die Deutschen“ zu unternehmen. 1887 – 1888 emigrierten die Wolgadeutschen nach Südamerika und gründeten in Argentinien Kolonien. 1891 wurde die russische Sprache zum Pflichtfach in deutschen Schulen im Zarenreich.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Deutschen ein umfassendes Netz im russischen Reich gebildet, dass die Versorgung mit deutschsprachiger Literatur und deutschsprachiger Zeitungen erlaubte. Ende des 19. Jahrhunderts in der Regierungszeit Nikolaus II gerieten die deutschen Kolonisten zunehmend unter den öffentlichen Druck. 1901 – 1911 emigrierten rund 105.000 Russlanddeutsche nach Amerika und Kanada. Andere bildeten neue Kolonien in der kasachischen Steppe, im Omsker Gebiet und im Altai. Nach Missernten und sozialen Unruhen 1905 versuchte die russische Regierung die Lage durch Stolypin – Agrarreform in den Griff zu bekommen. Die Hungersnot trieb auch viele deutsche Familien zum Übersiedeln nach Sibirien, so gründeten deutsche Kolonisten aus Schöntal, Jagodnaja Poljana ( Beerenfeld ) 1906 im Omsker Gebiet das Dorf Schöntal später Nowoskatowka. Manche Bauern aus Jagodnaja Poljana und Neu – Straub ( Nowoskatowka ) brachen in den 1900 – er Jahren Richtung USA und Kanada auf. Dort habe ich Verwandte; zwei Brüder Asmus, Konrad und Jörg aus Jagodnaja Poljana aus dem Wolgagebiet Saratow die 1910 in die USA auswanderten, die Familie Schröder Elisabeth aus Neu – Straub (Nowoskatowka aus dem Wolgagebiet Saratow) wanderten 1906 nach Kanada aus, die Familie
Görlitz und Morasch aus Jagodnaja Poljana gingen ebenfalls 1921 nach Kanada.
Erst die Stolypinsche Landesreform 1906 brachte den großen Einschnitt ins bäuerliche Leben an der Wolga. 1911 gab es 140 Russlanddeutsche Betriebe die landwirtschaftliche Geräte und Maschinen produzierten. Das war ungefähr ein Viertel der gesamten russischen Produktion. Vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges gab es 1,7 Millionen Russlanddeutsche. Ihre Sonderstellung wurde von der zaristischen Regierung allmächtig abgeschafft. Sie sollten sich assimilieren, russisch wurde zur Verwaltungssprache, die Selbstverwaltung der
deutschen Kolonien wurde eingeschränkt. Von den früheren Privilegien blieb nur noch die freie Religionsausübung erhalten.

Nach dem Ausbruch des erstem Weltkrieges erklärte das Deutsche Reich am 1. August 1914 Russland den Krieg. Im ersten Weltkrieg wurde zahlreichen russischen Staatsbürgern deutscher Herkunft Restriktionen auferlegt obwohl ca. 300.000 von ihnen in der russischen Armee dienten. Während des ersten Weltkrieges ( 1914 – 1918 ) wuchsen die Zweifel der russischen Regierung
und Armeeführung an der Loyalität der deutschen Siedler, damit veränderte sich das Leben der Russlanddeutschen schlagartig. 1914 verlor die russische Armee eine wichtige Schlacht gegen Deutschland, daraufhin wurden die deutschstämmigen Soldaten von der West – Front abgezogen und an die Kaukasische – Front gegen die Türken verlegt.

Das „Liquidationsgesetz“ vom 2. Februar 1915 setzte diskriminierende Maßnahmen gegen die deutschen fort: Verbot der deutschen Sprache, das Versammlungsverbot und Enteignung des Grundbesitzes an der Westgrenze Russlands. Vom 26 – 29. Mai 1915 gab es Massenausschreitungen gegen Deutsche in Moskau mit mehreren Toten und Verwundeten. In den darauf folgenden Wochen gab es Unruhen und kleinere Übergriffe im ganzen Land.
Am 01. Januar 1916 gab es eine offizielle Bestätigung der Duma ( Parlaments ) Kommission „zum Kampf gegen die deutsche Übermacht“, die eine aktive Tätigkeit gegen das „innere Deutschland“ und gegen eigene deutschsprachige oder – stämmige Bürger auf historischem, literarischen, publizistischen und rechtlichen Gebiet koordinierte und leitete.

1915 wurden viele Deutsche in Grenzgebieten enteignet und nach Sibirien ausgesiedelt. Im Herbst 1916 beschloss die Zaristische Regierung des Nikolaus II, dass alle Wolgadeutschen im Frühjahr 1917 nach Sibirien ausgesiedelt werden sollten, dieser Beschluss wurde jedoch geheim gehalten. Die deutschen Landbesitzer sollten bis 1917 ihr Land dem Staat übergeben. Am 24. Februar 1917 wurde das Zarentum gestürzt, dass wurde allerdings nicht mehr umgesetzt.
Die folgende provisorische Regierung setzte die Gesetze wieder außer Kraft. Unter diesen Umständen bedeutete es, dass die Februarrevolution 1917 und die Garantien der Bürgerrechte der provisorischen Regierung für viele Deutsche vorerst mal die Rettung vor Gefahren war. Viele Russlanddeutsche begrüßten in Erwartung für ein besseres Leben die Revolution 1917 und schlossen sich den roten Briganten an. Ende Oktober ( 25. alter ukrainischer Kalender, 7. November neuer Gregorianischer Kalender ) kamen die Bolschewisten an die Macht, die
Deutschen wurden automatisch Bürger Sowjetrusslands. Nach der Bildung der Autonomen Sozialistischen Republik der Wolgadeutschen wurde Deutsch
wieder zur Amts – und Unterrichtssprache, das Leben veränderte sich, neue Hoffnung auf ein besseres Leben kam beim Volk auf. Am 19. Oktober 1918 setzte Lenin ( Amtszeit von 7.11.17 – 21.01.24 ) seine Unterschrift unter das Dekret über die Errichtung der „Arbeitskommune der Deutschen des Wolgagebiets“. Am 13. Dezember 1923 beschloss das Politbüro des ZK der KPR( B ) dem deutschen Gebiet an der Wolga den Status einer Republik zu geben, der neue Name war Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen ( ASSRdWD ).
Der 6. Januar 1924 war jedoch der Gründungstag. Mit der Gründung am 30.12.1922 der UdSSR wurden die Deutschen automatisch Bürger der Sowjetunion. Ihr rechtlicher Status unterschied sich nicht von anderen Nationalitäten. Anfang 1924 wurde die Republik der Wolgadeutschen mit der
Hauptstadt Engels ( bis 1931 Pokrowsk ) gegründet. Von 1924 bis 28. August 1941 existierte die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen mit der Hauptstadt Engels ( bis 1931 Pokrowsk ) dort waren die deutschen
Kulturinstitutionen beheimatet. Deutsche Theater, Zeitungen, Staatsverlage, und Hoch – und Fachschulen. Die ASSRdWD war führend in den Bereichen Agrartechnik, Herstellung von Dieselmotoren, Milchverarbeitung, Tabakproduktion, Fleisch- und Textilindustrie.

Hungersnot in den Wolgadeutschen Dörfern

Die Machtergreifung der Bolschewiken im Herbst 1917, der Bürgerkrieg ( 1918 – 1922 ), wirtschaftlicher Umbruch und Missernten führten 1918 – 23 zu einer der größten Hungerkatastrophen in der Geschichte des Landes. 1921 – 1924 sollen allein an der Wolga 170.000 deutsche Kolonisten verhungert sein, Zehntausende sind an Seuchen verstorben oder in andere Gebiete Russlands oder ins Ausland geflohen. Andererseits gab es 1918 – 1922 Zehntausend Opfer durch Gewalt an der Wolga. Im Zuge der „Entkulakisierung“ 1928 – 1931 wurden auch Tausende deutsche Mittelbauern enteignet und mit den Familien hinter den Ural verbannt.
In folge einer erneuten Missernte 1932 – 33 starben unzählige Deutsche an der Wolga und in der Ukraine den Hungertod. 1924 wurde aus den deutschen Kolonien in der Ukraine fünf Landkreise (Rayons ) gebildet bis 1931 kamen noch drei dazu.

Die Ukrainische Sozialistische Republik entstand am 9. Februar 1918 bis 23. August 1991, am 24. August 1991 hat die Ukraine ihre Unabhängigkeit erklärt.

Die Kommunisten kamen durch Gewalt an die Macht und konnten diese auch nur mit Gewalt halten. Zum Anlass einer neuen Welle des Massenterrors am 3. Dezember 1934: „Nach Kirow Tode sollte Stalin ermordet werden.“ In der Wolgadeutschen Republik, so wie im ganzen Land begann eine Jagt auf Klassen feindliche Elemente die sich angeblich den Sturz der Sowjetmacht zum Ziel gesetzt haben. Bei dieser neuen Welle des Massenterrors begann, 1934 bis 1938, die sogenannte Säuberung der Partei und Sowjetorgane in der Stadt und im Land.
Die sowjetische Strafjustiz verurteilt landesweit 1.345.000 Personen, von denen 681.692 Menschen erschossen werden. Der „ große Terror“ kostet etwa 55.000 Deutschen das Leben, 20.000 landeten im Straflager ( Gulag ).

Nach einem Regierungsbeschluss über die Zwangsaussiedlung von 15.000 polnischen und deutschen Haushalten aus der Ukraine werden 69.283 Personen aus den Grenzgebieten nach Kasachstan verbannt. 1939 lebten in der Sowjetunion etwa 860.000 Russlanddeutsche.

Dritter Teil

Eine bittere Zeit 1941 – 1945

Am 22. Juni 1941 griff NS – Deutschland die Sowjetunion an. 28.08.1941 war ein trauriger Tag für die Russlanddeutschen. Die Wolgadeutsche Republik wurde liquidiert und die deutschen Bewohner wurden nach Sibirien und Zentralasien verbannt, es begann die Zwangsaussiedlung und Deportation der Deutschen aus den Wolgaregionen, zum 01.01.1942 wurden insgesamt 794.069 Russlanddeutsche deportiert. Die Deportierten wurden in Zügen, mit 65 Wagons pro Zug, geladen. Es sollten bis zu 40 Personen in einem Wagon transportiert werden, in Wirklichkeit waren es aber 60 Personen. Die Deportation war diktiert von Stalins Wut über Hitler – Deutschland. Der Diktator rächte sich bitterlich an der völlig unschuldigen deutschen Volksgruppe im eigenen Staat, je mehr bekannt wurde von den deutschen Verbrechen an der russischen Zivilbevölkerung
desto mehr bereitwillige Helfer fand Stalin bei seinem Rachefeldzug.

Der zweite Weltkrieg hat allen Völkern Europas unsägliches Elend gebracht. Obwohl in dem Erlass des obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941 nur die Rede von den Wolgadeutschen war, wurden aber kurz darauf alle Russlanddeutsche aus dem europäischen Teil der Sowjetunion nach Sibirien und Zentralasien verbannt. Das war keine gewöhnliche Verbannung wie man sie sich in der westlichen Demokratie vorstellen kann, denn die Russlanddeutschen kamen dort in Gefängnisse und Konzentrationslager wo sie Sklavenarbeit leisten mussten, auch Frauen und Kinder wurden nicht verschont. Hunderttausende
Deutsche in Arbeitslagern sind verhungert, erfroren oder sind von der NKWD (Geheimdienst ) erschossen worden.

Zwangsarbeitslager in der Sowjetunion ( zwischen Leiden und Hoffen )

Nach dem Erlass, des Obersten der Sowjetunion vom 28. August 1941, sollten zuerst Männer zwischen 15 und 50 Jahren in die sogenannte Trudarmee eingezogen werden. Trudarmee (Arbeitsarmee, Arbeitslager) ist ein besonderes System für Zwangsarbeit. 1941 – 1946 wurde es in der Sowjetunion vor allem für die Russlanddeutschen Jugendliche, Männer und Frauen aufgebaut. Am 7. Oktober 1942 wurde der Kreis der Trudarmee über eine zusätzliche Mobilisierung deutscher Männer zwischen 16 und 55 Jahren und Frauen zwischen 16 und 45 Jahren, sofern sie nicht schwanger oder Kinder unter 3 Jahren hatten, erweitert.

Das Zwangsarbeitslager wurde scharf bewacht und von dicken Stacheldrahtzäunen umzäunt. Beide Aushebungen von 1942 betraf 133.900 Deutsche. Im Lager herrschte eine völlige Willkür der Vorgesetzten aller Dienstgrade. Unter unwürdigen Bedingungen mussten sie in einem großen
Wohnraum in Beengtheit leben, es starben die Trudarmisten massenweise an Hunger, Kälte, Krankheit und Schwerstarbeit. Einige Männer und Frauen, die am Leben geblieben sind haben in der Trudarmee geheiratet und kehrten später zurück oder blieben in der Gegend. Jeder Trudarmist musste nach dem zweiten Weltkrieg die Entscheidung für sich und die Möglichkeiten des weiteren Lebensverlaufs treffen.

Jetzt folgt ein Gedicht von Alexander Weiz für die Russlanddeutsche Zwangsarbeiter:

Die Stalin – Zeit
Ein altes Bild hängt an der Wand.
Es ist von der Sonne ganz gelb gebrannt:
Das Bild aus meiner Jugend,
aus der schrecklichen Stalin – Zeit,
als deutsche Frauen und Männer
von Begleitsoldaten getrieben wurden
durch Wälder und Felder zur Zwangsarbeit.
Sie sollten schuften und dabei krepieren.
Ihre Kinder sollten sich selbst ernähren.
Es wollte nicht aufhören das Martern und Plagen.
Den Schmerz wegen verlassenen Kindern
konnten sie kaum ertragen.
Ein Stückchen Brot – ihr einziger Trost,
danach ein Holzschlag bei grimmigem Frost.
Von Soldaten gepeinigt und geschlagen
wurden viele von ihnen
in Waldgruben begraben.
Für Überlebende ist die schlimme Zeit
schon lange, lange vorbei.
Gott war mit ihnen schon immer
und ist auch jetzt dabei.

Ganz wenige Autoren in der Trudarmee hatten die Möglichkeiten unter schweren Bedingungen ihre literarische Arbeit fortzusetzen, aus Mangel an Papier schrieben damals wenige Autoren ihre Gedichte auf Birkenrinde auf.
Ein Gedicht aus der damaligen Zeit der Zwangsarbeit lege ich vor, Verfasser ist Unbekannt.

Kinder weinten, und den Eltern
Tat im Leib das Herz so weh.
Alle Männer, Frauen, Mädchen
Mussten in die Trudarmee.
Die Baracken, wo wir wohnten
War’n umzäunt von Stacheldraht.
Jeder Tag durch’s Tor uns führend,
Zählte uns ein Wachsoldat.
Wie viel Menschen sind verhungert
Und gestorben im Ural,
Und erfroren? Keiner weiß es,
Wie viel sind es an der Zahl.
Trotz großer Armut ohne Eltern
Groß geworden ist manches Kind
Dass es weiß nicht, wo beerdigt
Seine lieben Nächsten sind.
Schweres lastet auf der Seele,
Wenn man denkt an jene Zeit,
Viel verloren hat mein Völkchen
Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Keine andere Ethnie in der Sowjetunion hat eine derart umfassende physische Ausbeutung erlebt. Möge es in Zukunft immer frohe Zeiten geben ohne Kriege und Missverständnisse zwischen den Völkern, Nationen und Staaten, damit die Jugend, nicht nur die Jugend, jegliche Generation jedes Landes, jeden Volkes in frohen Zeiten leben kann.

Auf ewige Zeiten verbannt

„ Wo der Schmerz sitzt, da sitzt die Seele“ Sprichwort aus Armenien.

Christen sind Menschen die sich an Jesus orientieren. Er sagt: „ Ich bin der Weg.“ Die Wege des Glaubens sind keine Sackgassen und enden nicht irgendwo im Dunkeln. Wer sich entschließt diese Wege zu gehen wird dort guten Freunden begegnen, so auch wir Russlanddeutsche, mit allen Völkern der ehemaligen UdSSR. Wie der Dalai Lama gesagt hat: „ Der innere Frieden kann von jedem erreicht werden.“

1945 bis Sommer 1956 waren alle Russlanddeutsche, groß und klein, unter Aufsicht der Sonderkommandantur. Dies bedeutet, dass sie nicht das Recht hatten ihren Wohnort ohne eine Genehmigung des Kommandanten zu verlassen. Sie durften die Grenzen ihres Kreises nicht überschreiten. Bei Verletzung dieses Erlassen gab es bis zu 20 Jahre Zuchthaus. Laut dem Erlass vom 26. November 1948 wurden die Russlanddeutsche auf ewig verbannt, sie waren nun für die
ganze Welt totgeschwiegen.

Tauwetter, Liberalisierung und Hoffnung

„ Wenn die Hoffnung nicht wäre, dann würde das Leben aufhören.“ arabisches Sprichwort.

Nach Stalins Tod ( 5. März 1953 ) beginnt die Rehabilitierung der Opfer politischer Justiz und schrittweise Verbesserungen der Lage für die deportierten Völker, dies brachte aber den Russlanddeutschen nicht die erhoffte Freiheit, sondern nur eine geringe Erleichterung. Im März 1953 bis Oktober 1964 kam Chruschtschow an die Führungsspitze der UdSSR. Als der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer zum Staatsbesuch im September 1955 in Moskau war sprach er direkt die Problematik der Deutschen in Russland an. Am 13. Dezember 1955 kam der Erlass über die Aufhebung der Einschränkungen in der
Rechtsstellung der deutschen Sondersiedler und ihre Befreiung von der Kommandaturaufsicht. Dieser Erlass brachte den Deutschen zwar gewisse Erleichterungen aber nicht den Freispruch von dem Generalverdacht. Die Russlanddeutschen durften nicht in ihre alten Heimatorte zurückkehren
und mussten auf ihr Vermögen verzichten. Durch den Beschluss des Bundestages 1955 über die Anerkennung der Einbürgerungen während der Kriegszeit begann die Familienzusammenführung, es durften nur einige wenige deutsche Familien aus der Sowjetunion ausreisen.

Die Landmannschaft e.V. ist die größte gemeinnützige Organisation der Russlanddeutschen in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde 1950 als „ Arbeitsgemeinschaft der Ostumsiedler“ gegründet. Sie bekannt sich zur „Charta der Deutschen Heimatvertriebenen“ vom 05.08.1950. Sie steht unter der Patenschaft des Bundeslandes Baden – Württemberg seit 1979 der Landmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

Den Begriff „Russlanddeutschtum“ gab es 1927. Seit 1930 gab es in Südamerika die erste Zeitung „Der Russlanddeutsche“. Dieser Begriff „Russlanddeutsche“ wurde auch von der Landmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.
( gegründet 1950 ) akzeptiert. In der Sowjetunion wir der Begriff „Sowjetdeutsche“ seit Anfang den 1930er Jahren benutzt. So wurde die erste Konferenz deutscher Schriftsteller in der Sowjetunion von der Zeitung „Literaturnaja Gazeta“ als sowjetisch deutsche bekannt ( „Liternaturnaja Gazeta“ 28.03.1934 ). Die Deutschen selbst identifizierten sich in der Spätsowjet immer mehr als „ Sowjetdeutsche“, weil sie sonst nicht in der Öffentlichkeit der Sowjetunion erscheinen durften.

Zurück ins Jahr 1956, nach dem Erlass der Aufhebung der Sonderkommandantur 1956 konnten alle Sowjetdeutschen in verschiedenen Orten der UdSSR wohnen und in verschiedenen Orten zu Besuch fahren und auch selbst aus verschiedenen Orten der UdSSR Besuch empfangen, es waren viele Verwandte und Bekannte aus verschiedenen Gegenden der UdSSR. Bei den Russlanddeutschen gilt das Gesetz der Gastfreundlichkeit egal wer kommt, es wird aufgetischt. 1959 lebten 1,6 Mio. bekennende Deutsche in der Sowjetunion, die meisten immer noch in ihren
Verbannungsorten. Der erste „Höhepunkt“ stellte sich 1959 mit 5.563 Aussiedler ein, diese führte letztendlich dazu, dass insgesamt ca. 13.000 Personen zwischen 1958 – 1960 ausreisen durften.

Deutsch als Muttersprache wurde erst 1958 in der RSFSR, in anderen Republiken der SU 1960, erlaubt. Die Deportation führte durch die Einschränkungen zu einem großen Verlust der Kenntnisse in der deutschen Sprache und auch das Bildungsniveau der Deutschen sank.

Am 29. August 1964 verabschiedete das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR den Beschluss „ über die Abänderung des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941 über die Umsiedlung der Wolgadeutschen“, dieser Beschluss nahm den Russlanddeutschen den Makel des Verrats. Ihnen wurde aber nicht die Rückkehr in die alten Wohnorte, mit der Wiederherstellung der autonomen Wolgadeutschen Republik sowie der
deutschen Rayons mit gemischten Bevölkerung und anderen Bildung – und Kulturellen Einrichtungen genehmigt.

Stillstand oder die Goldene Zeit bei der Regierung Breschnews

( Freundschaft mit allen Völkern der UdSSR ) „Freundschaft ist Liebe mit Verstand.“ Sprichwort aus Deutschland.

Breschnew regierte in der UdSSR vom 04. Oktober 1964 bis 10. November 1982.
Die Möglichkeit in der UdSSR zu existieren war für die Sowjet-deutsche zu arbeiten und zu lernen, um ein Mensch und ein vollberechtigter Bürger der UdSSR zu werden. 1972 kam es auf Grund des Erlasses des Präsidiums des obersten Sowjets der UdSSR ( vom 03.11.1972 ) über die Aufhebung der Einschränkungen der Wahl des Wohnsitzes für Deutsche und andere deportierte Völker zur
ersten größeren Ausreisewelle. 1972 wurden die Deutschen durch das Dekret, zwar nicht vollständig rehabilitiert, aber sie konnten jetzt ihre Verwandten und Bekannten besuchen, viele zogen aus den kalten Regionen Sibiriens und des hohen Nordens in wärmere Gegenden. Am 01. August 1975 wird in Helsinki die Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa unterzeichnet, auch von der Sowjetunion von Leonid Breschnew. Die Sowjetdeutschen bekamen die Hoffnung nach Ost – und Westdeutschland auszureisen.

Besonders wichtig für alle Volksgruppen der UdSSR waren die Verankerungen der
Menschenrechte und Grundfreiheiten, die Verbesserung der familiären Bindungen und Reisemöglichkeiten. Das ließ bescheiden Hoffnungen bezüglich der Familienzusammenführung für die Sowjetdeutschen aufkommen. 1976 – 1977 erreichte die Auswanderung mit 1.000 – 9.700 Aussiedlern pro Jahr erreichte die Auswanderung ihren Höhepunkt. Etwa 60.000 Sowjet-deutsche Aussiedler kamen im Rahmen einer Familienzusammenführung nach Deutschland, über die Hälfte von ihnen wählten den Weg über das Baltikum oder Moldawien.

Die große Nachfrage nach deutschen Gottesbüchern beweist, wie beliebt sie geworden sind in Russland und zwar nicht nur in den Wolgakolonien, sondern auch da wo deutsche Kolonisten in Russland lebten. Wolgadeutsche Liederbücher wurden erst 1979 von „Missionswerk Brücke zur Heimat“ in Kassel wieder nachgedruckt und auf verschiedene Art und Weise in die UdSSR gebracht.

Jetzt folgt ein Auszug aus diesem Buch: „ Zwischen Leiden und Hoffen“ von Adolf Bersch. Die Beziehung zwischen Deutschland und Russland waren schon immer ein Barometer für die Wolga – und Russlanddeutsche. In den 70 er Jahren führte die neue Westpolitik der Bundesregierung, mit Kanzler Willi Brandt an der Spitze, zu positiven Veränderungen der Beziehung zwischen der BRD und der UdSSR. Während der Verhandlungen mit Willi Brandt musste Leonid Breschnew in der Frage der Familienzusammenführung und der Lage der Sowjetdeutschen einige Zugeständnisse machen. Die sowjetische Seite versprach die Sowjetdeutschen
als gleichberechtigte Bürger zu behandeln und ihnen sogar eine deutsche Autonomie zu geben. Bei den Verhandlungen mit der Bundesregierung wurde vereinbart, dass die Sowjetdeutschen sich von nun an auch auf dem Territorium der ehemaligen ASSRdWD der Wolga Republik ansiedeln durften, allerdings bedeutete es nicht, dass jetzt schon an der Wolga die deutsche Autonomie wiederhergestellt war. Die sowjetische Regierung war grundsätzlich für eine deutsche Autonomie, aber wann und wo wollte sie später entscheiden.

Diese Entscheidung fiel am 28. Juni 1981, damals lebten in Kasachstan ca. 1 Mio. Sowjetdeutsche. Auf Anweisung Breschnews sollte der erste Sekretär der Kommunistischen Partei ( KP ) Kasachstans Kunaew einen Beschluss der Partei durchzusetzen, wonach auf dem Neuland in Nordkasachstan eine deutsche autonome Republik gegründet werden sollte. Jedes der drei Gebiete Zelingrad, Karaganda und Powlodar, wo viele Deutsche lebten, sollten einen Teil ihres
Territoriums für die deutsche Autonomie abgeben, wie es bisher immer so war sollte auch dieser Beschluss vor der Bevölkerung geheimgehalten werden.
Die Kasachen waren über das Vorhaben, der Gründung der deutschen autonomen Republik auf ihrem Territorium informiert, die Deutschen vorerst mal aber nicht. Da gingen auch schon die ersten kasachischen Demonstranten auf die Straßen.
Sie trugen Losungen und Transparente mit den Aufschriften:

  1. Die Deutschen waren und sind Verräter unserer Heimat.
  2. Alle Deutschen müssen nach Norden geschickt werden.
  3. Das Kasachische Territorium ist unteilbar.
  4. Nie eine deutsche Autonomie auf Kasachischem Territorium.
  5. Nieder mit den Deutschen! Vertreibt sie!

Es kam zu keiner Verkündung einer deutschen Autonomie in Nordkasachstan. Das Spektakel war gelungen und seine Organisatoren waren zufrieden.

Der Zerfall der UdSSR.

„Zerstören ist leicht, Aufbauen ist schwer.“ russisches Sprichwort.

Viele Menschen, in der damaligen UdSSR, die im stalinistischen Arbeitslager waren, haben des öfteren über das sowjetische System gesprochen. Sie waren schon damals davon überzeugt, dass es früher oder später zusammenbrechen wird, aber sie konnten nicht wissen, dass es von 1941 – 1991 bestehend, nach 50 Jahren Sowjetunion, zusammenbricht. Nach Breschnews langer Regierungszeit
kamen zwei kurze Regierungszeiten der Sowjetischen Obersten.

Vom 10.11.1982 bis 09.02.1984 regierte Jury Andropow, Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU und Vorsitzender des Präsidiums des obersten Sowjets, so lautete sein offizielle Titel. Am 4. Mai 1983 sagte Kanzler Kohl in seiner Regierungserklärung: „ Wir werden darauf drängen, dass wieder mehr Deutsche aus der Sowjetunion ausreisen können.“

1984 erlaubte die Sowjetunion 4.000 – 5.000 Sowjetdeutschen die Ausreise in die DDR. Tschernenko kam, nach dem Tod von Andropow, am 9. Februar 1984 an die Macht, er unterstützte den damaligen der Regierungschef Tischonow. Tschernenko hat praktisch keine Spuren in der sowjetischen Geschichte hinterlassen, wer sich noch an ihn erinnert denkt an einen älteren, weißhaarigen Mann, der hinter einem betonartigen Gesicht verbarg, dass er kaum noch was
begriff was um ihn herum passierte. Er starb am 10. März 1985.

Glasnost und Perestroika in der UdSSR

Am 11. März fand ein außerordentliches Plenum des Politbüros statt, wo Gromyko vorschlug Gorbatschow zum Generalsekretär zu wählen, zu dem Zeitpunkt war Gorbatschow noch ein unbeschriebenes Blatt. Er kam aus der Provinz und war im Politbüro für die Landwirtschaft zuständig. Die Lösung von Glasnost ( Transparenz ) wurde mit großer Zustimmung von Gorbatschows Landleuten aufgenommen, dass die Öffentlichkeit im Land rückhaltlos über alles
was geschah informiert wurde. Der deutsche Bundestag erörterte 1985 und 1986 mehrfach das Schicksal der Deutschen in der UdSSR und appellierte an Moskau die Diskriminierung von Deutschen zu beenden und die Ausreisewilligen zu ihren Verwandten im Westen ausreisen zu lassen. Am 15. September 1986 forderte auch der Europarat in Straßburg bessere Ausreisebedingungen für Deutsche in der Sowjetunion, auch im deutschen Fernsehen ( ZDF, ARD ) wurden die Deutschen in Russland zum Thema. Einen Wendepunkt in der neuen Geschichte der Sowjetdeutschen brachte das Ausreisedekret vom 28. September 1986, Gorbatschow erleichterte die Ausreisebedingungen. Seit dem das Ausreisedekret im Jahr 1987 in Kraft getreten ist haben viele Sowjetdeutsche die Sowjetunion verlassen. Der Antragsteller muss in der Regel zwei bis fünf Jahre warten bis er einen Bescheid erhält. Nach Deutschland durften die Sowjetdeutschen nach dem Bundesvertriebenengesetz einreisen.

Rechtlich werden sie als Aussiedler und Spätaussiedler von 1992 aufgenommen, die Mehrzahl von ihnen ist schon nach einem Jahr Bürger der Bundesrepublik. 1987 traten Ereignisse ein, die wir heute als Glasnost und Perestroika bezeichnen. Präsident Gorbatschow öffnete mit seiner Politik die Grenzen und schaffte Tabus ab. Diese Politik hat die Deutschen in Russland erst von der Ausreise träumen lassen, wir müssen aber auch der damaligen Deutschen Regierung danken, die
uns das Tor nach Deutschland ganz weit geöffnet hat. Helmut Kohl, der damalige Bundeskanzler, hat uns damit die Akzeptanz und Anerkennung gegeben die wir in der Sowjetunion nie bekommen haben. Die Teil Demokratisierung in der Sowjetunion gab uns neue Hoffnungen für die Wiederherstellung der Wolgadeutschen Republik.

Am 12. April 1988 versammelten sich in der Redaktion „ Neues Leben“, in Moskau, die Vertreter der Sowjetdeutschen aus allen Regionen der Sowjetunion wieder. Das war die Dritte große Delegation der Sowjetdeutschen. Zwischen 1956 – 1965 und 1988 waren mehrere kleine Delegationen in Moskau gewesen, die aber von niemandem empfangen oder sogar festgenommen und wieder an ihre Wohnorte zurückgeschickt worden waren. 1989 und später als sich die Sowjetdeutsche Wiedergeburt alle Mühe gab, endlich etwas an der Wolga zu erreichen, was jedoch an einem entschiedenen Nein aus den oberen, mittleren und unterer Etagen der sowjetischen Hierarchie scheiterte.

Als sich die Hoffnung auf die Wiederherstellung der Gerechtigkeit und die deutsche Autonomie als Trugbild erwiesen hat, kam es Anfang der 1990er Jahre zu einer Massenauswanderung der Deutschen in das Land ihrer Vorfahren. 1988 bis 1990 kamen mehr als 2 Millionen Deutsche aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Am 01. Juli 1990 hat das Bundesverwaltungsamt das Ablaufthema zum Aussiedleraufnahme verfahren nach der Neuordnung durch das in Kraft treten des Aussiedleraufnahmegesetzes beschlossen. Die Massenumsiedlung der Russlanddeutschen nach Deutschland verlief für sie durchaus nicht einfach. Die Mehrzahl der Deutschen hatte keine Vorstellung von dem neuen Land, ihren
Gesetzen, der Mentalität, Kultur und vielen anderen Bedingungen. Es entstanden auch unterschiedliche Meinungen zwischen Familienmitgliedern bezüglich der
Auswanderung, die junge Generation hatte keinen Bezug mehr zu ihren deutschen Vorfahren und so gingen die Meinungen auseinander. Es ist nicht umstritten, dass die Deutschen sich schon über 50 Jahre in den zwangsumgesiedelten Gebieten eingelebt und sich an viele Bereiche des Lebens angepasst haben, aber eins stand an erster Stelle und zwar vor allem sollte für die jungen Generation eine geregelte Zukunft und ein schöneres Leben gewährleistet werden. Deshalb begann die Massenausreise der Deutschen aus der ehemaligen Republik der UdSSR in den
1990er Jahren nach Deutschland. Gorbatschow versuchte derweil die Unionsrepubliken der UdSSR mit einem neuen Unionsvertrag zu locken, der ihnen eine weitere Eigenständigkeit billigte. Die Papiere lagen, am 20. August 1991
vor und sollten, in Nowo – Ogarjowo bei Moskau, unterzeichnet werden. Ein Putsch am 19. August 1991 verhinderte es und besiegelte das Ende der UdSSR.

Betrachtet man die Geschichte der Deutschen aus Russland von 1871 – 1991, so war es in dieser Zeit mal mehr oder weniger ersichtlich, dass sie seelischer und körperlicher Gewalt ausgesetzt worden waren.

Die Entstehung des neuen Russlands


„ Nur wer an die Zukunft glaubt, glaubt an die Gegenwart.“ Sprichwort aus Brasilien.

Boris Jelzin, russischer Präsident 1991 – 1999. Diese Welt mit ihren falschen Versprechen und Überzeugungen vergeht, doch wer sich an Gott hält bleibt und die Kraft dazu kommt aus dem Kopf und wahren Worten. Daran sollten wir uns
halten und darauf Vertrauen, dass Gott uns dadurch hält. In der früheren und auch in der heutigen Gesellschaft suchten die Menschen ihr Glück aber wenn die Russlanddeutsche sich umsehen, dann stellen sie fest, dass sie früher und auch heute Schwierigkeiten hatten. Überall und in jeder Gesellschaft müssen Menschen Leid und Elend erdulden – selbst dort wo Freiheit und materieller Wohlstand herrschen.

„Die Heimat ist also wohl das Teuerste ( wie das Dorf Schöntal – Nowoskatowka, Gebiet Omsk) was Menschen besitzen und teurer als die Zunge aussprechen kann.“ Friedrich von Schiller.

Neue Hoffnungen gaben den Russlanddeutschen die Reformen aber nicht ihre alte Heimat die Wolgarepublik zurück. Am 18. Oktober 1991 versammelten sich die Delegierten Russlanddeutsche im Lichtspielhaus „Okjabr“, der Vorsitzende des Organisationskomitees zur Einberufung des Kongresses der Akademiker Boris Rauschenbach, eröffnete die erste Sitzung. Er kamen auch mehrere Vertreter der russischen Regierung, auch von der Bundesrepublik Deutschland war der Hauptbevollmächtigte für Aussiedler Dr. Horst Waffenschmied anwesend.
Boris Jelzin, der seine Teilnahme an der Arbeit des Kongresses zugesagt hatte, erschien nicht. Das war nicht sein erster und auch nicht der letzte Betrug an den Russlanddeutschen.

Mit Besorgnis schauten die Russlanddeutsche auf diese Tatsache. Demnach wollte der russische Präsident den Russlanddeutschen keinen Autonomie geben andernfalls wäre er doch gekommen und hätte die erfreuliche Nachricht gebracht. Der Kongress, hatte die Hoffnungen der Russlanddeutschen auf eine baldige Wiederherstellung ihrer Autonomie an der Wolga nicht erfüllt. Bei den Russlanddeutschen kam eine neue Hoffnung als der russische Präsident Boris Jelzin und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl am 21. Dezember 1991 in Bonn, ein Dokument unterschrieben haben, welches die Gründung eines deutschen Nationalkreises an der unteren Wolga vorsah, dies sollte die erste Stufe für die Wiederherstellung der Wolgadeutschen Republik sein. Die deutsche Bundesregierung gab für diesen Zweck Mittel in Millionenhöhe, unglaublich wie
die Bundesregierung Deutschland mit den Mitteln ihrer Steuerzahler umging.
Jelzin bekam in Bonn was er wollte, aber er dachte nicht daran diese Mittel für die
Wiederherstellung einer deutschen Autonomie an der Wolga auszugeben. Anstelle der Wiederherstellung der deutschen Autonomie auf dem Territorium der ehemaligen ASSRdWD bot Jelzin den Russlanddeutschen das Versuchsgelände Raketodrom Raketenabschussplatz „Kapustin Jar“ für einen deutschen Nationalkreis an.

Dann geschah etwas unerwartetes, zwar nicht für die Russlanddeutschen, aber für die gesamte Weltöffentlichkeit. Auf seiner Begegnung mir der Bevölkerung im Dorf Ossiniki, Rayon ( Kreis ) Engels, am 8. Januar 1992, erklärte Boris Jelzin: „ Ihr könnt euch beruhigen. Ich denke gar nicht dran, hier an der Wolga die deutsche Autonomie wiederherzustellen, wenn es in Zukunft hier irgendwo einen Ort gibt in dem ca. 90 % Deutsche leben werden, stellen wir die Frage nach der Gründung einer deutschen Autonomie an diesem Ort.“ Die Anwesenden klatschten ihrem
Präsidenten lange Beifall, sie waren zufrieden. Für die Russlanddeutsche war es das Ende der Hoffnung auf den Sieg der Gerechtigkeit. Trotz aller Schwierigkeiten wurde der deutsche nationale Kreis Asovo ( Gebiet Omsk) am 17. Februar 1992 gegründet und diesen Erfolg verdanken wir dem Prof. B. G. Reiter, der auch zum Leiter dieses Kreises wurde.

Das Jahr 1994 war das Jahr der Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland und meiner Ausreise aus Russland nach Deutschland. Das war für die Aussiedler aus Russland und GUS – Staaten sehr ungewohnt, vieles unverständlich, weil in ihrem Herkunftsland alles ganz anders gewesen war. Unter schweren Umständen früher im Russischen Reich und später in der UdSSR konnten sich die Russlanddeutschen immer wieder beweisen. Überall wo sie durch die Willkür des Staates gelandet waren – sei es Sibirien, Kasachstan oder Mittelasien ließen sie durch ihre Arbeit blühende Oasen entstehen.

„Wo liegt auf Erden jene Wüste, die die Deutschen nicht in blühendes Land zu
verwandeln verstünden?

Nicht umsonst hieß es im früheren Russland: Der Deutsche ist wie ein Weidenbaum. Wo du ihn hinstreckst, schlägt er wurzeln.“ schrieb der berühmte russische Schriftsteller Alexander Solschenizin in seinem Werk „Archipel Gulag“.

Als sich die Hoffnung auf die Wiederherstellung der Gerechtigkeit und die deutsche Autonomie als Trugbild erwiesen, kam es Anfang der 1990er Jahre zu einer Massenauswanderung der Deutschen aus Russland in das Land ihrer Vorfahren. Die Russlanddeutschen hatten dennoch eine Hoffnung und zwar nach Deutschland zu kommen und für diese Hoffnung gaben sie alles auf, Haus und Hof, ihre Arbeit zum Teil auch ihren Beruf, da sie ihn zum Teil in Deutschland nicht
ausüben können, ihre Freunde und alles weitere was zum Leben gehört. Viele Menschen, die damals den Wunsch auszureisen, bekamen dennoch große Schwierigkeiten und wurden oft durch das brennende Feuer der Erniedrigung gezogen. Zu den Besonderheiten der Russlanddeutschen Kultur gehören: die eigene Geschichte, die Mundart Sprache, das Selbstbewusstsein, die Erinnerungskultur und die religiöse Ausübung. „Die Erinnerungen der Zeitzeugen sollen nicht verloren gehen.“ Russlanddeutsche sind ein Volk mit einer bewegten
Geschichte. Sie mussten zweimal in einer fremden Kultur ihr Leben finden.
In Russland, als sie als Deutsche kamen und in Deutschland als sie aus Russland zurückkamen. Die russlanddeutsche Subkultur formiert sich, in dem sie sich aus den deutschen, russischen und der eigenen russlanddeutschen Traditionen nährt. Die Russlanddeutschen sind eine neue eigene Ethnie, deren Prägung in Verbindung mit dem russischen Volk steht. Nichts aus unserer Russlanddeutschen Geschichte soll beschönigt oder verfälscht werden.

Wuppertal, den 28.05.2024

Alexander Weiz

Literaturverzeichnis

  1. Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland, Karl Stump 1995,
    in den Jahren 1763 – 1862
  2. Die Bibel
  3. Illustrierte Weltgeschichte: Band 1 – 4 ( Sonderausgabe für den Lingen Verlag, Köln 1976 )
  4. Chronik der deutschen – Chronik Verlag, Dortmund 1983
  5. Neues großes Lexikon in Farbe
  6. Mein großes Jugend Lexikon
  7. Manfred Quiring: Russland Orientierung im Riesenreich
  8. Adolf Bersch: Zwischen Leiden und Hoffen
  9. Alwina Meiber: Fremde Heimat
  10. Emil Staiger: Schicksal der Waldheimbewohner aus Georgien
  11. Zeitschrift: Dunkle Jahre, herausgegeben von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.
  12. Zeitschrift: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. als Projektträger
  13. Zeitschrift: Landesgruppe NRW der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.
  14. Sprichwörter aus aller Welt – Augsburg 3. Auflage 2008

Autor: Alexander Weiz

Titelbild: Ausschnitt aus: Mutter Heimat (Wolgograd) CC BY-SA 3.0 File: Mamaev kurgan (ОКН).JPG Wikipedia; erstellt: 2008 hochgeladen: 18. September 2016 Quelle www.volganet.ru


Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Alexander Weiz

An dieser Stelle möchte ich die literarischen Werke von Alexander Weiz vorstellen, welche er mir freundlicherweise zur Veröffentlichung zugeschickt hat.

Über sich selbst schreibt er:

Alexander Weiz, geboren 1960 in Sibirien im Dorf Ljubjanks, Gebiet Omsk. Nach der Absolvierung der Mittelschule und dem Wehrdienst bei der Luftwaffe erfolgte eine Berufsausbildung als Schweißer in Omsk. In Deutschland lebend seit 1994, wohnt er in Wuppertal. Er ist verheiratet, hat drei Kinder.

Seine Freizeit widmet er der deutschen Folklore und anderen kreativen Tätigkeiten. Interessiert sich für alte Deutsche Sitten, Bräuche, die Bezug zur deutschen und russlanddeutschen Kulturgeschichte haben – historische Gegenstände, Legenden, interessante Vorfälle, Fabeln, Humoresken, Beschreibungen von herkömmlichen Spielen, Weihnachts- und Ostersitten, Heirats- und Begräbnisbrauchtum, alte deutsche Küchenrezepte und vieles mehr.

Aus diesem Wissensschatz heraus schreibt er Märchen, Gedichte und Aphorismen, veröffentlicht in Zeitungen und Zeitschriften.

2011 erschien sein erstes Buch in deutscher Sprache, „Der Pfeilvogel“. Gedichte, Märchen und Aphorismen.“

2013 bekam er den ersten Preis im Robert-Weber Wettbewerb für seine deutschen Gedichte.

Von Herrn Weiz an mich gesendet ist seine Geschichte in Volk auf dem Weg 4/2016 Seite 171

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ein Buch, Zeitung, Zeitschrift bleibt für die Ewigkeit. Man stellt oder legt es vielleicht in den Schrank und vergisst es, doch irgendwann fällt es wieder in die  Hände und dann denkt man an das, was man damit verbindet und plötzlich wird das Buch, Zeitung, Zeitschrift, was man in den Händen halt, zu einem Schatz. Ich selber bin ein sehr großer Kinderfreund und freue mich auf zukünftigen Veröffentlichungen. Ich möchte nur den Menschen eine Freude machen, ob groß oder klein. Alle meine Märchengedanken sind im Kopf wie auf einem weißen Blatt gelegt und sind tief aus dem Herzen herausgegeben, an meinem kleinen und großen Leser.

„Ein Buch, Zeitung, Zeitschrift soll man immer lesen und in den Händen halten, wie ein Schatz“.

Mit besten Wünschen,

Alexander Weiz

Eine  Begrüßung an alle Leserin und Leser!

Ein Äusserer und innerer Blick in das Portal “ Deutsche Kolonisten“
Liebe  Damen und Herren und Liebe Kindern!
Ich grüße Euch herzlich und freue auch mich herzlich, dass  meine Geschichten gut angekommen sind. Ich denke, dass  die Menschen im Portal für verschiedene Geschichte und Märchen in ihrem Herzen Platz haben. Ich hoffe  dass Ihnen diese Geschichte , Gedichte, Märchen und anderes zusagt. Weil ein gutes  Märchen und Geschichten begleiten den Mensch ein Leben lang und macht für ihn  die Wellt bunt und nicht grau. Jedes von mir geschriebene Märchen soll bei Kindern und Erwachsenen Erwachen  nur für Gutes  und nicht für  Schlechtes dienen. Mein Motto  heißt: “Lest einem Kind ein Märchen – zum Traum, lest einem Jugendlichen ein Märchen – zur Phantasie, lest einem Erwachsenen ein Märchen – zur Überlegung“. In der früheren Zeit Grimms gab es bei dem Volk viele gute und erziehende Märchen, deshalb hatten die Brüder Grimm sie gesammelt und verarbeitet und  sie zum Volk gebracht. Das hat mich fasziniert, deshalb habe ich versucht, erziehende Märchen zu schreiben. Ob es mir gelungen ist oder nicht, dass weiß ich nicht, über das entscheidet der Leser, Leserin, das Volk und die Zeit.  Ich hoffe das die Bilder nicht allein den Kindern gefallen, sondern auch der Jugend und den Erwachsenen.

Liebe Leserin und Leser, ein Mensch soll immer ein Blick ins Äußere und Innere  dieses Portals “ Deutsche Kolonisten“ haben. Für uns Leserin und Leser bringt dieses Portal viele gute Geschichte  und vieles für unser Wissensbedarf. Für die Kinder sollen meine Märchen zu Herz und Seele sprechen. Ein Portal oder Buch soll immer voll bunter Ideen und gemalten Bildern sein. Und es geht um die Geschichte, dann soll das Wort voller Wahrheit sein und leuchtend wie eine Laterne. Die ausgewählten Geschichten im Portal „Deutsche Kolonisten“ und anderes, soll den Leserinnen und Lesern richtige Gedanken geben und soll alle Leser Inspirieren. Für Eure stillen Lesenstunden sollen alle Seiten immer Zufriedenheit und gute Gedanke bringen.

Was suchen wir Leser in der eigenen und in der Weltgeschichte, die wahren Ereignisse aller Zeiten. Die Weltgeschichte im Portal “ Deutsche Kolonisten“ sollen nicht nur wie ein Lesebuch für Sie sein, sie sollen für alle Leserinnen und Leser zu einem Nachschlagewerk werden. Wir alle wissen, das die aufgezeichnete Geschichte das Gedächtnis der Völker ist. Der Beginn der großen Auswanderung der Deutschen aus Deutschland in der Zeit der Katharina der Großen und die Auswanderung bei Alexander dem Ersten, sind wichtige Daten der Russlanddeutschen  Geschichten dieser Zeiten.  

Und  zum Schluss möchte ich sagen:“Der Erfolg eines Portales oder  Buches liegt immer beim Leser, Leserinnen und beim Volk.

Ob es mir gelungen ist, das weis ich nicht, das zeigt die Zeit. Ich wollte nur für dieses guten  Portal einen Beitrag als Dankenschön für Sie bringen.

Mit herzliche Wünschen,
Alexander Weiz
Wuppertal  19.04.2025

Ein Volksschatz durch die Jahrhunderte

„Alle Völker und Kulturen brauchen kein gleiches Gesicht“. (Sinnspruch von A. Weiz)

Keine Volkssammlung ersteht auf der Welt von einmaligem Ansatz, es muss daran mit Freude und Seele gearbeitet werden. Ich habe mich selbst von der zehnjährigen Volkssammlung   gefreut. Wer aufmerksam liest meine Volkssammlung der vergangenen Zeit, der soll bekommen Freude von der Schätze des Deutschen Volkes, weil sie uns lehrt, die Sitten, Bräuche und Sprichwörter zu lieben. Weil wir Russlanddeutsche mit ihnen gingen durch viele Jahrhunderte. Die Volksschätze sind keine Eigentümer. Man soll sie sammeln und dem Volk wieder zurückgeben.

„Aus einer ganz kleinen Volkskulturgeschichte kann eine große Volkskulturzukunft werden. Man muss das Volk nur auf seine eigene kulturelle Gegenwart aufmerksam machen, um die Kultur vor dem Aussterben zu bewahren“. (Sinnspruch von Alexander Weiz)

Wie man weiß, der Bauer gibt auch seine Weizenernte dem Volk, dass es sich Brot backt und sich satt esst. So auch ich mit meiner Volkssammlungen. Das ist ja ein Schatz des Volkes und nicht mein Eigentum. Mein Motto heißt: „Sammeln, Schreiben und alles dem Volk geben“. Ich möchte gerne, dass noch viele Russlanddeutsche an dieser Volkssammlung Teil nimmt und aus verschiedenen Sammlungen ein Buch gebündelt wird. Dass man die Sitten, Bräuche und alles dazu gehörte Volkssammlungen von den Deutschen von der Zeit der Katharina der große bis zum heutigen Tag nachgeforscht wird, welche Sitten, Bräuche und Sprichwörter erhalten sind und welche am häufigsten benutzt wurden. Das Volk, das auf seine Geschichte und Folklore nicht achtet, ist kein Pfennig wert. „Man soll dem Körper geben, was er braucht und der Seele, was sie braucht“. „Ein Volk mit einer armen Seele ist wie der Strohhalme, ohne den Halm“ (A. Weiz). Das bringt uns keine Ernte und auch keine Freude. Für mich geht es nicht, um einen kommerziellen Gewinn zu machen, es ist wichtig dem Volk eine Freude zu bringen. Wenn man Gedichte oder Prosa schreibt, oder Sitten, Bräuchen und Sprichwörtern sammelt, kann es doch in der Seele nichts schiefgehen. Es gibt in der Welt all zu viele negative Verlockungen und Versuchungen wie Alkohol, Drogen, dann ist doch ein geschriebenes Gedicht, Prosa oder eine Sammlungs-Hobby die schönste Lösung. Schließlich schreibt ein Mensch für sich, für seine Seele und seine innere Geisteswelt. Und das Schönste ist daran, wenn er ohne Schreiben oder irgendwas sammeln nicht mehr kann.

Alle meine Gedanken sind im Kopf wie aus einem weißen Blatt gelegt und sind tief aus dem Herzen herausgegeben an das Deutsche Volk.

Mit herzlichen Grüßen

Alexander Weiz            

Veröffentlichungen:

Zu den eingesandten Geschichten, die hier veröffentlicht wurden:

woanders veröffentliche Geschichten auf Russisch:


Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

  1. Nina Paulsen, Reinhold Schulz: Ringelstock und vieles mehr – Alexander Weiz ist passionierter Sammler der deutschen Folklore in: Volk auf dem Weg 4/2016 p17 https://lmdr.de/wp-content/uploads/2020/04/04-2016-VadW.pdf ↩︎

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