Zur Erinnerung an unsere Vorfahren, die als Migranten aus Süddeutschland in die Welt zogen

Kategorie: Transkaukasien (Seite 2 von 3)

Plieninger

Privatbesitz Artur Rolloff

Mein Dank gilt Artur Rolloff, der in fruchtbarer Zusammenarbeit meine Seite mit dieser Zusammenstellung bereichert. Hinweise auf Ergänzungen und weiterführende Informationen werden hier dankend entgegengenommen. Vielleicht kennt jemand die Vorfahren des Friedrich Rolloff, der nach Tiflis einwanderte.

Fotos im Deutschen Museum Helenendorf

Nach dem Tod des Viktor Klein 2007 sollte sein Wohnhaus in Helenendorf zu einem Museum umgestaltet werden. Er war der Nachkomme des Josua Klein (1811–1882) aus Reutlingen und entging der Deportation nur, da seine Mutter mit dem polnischen Chefarzt des Helenendorfer Krankenhauses verheiratet war. Im Haus waren so die über 100 Jahre alten Biedermeier-Möbel, der Hausrat, Bilder, Bücher und ein Klavier erhalten geblieben.

Das Interesse an den Deutschen ist heute wieder vorhanden, man restauriert die einstigen Wohngebäude, da der Tourismus davon deutlich profitiert. So ist der Träger des Museums das aserbaidschanische Ministerium für Kultur und Tourismus.

Durch Dr. E. Ohngemach initiiert, wurden eine Reihe Fotos zur Verfügung gestellt, die im Museum der Deutschen in Kaukasien in Helenendorf gezeigt werden sollen.

Liebenswerter Weise restaurierte er auch einige von ihnen, da ihr Zustand nicht immer so gut war, dass man sie zufriedenstellend erkennen konnte. Die Umstände der Ereignisse der Geschichte von Deportation und Umsiedlung waren naturgemäß nicht geeignet, Rücksicht auf ihren Erhalt nehmen zu können. Um so wertvoller ist ihre Existenz als Zeugnis der Vergangenheit.

Die Idee, sie hier der Öffentlichkeit zu präsentieren, stammte von Artur Rolloff, da nicht jeder die Möglichkeit hat, nach Helenendorf zu reisen. Gern erfülle ich diesen Wunsch und bedanke mich bei allen Familien, die ihre Familienalben der Öffentlichkeit zugänglich machen.

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Album Familie Rolloff

Album Familie Plieninger

Album Raiser-Prinz


Alle Fotos aus Privatarchiv, die Rechte zur Nutzung dieser Bilder sind ausschließlich an die Veröffentlichung  bei deutsche-kolonisten.de und im Museum Helenendorf gebunden, liegen ansonsten bei den Familien, in deren Besitz sie sich befinden!

Deutsche Kolonie Tiflis


Wie bereits unter Katharinenfeld geschildert, brachen 10 Gruppen religiöser Schwärmer zwischen Mai und August 1818 zu ihrem Sehnsuchtsort im weit entfernten Kaukasus auf.

31 Familien mit 181 Personen erreichten am 21. September 1817 Tiflis. Ihr Weg hatte sie aus dem fernen Württemberg über die Donau und das Schwarze Meer bis zur Hafenstadt Odessa geführt. Von dort ging es über Land durch Cherson, Taganrog, Rostov, Georgievsk und Mosdok nach Tiflis.

Generalleutnant Alexei Jermolow, der Leiter der Russi­schen imperialen Hauptverwaltung von Transkaukasien, war für die deutschen Siedlungen im gesamten Süd-Kaukasus war zuständig, ihm unterstellt der Stadthalter von Tiflis. Dieser koordinierte die Gründung und Verwaltung von Siedlungen in seinem Gouvernement und verwaltete 65.000 Gold­rubel zu diesem Zweck. Entsprechend kaiserlicher Anordnung wies er jedem arbeits­fähigen männlichen deutschen Neusiedler 35 Dessjatinen fruchtbares Land zu.  Jeder Familie wurden 2.800 Rubel als Startkapital zugeteilt. Ganz im Gegensatz zu den 25 Rubel für armenische Übersiedler aus Persien bzw. 10 Rubel für Griechen aus der Türkei.1

Neckar Zeitung 20.2.1827

Durch ihre Ansiedlung im November 1818 gründeten sie die Orte Neu-Tiflis (eine Koloniegründung von 60 Handwerkerfamilien) und Alexanderdorf (Liebknechtsdorf, Didube) gründeten. Die Kolonie Alexanderdorf umfasste 23 Familien und lag am linken Ufer des Flusses Mtkwari, nördlich der Tifliser Innenstadt, im Bezirk Didube. Neu-Tiflis entstand im damaligen städtischen Vorort Kukia, die zumeist schwäbischen Familien, die sich nun ansiedelten, erbauten ihre eingeschossigen Giebelhäuser parallel zum Fluss Mtkwari rechts und links eines breiten Weges. Jede Familie hatte ihr eigenes Haus, ausgestattet mit einem gewölbeartigen Keller und Gartenland.

Im Jahre 1829 weihte man eine eigene deutsche Kir­che ein. Die erste Apotheke der Stadt wurde im selben Jahr durch den deutschen Apotheker Hör Schonberg eröffnet und blieb über Jahrzehnte die einzige Einrichtung dieser Art in Tiflis. Ein weiterer deutscher Apotheker Eugen Semmel, wurde Namenspatron eines zentral gelegenen Viertels von Tiflis.

Der dauerhafte Zustrom deutscher Handwerker sorgte dafür, dass sich Tiflis zu einem Zentrum für Handel und Handwerk im Kaukasus entwickelte. Es fanden sich praktisch alle Gewerke, vom Mützen- und Hutmachern, über Sattler, Nagel- und Waffenschmiede, Uhr- und Nadelmacher oder Schlosser bis zu Bäckern, Tischlern, Schustern und Maurern. Man produzierte in freien Werkstätten Seife, Kerzen, Möbel, Lederwaren und Bekleidung. Der Erfolg der Deutschen war derartig, dass die einheimischen Handwerker bereits 1835 die Tifliser Verwaltung  aufforderten, Extra-Steuern auf die Aufträge der Stadtbevölkerung zu erheben, oder aber ihnen die Annahme derartiger Aufträge zu untersagen.

Einer dieser Handwerker, der Drechsler Gotthartd wurde wie folgt beschrieben: ein Mann, „dessen wohlgenährte Statur eher an einen Schlauch als an eine Wespe erinnerte, dessen Anzug nachlässig getragen wurde, dessen feistes, phlegmatisch-gutmütiges Gesicht den Süddeutschen nicht erkennen ließ“…. Ein ehrsamer Drechsler, der ein Monopol in Tiflis in seinem Beruf betrieb. Er fertigte mittelmäßige, teure Ware aus Holz, Horn und Elfenbein an, die ihm und seiner Familien, zu der ein halbes Dutzend blonde, kräftige, gesunde Kinder gehörten, ein leidliches Auskommen bescherte.5

Pariser Moden-Journal 9.12.1843 S. 399

Als 1843 viele der angesiedelten Pietisten begannen, ganz, wie die inzwischen vierundsechzig jährige Frau Spohn es angeraten hatte, ihren Besitz zu veräußern, um mit ihr als Braut Christi das tausendjährige Reich in Jerusalem zu erwarten, drohte eine Massenauswanderung ins Heilige Land. Die Verwaltung sah sich dazu gezwungen, zu handeln, immerhin hatte die Regierung erhebliche Summen in die Ansiedlung  investiert und konnte daher dem drohenden Verlust  an Handwerkern, aber auch Bauern, nicht tatenlos zusehen. Die örtliche Polizei verhaftete Frau Spohn und einige geistliche Persönlichkeiten aus Katharinenfeld kurz nach deren Aufbruch ins Heilige Land und schickte sie mit einer Eskorte zurück nach Tiflis. Damit endete die Auswanderung und alle kehrten heim, hatten allerdings nun Hab und Gut verloren.3

Im Jahre 1850 wurde neben der evangelischen Kirche in der Tifliser Kolonie eine Schule eröffnet. Der Unterricht erfolgte auf Deutsch, die Schule war aber für alle Kinder offen.

Die breite Straße aus der Gründerzeit zwischen den Häusern wurde nach dem russischen Fürsten Michail Romanov benannt. Romanov wurde zum Vizekönig im Kaukasus ernannt und zog im Zuge dessen mit seiner Familie 1862 nach Tifilis.

Um die Trennung der Stadt aufzuheben und so den Eingemeindungsprozess von Neu-Tiflis und Alexanderdorf als Stadtteile Tifilis´zu beschleunigen, baute man Brücken über den Fluss. Hier waren ebenfalls Deutsche am Werk, wie die Ingenieure Lehmkuhl und Dietzmann bzw. Sasemann, der mit der „Eisernen Brücke“  1870 im Stadtviertel Awlabari beauftragt war.

Die nun rasante Entwicklung brachte der im Volksmund „Michailstraße“ genannten Straße einen Bauboom, es entstanden Hotels, Geschäftshäuser und großzügige private Villen. Ganz in der Nähe baute man öffentliche Vergnügungsgärten wie das Fantasie und das Gofileft, Varietés und Klubs, wie der Gorgidjanovs Klub und der Touristen Klub, Sommer- und Wintertheater wie das Modern, das Lira, das Odeon, das Saturn und das Moulin Rouge. Als beliebteste und belebtesten Flaniermeile der Stadt wurde sie im Jahre 1899 in Michail Prospekt umbenannt. Noch heute finden sich hier die alten Häuser der deutschen Kaufleute, die Straße heißt nun David Agmashenebeli Prospekt.

Bereits 1827 richtete ein Erdbeben in der Stadt große Zerstörungen an, auch die alte Festung Nariqala war betroffen. Teile der zerstörten Zitadelle wurden abgetragen, der Bauschutt und herbeigeschafftes Erdreich bildeten ab 1845 auf dem Terrain des 400 Jahre alten königlichen Festungsgartens (Seidabadi Garten)  die Basis des dort entstehenden Botanischen Gartens. Er liegt am Abhang des Sololaki-Bergrückens in der von einem Flusslauf mit Wasserfall durchzogenen Legwtachewi-Schlucht (Feigenbaumschlucht) auf 420 bis 680 Meter über dem Meeresspiegel. Schon 1809 wurden dort steinbefestigte Terrassen und Fußwege angelegt und Heilpflanzen angebaut.2

Wenige Jahre nach seiner Gründung wurde der Botanischen Gartens für seine wunderbaren Orchideen bekannt.

Unter Leitung des deutschen Botanikers und Landschaftsarchitekten Heinrich Scharrer (1828-1906) wurde der Garten zwischen 1861 und 1889 wesentlich erweitert. Der Magdeburger Scharrer studierte in Göttingen Botanik und Landschaftsarchitektur. Nach dem Studium züchtete er Pflanzen im Wildpark Potsdam, Brandenburg, wechselte dann zu einer Stelle als Verwalter der Hofgärtnerei des Fürsten zu Stolberg-Wernigerode. In dieser Zeit arbeitete Scharrer auch für den Professor Karl Koch in Berlin, für den er Zeichnungen von Pflanzen anfertigte. Dieser stand im Kontakt mit dem Stadthalter von Tiflis, welcher einen Landschaftsarchitekten suchte. Daher entsendete Koch Scharrer, der sich im September 1859 auf die Reise nach Georgien machte. Dort wurde er mit mehreren Projekten betraut, die so erfolgreich umgesetzt wurden, das er 1861 zum Direktor des Botanischen Gartens ernannt wurde.

In den 1870er Jahren errichtete man die ersten Gewächshäuser, darunter eines für tropische und subtropische Pflanzen, und baute 1886 das Botanische Museum. Auch der erste Samenkatalog des Gartens geht auf ihn zurück. Mit seinem Ruhestand 1889 übernahm Adolf Christian Roloff (1870-1952) die Nachfolge und intensivierte ab 1902 die botanische Forschung. Dazu wurden wissenschaftlichen Abteilungen und Laboratorien, regionale geographische Abteilungen und Probestationen in Transkaukasien gegründet und verstärkt internationale Kontakte geknüpft.

Nach der Oktoberrevolution verfiel der Garten, ab 1943 der der Akademie der Wissenschaften unterstellt, entwickelte er sich wieder zu internationalem Ansehen und ist heute ist Mitglied der World Botanical Gardens International Association (WBGIA).

Da sich Tifilis seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr zu einer modernen Hauptstadt entwickelte, kamen immer mehr Gelehrte und Geschäftsleute aus den preußischen Ostseeprovinzen, Österreich, der Schweiz und natürlich Deutschland selbst, in die Stadt. Unter ihnen Architekten wie Albert Salzmann (1833–1897), Leopold Bielfeld (1838 – 1922) oder Otto Jacob Simonson (*1829), aber auch Maler, Ärzte und Schriftsteller wie Bertha von Suttner, Friedrich von Bodenstedt (1819-1892), der über mehrere Jahre am städtischen Gymnasium Franzö­sisch unterrichtete oder der Publizist  Artur Leist (1852-1927). Als der Unternehmer Karl von Kutschenbach im Jahre 1906 die deutsche Zeitung Kaukasische Post in Tiflis gründete, wurde Artur Leist Hauptredakteur, ab 1908 Inhaber und Redakteur der Zeitung.

Angezogen von den reichen Bodenschätzen des Kaukasus erwarben 1864 die Brüder Siemens ( Werner, Walter, Karl und Otto) das Kupferbergwerk Kedabeg.4

Werner von Siemens (1816-1892), Gründer der deutschen Firma Siemens & Halske, war mit der Installation von Telegrafenleitungen beauftragt, zwischen 1858 und 1863 Moskau-Tiflis-Poti-Vladikavkaz, 1868 Tiflis-Baku und 1870 von Ixmdon über den Kaukasus nach Indien. Zudem besaß die Firma das Monopol beim Bau und Betrieb von Stromversorgungsanlagen im gesamten Russischen Reich. In seiner Firma war Bruder Carl Heinrich von Siemens tätig (1829-1906). Dieser errichtete 1861 auf seinem Gut Chmelewo am Ilmensee die Glashütte Gorodok.

Bruder Walter Siemens (1833-1868) eröffnete ein Handelskontor in Tiflis und war zudem als preußischer Konsul tätig. Nach dessen Tod in Tiflis führte sein jüngerer Bruder Otto Siemens (1836-1871) die Geschäfte fort, auch er liegt in Tifilis begraben.

Es gab noch viele weitere erfolgreiche Deutsche, die über die Grenzen Georgiens hinaus bekannt wurden. Zu ihnen gehörten der Weinbauer Friedrich Wetzel, der auch das nach ihm benannte Hotel in Tiflis führte. Der Geologe Hermann von Abich (1806-1886), ein Experte für Vulkanologie, der von Alexander von Humboldt zur Erforschung von Erdbeben in den Kaukasus gesandt wurde, oder Gustav Radde (1831-1903), Naturwissenschaftler, Ethnograf und einer der Begründer des kaukasischen ethnografischen Museums. Das 1870 eröffnete Museumgebäude stammte vom Architekten Albert Salzmann und befand sich am Golowinski Prospekt gegenüber dem Palast des Statthalters.

Der Musikpädagoge und Pianist Franz Kessner (1851-1930) gründete im Jahre 1881 das erste professionelle Quartett der Stadt. In seiner Klasse unterrichtete  Erna Krause, später eine berühmte Sängerin. Ihr Schüler war der Pianist Rudolf Kehrer (1923-2013), dessen Großvater (1850-1905) im 19. Jahrhundert die erste Klavierbaufirma Georgiens Hermann Kehrer gründete.

Peter und Paul Kirche Tiflis
Pastor Richard Mayer

Im Jahre 1894 begann der Bau der Sankt Peter und Paul Kathedrale in der Siedlung Neutiflis, die Weihe fand 1897 statt. Richard Mayer (1869-1933) wurde zum Pfarrer ernannt. Architekt der neugotischen Kathedrale war Leopold Bielfeld. Die Peter-und-Paul-Kirche in Tbilisi wurde 1946 von deutschen Kriegsgefangenen abgerissen.

Im Zuge der Kollektivierung begann man 1930 mit Verhaftungen und Verboten von Versammlungen und Gottesdiensten. Im Jahre 1931 wurde Pastor Meyer verhaftet, ebenso zahlreiche andere evangelisch-lutherische Geistliche und Mitglieder der Gemeinderäte. Pastor Meyer wurde 1933 in Moskau im Gefängnis ermordet.

Mehr zu dieser Zeit und den Verhaftungswellen habe ich bereits unter Katharinenfeld berichtet.

Am 28. August 1941 wurde die Umsiedlung aller Russlanddeutschen durch Stalin befohlen, alle Kaukasiendeutschen, die nicht mit Georgiern verheiratet waren, wurden zwischen Oktober und November 1941 nach Sibirien und Kasachstan deportiert.



Video auf youtube: „Bilder der Vielfalt“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien; Quelle:
Institut für Toleranz und Vielfalt  ტოლერანტობის და მრავალფეროვნების ინსტიტუტი

 


Quellen, Fotos:
wikimedia: Tiflis im Jahr 1734 (aus Verschiedene Prospecte der Vornemsten Stadten in Persien samt vorderst einer unsern dem Caspischen Meer, dem Russischen Reich zugehörig gelegenem Stadt, zu mehrenem Liecht und rleuterung der neu – verfertigten Persianischen Land – Charten, von Johann Baptist Homann). public domain

wikimedia: L’avenue Mikheil (aujourd’hui avenue David Aghmachénélébi), en 1900, dans la colonie allemande Neu Tfilis, quartier de Tbilissi. Domaine public

wikimedia: Tiflis: Botanical garden (cultivated part). Fotograf George Kennan (1845-1924). This image is available from the New York Public Library’s Digital Library under the strucID 289388, public domain

Heidelberger historische Bestände digital: Kaukasische Post: die deutsche Monatszeitung aus dem Südkaukasus — 9.1914 (5. Januar -16. August) 5/S.3, Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Pastor Mayer auf blueshield

Wikimedia: Peter und Paul Kirche Tiflis: Церковь Святых Петра и Павла (Тбилиси) gemeinfrei


wikipedia

Nino Tschegoschwili: Deutsche Siedler im Tiflis des 19. Jahrhunderts, S. 65-79

1Nino Tschogoschwili: Deutsche Siedler im Tiflis des 19. Jahrhunderts in: Iran & the Caucasus Vol. 8, No. 1 (2004), pp. 65-7, Brill Leiden – Boston

2Zizischwili, Irakli: Tbilissi – Architekturdenkmäler und Kunstmuseen. Aurora, Leningrad 1985, S. 81–85.

3Autor / Hrsg.: Harnisch, Wilhelm ; Heinzelmann, Friedrich ; Harnisch, Wilhelm ; Heinzelmann, Friedrich: Die Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen : für das Jünglingsalter und die Gebildeteren aller Stände;  Leipzig, 1851;  Verlag Fleischer

4Die Siemens-Brüder erwerben das Kupferbergwerk Kedabeg und Siemens-Lebenserinnerungen

5Das Ausland: Ein Tagblatt für Kunde des geistlichen und sittlichen Lebens der Völker, Band 23, 10. Januar 1850 Nr. 9; Cottasche Buchhandlung Stuttgart und Tübingen,1850, S. 115ff

Stammbaum Rolloff und Nebenlinien

Mein Dank gilt Artur Rolloff, der in fruchtbarer Zusammenarbeit meine Seite mit dieser Zusammenstellung bereichert. Hinweise auf Ergänzungen und weiterführende Informationen werden hier dankend entgegengenommen. Vielleicht kennt jemand die Vorfahren des Friedrich Rolloff, der nach Tiflis einwanderte.

Verzeichnis der in Katharinenfeld lebenden Familien

Verzeichnis der in Katharinenfeld lebende Familien mit Angaben der Orte, aus denen sie im Jahre 1817 auswanderten, sowie der Kolonien, aus denen sie nachträglich nach Katharinenfeld übersiedelten*)


die Nummerierung und Schreibweise der Namen bzw. Orte entspricht dem Original

Nr
1Allmendinger, Jacob, Zimmermann, Geburtsort Ganslosen Oberamt Göppingen
2Allmendinger, Joseph Zimmermann, Geburtsort Ulm, Oberamt Ulm (stammt aus Auendorf)
3Allmendinger, Peter, Wagner, Geburtsort Uegmen Oberamt Göppingen
4Beck, Geburtsort Breitenholz Oberamt Herrenberg (siedelte aus Helenendorf nach Katharinenfeld über, 1828)
5Betz, Friedrich, Bauer Geburtsort Erpfingen Oberamt Reutlingen
6Binder, Johann Jakob, Schneider, Ofterdingen OberamtTübingen
7Biedlingmeier, Christoph, Bauer,Geburtsort Oethlingen Oberamt Kirchheim
8Biedlingmeier, Johannes, Weingärtner, Geburtsort Plochingen Oberamt Eßlingen
9Böß,Karl, Strumpfwirker, Geburtsort Backnang Oberamt Backnang (siedelte im Jahre 1830 aus Annenfeld nach Katharinenfeld über)
10Brodt (schloß sich dem Auswandererzug in Südrußlandan)
11Breuninger, Johannes, Bauer und Weber, Geburtsort Backnang Oberamt Backnang
12Chetschik, Melkom, Geburtsort Ardahan (Chetschik war Armenier. Er wurde als Mitglied der Gemeinde Katharinenfeld zum Dank dafür aufgenommen, daß er einige Mitglieder der Gemeinde, die bei der Zerstörung Katharinenfelds im Jahre 1826 von Kurden und Persern in die Gefangenschaft entführt worden waren, aus der Sklaverei befreite und in ihren Heimatort zurück brachte. Unter diesen war auch seine spätere Frau, mit welcher er sich verheiratete, nachdem er zur evangelischen Kirche übergetreten war. Seitdem heirateten die Chetschiks ausschließlich Katharinenfelderinnen.)
13Daiber, Gottlieb, Rotgerber, Geburtsort Benzwangen Oberamt Göppingen
14Dieterle, Andreas, Ziegler,  Geburtsort Rosenfeld Oberamt Sulz
15Eckstein, Andreas, Bauer, Geburtsort Gaisburg Oberamt Stuttgart (siedelte 1830 aus Elisabethtal nach Katharinenfeld über)
16Eppinger, Konrad, Weingärtner, Geburtsort Zell Oberamt Eßlingen
17Fichtner, Michael,  Bauer, Geburtsort Unterbrüten Oberamt Backnang
18Fischer, Christian, Bauer und Schuhmacher, Geburtsort Worneesch oder Woroschtin, Oberamt Bromberg (Polen)
19Fischer, Georg Friedrich, Schmied, Geburtsort Neckartenzlingen Oberamt Nürtingen (siedelte 1831 aus Annenfeld nach Katharinenfeld über)
20Flaig, Christian, Schneider, Geburtsort Schwenningen Oberamt Tuttlingen (siedelte 1831 nach Katharinenfeld über)
21Frick, Johann Michael, Weingärtner, Geburtsort Zell Oberamt Eßlingen
22Gaisdörfer (wanderte in späteren Jahren ein)
23Haid, Martin, Bauer, Geburtsort Talheim oder Dahlen Oberamt Rottenburg
24Hartter, Jakob (Martin), Weingärtner, Geburtsort Glems Oberamt Urach
25Hering, Johann Georg, Weber, Geburtsort Nährstetten Oberamt Münsingen (siedelte 1831 aus Annenfeld nach Katharinenfeld über)
26Hottmann
27Hörz, Johannes, Schreiner, Geburtsort Walddorf Oberamt Tübingen (schloß sich dem Auswandererzug in Südrußland an)
28Huber, Ulrich (Jakob), Bauer Geburtsort Neckartailfingen Oberamt Nürtingen
29Huttenlocher, Wilhelm, Weber, Geburtsort Deizisau Oberamt Eßlingen
30Jeutter, Johannes, Weingärtner, Geburtsort Altbach Oberamt Eßlingen (siedelte 1830 aus Helenendorf nach Katharinenfeld über)
31Illg, Friedrich, Schneider, Geburtsort Grumbach Oberamt Schorndorf
32Jaegle (schloß sich dem Auswandererzug in Südrußland an)
33Kärcher, Johann Georg, Bauer Geburtsort Oettlingen Oberamt Kirchheim
34Kimmerle, Jakob (Friedrich), Bauer, Geburtsort Walddorf Oberamt Tübingen
35Kindlieb, Michael, Bauer, Geburtsort Barneberg, Preußen
36Kiß, Matthäus (Friedrich), Weingärtner und Bauer, Geburtsort Möhringen Oberamt Stuttgart
37Kötzle, Mühlenbauer  (kam später in Katharinenfeld an – stammt aus Württemberg)
38Krämer, Ludwig (Johann Georg), Maurer, Geburtsort Pliningen Oberamt Stuttgart
39Krohmer, Adam, Töpfer, Geburtsort Neußen Oberamt Urach (siedelte 1827/28 aus Elisabethtal nach Katharinenfeld um)
40Kurtz, Jakob, Zimmermann, Geburtsort Oßweiler Oberamt Ludwigsburg  (siedelte 1827/28 aus Annenfeld nach Katharinenfeld um)
41Mack, Karl, Schuhmacher, Geburtsort Ofterdingen Oberamt Tübingen
42Maser, Matthäus, Schneider, Geburtsort Grötzingen Oberamt Nürtingen
43Mayer, Adam (Johannes), Weber, Geburtsort Dettingen Oberamt Urach
44Mayer, Johannes, Küfer, Geburtsort Walddorf Oberamt Tübingen
45Mayer, Kaspar, Bauer, Geburtsort Diermen Oberamt Baden (siedelte 1830 aus Helenendorf nach Katharinenfeld um)
46Maurer, Johannes Gottfried, Bauer, Geburtsort Entringen Oberamt Herrenberg (siedelte 1827/28 aus Helenendorf nach Katharinenfeld um)
47Medinger, Jakob Friedrich (Kaspar), Geburtsort Beinstein Oberamt Waiblingen (schloß sich dem Auswandererzug in Glückstal, bei Odessa, an)
48Müller, Michael, Schuhmacher, Geburtsort Weiler bei Roßwälden Oberamt Kirchheim
49Palmer, Jakob, Bauer, Geburtsort Winterbach Oberamt Schorndorf
50Reeber, David, Bauer und Metzger, Geburtsort Schwaigheim, Oberamt Waiblingen
51Reeber, Gottlieb und Jakob, Bauer, Geburtsort Steinberg Oberamt Backnang (siedelte 1830 aus Helenendorf nach Katharinenfeld über)
52Raiser
53Ruff, Johannes, Weber, Geburtsort Erpfingen Oberamt Balingen
54Sackmann, Johann Georg, Bauer und Zimmermann, Geburtsort Oberhaugstett Oberamt Calv
55Schmid, Ludwig, Bauer, Geburtsort Dettingen Oberamt Heidenheim
56Schnabel, Andreas, Bauer, Geburtsort Winterbach Oberamt Schorndorf (siedelte 1827/28 aus Elisabethtal nach Katharinenfeld um)
57Speiser, Johannes (Georg), Geburtsort Unterenzingen Oberamt Nürtingen
59Steinwand, Johannes (Georg), Bauer, Geburtsort Dornstett Oberamt Sulz
60Tausch, Johann Friedrich, Kübler, Geburtsort Entringen Oberamt Herrenberg
61Tausch, Johann Martin, Kübler, Geburtsort Entringen Oberamt Herrenberg
62Thumm, Melchior (Johannes), Bauer, Geburtsort Wolfsschlungen Oberamt Nürtingen
63Torno, Johann Friedrich (Karl), Weber, Geburtsort Wriezen Oberamt Preußisch-Polen
64Vöhringer, Jakob, Schuhmacher, Geburtsort Bernloch Oberamt Münsingen
65Walker, Johann Georg, Schneider, Geburtsort Pfrondorf Oberamt Tübingen
66Wallner, Johann Jakob (Erdmann), Bauer, Geburtsort Julobkowa Oberamt Preußisch-Polen
67Wegner, Michael,Bauer, Geburtsort Boroff Oberamt Preußen
68Wiedemeyer, Jakob, Bauer, Geburtsort Gerlingen Oberamt Leonberg
69Wöhr, Jakob (Philipp), Bauer, Geburtsort Eltingen Oberamt Leonberg
70Wucherer, Johann, Bauer, Reutlingen Oberamt Reutlingen (siedelte 1827/28 aus Helenendorf nach Katharinenfeld um)
71Wurster, Johannes, Bauer, Geburtsort Walddorf Oberamt Tübingen
72Zehender, Jakob (Elias), Bauer, Geburtsort Winterbach Oberamt Schorndorf
73Ziegenhagel, Michael, Bauer, Geburtsort Koscheldon, Oberamt Polen

*) Theodor Hummel: „Zur Sippenforschung der Kaukasusdeutschen“, Daten der „Kaukasischen Post“ entnommen und von Lehrer Immanuel Walker auf Grund seiner Auszüge aus dem Familienregister der Kolonie Katharinenfeld ergänzt und richtig gestellt); in: Deutsche Post – Jg. 9/1937, S. 23–24

*

Personalstatus ev. Kirche Russlands 1914

Evangelisch-Lutherische Kirche 19141


I. Der St. Petersburgische Konsistorialbezirk.
II. Der Moskausche Konsistorialbezirk.
III. Der Kurländische Konsistorialbezirk.
IV. Der Livländische Konsistorialbezirk.
V. Der Estländische Konsistorial-Bezirk.
VI. Der Warschauer Konsistorialbezirk.
VII. Die Ev.-Luth. Kolonialgemeinden in Grusien.
Veränderung.

General-Konsistorium.
Präsident: Baron Uexküll von Gyldenband, Julius, Staatssekretar, Wirkl. Geheimrat.
Vize-Präsident: Freifeldt, Konrad, Bischof.
Weltliche Mitglieder: 1) Baron Mirbach, Robert, Wirkl. Staatsrat. 2) von Reutern, Gerhard, Wirkl. Staatsrat.
Geistliche Mitglieder: 1) Kentmann, Wilhelm, Oberkonsistorialrat, Pastor an St. Petri in St. Petersburg. 2) Vakant.
Prokureur: von Heptner, Julius, Wirklicher Staatsrat.
Sekretär: Versmann, Emil, Kollegienrat.
Sekretärsgehilfe: Vakant.
Kontrolleur: Behr, Nikolai, Wirkl. Staatsrat.
Kontrolleursgehilfe: Spohr, Eugen, Hofrat.
Exekutor, Kassierer und Archivar: Heinlz, Alfred, Staatsrat.
Translateur: Alphtan, Alexei, Wirkl. Staatsrat.


I. Der St. Petersburgische Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Veh, Alexander, Wirkl. Staatsrat.
Vize-Präsident: Pingoud, Guido [26.10.1851Tarutino-31.12.1914 St. Petersburg], Generalsuperintendent, Pastor an St. Michaelis.

KB Tarutino 1851, p232

Weltliche Assessoren: von Frisch, Eduard, Geheimrat. Baron Stackelberg, Walter, Hofrat.
Geistliche Assessoren: Rokkanen, Otto, Pastor in Slawänka. Malmgren, Arthur, Pastor an St. Annen.
Sekretär: Loeven, Gustav, Titulärrat.
Notär: Kallas, Rudolf, Kolleg.-Sekretär.


A. Kirchspiele im Gouvernement St. Petersburg.


a) Kirchspiele in St. Petersburg.
1. St. Petri.2
Walter, Karl, Pastor, geb. 27. Oktober 1866, ord. 7. April 1891.
Kentmann, Wilhelm, Pastor und Oberkonsistorialrat, geb. 11. Juli 1861, ord. 2. März 1886.
Hornberg, Harald, Pastor, geb. 5. Febr. 1875, ord. 11. März 1901.
2. St. Annen.2
Malmgren, Arthur, Pastor, geb. 18. Oktober 1860, ord. 1. Okt. 1899.
Haller, Gotthard, Pastor, geb. 22. Aug. 1869, ord. 14. Januar 1896.
Maas, Eduard, Pastor, geb. 8. April 1875, ord. 6. Mai 1901.
3. St. Katharinen.2
Rheinthal, Arthur, Pastor, geb. 15. Januar 1863, ord. 10. Mai 1890.
von Wirén, Oskar, Pastor, geb. 13. Febr. 1866, ord. 21. Nov. 1893
4. St. Michaelis.2
Pingoud, Guido, Pastor und Generalsuperintendent, geb. 26. Oktober 1851, ord. 28. Mai 1878.
Deggeller, Eugen, Pastor-Adjunkt, geb. 14. Juli 1868, ord. 19. Dezember 1892.
Busch, Karl, Pastor-Adjunkt, geb. 26. Sept. 1872, ord. 19. Mai 1913.
5. St. Katharinen, schwedische Gemeinde.2
Karvanen, Johannes, Pastor-Adjunkt, geb. 9. Dez. n. St. 1847, ord. 26. Juni n. St. 1875.
Wiren, Edwin, Pastor-Adjunkt, geb. 12. Sept. 1885, ord. 20. Dez. 1908.
6. St. Marien, finnische Gemeinde.2
Saarinen, Johann, Ober-Pastor, geb. 18. Juni n. St. 1846, ord. 12. Jan. n. St. 1871.
Waltasaari, Johannes, Pastor, Komminister, geb. 2. Okt. 1876, ord. 3. Januar 1902.
Huupponen, Emil, Pastor-Adjunkt, geb. 13. Nov. 1888, ord. 11. Juni 1902.
7. St. Johannis.2
Walk Jaak, Pastor, geb. 15. Marz 1867, ord.18. Nov. 1901.
Adamson, Jaan, Pastor-Vikar, geb. 24. Nov. 1865, ord. 16. Januar 1905.
8. Jesus-Gemeinde.2
Sanders, Johann, Gardedivisionspastor, geb. 28. Dez. 1857, ord. 5. Februar 1884.
Grünberg, Johann, Pastor, geb. 27. Juni 1869, ord. 4. Marz 1898
Wilhelm Fehrmann (1864-1924)5

9. St. Marien, deutsche und russische Gemeinde. Masing, Johannes, Pastor, geb. 27. März 1874, ord. 6. Mai 1898.
10. St. Marien-Kirche der städtischen Armenhäuser unterhalb Smolna. Schnitz, Leo, Pastor, geb. 25. Dez. 1877, ord. 22. Nov. 1902.
11. St. Georgsgemeinde beim II. Kadettenkorps. Vakant.
12. Gemeinde des Evangelischen Hospitals. Liss, Theodor, Pastor und Rektor am dortigen Diakonissenhaus, geb. 14. April 1866, ord. 8. Mai 1894.
13. Kapelle im St. Petersburgischen Irrenhause. Keller, Heinrich, Pastor-Vikar, geb. 10. Dezember 1850, ord. 30. April 1889.
14. Mariengemeinde des Smolna-Witwenhauses. Maas, Eduard, Pastor, siehe № 2.
15. Evangelischer Verein (Stadtmission). Fehrmann, Wilhelm, Pastor, geb. 5. Mai 1864 [Moskau], ord. 30. Dezember 1890, [gest. 4. April 1924 St. Petersburg]

b) Kirchspiele in den übrigen Städten und in den deutschen Kolonien des Gouv. Petersburg.

Gustav Beermann (1870-1945)10

16. Zarskoje Sselo. Beermann, Gustav, Pastor, geb. 21. Juli 1870 [Põltsamaa kirikumõis, Põltsamaa, Estonia, gest. 10 April 1945 Berlin, Deutschland], ord. 26. Sept. 1899.

17. Neu-Saratowka. Jucum, Wilhelm, Pastor, geb. 22. April 1868, ord. 2. Juni 1896.
18. Gatschina, deutsche, finnische und estnische Gemeinde. Palsa, Oskar, Pastor, geb. 21. April 1863, ord. 13. Nov. 1888.

19. Strelna. Beermann, Christoph, Pastor, geb. 8. Juli 1864 [Põltsamaa, Estonia; gest. 26. November 1939 Paide , Järvamaa, Estonia], ord. 20. Nov. 1888.

Christoph Wilhelm Beermann (1864-1939)11

20. Ligowo. Vakant und wird bedient von Pastor-Adjunkt Busch in St. Petersburg. Seite № 4.
21. Peterhof. von Bodungen, Ferdinand, Pastor, geb. 25. Nov. 1872, ord. 28. Mai 1901.
22. Oranienbaum. Siehe Nr. 19.
23. Kronstadt, St. Elisabeth, deutsche und lettische Gemeinde. Büttner, Alfred, Pastor, geb. 16. Juli 1867, ord. 21. März 1893.
24. Kronstadt, St. Nikolai, finnische, estnische und schwedische Gemeinde. Vakant.
25. Narwa, St. Johannis, deutsche Gemeinde. Luther, Johannes, Pastor, geb. 24. Febr. 1861, ord. 13. Juli 1886.
26. Narwa, St. Michaelis, finnische Gemeinde. Kajander, Johannes, Pastor, geb. 30. Dez. 1873, ord. 9. Juni 1899.
27. Narwa, St. Petri, estnische Gemeinde. Steinfeldt, Georg, Pastor, geb 14. April 1866, ord. 8. Febr. 1898.
28. Jamburg, St. Lazarus-Gemeinde. Vakant.
29. Jamburg, estnische Gemeinde. Vakant.
30. Gdow. Hauboldt, Johannes, Pastor, geb. 4. Febr. 1855, ord. 6. Dezember 1881.

с) Finnische Landkirchspiele im Gouv. St. Реtersburg.
I. Propstei Schlüsselburg.
31. Wuohles. Peronius, Wilhelm, Pastor und Propst, geb. 28. März 1862, ord. 18. November 1890.
32. Walkiasaari. Forstadius, Alfred, Pastor, geb. 5. Februar 1873, ord. 9. Januar 1900.
33. Lembala. Sonny, Paul, Pastor, geb. 31. Juli 1871, ord. 6. Dezember 1898.
34. Toxowa. Relander, Felix, Pastor, geb. 15. April 1864, ord. 1. August 18…7.
Saarniwaara, Emil, Pastor sec., geb. 14. April 1875, ord. 9. Juni 1911.
35. Keltos. Louhelainen, Otto, Pastor, geb. 17. September 1874, ord. 13. Juli 1903.
Pärnänen, Ewert, Pastor-Diakonus, geb. 29. Juni 1881, ord. 4. Januar 1906.
36. Rjabowa. Laurikkala, Salim, Pastor, geb. 29. Dezember 1882, ord. 11. Januar 1909.
37. Markowa-Järwisaari. Vakant.


II. Propstei Ost-Ingermanland.


38. Slawänka. Rokkanen, Otto, Pastor und Konsistorialassessor, geb. 22. April 1847, ord. 14. Dezember 1871.
Karvanen, Alexander, Pastor-Diakonus, geb. 15. Febr. 1866, ord. 14. Juli 1892.
39. Tyris. Modeen, Emanuel, Mag. philos., Pastor, geb. 17. Sept. 1839, ord. 17. September 1876.
Kallio, Kaiku, Pastor-Adjunkt, geb. 14. Feb. 1890, ord. 6. Juni 1912.
40. Liisilä. Koivulainen, Wille, Pastor, geb. 3. Sept. 1879, ord. 10. Juni 1907.
41. Ingeris oder Ischora. Siitonen, Konstantin, Pastor und Propst, geb. 12. Juni 1851, ord. 27. Januar 1876.
42. Duderhof. Raski, Jaako, Pastor, geb. 13. Dezember. 1873, ord. 9. Juni 1904.
43. Hietamäki. Siitonen, Johann, Pastor, geb. 9. Dezember, 1868, ord. 7. Januar 1898.
44. Skworitz und Ropscha. Wirkanen, Stephan, Pastor, geb. 23. November 1848, ord. 27. Januar 1876.
Kajanti, Axel, Pastor-Adjunkt, geb. 2. Juni 1886, ord. 3. Januar 1909.
45. Serebetta. Aaviko, Viktor, Pastor, geb. 28. April 1885, ord. 5. Juni 1913.
III. Propstei West-Ingermanland.
46. Moloskowitz. Slöör, Frithiof, Pastor, geb. 11. Juli 1874, ord. 14. Nov. 1899.
47. Koprina. Sonny, Nikolai, Pastor und Propst, geb. 9. Aug. 1847, ord. 17. Juni 1873.
48. Spanko-Kolpana. Broms, Karl, Pastor, geb. 27. Aug. 1858, ord. 23. Aug. 1884.
49. Gubanitz. Wehniainen, Alexander, Pastor, geb. 18. Febr. 1869, ord. 3. Jan. 1895.
50. Teschkowo. Vakant.
51. Kattila-Soikina-Nowasolka. Vakant.
52. Kaporien. Vakant.


B. Kirchspiele und Adjunkturen in den inneren Gouvernements.


51. Nowgorod. Feldmann, Julius, Pastor, geb. 10. April 1869, ord. 2. Juni 1896.
54. Petrosawodsk. Lindberg, Oskar, Pastor, geb. 11. Mai 1883, ord. 25. Dez. 1907.
55. Murman. Wuotila, Anders, Pastor, geb. 29. Januar 1871, ord. 28. Mai 1901.
56. Jaroslaw-Kostroma-Wologda. Königsfeld, Leonhard, Pastor, geb. 2. März 1862, ord. 17. April 1888.
57. Pskow, St. Jakobi. Drechsler, Friedrich, Pastor, geb. 18. Nov. 1870, ord. 6. Aug. 1900.
58. Pskow-Laura. Lapping, Karl, Pastor, geb. 26. Marz 1869, ord 4. März 1901.
59. Toropetz. Boas, Johann, Pastor, geb. 24. Oktober 1858, ord. 21. Januar 1890.
60. Smolensk. Busch, Emil, Pastor, geb. 6. Dezember 1870, ord. 5. Sept. 1899.
61. Belowesh. Vakant.
62. Poltawa. Stamm, Hugo, Pastor, geb. 5. April 1867, ord. 26. Dezember 1898.
63. Krementschug. Feyerabend, Otto, Pastor, geb. 27. April 1885, ord. 4. März 1912.
64. Kiew. Junger, Heinrich, Pastor, geb. 13. Februar 1878, ord. 7. Mai 1906. Königsfeld, Richard, Pastor-Diakonus, geb. 8. Mai 1868, ord. 11. Dez. 1894.
65. Radomysl. Berg, Eugen, Pastor, geb. 12. Januar 1872, ord. 17. Mai 1898.
66. Shitomir. Barth, Johannes, Pastor, geb. 13. Sept. 1862, ord. 27. Nov. 1888
67. Rowno. Vakant und wird vikariert von den Pastoren Müller in Tutschin und Loppe in Lutzk.
68. Nowograd-Wolhynsk. Deringer, Rudolf, Pastor, geb. 27. Juni 1869, ord. 17. Mai 1898.
69. Tutschin. Müller, Karl, Pastor-Adjunkt, geb. 23. Febr. 1881, ord. 23. Juni 1913.
70. Roshischtschi. Vakant.
71. Luzk. Loppe, Sigismund, Pastor-Adjunkt, geb. 12. Febr. 1872, ord. 9. Mai 1899.
72. Wladimir-Wolhynsk. Torinus, Erhard, Pastor-Vikar, geb. 28. Mai 1886, ord. 3. Nov. 1913.
73. Heimthal. Johannson, Julius, Pastor, geb. 27. Dez. 1852, ord. 15. Februar 1881.
74. Emiltschin. Vakant und wird vikariert von Pastor Johannson in Heimthal.
75. Nemirow. Vakant und wird vikariert von Pastor Tomberg in Dunajewzy.
76. Dunajewzy mit Kamenez-Podolsk. Tomberg, Nikolai, Pastor, geb. 6. Juli 1856, ord. 31. Juli 1883.


С. Kirchspiele und Adjunkturen in Süd-Russland.


Erste Propstei.

77. Nikolajew. Kufeld, Johann, Pastor, geb. 8. Juli 1868, ord. 30. April 1895.
78. Odessa. Steinwand, Daniel, Pastor, geb. 2. März 1857 [Klöstitz], ord. 10. Aug. 1886, [gestorben Juni 1919 Lustdorf].

KB Klöstitz 1857 p. 426
Pastor Winkler, (Privatarchiv S. Winkler)

Willigerode, Theodor, Pastor, geb. 14. Juli 1878 [Suchodol], ord. 27. Dez. 1905, [gest. 6. November 1919 St. Petersburg]
79. Gross-Liebenthal. Vakant.
80. Freudenthal. Mantel, Heinrich, Pastor, geb. 9. Mai 1864, ord. 30. Nov. 1897.
81. Neu-Freudenthal. Paetsch, Julius, Pastor, geb. 27. November 1866, ord. 28. März 1893.
82. Worms-Johannisthal. Adt, Rudolf, Pastor, geb. 15. März 1880, ord. 19. April 1909.
83. Kassel. Vakant und wird vikariert von Pastor Winkler in Hoffnungsthal.
84. Hoffnungsthal. Winkler Immanuel, Pastor, geb. 3. Juni 1886 [Sarata], ord. 6. Nov. 1911, [gest. 18. Juni 1932 Winnipeg, Canada]
85. Glücksthal. Schilling, Georg , Pastor, geb. 14. April 1862 [Halbstadt/Krim], ord. 6. Juli 1897, [gest. 21. Okt. 1947, Dessau, Deutschland]
86. Bergdorf. Selb, Karl, Pastor, geb. 15. März 1884, ord. 9. Dez. 1912.
87. Kischinew. Galkewitsch, Erich, Pastor, geb. 22. Juni 1873, ord. 20. Sept. 1899.

Pastor Daniel Haase (1877-1939)6

88. Tarutino. Haase, Daniel, Pastor, geb. 11. Sept. 1877 [Alt Elft], ord. 29. Juni 1908, [gest. 23. Mai  1939 Tarutino.]

KB Alt Elft 1877 p.191
Traueranzeige7

89. Albota. Wolleydt, Siegfried, Pastor-Adjunkt, geb. 3. April 1887 [Sassendorf bei Riga], ord. 30. Nov. 1912, [gest. 14. Mai 1938 Freital-Deuben/Sachsen]
90. Klöstitz. Peters, Julius, Pastor, geb. 24. März 1844, ord. 27. Juni 1871.
91. Fere-Champenoise. Simsont, Alexander, geb. 31. Juli 1863, ord. 12. April 1898.
92. Neu-Sarata. Skriba, Friedrich, Pastor-Adjunkt, geb. 17. Aug. 1876, ord. 28. Aug. 1907.
93. Arzis. Meyer, Rudolf, Pastor, geb. 13. Nov. 1887, ord. 27. Okt. 1913.
94. Sarata. Meyer, Alphons, Pastor, geb. 31. Mai 1854, ord. 8. Februar 1881.
95. Posthal. Meyer, Wilhelm, Pastor-Vikar, geb. 16. Juli 1884, ord. 8. April 1912.
96. Eigenheim. Vakant und wird vikariert von Pastor Meyer in Posthal.


Zweite Propstei.


Pastor Heinrich Ferdinand Gregorius, (Privatarchiv S. Huber)

97. Jeisk. Gailit, Otto, Pastor-Adjunkt, geb. 17. Mai 1869, ord. 14. Juli 1896.
98. Rostow am Don. Von Toerne, Johannes, Pastor und Propst, geb. 15. Juli 1858, ord. 20. Februar 1883.
99. Rynowka. Aschan, Peter, Pastor, geb. 28. Mai 1856, ord. 16. Jan. 1884.
100. Taganrog. Keller, Richard, Pastor, geb. 19. Juni 1863, ord. 29. Mai 1888.
101. Nowotscherkask. Keller, Alfred, Pastor-Adjunkt, geb. 27. Juli 1867, ord. 5. Dez. 1895.
102. Lugansk. Zielke, Robert, Pastor-Adjunkt, geb. 29. Nov. 1889, ord. 21. Dez. 1911.
103. Schidlowo. Ney, Karl, Pastor-Adjunkt, geb. 2. Nov. 1879, ord. 16. Okt. 1895.
104. Josephsthal (Josifofka). Gööck, Michael, Pastor, geb. 14. Juli 1885, ord. 26. Dez. 1912.
105. Alexandrowsk. Rath, Georg, Pastor, geb. 19. Jan. 1865, ord. 12. Juli 1892.
106. Jekaterinoslaw. Hesse, Eduard, Pastor, geb. 8. März 1865, ord. 31. Marz 1891.
107. Tersanka (Friedenfeld). Aman, Friedrich, Pastor, geb. 19 Januar 1862, ord. 3. Dezember 1889.
108. Ludwigsthal. Gregorius, Heinrich, Pastor, geb. 22. Juni 1858 [Wien], ord. 30. Juni 1882. [gest. 14. Juli 1927 Lugansk, Pastor in Annenfeld, Gouv. Tiflis 1885-1886; Elisabethtal, Gouv. Tiflis 1886-1890]3
109. Grunau. Hohloch Johannes, Pastor, geb. 18. Mai 1865, ord. 14. Mai 1895.
110. Rosenfeld. Rast, Wilhelm, Pastor, geb. 25. Mai 1876, ord. 4. Juli 1904.
111. Neu-Stuttgart mit Berdjansk. Deringer, Nikolai, Pastor, geb. 8. April 1872, ord. 1. Nov. 1898.
112. Zürichthal. Cholodetzky, Emil, Pastor, geb. 12. Okt. 1874, ord. 16. November 1901.
113. Neusatz. Hörschelmann, Ferdinand, Pastor, geb. 27. Aug. 1855, ord. 9. Januar 1883.
114. Byten. Hanson, Arthur, Pastor-Adjunkt, geb. 18. Nov. 1866, ord. 26. Okt. 1908.
115. Djelal. Frischfeldt, Arnold, Pastor, geb. 25. Oktober 1874, ord. 28. April 1902.
116. Neimann-Hochheim. Reimers, Elias, Pastor, geb. 4. April 1869, ord. 26. April 1898.
117. Eugenfeldt. Vakant.
118. Hochstadt. Hahn, Gotthold, Pastor, geb. 6. Januar 1863, ord. 7. November 1890.
119. Prischib. Schlupp, Woldemar, Pastor, geb. 24. Nov. 1876, ord. 10. Okt. 1904.
120. Alt-Schwedendorf. Vakant.
121. Kronau. Jundt, Johannes, Pastor, geb. 2. Aug. 1857, ord. 25. Okt. 1887.
122. Elisabethgrad. Beck, Wilhelm, Pastor, geb. 7. Februar 1859, ord. 23. Nov. 1886.


II. Der Moskausche Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Berens, Eduard, Hofrat.
Vize-Präsident: Willigerode, Paul, Generalsuperintendent, geb. 17. April 1859, ord. 15. Aug. 1882.
Weltlicher Assessor: Baron Ungern-Sternberg, Dr. Paul.
Geistlicher Assessor: Walter, Richard, Pastor an St. Petri-Pauli in Moskau.
Sekretär: von Lilienfeld, Nikolai, Hofrat.
Notär und Translateur: Vakant.


A. Kirchspiele im Gouvernement Moskau.


1. Moskau, St. Michaelis. Kahn, Arved, Pastor prim., geb. 25. Aug. 1872, ord. 12. Okt. 1897.
2. Moskau, St. Petri-Pauli. Walter, Richard, Pastor und Konsistorial-Assessor, geb. 13. August 1868, ord. 30. April 1895.
Siegfried, Alexander, Pastor, geb. 30. Januar 1876, ord. 11. Marz 1901. Meyer, Theophil, Pastor, geb. 5. Mai 1865, ord. 18. Nov. 1890.
3. Moskau, St. Johannis. Krause, Bruno, Pastor, geb. 7. August 1883, ord. 7. Aug. 1911.
4. Moskau, St. Elisabeth, estnische Gemeinde. Vakant.
5. Moskau, Gouvernements-Vikariat. Frey, Oskar, Pastor-Vikar für das Gouv. Moskau, geb. 31. März 1859, ord. 14. Juli 1885.


B. Kirchspiele in den übrigen Gouvernements.


a) Stadt- und Landgemeinden im Europäischen Russland.

Probst Ernst Holzmayer (1867-1928)8

6. Charkow. Stender, Maximilian, Pastor, geb. 25. Mai 1876, ord. 4. Juli 1904. Cramer, Karl, Pastor, geb. 15. Mai 1882, ord. 21. Jan. 1907.
7. Jekaterinburg mit Perm. Blumberg, Nikolaus, Pastor, geb. 3. April 1869, ord. 6. Juni 1893.
8. Kamsko-Ishewsk. Wird bedient von Pastor Hoheisel in Kasan.
9. Kasan. Hoheisel, Eduard, Pastor, geb. 4. März 1864, ord. 21. Mai 1900.
10. Kursk. Baschwitz, Alfred, Pastor, geb. 19. September 1871, ord. 29. Juni 1904.
11. Nishny-Nowgorod. Holzmayer, Ernst, Pastor, geb. 14. Mai 1867 [Arensburg auf Ösel], ord. 7. Nov. 1893; [gest. 16. Mai 1928 Moskau]
12. Orel. Althausen, Alexander, Pastor, geb. 7. Sept. 1856, ord. 2. Nov. 1880.
13. Orenburg. Stenzel, Johannes, Pastor, geb. 25. Juni 1877, ord. 16. März 1903.
14. Pensa. Vakant.
15. Riebensdorf. Vakant.
16. Ssimbirsk. Leyst, August, Pastor, geb. 30. Juni 1860, ord. 2. Okt. 1888.
17. Slatoust. Needohl, Johann, Pastor, geb. 17. Juni 1859, ord. 19. Juli 1887.
18. Ssumy-Achtyrka-Lebedin. Spörer, Felix, Pastor, geb. 11. April 1867, ord. 5. Febr. 1895.
19. Tambow-Rjasan. Bernhoff, Arthur, Pastor, geb. 22. Marz 1869, ord. 13. Februar 1894.
20. Tula-Kaluga. Boettiger, Karl, Pastor, geb. 8. Juli 1878, ord. 15. April 1907.
21. Twer. Eisenschmidt, Johannes, Pastor, geb. 23. Sept. 1873, ord. 6. Juni 1904.
22. Wladimir. Wird bedient von Pastor Holzmayer in Nishny-Nowgorod.
23. Woronesh. Fastena, Julius, Pastor, geb. 8. Juni 1865, ord. 13. Dez. 1892.

b) Stadt- und Landgemeinden in Kaukasien und Trans-Kaspien.

24. Baku, deutsch-schwedische Gemeinde. von Schleyer, Lionel, Pastor, geb. 22. August 1877, ord. 26. Dez. 1904.
25. Baku, evang.-armenische Gemeinde. Thorossjanz, Ossep, Pastor, geb. 28. August 1881, ord. 1. Juni 1908.
26. Batum-Kutais. Vakant.
27. Jekaterinodar. Kludt, Theodor, Pastor, geb. 28. Juni 1861, ord. 3. August 1886.
28. Noworossiisk. Girgensohn, Hermann, Pastor-Vikar, geb. 8. Mai 1867, ord. 1. Nov. 1892.
29. Pjatigorsk. Bonwetsch, Emil, Pastor, geb. 18. Januar 1861, ord. 9. August. 1887.
30. Schemacha. Vakant.
31. Stawropol. Schultz, Adrian, Pastor-Vikar, geb. 20. Juni 1846, ord. 25. Februar 1873.
32. Taschkent. Jürgenssen, Justus, Pastor, geb. 9. Dezember 1864, ord. 1. Dez. 1891.

Peter und Paul Kirche4

Pastor Richard Mayer (1869-1933)5

33. Tiflis. Mayer, Anton Richard, Pastor, geb. 3. Oktober 1869 Tiflis, ord. 31. Mai 1898. [verhaftet 1931, ermordet in Moskau Ende Februar 1933]
Schleuning, Johannes, Pastor-Adjunkt, geb. 14. Jan. 1879 [Saratow], ord. 1. Mai 1911, [gest. 7. September 1961 Braunschweig].

34. Wladikawkas. Aksim, Eduard, Pastor, geb. 28. Januar 1876, ord. 2. Juli 1900.
35. Kaukasischer Militär-Prediger-Bezirk. Wird bedient von Pastor-Adj. Gailit zu Jeisk.

с) Stadt- und Landgemeinden in Sibirien.

36. Barnaul-Tomsk. Hesse, Leonhard, Pastor, geb. 11. Februar 1856, ord. 9. Dezember 1884.
37. Bulanka, Nishnaja und Werchnaja. Reichwald, Woldemar, Pastor-Vikar, geb. 4. Nov. 1877, ord. 28. Oktober 1913.
38. Finnlandische Deportierten-Kolonien in Ost- und West-Sibirien. Granö, Paul, Pastor, geb. 22. Nov. 1883, ord. 3. Jan. 1908.
39. Irkutsk. Sibbul, Woldemar, Pastor, geb. 25. August 1869, ord. 9. Februar 1897.
40. Omsk und die Deportierten-Kolonien am Om. Koch, Konstantin, Pastor, geb. 25. Januar 1871, ord. 21. Januar 1896.
41. St. Johannis. Heidingsfeld, Alfred, Pastor-Vikar, geb. 16./4. Januar 1879, ord. 10. Mai 1908.
42. St. Petri. Vakant.
43. Tobolsk und Ryschkowo. Bargais, Arved, Pastor, geb. 29. Jan. 1885, ord. 8. Mai 1911.
44. Werchny-Sujetuk, finnisch-estnische Ansiedlung. Verwaltet durch die Pastoren Granö in Omsk und Reichwald in N. Bulanka.
45. Wladiwostok mit Nikolajewsk. Lesta, Adalbert, Pastor, geb. 30. Jan. 1866, ord. 22. Dez. 1896.

d) Propstei an der Wolga.


I. Propstei auf der Bergseite der Wolga im Gouvernement Ssaratow.


46. Ssaratow. Behning, Liborius, Pastor, stellvertr. Propst, geb. 3. Dez. 1862, ord. 18. Oktober 1888. Lankau, Woldemar, Pastor, geb. 3. April 1883, ord. 2. Mai 1910.
47. Goloi-Karamysch. Reichert, Paul, Pastor, geb. 27. Juni 1875, ord. 8. Sept. 1902.
48. Gololobowka. Vakant.
49. Jagodnaja Poljana. Dalton, Rudolf, Pastor, geb. 4. November 1876, ord. 3. Aug. 1903.
50. Kamyschin-Nikolajewsk. Vakant.
51. Lessnoi-Karamysch. Vakant.
52. Medwedizko-Krestowoi-Bujerak. Somelt, Michael, Pastor, geb. 31. August 1868, ord. 15. Dez. 1896.
53. Norka. Wacker, Friedrich, Pastor, geb. 8. April 1886, ord. 3. November 1913.
54. Oleschna. Möllmann, Friedrich, Pastor, geb. 22. August 1855, ord. 29. Juli 1883.
55. Rosenberg. Findeisen, Johannes, Pastor, geb. 18. Febr. 1879, ord. 13. Juni 1910.
56. Talowka. Vakant.
57. Sarepta. Vakant.
58. Ustkulalinka. Schneider, Alfred, Pastor, geb. 17. Juni 1885, ord. 17. Juni 1812.
59. Ustsolicha. Vakant.
60. Wodjänoi-Bujerak. Schneider, Johannes, Pastor, geb. 28. Juli 1845, ord. 13. März 1873.
61. Zarizyn-Dubowka. Schmidt, Leopold, Pastor, geb. 12. Juli 1875, ord. 19. März 1906.
62. Propstei-Adjunktur. Vakant.


II. Propstei auf der Wiesenseite der Wolga im Gouvernement Ssamara.


63. Gnadenthau. Kosciol, Johannes, Pastor und Propst, geb. 17. Mai 1855, ord. 15. Oktober 1884.
64. Baratajewka. Hörschelmann, Christfried, Pastor, geb. 15. Juli 1858, ord. 13. Nov. 1883.
65. Воаrо. Blum, Johannes, Pastor, geb. 20. Sept. 1873, ord. 25. Januar 1899.
66. Brunnenthal. Grasmück, Johannes, Pastor, geb. 11. Juni 1883, ord. 11. November 1912.
67. Eckheim. Allendorf, Johannes, Pastor, geb. 10. August 1856, ord. 12. Juni 1883.
68. Fresenthal. Heinrichsen, Friedrich, Pastor, geb. 26. Juni 1859, ord. 18. Mai 1886.
69. Gnadenflur. Harff, Otto, Pastor, geb. 23. Juni 1872, ord. 27. Okt./8. Nov. 1896.
70. Hoffenthal. Büttner, Johann, Pastor, geb. 3. Januar 1871, ord. 31. Aug. 1908.
71. Katharinenstadt. Kuhlberg, Paul, Pastor, geb. 18. April 1872 ord. 11. Mai 1897.
72. Krasnojar. Vakant.
73. Ossinowka. Miller, Wilhelm, Pastor, geb. 20. Dez. 1883, ord. 12. Febr. 1912.
74. Paulskoje. Zimmer, Karl, Pastor, geb. 7. Januar 1863, ord. 10. Juli 1890.
75. Podstepnaja. Rothermet, Alexander, Pastor, geb. 4. Okt. 1880, ord. 1. März 1909.
76. Priwalnaja. Selb, Eduard, Pastor, geb. 26. Dezember 1872, ord. 31. Mai 1898.
77. Rjäsanowka. Heptner, Nathanael, Pastor, geb. 11. Okt. 1862, ord. 16. Januar 1894.
78. Ssamara. Lezius, Hermann, Pastor, geb. 31. März 1863, ord. 15. Febr. 1887.
Alias, Ewald, Pastor-Vikar für die Kolonien, geb. 3. April 1871, ord. 14. Juni 1898.
79. Schönthal. Schwartz, Johann, Pastor, geb. 10. Nov. 1867, ord. 4. Sept. 1894.
80. Tarlyk. Vakant.
81. Weimar. Inser, Otto, Pastor, geb. 11. Aug. 1877, ord. 7. Okt. 1907.
82. Weizenfeld. Koch, Gottlieb, Pastor, geb. 2. März 1861, ord. 6. Sept. 1887.
83. Wolskaja. Erbes, Johannes, Pastor, geb. 27. März 1869, ord. 10. Mai 1901.
84. Astrachan. Zimmermann, Richard, Pastor, geb. 16. März 1862, ord. 3. April 1888.
85. Propstei-Adjunktur. Willigerode, Adalbert, Pastor-Adjunkt, geb. 11. Okt. 1883, ord. 26. Dez. 1911.


III. Der Kurländische Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Meerscheidt-Hüllessem, Baron Viktor.
Vize-Präsident: Bernewitz, Alexander, Generalsuperintendent, geb. 31. März 1863, ord. 14. Aug. 1888.
Weltliche Assessoren: von Hahn, Baron Wilhelm, residirender Kreismarschall; von Behr, Baron Paul.
Geistliche Assessoren: Becher, Theodor, Pastor zu Frauenburg, Goldingenscher Propst. Tlttelbach, Werner, Pastor zu Groesen, Doblenscher Propst.
Sekretär: von Behr, Baron Theodor.
Notär: Mahler Karl, Cand. Jur.
Translateur: Mahler Karl, Cand. Jur.


A. Kirchspiele im Gouvernement Kurland.


a) Kirchspiele der Stadt Mitau (Jelgawa).

1. St. Trinitaus, deutsche Kron-Kirchspielsgemeinde. Dobbert, Viktor, Pastor primarius, geb. 10. Mai 1862, ord. 26. Jan. 1886.
2. St. Trinitatis, deutsche Stadtgemeinde. Kluge, Ernst, Pastor, geb. 30. Oktober 1861, ord. 14. Mai 1887.
3. Nikolaikirche, lettische Stadtgemeinde. Reinhard, Johann, Pastor, geb. 8. Sept. 1860, ord. 20. November 1887.
Mühlenbach, Fritz, Pastor-Adjunkt, Oberlehrer, geb. 9. Okt. 1863, ord. 23. Dez. 1912.
4. Annenkirche, lettische Kron-Kirchspielsgemeinde. Bernewilz, Friedrich, Pastor primarius, geb. 25. Fe-bruar 1869, ord. 20. November 1894.
5. St. Johannis, deutsche Stadtgemeinde. Wachtsmuth, Paul, Pastor, zugleich Rektor und Hausprediger an der Mitauer Diakonissenanstalt, geb. 15. Mai 1879, ord. 9. November 1903.
6. Anstalt Thabor. Urban, Wolfgang, Pastor, geb. 17. Februar 1865, ord. 2. Juni 1891.

b) Propstei Seiburg.

7. Buschhof-Holmhof (Birschu-m.). Jeske, Adolf, Pastor, geb. 11. April 1862, ord. 8. Mai 1894. Krühn, Otto, Pastor-Adjunkt, in Jakobstadt, geb. 11. März 1843, ord. 22. November 1870.
8. Setzen (Seze). Fuchs, Alphons, Pastor, geb. 27. November 1856, ord. 26. Januar 1886.
9. Demmen (Demme, das Pastorat: Turgele). Kroeger, Arthur, Pastor, geb. 2. Dez. 1863, ord. 28. Mai 1895.
10. Dubena-Weesen (Dignaja-Sassu). Doebner, Friedrich, Pastor, geb. 23. Febr. 1868, ord. 2. August 1898.
11. Dwinsk (Dünaburg). Feldmann, Karl, Pastor, geb. 26. Dezember 1865, ord. 6. Dezember 1892.
12. Egypten-Berkenhegen (Wilku meests). Kroeger, siehe № 9.
13. Friedrichstadt-Tauerkaln (Jaun-Jelgawa). Miklaw, Martin, Pastor, geb. 16. Oktober 1861, ord. 6. Dezember 1887.
14. Kaltenbrunn (Kaldebrunna). Bredrich, Alexander, Pastor, geb. 9. Juni 1858, ord. 6. Januar 1894.
15. Kreuzburg-Lehmenen-Trentelberg (Kjihzburga). Walter, Reinhold, Pastor, geb. 21. Dezember 1861, ord. 15. Februar 1887.
16. Lassen (Laschu-m). Katterfeld, Heinrich, Pastor, geb. 8. August 1887, ord. 24. Nov. 1913.
17. Nerft (Nerete). Döllert, Alfred, Pastor, geb. 28. Juli 1869, ord. 5. Sept. 1899.
18. Gross-Salwen (Salwe). Kirstein, Arwed, Pastor, geb. 12. Juni 1885, ord. 20. Juni 1910.
19. Saucken-Ellern (Saukas-Elkschnu-m). Müller, Hermann, Pastor, geb. 4. November 1868, ord. 15. Nov. 1898.
20. Sonnaxt (Sunnakste). Stender, Johannes, Pastor und Selburgscher Propst, geb. 5. Aug. 1864, ord. 13. Juni 1893.
21. Seiburg (Sehlpils). Vakant. Wird vikariert von Propst Stender-Sonnaxt.
22. Sickeln-Born-Ellern (Sihkele). Seiler, Wilhelm, Pastor, geb. 11. Febr. 1858, ord. 14. Juni 1892.
23. Subbath (Subate). Büttner, Wilhelm, Pastor, geb. 28. Aug. 1885, ord. 11. Nov. 1912.

с) Propstei Bauske.

24. Dalbingen (Dalbe). Rosenthal, Karl, Pastor, geb. 9. September 1876, ord. 13. Febr. 1911.
25. Baldohn (Baldone). Gautzsch, Otto, Pastor, geb. 20. Juni, 1850, ord. 12. März 1878.
26. Bauske, deutsche Gemeinde. Stavenhagen, Friedrich, Pastor, geb. 27. Aug. 1873, ord. 8 April 1901.
27. Bauske, lettische Gemeinde. Strautmann, Christoph, Pastor, geb. 11. November 1860, ord. 5. Mai 1896.

Paul Pelling 18989

28. Barbern (Bahrbele). Pelling, Paul Alexander Christian, Pastor, geb. 24. November 1865, ord. 29. Nov. 1892, seit 1898 in Barbern.
29. Eckau-Lambertshof (Eezawa-Lamberta). Treffner, Fritz, Pastor, geb. 29. März 1876, ord. 9 November 1903.
30. Linden-Birsgallen (Daugawas Birsgale). Busch, Wilhelm, Pastor-Adj. geb. 8. August 1881, ord. 16. September 1912.
31. Mesothen-Bersteln (Meschotne-Behrstele). Bielenstein, Walther, Pastor, geb. 21. Juli 1872, ord. 11. Oktober 1898.
32. Neugut (Wezà muischa). Glaeser, Hans, Pastor, geb. 30. September, 1870, ord. 9. Juni 1896.
33. Alt- und Neu-Rahden (Wez-Saule). Bielenstein, Hans, Pastor, geb. 13. Februar 1863, ord. 14. Mai 1888.
34. Sallgaln (Salgale). Grüner, Hermann, Pastor, geb. 15. Juni 1865, ord. 7. April 1891.
35. Sessau (Sodu-m). Lutzau, Werner, Pastor, geb. 19. Nov. 1874, ord. 27. Mai 1907.
36. Wallhof (Walles-m). Wolansky, Alfred, Pastor, geb. 24. November 1877, ord. 22. August 1905.
37. Zohden (Zode). Vakant, und wird vikariert von Pastor Grüner, Sallgaln.

d) Propstei Doblen.

38. Hofzumberge-Pankelhof (Kalna-m.). Ratkowsky, Arnold, Pastor, geb. 16. Februar 1865, ord. 1. Juli 1890.
39. Blieden-Sturhof (Blihdene). Czernay, August, Pastor, geb. 3. Juli 1873, ord. 4. März 1901.
40. Doblen, deutsche Gemeinde. Lamberg, Theodor, Pastor, geb. 4. Februar 1860, ord. 2. März 1886.
41. Doblen, lettische Gemeinde (Dobele). Straumann, Johann, Pastor, geb. 4. Januar 1864, ord. 15. Mai 1894.
42. Grenzhof-Schnikern (Mescha-m. un Snikere). Boettcher, Edmund, Pastor, geb. 3. Nov. 1876, ord. 4. Februar 1907.
43. Oross-Autz (Leel-Auze). Beldau, Karl, Pastor geb. 2. Oktober 1868, ord. 10. September 1895.
44. Grünhof (Sala-m.). Heinz, Paul, Pastor, geb. 13. Dezember 1869, ord. 31. März 1896.
45. Kursiten-Schwarden (Kursischi). Rammolin, Theodor, Pastor, geb. 19. Mai 1861, ord. 19. März 1895.
46. Lesten-Strutteln (Lestene). Krüger, Walter, Pastor, geb. 13. Juni 1884, ord. 19. Mai 1913.
47. Neu-Autz-Kerklingen (Jaun-Auze). Bahder, Arthur, Pastor, geb. 24. Februar 1856, ord. 14. Juni 1892.
48. Neuenburg (Jaun-Pils). Bernewitz, Theodor, Pastor, geb. 12. August 1868, ord. 30. Januar 1894.
49. Ringen-Waddax (Rubes-muischa un Wadakste). Thielemann, Konstantin, Pastor, geb. 12. Februar 1872, ord. 25. Februar 1898.
50. Siuxt (Dschuhkstes-m.). Gilbert, Wilhelm, Pastor, geb. 24. Dezember 1868, ord. 7. November 1899.
51. Würzau (Wirzawa). Romann, Johann, Pastor, geb. 1. Juli 1869, ord. 14. Juli 1893.
52. Zelmeneeken (Zelmeneeki). Seesemann, Leonhard, Pastor, geb. 12. Oktober 1863, ord. 15. Dezember 1891.
53. Grösen (Greese). Tittelbach, Werner, Pastor, Konsistorialassessor und Doblenscher Propst, geb. 25. Juni 1858, ord. 23. Dezember 1884.

е) Propstei Goldingen.

54. Schrunden (Skrunde). van Beuningen, Friedrich, Pastor, geb. 25. Oktober 1851, ord. 26. Oktober 1875.
55. Kabillen (Kabile). Lutzau, Viktor, Pastor, geb. 2. September 1854, ord. 5. April 1881.
56. Edsen oder Gross-Iwanden (Iwande). Wilpert, Georg, Pastor, geb. 15. September 1856, ord. 17. Märrz 1885.
57. Frauenburg (Saldus). Becher, Theodor, Pastor, Konsistorialassessor und Goldingenscher Propst, geb. 6. April 1864, ord. 28. Mai 1889.
58. Goldingen, deutsche Gemeinde. Lichtenstein, Viktor, Pastor, geb. 29, März 1864, ord. 2. Juni 1891. von Sicard, Theodor, Pastor-Adjunkt, geb. 11. April 1885, ord. 4. August 1913.
59. Goldingen, lettische Gemeinde (Kuldiga). Freiberg, Ernst, Pastor, geb. 18. November 1867, ord. 11. April 1893.
60. Lippaiken (Lipaike). Groening, Fedor, Pastor, geb. 29. Juli 1862, ord. 18. Februar 1890.
61. Luttringen (Lutrini). Brieling, Adolf, Pastor, geb. 23. Juni 1874, ord. 21. November 1904.
62. Muischezeem (Gaiku-m). Mühlendorf, Wilhelm, Pastor, geb. 19. November 1850, ord. 3. Febr. 1891.
63. Rönnen (Rende). Schkutte, Leonhard, Pastor, geb. 6. Nov. 1874, ord. 13. Februar 1911.
64. Wahnen (Wahne). Böttiger, Alexander, Pastor, geb. 11. Oktober 1829, ord. 22. September 1863.
65. Wormen-Scheden (Wahrme). Parstrauts, Jahnis, Pastor, geb. 29. August 1851, ord. 31. März 1894.

f) Propstei Pilten.

66. Landsen und Hasau (Landse un Uschawa). von Raison, Johannes, Pastor, geb. 29. Januar 1881, ord. 30. Dezember 1907.
67. Angermünde-Popen (Rinde). Schulz, Hermann, Pastor, geb. 2. Aug. 1855, ord. 13. Juni 1882.
68. Dondangen (Dundaga). Moltrecht, Karl, Pastor und Piltenscher Propst, geb. 12. Mai 1860, ord. 26. Januar 1887.
69. Edwahlen (Ehdole). Schilling, Ernst, Pastor, geb. 27. Oktober 1858, ord. 2. Juni 1885.
70. Erwahlen-Sassmaken-Rohjen (Ahrlawa). Jehnich, Julius, Pastor-Vikar, geb. 13. Sept. 3871, ord. 13. Nov. 1905.
71. Hasenpoth (Aispute). Seiler, Hermann, Pastor, geb. 5. Januar 1867, ord. 24. Januar 1893.
72. Irben-Gipken (Eerbes-Gibkes-m.). Wille, Edgar, Pastor, geb. 28. Dezember 1883, ord. 11. September 1911.
73. Pilten (Piltene). Schalme, Jeannot, Pastor, geb. 8. Mai 1863, ord. 15. Januar 1889.
74. Pussen (Pussene). Heinrichsen, Robert, Pastor, geb. 15. Mai 1871, ord. 7. Dezember 1897.
75. Sackenhausen (Sakaleija). Spiess, Karl, Pastor, geb. 15. Februar 1860. ord. 13. Februar 1911.
76. Schleck (Slehka). Kupffer, Wilhelm, Pastor, geb. 1. April 1863, ord. 5. Mai 1896.
77. Ugahlen (Ugahle). Gurland, Rudolf, Pastor, geb. 10. April 1886, ord. 15. Dez. 1913.
78. Windau (Wentspils). Kleinenberg, Paul, Pastor, geb. 15. Januar 1869, ord. 7, Juni 1894. Grünberg, Theodor, Pastor-Adjunkt für die lettische Gemeinde, geb. 21. März 1870, ord. 9. Mai 1899.
79. Zirau-Wirginahl (Zihrawa-Wehrgale). Vogel, Otto, Pastor, geb. 17. Mai 1863, ord. 13. Sept. 1892.

g) Propstei Grobin.

80. Bathen (Bahte). Vakant und wird vikariert von Pastor Lundberg, Ambothen.
81. Ambothen (Embote). Lundberg, Karl, Pastor, geb. 28. Mai 1857, ord. 2. Okt. 1883.
82. Appricken-Salenen (Aprike-Saleene). Vakant und wird vikariert von Pastor Vogel, Zirau.
83. Nieder- und Ober-Bartau (Nihza un Bahrta). Spehr, Gustav, Pastor und Grobinscher Propst, geb. 3. Dez. 1866, ord. 7. März 1893.
84. Nord-Durben (Seemela-Dorbe). Dexne, Christian, Pastor, geb. 29. Juni 1862, ord. 31. August 1897.
85. Süd-Durben (Deenaswidus-Dorbe). Seezen, Christoph, Pastor, geb. 15. Juni 1870, ord. 4. Marz 1901.
86. Gramsden (Gramsde). Vakant.
87. Grobin (Grobine). Wieckberg, Eduard, Pastor, geb. 3. Dezember 1866, ord. 7. März 1893.
88. Kruthen (Kruthe). von Bordelius, Max, Pastor, geb. 17. Juni 1886, ord. 15. Dezember 1913.
89. Libau, deutsche St. Trinitatis-Gemeinde. Kluge, Eugen, Pastor, geb. 18. Nov. 1846, ord. 7. Nov. 1875. Grass, Wilhelm, Pastor-Adjunkt, geb. 11. Sept. 1873, ord. 23. Dezember 1901.
90. Libau, lettische St. Annen-Gemeinde (Leepaja). Sanders, Viswald, Pastor, geb. 3. Nov. 1885, ord. 13. Februar 1911.
91. Neu-Libau, lettische Gemeinde (Leepaja). Goldberg, Karl, Pastor, geb. 4. Juni 1872, ord. 10. Januar 1899.
92. Neuhausen (Walteika). Schulz, Konrad, Pastor, geb. 16. Dezember 1880, ord. 2. Dez. 1907.
93. Preekuln-Fircks-Assiten (Preekule). Resewski, Johann, Pastor, geb. 28. Febr. 1872, ord. 14. Januar 1901.
94. Rutzau-Heiligen-Aa (Ruzawa-Swentaja). Ohss, Johannes, Pastor, geb. 22. Juli 1861, ord. 10. Januar 1888.

h) Propstei Kandau.

95. Sahten (Sahte). von Raison, August, Pastor, geb. 9. Aug. 1878, ord. 27. Mai 1907.
96. Angern (Engure). Tempel, Karl, Pastor, geb. 1. Nov. 1873, ord. 7. Febr. 1899.
97. Ballgallen (Balgale). Vakant und wird vikariert von Pastor Glaeser, Zohden.
98. Kandau (Kandawa). Bernewitz, Alexander, Pastor und Kandauscher Propst, geb. 26. Mai 1856, ord. 19. Sept. 1882.
99. Nurmhausen (Nurmuischa). Jürgensohn, Johannes, Pastor, geb. 22. Nov. 1865, ord. 22. Dez. 1891.
100. Samiten (Semite). Vakant und wird vikariert von Pastor von Raison, Sahten.
101. Stenden-Spahren (Stende-Spahre). von Johannsohn, August, Pastor, geb. 11. Mai 1872, ord. 7. Juni 1898.
102. Talsen (Talsi). Martinelli, Oskar, Pastor für die lettische Gemeinde, geb. 2. Juli 1876, ord. 14. März 1910. Bergengrün, Alexander, Adjunkt für die deutsche Gemeinde, geb. 21. März 1863, ord. 14. Januar 1896.
103. Tuckum, deutsche Gemeinde. Fleischer, Magnus, Pastor, geb. 23. Mai 1856, ord. 3. März 1885.
104. Tuckum, lettische Gemeinde (Tukums). Mattisson, Gustav, Pastor, geb. 18. Oktober 1867, ord. 25. Juli 1893.
105. Zabeln (Sabile). Gläser, Karl, Pastor, geb. 8. Juni 1869, ord. 30. Okt. 1894.


В. Kirchspiele in anderen Gouvernements.


i) Propstei Wilna.

106. Wilna. Koch, Hermann, Pastor, geb. 28. Dezember 1842, ord. 6. Januar 1873. Tittelbach, Paul, Pastor, geb. 23. November 1865, ord. 26. Jan. 1892.
107. Grodno. Plantsch, Adolf, Pastor, geb. 2. Dezember 1866, ord. 1. November 1892.
108. Neudorf-Neubrow. Vakant und wird vikariert von Pastor Zirkwitz, Bielostok.
109. Polozk-Witebsk. Zelmin, Martin, Pastor, geb. 10. Nov. 1863, ord. 10. Nov. 1896. Bertschy, Karl, Pastor-Adjunkt zu Polozk, geb. 30. Jan. 1866, ord. 28. Mai 1895.
110. Struschan-Stirnian. Irbe, Karl, Pastor-Vikar, geb. 4. Januar 1885, ord. 28. Febr. 1910.
111. Bolwa. Vakant und wird vikariert von Pastor-Vikar Irbe, Reshiza.
112. Minsk. Matschulan, Adam, Pastor, geb. 29. März 1864, ord. 15. Oktober 1895.
113. Bielostok. Zirkwitz, Theodor, Pastor, geb. 8. März 1863, ord. 12. Januar 1892.
114. Soprasl-Charoscz. Wilde, Wilhelm, Pastor, geb. 22. März, 1864, ord. 8. Mai 1894.
115. Mohilew. Jürgensohn, Wilhelm, Pastor, geb. 18. Januar, 1869, ord. 21. Dezember 1897.
116. Kowno. Dobbert, Ludwig, Pastor und Wilnascher Propst, geb. 12. Oktober 1842, ord. 31. Juli 1866.
117. Keydany. Vakant und wird vikariert von Pastor Tittelbach, Wilna.
118. Birsen. Deeters, Friedrich, Pastor, geb. 23. Sept. 1871, ord. 8. Okt. 1900.
119. Szawli. Kupffer, Theodor, Pastor, geb. 30. März 1869, ord. 29. September 1896.
120. Schoden. Lieventhal, Julius, Pastor, geb. 28. Oktober 1835, ord. 31. Dezember 1867.
121. Tauroggen. Wiemer, August, Pastor, geb. 4. Dezember 1869, ord. 15. Sept. 1896.
122. Georgenburg-Szwyren-Rossien. Vakant und wird vikariert von Pastor Josephi, Krettingen und Pastor Tittelbach, Wilna.
123. Krettingen. Josephi, Karl, Pastor, geb. 4. Febr. 1873, ord. 14. Januar 1907.
124. Zeymel. Eckert, Julius, Pastor, geb. 13. April 1861, ord. 30. März 1897.
125. Ponewiecz-Schadow. Lichtenstein, Rudolf, Pastor, geb. 11. Dezember 1865, ord. 24. Juni 1897.


IV. Der Livländische Konsistorialbezirk.


Konsistorium.
Präsident: von Strandtmann, Arvid, Landrat, Ober-Direktor des Livl. Adligen Kreditsystems.
Vize-Präsident: Gaehtgens, Theophil, Generalsuperintendent, geb. 23. Nov. 1847, ord. 21. Okt. 1873.
Weltliche Assessore: von Transehe-Roseneck, Astaf. Hoyningen-Huene, Baron Bernhard.
Geistliche Assessore: Girgensohn, Thomas, Propst und Oberpastor zu St. Jakobi in Riga. Eisenschmidt, Heinrich, Pastor-Diakonus zu St. Jakobi in Riga.
Sekretär: Schwanck, Karl.
Notär: Ottow, Ferdinand.
Translateur: Weidenbanm, Eugen.

a) Propstei Riga, Stadt- und Patrimonialgebiet.

1. Riga, St. Jakobi. Girgensohn, Thomas, Propst und Oberpastor, geb. 4. Oktober 1851, ord. 3. Februar 1885. Eisenschmidt, Heinrich, Pastor-Diakonus, geb. 1. März 1855, ord. 29. Juni 1880. Terras, Eduard, Pastor der estnischen Gemeinde, geb. 25. April 1871, ord. 19. Dezember 1899. Tallmeister, Theodor, Pastor-Adj., geb. 28. März 1889, ord. 17. Juni 1912. Bidder, Oskar, Gefängnisprediger, geb. 27. März 1866, ord. 20. November 1894. Hilde, Reinhold, Stadtvikar, geb. 28. Oktober 1859, ord. 28. April 1885. Kirschfeld, Johannes, geb. 23. Juli 1884, ord. 15. Juni 1914.
2. Riga, St. Petri. Poelchau, Peter, Oberpastor, geb. 5. Januar 1870, ord. 8. Dezember 1896. Keller, Karl, Oberpastor, geb. 12. Aug. 1868, ord. 24. Nov. 1896. Hoffmann, Theodor, Pastor, geb. 1. Febr. 1865, ord. 15. Nov. 1892.
3. Riga, Dom. Erdmann, Oswald, Pastor, geb. 5. August 1871, ord. 22. November 1898. Stephany, Maximilian, Pastor, geb. 26. August 1870, ord. 10. Dez. 1895. Eckhardt, August, Pastor, geb. 20. April, 1868, ord. 13. Dez. 1892.
4. Riga, St. Johannis. Bernewitz, Ernst, Oberpastor, geb. 6. Dez. 1849, ord. 13. Februar 1877. Meyren, Johannes, Oberpastor, geb. 25. Juni 1868, ord. 26. Mai 1896.
5. Riga, St. Gertrud. Schubert, Oskar, Pastor, geb. 27. November 1866, ord. 3. April 1894.
6. Riga, Neu-St. Gertrud. Walter, Arthur, Pastor, geb. 20. Sept. 1860, ord. 31. März 1885. Freudenfeld, Karl, Pastor, geb. 20. Juni 1867, ord. 20. Sept. 1898.
7. Riga, Jesus-Gemeinde. Cleemann, Gustav, Pastor der deutschen Gemeinde geb. 16. Sept. 1858, ord. 17. Nov. 1885. Schwartz, Walter, Pastor der lettischen Gemeinde, geb. 29. Juli 1866, ord. 24. Nov. 1891.
8. Riga, Martins-Gemeinde. Taube, Theodor, Pastor der deutschen Gemeinde, geb. 1. Febr. 1864, ord. 1. Mai 1888. Poelchau, Hermann, Pastor-Adj. geb. 2. April 1882, ord. 21. April 1913. Rosenberg, Peter, Pastor der lettischen Gemeinde, geb. 28. Juni 1874, ord. 3. Dez. 1901.
9. Riga, St. Trinitatis-Gemeinde. Treu, Paul, Pastor, geb. 22. Mai 1854, ord. 16. Aug. 1881.
10. Riga, St. Pauls-Gemeinde. Treu, Karl, Pastor, geb. 27. Juni 1867, ord. 30. Nov. 1897.
11. Thorensberg, Luther-Gemeinde. Scheuermann, Eugen, Pastor, geb. 12. September 1856, ord. 29. Mai 1883.
12. Gemeinde des Diakonissenhauses. Doebler, Erhard, Pastor, geb. 4. August 1882, ord. 5. Febr. 1912.
13. Friedens-Gemeinde. Berg, Edgar, Pastor, geb. 22. März 1878, ord. 19. Juni 1905.
14. Katlakaln und St. Olai. Reinberg, Gustav, Pastor, geb. 25. Okt. 1856, ord. 2. Juni 1885.
15. Bickern. Kade, Alexander, Pastor, geb. 12. Dezember 1869, ord. 9. Febr. 1897.
16. Holmhof. von Schroeder, Christof, Dr. med., geb. 1. Aug. 1855, ord. 26. Mai 1896.
17. Pinkenhof und St. Annen. Hillner, Gotthilf, Pastor, geb. 25. November 1862, ord. 29. Mai 1888.

b) Propstei Riga-Land.

18. Sunzel (Suntaschi). Wehmann, Karl, Pastor, geb. 26. Januar 1867, ord. 8. Juli 1898.
19. Jürgensburg (Jaunpils). Erasmus, Alfons, Pastor, geb. 14. April 1881, ord. 3. Aug. 1908.
20. Uexküll-Kircholm (Ikschkile un Salaspils). Marnitz, Xaver, Pastor und Propst, geb. 9. August 1855, ord. 20. Febr. 1883.
21. Lennewarden-Gross-Jungfernhof (Leelwahrde-Leela Jumprawas m.). Giehm, Alfred, Pastor, geb. 15. Sept. 1872, ord. 1. Dez. 1902.
22. Loddiger-Treiden (Ledurga-Turaida). Spalwing, August, Pastor, geb. 10. Juni 1855, ord. 13. März 1883.
23. Ascheraden (Aiskraukle). Savary, Eberhard, Pastor, geb. 12. April 1863, ord. 13. März 1888.
24. Lemburg (Mahlpils). Plantsch, Arthur, Pastor, geb. 10. Febr. 1875, ord. 20 Febr. 1900
25. St. Peters-Kapelle, Adiamünde und Zarnikau (Peterupe, Skulte un Zarnikawa). Stamer, Johannes, Pastor, geb. 23. Juni 1859, ord. 10. Mai 1892.
26. Kokenhusen-Kroppenhof (Koknese-Кrаре). Bach, Hermann, Pastor, geb. 15. November 1871, ord. 19. Juni 1905.
27. Segewolde-Kempenhof (Sigulda-Kempe). von Braunschweig, Hermann, Pastor, geb. 18. Nov. 1861, ord. 18. August 1885.
28. Neuermühlen-Westerotten (Ahdaschi un Garkalns). Grüner, Eduard, Pastor, geb. 18. Mai 1860, ord. 19. Juli 1887.
29. Sissegal-Altenwoga (Madaleene un Mengele). Vakant.
30. Ustj-Dwinsk (Daugawas-Grihwa). Bankin, Martin, Pastor, geb. 4. Juni 1864, ord. 23. Febr. 1892.
31. Dahlen (Doles m.). Rainmann, Johannes, Pastor, geb. 17. August 1871, ord. 10. Juni 1907.
32. Nitau (Nitaure). Vakant und wird vikariert von Pastor Erasmus in Jürgensburg.
33. Schlok (Sloka). Roseneek, Wilhelm, Pastor, geb. 11. August 1868, ord. 22. März 1898.
34. Dubbeln (Dubulti). Ops, Janis, Pastor, geb. 26. Januar 1866, ord. 6. Sep. 1898.
35. Rodenpois (Ropaschi). Behrsin, Karl, Pastor, geb. 28. Juli 1862, ord, 12. Februar 1889.
36. Allasch-Wangasch (Allaschi-Wangaschi). Vakant.
38 (!). Kremon (Krimulda). Ehrmann, Johannes, Pastor, geb. 10. Okt. 1862, ord. 16. Mai 1893.

с) Propstei Wolmar.

38. Wolmar-Wolmarshof (Walmeeras mahz. m.). Neuland, Johannes, Pastor, geb. 12. Januar 1840, ord. 20. Dezember 1870.
39. Wolmar-Weidenhof (Weidesmuischa). Pawassar, Eduard, Pastor, geb. 13. Febr. 1861, ord. 19. April 1892. Kundsin, Karl, Pastor-Vikar des Wolmarschen Sprengels, geb. 31. März 1883, ord. 24. Mai 1909.
40. Roop (Straupe). Gross, Erwin, Pastor, geb. 24. September 1870. ord. 24. September 1895.
41. Pernigel (Leepupes mahz. m.). Scheinpflug, Theodor, Pastor, geb. 6. Mai 1862, ord. 19. November 1889.
42. Süd-Rujen (Deenaswidus-Ruhjenes mahz. m.). Baer, Karl, Pastor, geb. 6. Juni 1864, ord. 3. Nov. 1891.
43. Nord-Rujen (Seemela-Ruhjenes mahz m.). Ohsol, Jahn, Pastor, geb. 27. Juni 1876, ord. 2. Dez. 1912.
44. Lemsal (Limbaschu mahz. m.). Blumenbach, Hermann, Pastor, geb. 22. Sept. 1872, ord. 4. März 1901.
45. St. Katharinen (Katrines mahz. m.). Vakant.
46. Dickeln (Diklu mahz. m.). Scheuermann, August, Pastor, geb. 11. Febr. 1886, ord. 10. November 1913.
47. Salis (Leelsalazes mahz. m.). Schlau, Karl, Pastor und Propst, Dr. phil. geb. 10. Febr. 1851, ord. 5. Febr. 1878.
48. Papendorf (Rubenes mahz. m.). Vakant.
49. Ubbenorm (Umurgas mahz. m.). von Hirschheydt, Heinrich, Pastor, geb. 16. März 1855, ord. 6. Juni 1882.
50. Salisburg (Mas-Salazes mahz. m.). Grave, Friedrich, Pastor, geb. 22. Oktober 1868, ord. 21. Januar 1896.
51. Allendorf (Allojas mahz. m.). Guleke, Rudolf, Pastor, geb. 12. Juli 1868, ord. 26. Mai 1896.
52. St. Matthiä (Matischu mahz. m.). Tschischko, Ludwig, Pastor, geb. 18. Juni 1858, ord. 10. Januar 1893.
53. Burtneck (Burtneeku mahz. m.). Meyer, Reinhold, Pastor, geb. 13. November 1867 ord. 14. August 1894.

d) Propstei Wenden.

54. Neu-Pebalg (Jaun-Peebalgas mahz. m.). Ohsoling, Jakob, Pastor, geb. 6. Februar 1860, ord. 7. November 1893.
55. Wenden, deutsche Stadtgemeinde (Zehsis). Bergengrün, Herman, Pastor, geb. 8. Juni 1872, ord. 17. Febr. 1902.
56. Wenden, lettische Stadtgemeinde (Zehsis). Maldohn, Woldemar, Pastor, geb. 6. Juli 1870, ord. 17. Juni 1909.
57. Wenden, Landgemeinde (Zehsis). Apkaln, Peter, Pastor, geb. 28. September 1882, ord. 17. März 1913.
58. Laudohn (Laudohnes mahz. m.). Awoht, Karl, Pastor und Propst, geb. 21. September, 1859, ord. 29. Januar 1889.
59. Erlaa-Ogershof (Ehrglu un Ogeres mahz. m.). Stange, Ernst, Pastor, geb. 15. September 1877, ord. 1. April 1907.
60. Bersohn (Behrsones mahz. m.). Ramolin, Theodor, Pastor, geb. 10. Dezember 1867, ord. 6. Febr. 1900.
61. Lasdohn (Lasdones mahz. m.). Vakant.
62. Kalzenau-Fehteln(Kalzenawas-Weetoles mahz. m.). Needra, Andreews, Pastor, geb. 23. Januar 1871, ord. 5. Nov. 1906.
63. Lösern (Leeseres mahz. m.). Hinzenberg, Oskar, Pastor, geb. 17. Mai 1869, ord. 12. November 1900.
64. Serben-Drostenhof (Dsehrbenes-Drustes mahz. m.). Ohsoling, Heinrich, Pastor, geb. 25. Mai 1867, ord. 1. Oktober 1895.
65. Sesswegen (Zehswaines mahz. m.). Auning, Ernst, Pastor, geb. 6. Mai 1869, ord. 2. Juli 1895.
66. Schujen-Lodenhof (Skujenes-Lodes mahz. m.). Kaspar, Wilhelm, Pastor, geb. 3. Januar 1853, ord. 23. Dezember 1881.
67. Lubahn (Lubahnes mahz. m.). Woitkus, Arthur, Pastor, geb. 5. September 1878, ord. 16. Dezember 1907.
68. Alt-Pebalg (Wez-Peebalgas mahz. m.). Trutz, August, Pastor, geb. 4. Sept. 1872, ord. 17. März 1813.
69. Ronnenburg (Raunas mahz. m.). Jende, Adam, Pastor, geb. 6. Oktober 1861, ord. 1. August 1893.
70. Linden-Festen (Leepakalna mahz. m.). Vakant.
71. Arrasch (Ahraischi oder Wez-Zehsis). Baerent, Paul, Pastor, geb. 27. Oktober 1866, ord. 16. Mai 1893.

e) Propstei Walk.

72. Walk (Walka), deutsche und lettische Land- und Stadtgemeinde. Dietrich, Paul, Pastor, geb. 9 Febr. 1862, ord. 31. Juli 1888.
73. Walk, estnische St. Petri-Gemeinde. Wühner, Richard, Pastor, geb. 16. September 1872, ord. 28. September 1897. Blumenthal, Walter, Pastor-Vikar des Walkschen Sprengels, geb. 11. Dezember 1881, ord. 27. Juli 1914
74. Luhde (Lugaschu mahz. m.). Lange, Harald, Pastor, geb. 11. Oktober 1862, ord. 3. Juni 1890.
75. Marienburg-Seltinghof (Aluksnes-Seltinas mahz. m.). Gross, Edgar, Pastor, geb. 12. November 1873, ord. 5. Dezember 1899.
Vakant ist Seltinghof und vikariet von Pastor Uhder in Aahof.
76. Wohlfahrt (Ehweles mahz. m.). Bosse, Heinrich, Pastor, geb. 6. September 1871, ord. 26. April 1898.
77. Adsel (Gaujenes mahz. m.). Adolphi, Heinrich, Pastor, geb. 9. Oktober 1852, ord. 30. Dezember 1879.
78. Palzmar-Serbigal (Palsmares mahz. m.). Berg, Eugen, Pastor, geb. 24. August 1855, ord. 8. September 1885.
79. Trikaten (Trikates mahz. m.). Schilling, Karl, Pastor und Propst, geb. 7. November 1845, ord. 27. September 1871.
80. Tirsen-Wellan (Tirses mahz. m.). Osoling, Nikolai, Pastor, geb. 20. Juli 1868, ord. 1. Juli 1897.
81. Schwaneburg (Gulbenes mahz. m.). Kundsin, Adolf, Pastor, geb. 6. Oktober 1865, ord. 6. Juni 1893.
82. Aahof (Lejas mahz. m.). Uhder, Konstantin, Pastor, geb. 19. Febr. 1870, ord. 20. April 1903.
83. Ermes (Ehrgemes mahz. m.). Krause, Otto, Pastor, geb. 18. Januar 1883, ord. 7. Februar 1910.
84. Oppekaln (Laizeene). Treu, Oskar, Pastor, geb. 13. Dez. 1870, ord. 15. Febr. 1898.
85. Smilten (Smiltene). Kundsin, Karl, Pastor, geb. 21. April 1850, ord. 25 März 1879.

f) Propstei Jurjeff.

86. Jurjeff, Universitätsgemeinde (Tartu Ülikooli kogudus). Hahn, Traugott, Dr. theol., Pastor und Professor der Theologie, geb 1. Febr. 1875, ord. 16. Mai 1899.
87. Jurjeff, St. Johannis (Tartu Jaani kogudus). Wittrock, Viktor, Oberpastor, geb. 6. Sept. 1869, ord. 8. Januar 1895.
von Bulmerincq, Alexander, Dr. theol. Pastor-Adjunkt und Professor der Theologie, geb. 24. Mai 1868, ord. 11. Mai 1908.
Schwartz, Wilhelm, Pastor-Diakonus, geb. 4. Nov. 1864, ord. 12. März 1889. Seesemann, Otto, Dr. phil., Mag. theol., Pastor der lettischen Gemeinde und Privatdozent an der theol. Fakultät, geb. 26. Aug. 1866, ord. 17. Aug. 1903.
88. Jurjeff, St. Petri (Tartu Peetri kogudus). Eisenschmidt, Wilhelm, Pastor, geb. 17. Dez. 1839, ord. 3. Mai 1870. Laur, Arnold, Pastor, geb. 21. Juli 1881, ord. 9. Juli 1911.
89. Jurjeff, St. Marien (Tartu Maarja kogudus). Vakant.
90. Jurjeff, St. Pauli. Habicht, Arnold, Pastor, geb. 17. Mai 1878, ord. 30. Sept. 1907. Raudkepp, Leopold, Adjunkt, geb. 4. März 1877, ord. 13. Juli 1914. Neppert, Hermann, Pastor-Stadtvikфr, geb. 10. April 1874, ord. 25. April 1899.
91. St. Bartholomäi (Palamuse kihelk.). Westrén-Doll, August, Pastor, geb. 9. November 1882, ord. 10. Februar 1908.
92. Ecks (Äksi kih.). Greinert, Leberecht, Pastor und Propst, geb. 23. April 1860, ord. 25. März 1887. Funcke, Robert, Pastor-Vikar des Jurjeffschen Sprengels, geb. 17. April 1878, ord. 15. Juni 1914.
93. Koddafer-Allatzkiwi (Kodawere- ja Allatskiwi kihelkond). Mickwitz, Friedrich, Pastor, geb. 4. Juni 1878, ord. 17. Juli 1905.
94. Lais (Laiuse kih.). Корр, Johann, Pastor, geb. 28. Okt. 1874, ord. 6. Sept. 1909.
95. St. Marien-Magdalenen (Maarja-Magdaleena kih.) mit dem Filial St. Brigitten (Wara abikirik). Walther, Otto, Pastor, geb. 30. Dezember 1887, ord. 9. Aug. 1912.
96. Talkhof (Kursi kih.). Punga, Gustav, Pastor, geb. 9. Febr. 1860, ord. 15. Juni 1886.
97. Torma-Lohusu (Torma- ja Lohusuu kih.). Laas, Andreas, Pastor, geb. 27. Oktober 1863, ord. 14. Mai 1890. Nurm, Martin, Pastor-Adjunkt für Awinorm, geb. 28. Jan. 1870, ord. 2. Juli 1900.

g) Propstei Werro.

98. Kamby (Kambja kih.). Ederberg, Friedrich, Pastor, geb. 18. Juni 1859, ord. 23. Juni 1885.
99. Werro (Wõru linn). Martensen, Juri, Pastor, geb. 21. Oktober 1867, ord. 2. Juli 1900.
100. Karolen (Karula kih.). Wühner, Theodor, Pastor, geb. 13. Febr. 1868, ord. 31. Oktober 1893.
101. Anzen (Urwaste kih.). Stein, Alfred, Pastor, geb. 27. Aug. 1872, ord. 17. März 1902.
102. Odenpäh (Ottepää kih.). Schiele, Friedrich, Pastor, geb. 20. Dez. 1875, ord. 20. August 1904.
103. Rauge (Rõuge kih.). Hollmann, Franz, Pastor, geb. 22. Juli 1865, ord. 3. Nov. 1891.
104. Kannapäh (Kanapää kih.). von Falck, Johannes, Pastor und Propst, geb. 19. Mai 1859, ord. 18. Dez. 1883.
105. Harjel (Hargla kih.). Tiedemann, Julius, Pastor, geb. 29. Juni 1855, ord. 27. Juli 1886.
106. Randen (Rannu- ehk Wirtsjärwe kih.). Masing, Richard, Pastor, geb. 29. Juli 1861, ord. 8. Oktober 1895.
107. Ringen (Rõngu kih.). Hansen, Winfried, Pastor, geb. 26. Februar 1860, ord. 31. Mai 1887.
108. Neuhausen (Wastselinna kih.). Mahr, Eugen, Pastor, geb. 27. Feb. 1882, ord. 5. Juli 1909.
109. Rappin-Mehikorm (Räpina kih.). Schulze, Oskar, Pastor, geb. 22. Juni 1865, ord. 30 August 1892.
110. Kawalecht (Puhja kih.). Vakant.
111. Wendau (Wõnnu kih.). Treumann, Jaak, geb. 27. Februar 1881, ord. 12. Dezember 1910.
112. Pölwe (Põlwa kih.). Schwartz, Christoph, Pastor, geb. 27. August 1869, ord. 10. Oktober 1899.
113. Sagnitz oder Theal-Fölk (Sangaste- ja Laatre kih). Hesse, Albert, Pastor, geb. 5. Mai 1869, ord. 3. Dez. 1896.
114. Nüggen (Nõo kih.). Lipp, Martin, Pastor, geb. 2. April 1854, ord. 9. März 1880.

h) Propstei Pernau.

115. Pernau, St. Nikolai, deutsche Gemeinde (Pärnu linn, Pernawa). Bielenstein, Emil, Oberpastor, geb. 16. März 1858, ord. 15. Dezember 1885.
116. Pernau, St. Elisabeth, estnische Gemeinde. Hasselblatt, Johannes, Pastor, geb. 22. September 1861, ord. 20. März 1888.
117. Karkus (Karkuse kih.). Masing, Benedikt, Pastor, geb. 9. Mai 1884, ord. 12. Dezember 1912.
118. Audern (Audre kih.). Oebius, Alfred, Pastor, geb. 4. Dezember 1873, ord. 24. Januar 1899.
119. Testama-Kühno. Hahl, Immanuel, Pastor, geb. 27. Februar 1868, ord. 29. Juni 1897.
120. Fennern (Wändra kih.). Nuudi, Johannes, Pastor, geb. 18. Januar 1867, ord. 18. April 1894.
121. Saara (Saarde kih.). Matthisson, Adalbert, Pastor, geb. 5. Juli 1866, ord. 19. Oktober 1893.
122. St. Jakobi und Kerkau (Jaakobi-Kurgu kih.). Schultz, Woldemar, Pastor und Propst, geb. 23. Dezember 1864, ord. 1. März 1892.
123. Torgel (Tori kih.). Reitag, Johann, Pastor, geb. 17. August 1876, ord. 7. März 1904. Walcker, Theodor, Pastor-Adjunkt, geb. 7. Mai 1871, ord. 23. September 1899.
124. Gudmannsbach-Tackerort (Häädemeeste Tahkuranna kih.). Jaesche, Ernst, Pastor, geb. 30. September 1867, ord. 5. September 1899.
125. Hallist (Hailiste kih.). von Dehn, Erwin, Pastor, geb. 23. April 1862, ord. 29. Oktober 1889.
126. St. Michaelis in Soontak (Mihkli kih.). Aunwerdt, Johannes, Pastor, geb. 7. April 1889, ord. 15. Dezember 1913.
Wühner, Hugo, Pastor, Sprengelsvikar, geb. 25. Juni 1877, ord. 10. August 1908.

i) Propstei Fellin.

127. Fellin, Landgemeinde (Wiljandi kih.). Lattik, Jaan, Pastor, geb. 1. Oktober, 1878, ord. 29. November 1909.
128. Koppo (Кõрро kih.). Tischler, Johann, Pastor, geb. 1. November 1855, ord. 13. März 1891.
129. Fellin, St. Johannis Stadtgemeinde (Wiljandi linna kogudus). von Mickwitz, Ernst, Pastor, geb. 4. Mai 1855, ord. 3. Juni 1879.
130. Tarwast (Tarwastu kih.). Jürmann, Michael, Pastor und Propst, geb. 6. Januar 1853, ord. 18. September 1877.
131. Paistel (Paistu kih.). Bergmann, Johannes, Pastor, geb. 17. Dezember 1856, ord. 25. September 1883.
132. Helmet-Wagenküll (Helme-Taagepära). Koik, Georg, Pastor, geb. 24. Dezember 1855, ord. 25. September 1883.
133. Oberpahlen (Põ ltsama kih.). Rennil, Johannes, Pastor, geb. 23. Juli 1862, ord. 29. November 1887.
134. Pillistfer (Pilistwere kih.). Steinberg, Bernhard, Pastor, geb. 3. März 1872, ord. 3. August 1903.
135. Gross-St. Johannis (Suure-Jaani kih.). Rosenberg, Georg, Pastor, geb. 8. Oktober 1870, ord. 9. März 1897.
136. Klein-St. Johannis (Kolga-Jaani kih.). Reiman, Wilhelm, Pastor, geb. 25. Februar 1861, ord. 27. März 1888. Ustal, Johannes, Pastor, Sprengels-Vikar, geb. 9. April 1880, ord. 30. Dezember 1912.

j) Propstei Oesel.

137. Arensburg (Kuresaare linn). von Blossfeldt, Eugen, Oberpastor, geb. 15. Februar 1863, ord. 29. Mai 1888. von Rickhoff, Harald, Pastor-Diak. geb. 27. April 1868, ord. 11. April 1893.
138. Anseküll (Ansekula kih.). Greinert, Adolf, Pastor, geb. 27. September, 1857, ord. 5. Januar 1887.
139. Karmel (Kaarma kih.). Vakant.
140. Jamma. Walter, Johannes, Pastor und Propst, geb. 24. Juni 1860, ord. 13. Juli 1886.
141. St. Johannis (Jaani kih.). Wird vom Pastor zu Peude bedient.
142. Karris (Karja kih.). Wöhrmann, Karl, Pastor, geb. 19. Juli 1864, ord. 20. Dezember 1892.
143. Kergel (Kerla kih.). Oehrn, Gustav, Pastor, geb. 13. Dezember 1884, ord. 13. November 1911.
144. Kielkond (Kihelkonna kih.). Maehle, Hermann, Pastor, geb. 31. Oktober 1881, ord. 26. April 1909.
145. Mustel (Mustjala kih.). Eberhard, August, Pastor, geb. 6. Mai 1856, ord. 7. September 1880.
146. Mohn (Muhu kih.). Meeri, Joseph, Pastor, geb. 4. Februar 1870, ord. 15. Februar 1904.
147. Peude (Põide kih.). Lieberg, Herbert, Pastor, geb. 30. Dezember, ord. 27. April 1914.
148. Pyha (Püha kih.). Vakant.
149. Wolde (Waljala kih.). Pundt, Gustav, Pastor, geb. 15. März 1872, ord. 1. November 1898.


V. Der Estländische Konsistorial-Bezirk.


Konsistorium.

Präsident: Landrat Alfred Baron Rosen-Wichterpal.
Vize-Präsident: von Lemm, Daniel, Generalsuperintendent.
Weltlicher Assessor: von Weiss, Alexander. von Samson, Ernst, Sekretär des Adeligen Waisengerichts.
Geistlicher Assessor: von zur Mühlen, Konrad, Pastor an St. Nikolai in Reval. Krause, Max, Pastor zu Maholm.
Sekretär und Translateur: von Bodisco, Roman.
Stellv. Notar: von Bodisco, Roman.


A. Kirchspiele, welche unmittelbar unter dem Konsistorium stehen.


1. Reval, Ritter- und Dom-Kirche. von Lemm, Daniel, Generalsuperintendent und Ober-Pastor, geb. 6. November 1845, ord. 25. Dezember 1871. von Winkler, Rudolf, Pastor, geb. 13. September 1855, ord. 4. Juli 1882.
2. Reval, St. Olai. Hahn, Traugott, Pastor, geb. 3. August 1848, ord. 19. Dezember 1871. Hörschelmann, Paul, Pastor, geb. 29. Dezember 1866, ord. 31. Oktober 1893. Sielmann, Woldemar, Pastor-Diakonus, geb. 23. März 1875, ord. 25. November 1901.
3. Reval, St. Nikolai. von zur Mühlen, Konrad, Pastor, geb. 25. Februar 1868, ord. 29. Mai 1894. Undritz, Oskar, Pastor, geb. 18. September 1864, ord. 12. Februar 1895.
4. Reval, St. Michaelis. Sonck, Arno, Pastor, geb. 4. Februar, 1887, ord. 24 Mai 1907.
5. Reval, St. Johannis. Assmuth, Alexander, Pastor, geb. 28. April 1845, ord. 8. November 1870. Grohmann, William, Pastor, geb. 15. Juli 1862, ord. 18. August 1891. Hasselblatt, Bruno, Pastor-Adjunkt, geb. 7. November 1886, ord. 24. Juni 1912.
6. Reval, Zum heiligen Geist. Wieckmann, Friedrich, Pastor, geb. 4. Februar 1865, ord. 1. November 1892. Mendelson, Reinhold, Gefängnisprediger geb. 24. Januar 1880, ord. 5. Oktober 1908.
7. Reval, Diakonissenanstalt. Walther, Paul, Pastor und Rektor der Anstalt, geb. 26. Dezember 1872, ord. 8. Juni 1897.
8. Reval, Dom-Karls-Gemeinde. Kapp, Alexander, Pastor, geb. 24. Juni 1874, ord. 29. Februar 1904. Hurt, Rudolf, Pastor, geb. 18 November 1874, ord. 8. Dezember 1902.
9. Reval, St. Paulus. Mohrfeldt, Alexander, Pastor, geb. 14. Januar 1857, ord. 25. Mai 1886.


В. Kirchspiele in den Propsteien.


a) Propstei Ost-Harrien.

10. Jegeleht (Jõ elehtme kih.). Tomberg, Oskar, Pastor, geb. 23. Oktober 1866, ord. 3. Februar 1891.
11. St. Jürgens (Jüri kih.). Keerig, Johannes, Pastor, geb. 18. Oktober 1868, ord. 6. Dezember 1898.
12. St. Johannis in Harrien (Harju-Jaani kih.). Küssner, Arnold, Pastor, geb. 6. März 1882, ord. 20. Februar 1911.
13. Kosch (Kose kih.). Pold, Harald, Pastor, geb. 4. November 1874, ord. 14. August 1905.
14. Kusal (Kuusalu kih.). Luther, Ralf, Pastor, geb. 23. Juni 1887, ordiniert 7. Oktober 1912.
15. Jörden (Juuru kih.). Brasche, Christfried, Pastor, geb. 10. Juni 1875, ord. 26. August 1901.

b) Propstei West-Harrien.

16. Rappel (Rapla kih.). Liiw, Joseph, Pastor, geb. 22. April 1870, ord. 8. Februar 1904.
17. Kegel (Keila kih.). Kukk, Jakob, Pastor, geb. 28. August 1870, ord. 6. Januar 1899.
18. Haggers (Hageri kih.). Thomson, Konstantin, Pastor und Propst, geb. 27. November 1865, ord. 2. Dezember 1890.
19. Nissi (Nissi kih.). Bruhns, Emil, Pastor, geb. 13. Februar 1843, ord. 23. November 1869.
20. St. Matthias (Madise kih.). Brasche, Johannes, Pastor, geb. 9. Januar 1875, ord. 11. Juni 1906.
21. Kreuz (Risti kih). Hahn, Hugo, Pastor, geb. 22. September 1886, ord. 14. November 1910.
22. Baltischport (Baldiski linn). Hörschelmann, Konstantin, Pastor, geb. 27. Februar 1863, ord. 31. Mai 1887.

с) Propstei Allentacken.

23. Maholm (Nigula kih.). Krause, Max, geb. 26. Juli 1862, ord. 6. März 1888.
24. Jewe (Jõhwi kih.). Hesse, Karl, Pastor, geb. 13. Juli 1875, ord. 30. Mai 1904.
25. Luggenhusen (Lüganuse kih.). Walther, Ferdinand, Pastor und Propst, geb. 12. Dezember 1857, ord. 28. Februar 1882. 26. Waiwara (Waiwara kih.). Frese, Eduard, Pastor, geb. 19. November 1871, ord. 13. September 1898. Jalajas, Jakob, Pastor-Adj. für Joachimsthal, geb. 19. November 1869, ord. 26. Oktober 1897. Schmid, Julius, Pastor-Adj. für Hungerburg, geb. 4. November 1866, ord. 10. Dezember 1895.
27. Isaak (Iisaku kih.). Intelmann, Albert, Pastor, geb. 12. Februar 1859, ord. 29. Dezember 1885.

d) Propstei Wierland.

28. Wesenberg (Rakwere kih.). Palion, Leonhard, Pastor primarius, geb. 3. August 1859, ord. 20. Januar 1885.
Paucker, Walther, Pastor secundarius, geb. 7. Marz 1878, ord. 1. April 1907.
29. St. Simonis (Siimuna kih.). Paucker, Eduard, Pastor und Propst, geb. 12. Januar 1843, ord. 15. September 1868.
30. St. Katharinen (Kadrina kih.). Eberhard, Johannes, Pastor, geb. 28. August 1887, ord. 8. September 1913.
31. St. Jakobi (Jakobi kih.). Hoffmann, Arthur, Pastor, geb. 2. November 1870, ord. 24. Juni 1897.
32. Klein St. Marien (Weike-Maarja kih.). Eberhard, Paul, Pastor, geb. 28. Dezember 1865, ord. 3. November 1891.
33. Haljal (Haljala kih.). Vakant.

e) Propstei Jerwen.

34. St. Marien-Magdalenen (Koeru kih.). Haller, Adolf, Pastor, geb. 22. Mai 1867, ord. 18. Ok-tober 1892.
35. St. Johannis in Jerwen (Järwa-Jaani kih.). Rosenstein, Arved, Pastor, geb. 6. Januar 1875, ord. 1. Dezember 1902.
36. Ampel (Ambla kih.). Willberg, Johannes, Pastor, geb. 9. Dezember 1863, ord. 11. Dezember 1888.
37. St. Matthäi (Järwa-Madise kih.). Wieckmann, Arnold, Pastor, geb. 30. August 1877, ord. 11. Mai 1908.
38. St. Petri (Petri kih.). Bruhns, Oskar, Pastor, geb. 18. März 1881, ord. 21. Januar 1907.
39. Turgel (Türi kih.). Speer, Viktor, Pastor, geb. 17. Oktober 1875, ord. 28. Juli 1902.
40. Weissenstein (Paide kih.). Rall, Karl, Pastor und Propst, geb. 25. November 1859, ord. 15. Juni 1886.

f) Propstei Land-Wieck.

41. Goldenbeck (Kullamaa kih.). Brasche, Arved, Pastor, geb. 9. Januar 1878, ord. 14. Mai 1902.
42. Merjama (Märjamaa kih.). Meder, Oskar, geb. 24. Februar 1885, ord. 14. Nov. 1910.
St. Michaelis in Soontak (in Estland und Livland). Auuwerdt, Johannes, Pastor, geb. 7. April 1889, ord. 15. Dezember 1913.
43. Fickel (Wigala kih.). von Busch, Maximilian, Pastor, geb. 12. Juni 1870, ord. 1. Nov. 1898.
44. Leal (Lihula kih.). von Pezold, Wilhelm, Pastor und Propst, geb. 26. Juni 1863, ord. 23. September 1890.

g) Propstei Strand-Wieck.

45. Hanehl (Hanila kih.). von Nerling, Wilhelm, Pastor, geb. 9. Febr. 1881, ord. 16. August 1909.
46. Pönal (Nigula kih., Läänemaal). Michelson, Karl, Pastor, geb. 1. September 1836, ord. 7. Februar 1871.
47. Karusen (Karuse kih.). Rinne, Immanuel, Pastor und dimittierter Propst, geb. 9. Nov. 1854, ord. 27. Januar 1880.
48. Hapsal (Haapsalu kih.). von zur Mühlen, Ralf, Pastor, geb. 14. Oktober 1873, ord. 1. Oktober 1900.
49. St. Martens (Martina kih.). Haller, Gustav, Pastor, geb. 22. April 1871, ord. 30. März 1897.
50. Röthel (Ridala kih.). Matthey, Gustav, Pastor, geb. 4. Januar 1871, ord. 13. September 1898.

h) Propstei Insular-Wieck.

51. Nukkö (Noarootsi kih.). Sevelius, Oskar, Pastor, geb. 15. Januar 1873, ord. 9. Juni 1897.
52. Roicks (Reiki kih.). Hirschhausen, Richard, Pastor, geb. 30. Juni 1858, ord. 14. Oktober 1884.
53. Keinis (Keina kih.). Plath, Paul, Pastor und Propst, geb. 27. April 1865, ord. 27. Mai 1890.
54. Pühalep (Pühaleppa kih.). Malm, Karl, Pastor, geb. 19. Mai 1877, ord. 8. Jan. 1906.
55. Wormsö (Wormsi kih.). Melin, Vaino, Pastor, geb. 14. März 1874, ord. 9. Juni 1897.
56. Emmast (Emmaste kih.). Embeck, Theodor, Pastor, geb. 28. Januar 1859, ord. 4. Juni 1889.
57. Pfarrvikariat. Hoffmann, Friedrich, geb. 28. Januar 1884, ord. 26. Mai 1914.


VI. Der Warschauer Konsistorialbezirk.


Konsistorium.

Präsident: von der Ropp, Baron Theodor, Geheimrat.
Vize-Präsident: Bursche, Julius, Generalsuperintendent.
Weltliche Mitglieder: von Peetz, Konstantin, Wirklicher Staatsrat. von Harten, Karl, Staatsrat.
Geistliche Mitglieder: Gundlach, Rudolf, Pastor prim. der Lodzer St. Trinitatis Gemeinde. Holtz, Edmund, Rektor des Hauses der Barmherzigkeit in Lodz.
Kanzlei-Chef: Mücke, Samuel, Kollegienrat.
Sekretär: Saenger, Kasimir, Kollegienassessor.
Archivar: mietweise besetzt.
Journalist: Schurig, Apolinar, Gouv.-Sekr.
Aelterer Kanzelist: mietweise besetzt.
Jüngerer Kanzelist: mietweise besetzt.

Konsistorial-Geriсht.

Der Präsident und die Mitglieder des Konsistoriums.
Prokureur: Fedorow, Alexius, Staatsrat.
Schriftführer: Vakant.


A. Warschauer Diöcese.


1. Warschau. Bursche, Julius, Pastor primarius und Generalsuperintendent, geb. 7./19. Sept. 1862, ord. 18./30. November 1884. Loth, August, Pastor secundarius, geb. 31. Mai (12. Juni) 1869, ord. 15./27. November 1892. Rüger, Mieczislaw, Pastor-Diakonus, geb. 7./20. August 1879, ord. 29. Okt. (11. Nov.) 1906. Schroeter, Adolf, Wochenprediger und Religionslehrer, geb. 29. März (10. April) 1857, ord. 8./20. Mai 1883. Gloeh, Felix, Hilfsprediger, geb. 8./20. Nov. 1885, ord. 8./21. September 1913. Reinschüssel, Amandus, Militärprediger des Warschauer Militärbezirks, geb. 3. Juni 1860, ord. 14. Dez. 1886.
2. Cholm. Vakant, zeitweilig administriert von Superintendent und Pastor Alexander Schöneich in Lublin.
Lewandowski, Lucjan, Hilfsprediger, ord. 20. Januar (2. Februar) 1913.
3. Lowitsch und das Filial Kutno. Bursche, Edmund, Pastor, geb. 5 /17. Juli 1881, ord. 28. Januar (10. Februar) 1907.
4. Lublin und das Filial Konska-Wola. Schöneich, Alexander, Pastor und Superintendent der Warschauer Diöcese, geb. 24. Januar (9. Febr.) 1861, ord. 16./28. Februar 1886.
5. Nowydwor. Ernst, Oskar, Pastor, geb. 17./29. Januar 1872, ord. 29. November (11. Dezember) 1898.
6. Pilica. Tochtermann, Gustav, Pastor, geb. 11./23. August 1872, ord. 5./17. Mai 1896.
7. Radom und die Filiale Jawor und Kozienice. Tochtermann, Heinrich, Pastor, geb. 20. Januar (1. Februar) 1864, ord. 27. März (8. April) 1888.
8. Radzymin. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Ernst in Nowydwor.
9. Rawa und das Filial Blendow. Die Gemeinde administriert von Pastor Bursche in Lowicz und das Filial von Pastor Wosch in Zyrardow.
10. Stara-Iwitschna. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Tochtermann in Pilica.
11. Wengrow und das Filial Sadoles. Vakant, zeitweilig administriert von Pastor Mikulski in Lomza und das Filial von Pastor-Diakonus Rüger in Warschau.
12. Wiskitki-Їyrardow und das Filial Karolew. Wosch, Hugo, Pastor, geb. 27. Oktober (9. Novem-ber) 1870, ord. 12./24. März 1895.


B. Kalischer Diöcese.


13. Babiak und das Filial Izbica. Administriert von Pastor Paschke in Kolo.
14. Chodecz. Paschke, Alexander, Pastor, geb. 2./14. Juni 1875, ord. 28. Mai (10 Juni) 1906.
15. Dombie. Rutkowski, Anton, Pastor, geb. 30. Januar (11. Februar) 1865, ord. 14./26. Mai 1889.
16. Grodziec. Base, Rudolf, Pastor, Superintendent der Diöcese, geb. 18./30. August 1871, ord. 25. Oktober (6. November) 1898.
17. Kalisch. Wende, Eduard, Pastor, geb. 5./17. Dezember 1874, ord. 12./25. März 1900.
18. Kolo (Filial). Paschke, Richard, Pastor-Administrator, geb. 20. Mai (1. Juni) 1878, ord. 11./24. Juni 1900.
19. Konin und das Filial Maslaki. Henkel, Karl, Pastor, geb. 22. September (4. Okto-ber) 1841, ord. 4./16. Juni 1867.
20. Prażuchy. Friedenberg, Gustav, Pastor, geb. 14./26. Dezember 1882, ord. 1/14. März 1909.
21. Przedecz. Buschmann, Ferdinand, Pastor, geb. 24. Juli (5. August) 1857, ord. 14./26. November 1892.
22. Sobiesenki. Mergel, Ferdinand, Pastor-Administrator, geb. 14./26. Oktober 1877, ord. 31. Oktober (13. Nov.) 1904.
23. Sompolno. Bierschenk, Alexander, Pastor-Administrator, geb. 5./17. Januar 1875, ord. 31. März (13. April) 1893.
24. Stawiszyn und das Filial Josefow. Tietz, Georg, Pastor-Administrator, geb. 3./15. Juli 1888, ord. 23. September (6. Okt.) 1912.
25. Turek. Sachs, Leo, Pastor, geb. 15./27. Oktober 1877, ord. 31. März (13. April) 1901.
26. Wielun. Haefke, Robert, Pastor, geb. 21. Oktober (2. Novem-ber) 1868, ord. 21. November (3. Dez.) 1893.
27. Wladislawow. Administriert von Pastor Sachs in Turek.
28. Zagуrow und das Filial Lissewo-Peisern. Administriert von Superintendent Buse in Grodziec.
29. Zdunska-Wola und das Filial Lask. Manitius, Gustav, Pastor, geb. 26. Januar (7. Febr.) 1880, ord. 28. Januar (10. Febr.) 1907.


С. Petrikauer Diöcese.


30. Alexandrow und das Filial Huta-Bardzinska. Buse, Julius, Pastor, geb. 26. Mai (7. Juni) 1880, ord. 28. Januar (10. Februar) 1907.
31. Belchatow und das Filial Pozdzienice. Behse, Ernst, Pastor, geb. L/14. Dezember 1858. ord. 27. August (8. September) 1889.
32. Brzeziny. Wannagat, Albert, Pastor, geb. 25. Juli (7. August) 1874, ord. 18. September (1. Oktober) 1905.
33. Czenstochau. Wojak, Leopold, Pastor, geb. 3./15. April 1867, ord. 13./25. Oktober 1891.
34. Kielce und die Filiale Pilica und Dombrowa. Wernitz, Wladislaus, Pastor, geb. 21. September (3. Oktober) 1860, ord. 8./20. Mai 1883.
35. Kleszczow und das Filial Dziepulć. Vakant, administriert von Pastor Behse in Belchatow.
36. Konstantinow und das Filial Poddembice. Schmidt, Leopold, Pastor, geb. 29. Mai (10. Juni) 1872, ord. 3./16. Dezember 1900.
37. Lodz, St. Trinitatis-Gemeinde. Gundlach, Rudolf, Pastor primarius, Konsistorialrat, geb. 9./21. Juni 1850, ord. 6./18. April 1875.
Hadrian, Paul, Pastor secundarius, geb. 29. Mai (10. Juni) 1868, ord. 17./29. Mai 1892. Krenz, Otto, Hilfsprediger, ord. 4./17. Mai 1914. Fauerholdt, Ironius, Pastor-Adjunkt, geb. 22. Januar (3. Februar) 1877, ord. 12./25. September 1906.
38. Lodz, St. Johannis-Gemeinde. Angerstein, Wilhelm, Oberpastor und Superintendent, geb. 10./22. Febr. 1848, ord. 17./29. Nov. 1874. Dietrich, Julius, Pastor secundarius, geb. 18./30. Juli 1875, ord. 29. November (11. Dezember) 1898. Patzer, Theodor, Pastor-Diakonus, geb. 5./17. Febr. 1882, ord. l ./14. Marz 1909. Wentzel, Edmund, Hilfsprediger, geb. 14./26. Jan. 1885, ord. 28. April (11. Mai) 1913. Löffler, Adolf, Hilfsprediger, ord. 4./17. Mai 1914.
39. Nowosolna. Geister, Leonhard, Pastor, geb. 25. Oktober (9. Nov.) 1877, ord. 28. Januar (10. Febr.) 1907.
40. Ozorkow und das Filial Lenczyca. Rondthaler, Adolf, Pastor, geb. 26. Dezember 1874 (7. Januar 1875), ord. 15./28. Dezember 1902.
41. Pabianice. Schmidt, Rudolf, Pastor, geb. 14./26. Dezember 1861, ord. 12./24. April 1887.
42. Petrikau und das Filial Kamocin. Vakant. Administriert von Pastor Wojak in Czenstochau.
43. Tomaszow. May, Leo, Pastor, geb. 18. April (1. Mai) 1874, ord. 13./25. Oktober 1891.
44. Zgierz. Serini, Karl, Pastor, geb. 9./21. März 1875, ord. 9./21. Mai 1899.
45. Sosnowice. Uthke, Ernst, Hausprediger, geb. 17./19. Juni 1857, ord. 13./25. Mai 1884.


D. Plotzker Diöcese.


46. Gombin. Kunzmann Theodor, Pastor und Superintendent der Plotzker Dicese, geb. 24. November (6. Dezember) 1851, ord. 6./18. April 1875.
47. Gostynin. Schmidt, Filip, Pastor, geb. 1/13. März 1868, ord. 21. November, (3. Dezember) 1893.
48. Ilow. Buse, Johann, Pastor, geb. 24. Mai (5. Juni) 1859, ord. 17./29. Oktober 1882.
49. Lipno. Michelis, Sigismund, Pastor, geb. 20. Februar (4. März) 1890, ord. 25. November 1912.
50. Michalki-Rypin. Gundlach, Robert, Pastor, geb. 5./17. Oktober 1871, ord. 23. November (5. Dezember) 1897.
51. Nieszawa. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Filtzer in Wloclawek.
52. Nowawieś. Noch nicht besetzt gewesen, administriert von Pastor Schmidt in Gostynin
53. Ossówka. Vakant, administriert von Pastor Michelis in Lipno.
54. Plotzk und das Filial Dobrzyn. Süss, Adolf, Pastor-Administrator, geb. 17./29. Mai 1887, ord. 1./14. April 1912.
55. Przasnyz und die Filiale Lipiny und Mlawa. Vakant. Administriert von Pastor Ernst in Nowy-Dwór.
56. Sierpc. Zeitweilig administriert von Pastor Robert Gundlach in Michalki.
57. Wloclawek. Filtzer, Ernst, Pastor, geb. 13./25. Oktober 1866, ord. 18./30. November 1890.
58. Wyszogrod und die Filiale Plonsk und Secymin. Vakant, zeitweilig administriert von Pastor Süss in Plotzk und das Filial Secymin von Pastor Ernst in Nowydwor.


E. Augustowsche Diöcese.


59. Godlewo und das Filial Preny. Die Gemeinde administriert von Pastor Sroka in Szaki, das Filial von Pastor Eichelberger in Mariampol.
60. Gross-Paproc. Administriert von Pastor Mikulski in Lomsha.
61. Lomsha und das Filial Szczuczyn. Mikulski, Kaspar, Pastor, geb. l./13. Januar 1840 ord. 15./27. Marz 1881.
62. Mariampol und die Filiale Wolkowischki, Kalwarya und Sereje. Eichelberger, Emil, Pastor, geb. 14./26. Juni 1865, ord. 14./26. Mai 1889.
63. Pultusk und das Filial Nasielsk. Falzmann, Alexander, Pastor-Administrator, geb. 12./24. Aug. 1887, ord. 25. Nov. (8. Dez.) 1912.
64. Suwalki und die Filiale Augustow und Seiny. Loppe, Siegfried, Pastor, geb. 6./18. August 1883, ord. 6./19. März 1911.
65. Szaki und das Filial Sudargi. Sroka, Heinrich, Pastor und Superintendent, geb. 4./16. Juli 1858, ord. 18./30. November 1884.
66. Wierzbolow und das Filial Wladislawow. Moczulski, Karl, Pastor, geb. 9./21. Oktober 1866, ord. 22. August (3. September) 1893.
67. Wiїajny und das Filial Wisztyniec. Vakant, die Gemeinde administriert von Pastor Loppe in Suwalki, das Filial von Pastor Moczulski in Wierzbolow.


VII. Die Ev.-Luth. Kolonialgemeinden in Grusien.


1. Elisabeththal. Vakant.
2. Marienfeld. Stoll, Karl, Pastor, geb. 18. Januar 1860, ord. 6 März 1905.
3. Katharinenfeld. Heinzelmann, Heinrich, Oberpastor der evang.-luth. Kolonien in Grusien, geb. 7. Januar 1865, ord. 27. September 1891. [wohnte 1920 in Hameln a.W.]
4. Helenendorf. Engelhardt, Baron Woldemar, Pastor, geb. 27. Mai 1872, ord. 28. Februar 1899.
5. Alexandershilf. Vakant.
6. Annenfeld-Georgijewskoje. Wuchrer, Samuel, geb. 4. Dez. 1887, ord. 27 Oktober 1913. [wurde am 13. August 1919 auf dem Weg nach Eigenfeld zusammen mit einer zwölfköpfigen Trauergesellschaft von einer Tatarenbande überfallen und erschossen]
7. Alexandersdorf. Vakant und wird vikariert von Pastor Mayer in Tiflis.


Veränderung.

I. Der St. Petersburgische Konsistorialbezirk.

№ 5: Karvanen, Johannes, Pastor-Adj. ist zu streichen und an dessen Stelle zu setzen Malin, Nils, Pastor, geb. 21. Okt. 1871, ord. 16. Juni 1897.
№ 7 ist zu streichen Adamson, Jaan, Pastor, und statt dessen zu setzen: Stockholm, Friedrich, Pastor-Vikar, geb. 19. Sept. 1884, ord. 22. Jan. 1912.
№ 28 ist vakant zu streichen und statt dessen zu setzen Adamson, Jaan, Pastor-Vikar, geb. 24. Nov. 1865, ord. 16. Januar 1905.
№ 58: Lapping, Karl, Pastor ist zu streichen. Die Pfarre ist Vakant.

II. Der Moskausche Konsistorialbezirk.

№ 46 ist stellvertr. Propst zu streichen.
№. 54 ist hinzuzufügen: und Propst.

IV. Der Livländische Konsistorialbezirk.

№ 132 ist als verstorben zu streichen Koik, Georg, Pastor, und statt dessen zu setzen Vakant.

VI. Der Warschauer Konsistorialbezirk.

№ 4 ist hinzuzufügen: Deiter, Julian, Hilfsprediger, geb. 21. Okt. (2. Nov.), ord. 28. April (11. Mai) 1913.



DIE EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHE IN RUSSLAND. 1914.

Reformierte Sitzung bei dem Ev.-Luth. General-Konsistorium

Präsident: Baron Uexküll von Gyldenband, Julius, Staatssekretar, Wirkl. Geheimrat.
Weltliche Mitglieder: Rabeneck, Ludwig, erbl. Ehrenbürger.
Das geistliche Mitglied wird bei Berufung der Sitzung jedesmal besonders ernannt.
I. Die reformierte Sitzung des Petrograder Ev.-Luth. Konsistoriums

Ausser dem Präsidenten den weltlichen Beisitzern und dem Sekretär des Ev.-Luth. Konsistoriums, sind noch weltliche Beisitzer: Devrient, Alfred, Schweizer Bürger und Goetz, Konrad, Hofrat, Börsennotar; geistliche Beisitzer: die Pastore Gelderblom und Vittoz.

1. Petrograd, deutsch-reformierte Gemeinde. Gelderblom, Ernst, Pastor, Dr. philos., geb. 14. April 1861, ord. 11. Januar 1887.
2. Petrograd, französisch-reformierte Gemeinde. Vittoz, Jean, Pastor, geb. 13. August 1872, ord. im Oktober 1897.
3. Odessa. Kornmann, Wilhelm, Pastor, geb. 5. April 1854 [Alsace], ord. 17. Juni 1877, [gest. 30.Dezember 1917 Odessa]

Signatur Kornmanns im KB Schabo 1900

4. Rohrbach mit dem Filial Worms (Gouv. Cherson). Schalinsky, Max, Pastor-Vikar, geb. 8. Juni 1882, ord. 21. Juni 1908.
5. Neudorf mit den Filialen Glücksthal und Kassel (Gouv. Cherson). Vakant und wird vikariert von Pastor Kornmann in Odessa.
6. Chabag. Vakant und wird vikariert von Pastor Kornmann in Odessa.


II. Die reformierte Sitzung des Moskovischen Ev.-Luth. Konsistoriums.


Präsident, weltlicher Beisitzer und Sekretär dieselben wie im Ev.-Luth. Konsistorium.
Geistlicher Beisitzer: Brüschweiler, Paul, Pastor.
Moskau. Brüschweiler, Paul, Pastor, geb. 21. Februar 1870, ord. 5. November 1893.


III. Die reformierte Sitzung des Livländischen Ev.-Luth. Konsistoriums.


Präsident, weltliche Beisitzer und Sekretär dieselben wie im Ev.-Luth. Konsistorium. Ausserdem Hoff, Alexander, Rechtsanwalt.
Geistlicher Beisitzer: Geist, Alfred, Pastor.
Riga. Geist, Alfred, Pastor, geb. 28. November 1863, ord. 27. November 1887.


IV. Die reformierte Sitzung des Kurländischen Ev.-Luth Konsistoriums.


Präsident: von Meerscheidt-Hüllessen, Baron, Viktor.
Weltlicher Beisitzer: Cruse, Alexander, Direktor der Städt. Sparkasse in Mitau.
Geistlicher Beisitzer: Barnehl, Friedrich, Pastor.
Sekretär: von Behr, Baron, Theodor.

1. Mitau. Barnehl, Friedrich, Pastor, geb. 13. April 1871, ord. 10. Januar 1899.
2. Libau. Vakant und wird von Mitau aus bedient.


V. Der Bezirk der Wilnaschen Evangelisch-Reformierten Synode.


Wilnasches Evangelisch-Reformiertes Kollegium.

Präsident: Wojnicz, Dr., Alexander, Staatsrat.
Vize-Präsident: Jastrzembski, Michael, Superintendent des Wilnaschen Distrikts.
Geistliche Mitglieder: 1) General-Superintendent und Superintendent des Samogitischen Distrikts Mieszkowski, Wilhelm. 2) Szepetis, Johann, Pastor zu Radziwilischki. 3) von Kurnatowski, Konstantin, Dr. phil., Pastor zu Wilna.
Weltliche Mitglieder: 1) Woyde, Alexander, Ingen. 2) Iżycki-Herman, Bronislaus. 3) Przyłuski, Leon.
Generalsekretär: Aramowicz, Joseph, Koll. Assessor.
Protokollist: Vakant.
Registrator: Karas, Peter.

a) Wilnascher Distrikt.

1. Wilna. Jastrzembski, Michael, Pastor und Superintendent des Wilnaschen Distrikts, geb. 29. September 1859, ord. 7. Juli 1889.
von Kurnatowski, Konstantin, Dr. phil, Pastor, geb. 28. März 1878, ord. 11. August 1902.
2. Kielmy. Von Wilna aus bedient.
3. Keidany. Von Wilna aus bedient.
4. Dziewaltow (Gouv. Kowno). Von Birsen aus bedient.
5. Koydanow (Gouv. Minsk). Von Wilna aus bedient.
6. Ostaszin (Gouv. Minsk). Von Wilna aus bedient.
7. Czeski Boratyn,
8. Kupitschew und
9. Michailowka (Gouv. Wolhynien). Alle drei Orte von Wilna aus bedient.
10. Slutzk. Kurnatowski, Felician, Pastor und Religionslehrer, geb. 19. November 1859, ord. 11. Juli 1890.
11. Kopys (Gouv. Mohilew). Von Slutzk aus bedient.
12. Izabelin. Mandzelowski, Joseph, Pastor, geb. 11. Februar 1843, ord. 11. Juli 1869.
13. Niepokojczyce. Von Izabelin aus bedient.
14. Rasna (Gouv. Grodno). Von Izabelin aus bedient.

b) Samogitischer Distrikt.

15. Birsen. Mieszkowski, Wilhelm, Pastor und General-Superintendent, geb. 5. August 1852, ord. 4. Juli 1880. Jakubenas, Paul, Pastor, geb. 11. April 1871, ord. 6. August 1899.
16. Popiel. Neumann, Adolf, Pastor, geb. 28. Februar 1845, ord. 24. August 1874.
17. Radziwilischki. Szepetis, Johann, Pastor, geb. 5. März 1867, ord. 8. Juli 1894.
18. Schwabischki. Schornas, Adam, Pastor, ord. Juni 1913.
19. Solomiesc (Gouv. Kowno). Von Birsen aus bedient.
20. Nowemiasto (Gouv. Kowno). Von Schwabischki aus bedient.


VI. Der Warschauer Konsistorial-Bezirk.


Konsistorium.

Präsident: Vakant.
Vice-Präsident: Semadeni, Wladislaus, Superintendent und Pastor.
Geistlicher Assessor: Skierski, Stephan, Pastor secund.
Weltliche Assessoren: Rotwand, Boleslaus; Drège, Stephan.
Sekretär: Bretsch, Edward.
Kanzelist: Kleinert, Waclaw.
Konsistorial-Gericht.

Die Glieder des Konsistoriums.
Prokureur: Fedorow, Alexius.
Schriftführer: Bretsch, Edward.

1. Warschau. Semadeni, Wladislaus, Pastor und Superintendent, geb. 3. Juli 1865, ord. 8. Juli 1888.
Skierski, Stephan, Pastor secundarius, geb. 22. November 1873, ord. 5. November 1900.
2. Sielec. Szefer, Kasimir, Pastor, geb. 2. September 1861, ord. 12. November 1889.
3. Zelow. Radechowsky, Bogumil, Pastor, geb. 10. September 1880, ord. 31. Oktober 1904.
4. Zychlin. Szefer, Kasimir, Pastor-Administrator.
5. Sereje. Tosio, Thomas Pastor, geb. 18. November 1881, ord. 11. November 1908.
6. Kucow, Filialgemeinde. Administriert von Pastor Radechowsky in Zelow.
7. Lodz, Filialgemeinde. Administriert von Pastor Skierski in Warschau.
8. Zyrardow, Filialgemeinde. Administriert von Superintendent Semadeni in Warschau.
9. Lublin. Administriert von Superintendent Semadeni in Warschau.
10. Nowosolna. Administriert von Pastor Skierski in Warschau.
11. Stara-Iwiczna. Administriert von Pastor Skierski in Warschau.



1Personalstatus der Evangelisch-Lutherischen und der Evangelisch-Reformierten Kirche in Rußland. Petrograd: Watsar 1914 (ev.-luth. S. 1-123, ev.-ref. S. 124-132), Bestand Deutsche Nationalbibliothek Leipzig, Signatur: 1932 A 4016, gemeinfrei gem. § 64 UrhG; Irrtum der Abschrift vorbehalten; eigene Ergänzungen im Text farblich markiert, einige Links unterliegen dem Datenschutz in der Datenbank, sind nur nach Anmeldung zugänglich.
2Jungblut, Theodor: Die Gründung der evangelisch- lutherischen Kirchen in Russland nebst einer Geschichte der Kirchen dieser Confessionen in St. Petersburg; Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg 1855
3Erik-Amburger-Datenbank oid 95731
4wikimedia, public domain, Церковь Святых Петра и Павла (Тбилиси)
5blue shield georgia
5W. Fehrmann, Pastor in Petersburg, Fotograf Karl Karlovitš Bulla, Studio К. К. Булла, Невский 54, С. Петербург; EAA 1867.1.150.54 Rahvusarhiiv Estonia
6Daniel Haase, Pastor, Fotograf Wilhelm Staden; Jurjew, Dorpat 1898, EAA 402.1.31529.55 Rahvusarhiiv Estonia
7Daniel Haase, Pastor, Traueranzeige Banater Deutsche Zeitung vom 28.5.1939 Nr. 118 Jg. 4/1939
8Unsere Kirche, Monatschrift für die ev.-luth. Gemeinden in Russland; 2. Jahrgang Nr. 3 (7), Moskau 1928; S.6
9Kirchenbuch, ev. luth. Kirchspiel Barbern (Bārbeles), 1896-1898 Lettische, Deutsche, Geburten, Ehen, Sterbefälle, p46
10Eesti Kirjandusmuuseum, Eesti Kultuurilooline Arhiiv EKLA-12298-46918-32791
11Estonian Evangelical Lutheran Church

Rückwanderung – Spätaussiedlung

Nach der Anerkennung der Einbürgerungen der Administrativumsiedler 1943/1944 vom 22. Februar 1955 durch die Bundesrepublik Deutschland wurde ein Besuch von Bundeskanzler Adenauer in Moskau (9.-13. September1955) möglich. Mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion wird mit einem Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets das Regime der Sondersiedlungen am 13. Dezember 1955 aufgehoben.

Die Bewohner der Sondersiedlungen durften ab Januar 1956 die Orte ihres Gewahrsams verlassen, allerdings mussten sie schriftlich auf die Rückkehr in ihre früheren Wohnorte und auf ihr vor der Deportation beschlagnahmtes Vermögen verzichten. Anders bei den Tschetschenen, Kalmücken, Balkaren, Karatschaen und Inguschen. Im November 1956 entschied die Parteispitze, die territorialen Autonomien dieser Völker wiederherzustellen. Sie erhielten im Rahmen staatlicher Rücksiedlungsprogramme Mittel zur Wiedererrichtung kultureller und bildungsrelevanter Institutionen, es wurden Investitionen im Bereich des Wohnungsbaus, der sozialen und Verkehrsinfrastruktur getätigt und so lebten zu Beginn der 1960er Jahre die meisten Angehörigen der betroffenen Ethnien wieder in ihren nationalen Territorien.1

Nach diesen Maßnahmen stellten über 80.000 Erwachsene zwischen 1956/1957 einen Antrag auf die Übersiedlung in die Bundesrepublik, aber bis Ende der sechziger Jahre konnten nur wenige das Land verlassen.

Ein Erlass des Obersten Sowjets über die Teilrehabilitierung der Russlanddeutschen folgt am 29. August 1964. „Das Leben hat erwiesen, dass diese pauschal erhobenen Anschuldigungen haltlos und Ausdruck der angesichts des Personenkults um Stalin herrschenden Willkür waren.“ Der Erlass aus dem Jahr 1941 wurde somit nicht aufgehoben, sondern nur dahingehend abgeändert, dass die deutsche Minderheit nur von dem Vorwurf einer aktiven Zusammenarbeit mit dem Feind freigesprochen wurde.

Der Versuch, eine vollständige Rehabilitation der Volksgruppen zu erzielen, scheiterte 1965. Erst mit dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 3. November 1972 wurde es möglich, an die ursprünglichen Wohnorte zurückzukehren.

Die Einstellung vieler Deutscher wandelte sich, immer mehr forderten die Emigrationsmöglichkeit, um außenpolitisch das Gesicht zu wahren, wurde eine geeignete Lösung der „deutschen Frage“ gesucht. Der damit beauftragte KGB-Chef Juri Andropow machte im August 1978 den Vorschlag, eine territoriale Autonomie zu gründen, um die „ungesunden Emigrations- und nationalistischen Stimmungen zu bekämpfen.“ Nach seiner Ansicht waren beinahe die Hälfte der Deutschen inzwischen auf dem Territorium Kasachstans „fest verwurzelt“, als Beweis führte er an, das es in der Unionsrepublik mehr als 230 dörfliche Ortschaften gab, in denen die Deutschen die Bevölkerungsmehrheit stellten.

Daher schlug der Ausschuss vor, eine Deutsche Autonomie aus fünf Rayons der angrenzenden Gebiete Karaganda, Koktschetaw, Pawlodar und Zelinograd mit einer Fläche von 46.000 km² und Jermentau als Zentrum zu bilden. Dort lebten bereits 202.000 Menschen, davon etwa 30.000 Deutsche. Daraufhin brachen im Juni 1979 in Zelinograd und anderen Städten Unruhen aus, die ohne Konsequenzen blieben, ein Zeichen, das sich die Regierung nie ernsthaft um eine tatsächliche Gleichstellung der Deutschen bemühte.

Ab 1986, in der Perestroika, konnten die Russlanddeutschen erstmals ihre Angehörigen in der Bundesrepublik regelmäßig besuchen. Die Hoffnung auf die „Kommission für Probleme der Sowjetdeutschen“ vom 12. Juni 1989 erfüllten sich nicht. Die Zahl der Ausreiseanträge schnellte daher ab 1990 sprunghaft hoch. Unter Jelzin erfolgte im Juli 1991 die Gründung des Rayons „Halbstadt“ in der Region Altaj und im Februar 1992 „Asowo” bei Omsk. Diese ländlichen Territorien erhielten Hunderte von Millionen DM in den Jahren 1992–1999 für die Errichtung von Infrastrukturen, um den Verbleib der Deutschen in Russland zu unterstützen, bis Ende 1998 wanderte jedoch allein aus dem Rayon „Halbstadt” 80 % der deutschstämmigen Bevölkerung nach Deutschland aus.

Seit 1960 durften nach sowjetischen Angaben 16.411 zumeist deutsche Personen in die DDR übersiedeln, bis 1986 durften 95.107 Deutsche aus der UdSSR in die Bundesrepublik ausreisen, die von nun an deutlich zunehmenden Aussiedlerzahlen sorgten dafür, das in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Juli 1990 das Aussiedleraufnahmegesetz (AAG) in Kraft trat, wonach eine Antragstellung nur aus dem betreffenden Land möglich ist, trotzdem stieg die Zahl der Aufnahmeanträge 1992 auf über 195.000 an2. Durch das Kriegsfolgenbereinigungsgesetz (KfbG), das am 1. Januar 1993 die Rechtsgrundlage zur Aufnahme von Personen deutscher Herkunft aus den Ländern der GUS und anderer osteuropäischer Staaten vorlegte, wurde der Kreis potentiell Berechtigter stark eingeschränkt. „Spätaussiedler“ sind im Sinne dieses Gesetzes diejenigen deutschen Volkszugehörigen, die nach dem 1. Januar 1993 in osteuropäischen Ländern einen Antrag auf Aussiedlung in die Bundesrepublik gestellt haben. Sie sind jedoch keine „Vertriebenen“, aber „Deutsche im Sinne des Grundgesetzes“ und werden als „Abkömmlinge“ bezeichnet. Im Bundesvertriebenengesetz (BVFG) vom 19. Mai 1953, zuletzt geändert am 6. September 2013 wurde festgelegt, das russische „Spätaussiedler“, die vor dem 1. Januar 1946 geboren sind, keine Entschädigung gemäß Häftlingshilfegesetz für erlittenen Gewahrsam, für Zwangsarbeit und Leben unter Sonderkommandanturen erhalten, sondern Eingliederungspauschalen.

Weitere gesetzliche Hürden und Einschränkungen kamen im Laufe des Jahres 1996 hinzu, um die Anerkennung als Spätaussiedler zu erhalten, wurden „familiär vermittelte Kenntnisse der deutschen Sprache“ gefordert, die „natürlich wirkend“, vom Elternhaus vermittelt wurden und kein „künstliches, erlerntes“ Hochdeutsch sein durften. Mir persönlich ist bekannt, dass auch Fragen nach den familiären Essgewohnheiten gestellt wurden und die Mütter „typisch deutsche“ Rezepte herunterbeten mussten, um einen Beleg für ihr „Deutschtum“ zu liefern. Für hunderttausende Russlanddeutsche stellte diese Regelung ein schwer zu überwindendes Hindernis dar, da die absichtliche Zerstreuung auf den riesigen Territorien Sibiriens und Kasachstans und das Leben unter russischer Amtssprache vor allem für die jüngere Generation zum Verlust der deutschen Muttersprache führte. Das zum 1. Januar 2005 in Kraft getretene Zuwanderungsgesetz verschärfte die Aufnahmekriterien ein weiteres Mal, da sich nun auch die nicht deutschen Familienmitglieder des Antragsstellers einem deutschen Sprachtest zu unterziehen hatten.

Neben diesen und weiteren Problemen der Gesetzgebung kämpften hoch qualifizierte Fachleute mit der Nichtanerkennung ihrer Berufe. So mussten wir in unserer eigenen Familie sehen, wie langjährige Pädagogen und Ingenieure keine Anerkennung ihrer Hochschul- und Berufsabschlüsse erhielten. Das verschenkte Potential zeigte sich später in einer Umschulungsmaßnahme, als der nicht anerkannte Pädagoge vor den Umschülern den Part des Lehrers übernehmen musste, da es dem eigentlichen Lehrer schlicht an Wissen in der zu schulenden Materie mangelte – hier im Fach Chemie! Erst das Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen vom 6. Dezember 2011 sollte für Abhilfe sorgen, es kam im vorbenannten Fall allerdings ein Jahrzehnt zu spät, inzwischen greift für einen Teil der Familie das Fremdrentengesetz vom 25. Februar 1960, zuletzt geändert am 19. Oktober 2013.


Video: https://ok.ru/video/4147512702

Ignaz Lozo: Die Russlanddeutschen – Auf der Suche nach Heimat § 7 Abs.1 TMG, phoenix/ARD/ZDF 2011, veröffentlicht auf youtube von „Russianinfo.de“


1) Viktor Krieger : 70. Trauertag der Deportation vom 25. August 2011 in Deutsche Allgemeine Zeitung

2) Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) (Hrsg.), Migrationsbericht 2010, S. 54

Gründerfamilien Katharinenfeld

Katharinenfeld, Gründerfamilien 1818*)


NrNameAuswanderungsortRegion
1Aichele, Jakob FriedrichLustnau/Tübingen
2Albrecht, HenrickeEndersbach/Waiblingen
3Allmendinger, JacobAuendorf/Göppingen
4Allmendinger, JohannesUlm
5Allmendinger, JosephUlm
6Allmendinger, LeonhardGöppingen
7Allmendinger, PeterUhingen/Göppingen
8Betz, FriedrichErpfingen/Reutlingen
9Biedlingmeier, JohannesBlochingen/Esslingen
10Binder, Johann JakobOfterdingen/Tübingen
11Böß,KarlBacknang
12Breuninger, JohannesBacknang
13Breuning, Johann GeorgKemnath/Esslingen
14Brod(t), Georg, JohannAdamGroßaspach/Backnang
15Daiber, GottliebBünzwangen/Göppingen
16Dieterle, AndreasRosenfeld/Balingen
17Dolde, Johann AdamKappishäusern/Nürtingen
18Dorno, FriedrichWeissach/Leonberg
19Eckstein, AndreasGaisburg/Stuttgart
20Eppinger, KonradZell/Esslingen
21Faig (Feig), LeonhardNeuffen/Nürtingen
22Faininger, MariaWalddorf/Tübingen
23Fichtner, Michael, Johann
Georg
Unterbrüden/Backnang
24Fischer, ChristianBischofsheim/ElsassEls.
25Fischer, Georg FriedrichNeckartenzlingen/Nürtingen
26Flaig, ChristianSchwenningen/Tuttlingen
27Flaig, Erhard, JohannesSchwenningen/Tuttlingen
28Frick, Johann MichaelZell/Esslingen
29Friesinger, GeorgBurgstall/Backnang
30Geistdörfer, GottliebGroßaspach/Backnang
31Gräs, MichaelPfrondorf/Tübingen
32Haid, Johann MartinTalheim/Tübingen
33Hardter, JakobGlems/Reutlingen
34Hartter, JohannErpfingen/Reutlingen
35Haubensack, Johann, GeorgGönningen/Reutlingen
36Hering, Johann GeorgMehrstetten/Münsingen
37Hering, Johann GeorgMehrstetten/Münsingen
38Hörz, JohannesWalddorf/Tübingen
39Huber, Jakob, UllrichNeckartailfingen/Nürtingen
40Huttenlocher, WilhelmDeizisau/Esslingen
41Jeutter, JohannesAltbach/Esslingen
42Illg, Friedrich, JakobGrunbach/Waiblingen
43Kärcher, Johann GeorgÖtlingen/Nürtingen
44Kern, JakobMössingen/Tübingen
45Kimmerle, Jakob FriedrichWalddorf/Tübingen
46Kimmerle, JakobWalddorf/Tübingen
47Kindlieb, MichaelBromberg
48Kieß, MatthaeusMöhringen/Stuttgart
49Kieß, FriedrichMöhringen/Stuttgart
50Kötzle, JakobHolzheim/Göppingen
51Koser, Jakob,
Kolonnenführer
Ganslosen/Göppingen
52Kramer, Johann GeorgPlieningen/Stuttgart
53Krohmer, AdamNeuffen/Nürtingen
54Künkele, Johann GeorgMünsingen
55Kurz, JakobOßweil/Ludwigsburg
56Kümmerle, FriedrichRosenfeld/Balingen
57Mack, KarlOfterdingen/Tübingen
58Mar, Anna Marta
siehe Wiedmaier und Aichele
  
59Maser, MatthäusGrötzingen/Nürtingen
60Mayer, Georg AdamDettingen/Reutlingen
61Mayer, JohannesWalddorf/Tübingen
62Mayer, KasparDürrmenz/Vaihingen
63Maurer, Johannes GottfriedEntringen/Tübingen
64Medinger, Johann MichaelBeinstein/Waiblingen
65Mohr, JakobGochsheim/BruchsalBa
66Müller, Friedrich,
Johannes
Plattenhardt/Esslingen
67Müller, MichaelWeiler/Göppingen
68Musse, JohannWalddorf/Tübingen
69Oberst, Philipp FriedrichEsslingen
70Palmer, JakobWinterbach/Waiblingen
71Raiser, ChristianKirchentellinsfurt/Tübingen
72Raiser, Johann MichaelMöglingen/Ludwigsburg
73Rapp, JohannesMössingen/Tübingen
74Reeber, ChristophSteinberg/Backnang
75Reeber, DavidSteinberg/Backnang
76Reeber, Gottlieb, JakobSteinberg/Backnang
77Rohrer, PhilippGrafenberg/Nürtingen
78Ruff, JohannesErpfingen/Reutlingen
79Sackmann, Friedrich JohannOberhaugstett/Calw
80Sackmann, Sohn v.
Jakob
Besenfeld/Freudenstadt
81Schmid, Johann Georg,
Christian
Dettingen/Heidenheim
82Schnabel, AndreasWinterbach
83Speiser, JohannesUnterensingen/Nürtingen
84Spindler, AndreasRosswälden/Göppingen
85Steinwand, Johannes GeorgDornstetten/Freudenstadt
86Stark, ChristophSchwaikheim/Waiblingen
87Strohm, Johannes GeorgErbstetten/Backnang
88Tausch, Johann FriedrichEntringen/Tübingen
89Schnabel, AndreasWolfschlugen/Nürtingen
90Torno, GottliebMalta/Sonnenburg/PreußenPr
91Torno, Johann FriedrichWriezen/PreußenPr
92Vöhringer, JakobBernloch/Münsingen
93Walker, Johann GeorgPfrondorf/Tübingen
94Walker, Jakob Johannes,
Martin, Christian +
Pfrondorf/Tübingen
95Wallner, ErdmannPlochingen
96Wallner, Johann JakobJulobkowa/PreußenPr
97Weber, Johann GeorgReichenbach/Göppingen
98Wegner, MichaelBoroff/PosenPr
99Wiedemeyer, JakobGerlingen/Leonberg
100Wöhr, Jakob PhilippEttlingen/Leonberg
101Wöhr, MargarethaMagstadt/Böblingen
102Wucherer, Johann Kolonnenführer der 10.
Kolonne
Reutlingen
103Wurster, JohannesWalddorf/Tübingen
104Zehender, Jakob EliasWinterbach/Waiblingen
105Ziegenhagel, MichaelUnterensingen/Nürtingen
    
 Ausgestorbene Familien :  
106Aichele, Jakob  
107Aichmann, Jakob Friedrich  
108Aimann, Johann Georg  
109Armbruster, Johannes  
110Auch, Andreas  
111Eberle, Johann Jakob  
112Hauser, Georg  
113Eberle, Johann Jakob  
114Mayer Katharina  
115Rohrer, Philipp  
116Scheck, Jakob  
117Schneider, Johann
Gottfried
  
118Weber, Johann Georg  

*) Quellen: Deutsche Post – Jg. 9/1937, S. 23-24; Stummp: Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763-1862; Biedlingmeier: Das Ahnenbuch von Katharinenfeld in Georgien; Der Schreckenstag von Katharinenfeld, Basel, Verlag des Missionshauses 1866

Gedicht Katharinenfeld

In Anlehnung an Heinrich Heines „Loreley“ entstand dieses Gedicht von Willy Vöhringer (1913-1992) über die Geschichte des Ortes:


Katharinenfeld!

Ich weiß nicht was es bedeutet,

dass ich so traurig bin.

Ein Märchen aus uralten Zeiten,

das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Doch es ist nicht das Lied vom Rhein,

und nicht von der Jungfrau dort.

Es ist das Lied Tränen und Weinen

von unserem schönen Heimatort.

Es reisten viele Schwaben aus

von ihrem Heim, von ihrem Haus,

von wunderschönem Neckarstrand,

weit fort von deutschem Vaterland.

Im Jahre Tausendachthundertzehn und acht

wurde Dank und Gebet dem Herrgott gebracht,

dass endlich die armen Schwaben

nun wiederum eine Heimat haben.

Im grausigen wilden Asien,

am Georglesberg in Transkaukasien,

weit tausend Meilen fern vom Rhein

wird nun ihre neue Heimat sein.

In schwerer Arbeit, Müh und Schweiß,

begossen von Tränen und deutschem Fleiß,

in dieser traurigen einsamen Welt

entstand die Kolonie Katharinenfeld!

Im Winter und Sommer, bei Regen und Wind

Großvater, Mutter und Kind

mit Hacken und Spalten Jahr aus Jahr ein

erzeugten den edlen schwäbischen Wein.

Viele Jahre sind verflossen,

alles mit Schweiß begossen:

jeder Bauer, groß und klein,

jede Pflanze, jedes Heim.

Wo einstens Felsen und Steine lagen,

wo Georg den Lindwurm hat geschlagen,

reift nun der alte Rebensaft

von deutschen Müh´ und Streben erschafft.

Lieder schallen überall:

auf den Bergen, in dem Tal,

auf der Heide, auf dem Feld,

wo liegt ganz Katharinenfeld!

Doch die Freude war nicht lang,

es verstimmte Lied und Klang.

Eine Horde kam gefahren:

Kurden, Türken und Tataren.

Es war der 27. August.

Da brach vor Leid manch Herz und Brust

im 1826. Jahr.

Da drohte den Deutschen die Todesgefahr.

Mit Feuer und Schwert sind sie gekommen,

und haben so manchem das Leben genommen.

Lieber Gott! Welche schwerer Schlag,

der schreckliche Verstörungstag!

Die Mörder lärmen, töten und schlagen.

Sie kamen um Frauen und Kinder zu plagen.

Der Himmel war vom Feuer rot.

Die Sonne verstimmte ihre Strahlen des Lichts.

Man meinte, es wäre das letzte Gericht!

Die Grausamkeit vom Heidenfeld

musste leiden das arme Katharinenfeld!

Ja. Das waren schwere Zeiten.

Die Schwaben mussten viel erleiden.

Traurigkeit war rings herum.

Niemand sang kein Liedchen mehr.

Doch die Lebensjahre fliehen.

Die Wolken am Himmel ziehen.

Schwester und Bruder, Frau und Mann

fingen alles von Neuem an.

Das Leben bringt oft Kummer und Schmerz,

doch öfters bringt es Freude und Scherz.

Auf Heide und Feld erschallen wieder

wunderschöne deutsche Lieder!

Obwohl wir so manche Geschichte kennen,

wo sie uns dumme Schwaben nennen,

reinen schöneren Ort gibt es nicht auf der Welt,

als unser lustiges Katharinenfeld!

Grünes Blatt, mein lieber Ort

am Georglesberg, wie schön ist`s dort!

Oh, roter Felsen, wie schön bist du – edler Stein,

wie gerne möchte ich bei dir sein!

Am friedlichen Sonntagsmorgen

mit frischem Mut, ohne Sorgen,

hell übers Tal ein Lied erklang.

Der schöne Jünglingschor dort sang!

Hell leuchten die Sterne vom Himmelsrand.

Christkindlein zieht vom Land zu Land,

in tiefer Nacht bei Schnee und Wind

schenkt Freude und Segen der Mutter und dem Kind.

Wie friedlich tönte der Glockenklang,

bekleidet von Orgel, Gebet und Gesang.

Oh stille Nacht! Oh heilige Nacht!

Du hast uns immer viel Freude gemacht!

Die Sterne leuchten silber klar.

Prosit, ein glückliches Neues Jahr!

Es krachte der Büchse dumpfen Schuss,

belohnt von des Mädchens heißem Kuss.

So wünschen die Buben Neujahrsmorgen

ihren Mädchen Freude, Glück ohne Sorgen!

Neues Neujahr schreitet auf seinen Wegen,

und immer viel Hoffnung, Freude und Segen!

An Ostern gab es große Freude,

wenn alt und jung auf grüner Heide

den Tag mit Spiel und Scherz verbrachten,

manch lustigen Schwabenstreich machten.

Die Sonne geht alle Tage auf und unter,

doch die Schwaben sind immer lustig und munter.

In tiefer Nacht bei Mondesschein

klingen Lieder von Liebe, Lust und Wein!

Am Sonntagsmorgen mit glänzendem Helm

marschierte so mancher Schelm.

Am Sonntagsabend war Lust und Glück,

wann Hugo Böss mit seiner Musik

im Lustgarten draußen musizierte,

und nach müder Arbeit Tag und Nacht

die ganze Jugend sich dort amüsierte.

Hat man das Erntefest gemacht,

beschaut die Geschenke,

welch herrliche Pracht

hat man dem Schöpfer zum Danke gebracht.

Doch nach über hundert Jahren,

welche die Schwaben recht glücklich waren,

kamen wieder schwere Zeiten,

viele mussten unschuldig leiden.

Für deutschen Fleiß, Mut und Last

haben ja manche auf uns bitter geschaut.

Bei Mitternacht sind sie gekommen,

und haben so viele Männer fort genommen.

Morgenrot. Oh Morgenrot!

Du brachtest uns viel Kreuz und Not.

Kummer, Tränen, Leid und Sorgen

brachte uns jeder Morgen.

Unsere Aussiedlung nach Kasachstan.

Vergangen sind Fried, Freude und Glück.

Der zweite Verstörungstag kehrte zurück

im Jahre 1941,

wenn alles erzeugt und geerntet war.

Am 15. Oktober

traf Luxemburg der schwere Schlag:

Scheiden von ihrem Heimatland.

Vom eigenen Herd, vom eigenen Haus

jagten sie Mutter und Kinder heraus.

Nichts schlimmer konnte jemand hoffen,

so hat das Schicksal die Deutschen getroffen.

Groß war das Elend, groß war die Not.

In der Fremde fanden viele den Tod.

Nun ade, du, mein liebes Heimatland.

Liebes Heimatland, ade!

Und schaukeln die Wellen von Strand

zu Strand, liebes Heimatland, ade!

Wir fahren durch’ s Kaspische Meer.

Liebes Heimatland, ade!

Fahren fort zum fremden Strand.

Du, mein Heimatland, ade!

Das traurige Lied ist noch nicht zu Ende,

aber die Deutschen haben fleißige Hände.


Bild aus: Arkadij A. German 1948, Aleksandr N. Kurockin: Nemcy SSSR v “Trudovoj armii”: (1941–1945); Moskau Gotika 1998

Katharinenfeld – Luxemburg – Bolnissi – ბოლნისი

Kaukasien, Grusien, heute Georgien

Mein herzlicher Dank gehört hier Herrn Prinz, seiner Familie und seinen Freunden, die mir helfen, den Namen der einstigen Bewohnern ein Gesicht zu geben und mit Fotos, Geschichten und Daten tatkräftige Unterstützung leisten, die Erinnerung an sie wach zu halten.



Johann Albrecht Bengel

Wie ich bereits zur Auswanderung der Württemberger berichtete, zogen vor allem religiös motivierte Auswanderer nach Grusien.

Nachdem Prälat Bengel (1687-1752) die Offenbarung des Johannis neu deutete und daraus für den 18. Juni 1836 den Beginn des ersten eschatologischen Millenniums berechnete, leiteten weitere Theologen aus dieser Berechnung die persönlichen Wiederkunft Christi ab.

Die Württemberger hatten harte und entbehrungsreiche Zeiten hinter sich, die sie der Religion näher brachten, aber vor allem zahlreichen Schwärmern und Phantasten den Weg bahnten. Während die Pietisten in der Landeskirche verblieben, traten die Separatisten aus. Sie vermuteten hinter den Reformen der Kirche, diese würde dem Katholizismus erneut den Weg bereiten und strebe eine Vereinigung der beiden Konfessionen an. Die Separatistengemeinde weigerte sich daher, ihre Kinder taufen zu lassen und lehnte den Militärdienst ab, einige von ihnen wurden deshalb auf dem Hohenasperg in Arrest genommen.

Da das Weltende mit Umstürzen, Not und Kriegen angekündigt wurde, schienen die die Ereignisse der Jahre vor der Auswanderung darauf hinzudeuten, das Weltende sei nahe. Einige sahen ihre Rettung darin, nach Palästina auszuwandern.

Das Heiligen Land war wegen der osmanischen Herrschaft jedoch nicht zugänglich, so bot sich der Kaukasus als Ort des Wartens an, um dem wiederkommenden Christus möglichst nahe zu sein.

Bereits 1812 gründete der Weingärtner und Armenpfleger Georg Friedrich Fuchs die Stundengemeinschaft Schwaikheimer Harmonie der Kinder Gottes. Fuchs blieb der Kirche fern, nahm seine Tochter bereits vor der Konfirmation aus dem Religionsunterricht und predigte bei sich und anderen so mitreißend, das sich die Anhängerschar schnell vergrößerte. Der Kirche ging das zu weit und man orderte ihn vor den Konvent, da er diesem fern blieb, untersagte man ihm seine Versammlungen.

Die Behörden stellten eine Listen von Separatisten von Schwaikheim, Zillhardtshof und Neustadt auf und zählte 1815 bereits 56 Sektenmitglieder, u. a. die Schwaikheimer Kaspar Dautel und Frau, Kaspar Ott, Johann Klenk, Heinrich Wild, Christina Magdalena Schäfer, Anna Maria Müller, Regina Schwarz, Barbara Schäfer, Gottlieb Johann Koch und Barbara Bauer.

Da einige Sektenmitglieder gemeinsam mit dem „Separatisten-Fuchs“ in Haft genommen wurden, und sich daraufhin vom ihm abwandten, ließ er sich von seinen Anhängern die schriftliche Bestätigung geben, dass sie bei ihm blieben. Nach seiner Haftentlassung begann er die Auswanderung zu organisieren.

Zar Alexander I hatte nach dem Sieg über Napoléon Bonaparte die erneute Einwanderung ermöglicht und Württemberg sein bestehendes strenges Auswanderungsverbot aufgehoben. Als sich die adlige Juliane von Krüdener, selbst religiös bekehrt, anbot, ihren Einfluss beim Zaren geltend zu machen1, kam es erneut zum Schwabenzug, von April 1815 bis März 1817 verließen 53% der Handwerker, 20% der Bauern, 15% der Weinbauern, sowie 13% der Tagelöhner und Hirten das Land.2

Die Familien der Schwaikheimer Harmonie mussten auf ihre Bürgerrechte verzichten und Bürgen stellen, die für alle eventuell hinterlassenen Schulden aufzukommen hatten.

Am 23. September 1816 brachen die ersten 10 Familien mit zusammen 53 Personen aus Schwaikheim und Umgebung auf, um ihren Weg die Donau hinab nach Ismail zu nehmen.

Königlich-Württembergisches Staats- und Regierungsblatt 1816

Von hier aus zogen sie auf dem Landweg nach Großliebenthal bei Odessa. Sie erreichten Großliebenthal am 31. Dezember 1816 und lagerten bis zum Juli des Folgejahres.

Alexei Petrowitsch Jermolow, Generalgouverneur der transkaukasischen Provinzen Russlands hatte den Plan, dreißig Familien zur „Hebung“ der Landwirtschaft anzusiedeln, so öffnete er 31 Familien unter der Führung von Gottlieb Löffler den Weg nach Grusien. Sie zogen über Taganrog, Stavropol´, Mozdok, überquerten den 2000 Meter hohen Pass an der Südflanke des Kasbek und kamen am 20. September des selben Jahres in Tiflis an. Diese erste Gruppe von 148 Personen gründete die Kolonie Marienfeld (Sartitchala)3.

Im Laufe das Jahres 1817 folgten sechs weitere Schwaikheimer Familien mit 32 Personen und erreichten ebenfalls am 20. September 1817 Tiflis, den Ort, von welchem aus die Siedler in ihre zu gründenden Kolonien ziehen sollten.


Schwaikheim (A) – Ulm (B) – Regensburg (C) – Wien (D) – Budapest (E) – Belgrad (F) – Bukarest (G) – Orșova (H) – Galați (I) – Ismail (J) – Odessa (K) – Ovidiopol‘ (L) – Akkerman (M) – Großliebenthal (N) – Taganrog (O)- Rostow (P) – Stavropol´(Q)- Mozdok (R/S) -Tiblisi (T) – Katharinenfeld (U)

Dem Aufruf der Brüder Koch aus Marbach und Schluchtern zur Gründung einer „brüderlichen Auswanderungsharmonie der Kinder Gottes“ folgten in der Zeit von April bis August 1817 noch etwa 1400 Familien. In 14 Harmonie zogen sie auf dem rund 5800 km weiten Weg4.

Oppositionsblatt oder Weimarische Zeitung 1817

Zeitungen berichteten über diese Auswanderungswelle und sahen einen Zusammenhang mit dem am 8. Februar 1817 zu beobachtenden Nordlicht, welches als vermutlicher Auslöser betrachtet wurde.

Königlich-Württembergisches Staats- und Regierungsblatt 1817

1818 verließen sechs Personen und 1819 noch einmal eine Familie mit fünf Personen Schwaikheim. Aus dem ganzen Oberamtsgebiet wanderten 107 Familien mit insgesamt 635 Personen aus, davon allein 151 Schwaikheimer. Wie die Reise an Bord verlief, beschrieb Christoph Bidlingmaier in seinem Brief in die Heimat.

Die Flussfahrt brachte neben zahlreichen Entbehrungen auch Krankheiten mit sich, so dass bereits an Bord, aber noch mehr in der 42-tägigen Quarantäne in Ismail ihr Leben ließen. Von den 1400 Familien starben ca. 1000 Personen im Quarantänelager, nur etwa 300 Familien erreichten ihr fernes Ziel.5

Der Traum Grusien war zum Albtraum geworden. Viele verließen die Gruppen und wanderten nach Ungarn weiter oder ließen sich in der Moldau nieder, 300 Familie gründeten 1819 Hoffnungstal (Zebrykowe), andere ließen sich in bereits bestehenden Kolonien nieder.

Der Kaukasus galt 1817/18 als unsicher für Kolonisten, so versuchten die Behörden in Tiflis, den weiteren Zuzug zu verhindern. 500 Familien wollten jedoch unbedingt weiterziehen und erwirkten durch die Vermittlung von Karl Robert Graf von Nesselrode (1780–1862), Außenminister und Kanzler des russischen Zarenreichs, in Moskau die Erlaubnis, ihr Lager in den Kolonien um Odessa verlassen zu dürfen.

Zu den Abgeordneten der Kolonisten gehörten der Altbacher Weingärtner Johann Georg Frick (*1776), Vorsteher der Eßlinger „Harmonie der Gläubigen“, der Schluchtener Müller Johann Jakob Koch, Vorsteher der Marbacher Harmonie und Johannes Meyer, Vorsteher der Walddorfer Harmonie, die ein Bittschreiben an den Zaren am 20.2.1818 verfassten. Der Zar stellte die ausgesetzten Kolonistenprivilegien wieder her und richtete eine Regierungskommission für Sicherheit und Überwachung der Ansiedlung ein.6

Insgesamt brachen 10 Gruppen vom Mai bis August 1818 auf, die durch ihre Ansiedlung im November 1818 die Orte Neu-Tiflis (eine Koloniegründung von 60 Handwerkerfamilien), Elisabethtal (Asureti) und Alexanderdorf (Liebknechtsdorf, Didube) gründeten. Unter ihnen einige Kolonisten aus Polen und Ungarn, sowie bereits angesiedelte Kolonisten der Region Odessa, zusammen etwa 100 Personen. Die vorgesehenen Ländereien waren zuvor von Johann Georg Frick, Jakob Barth, Vorsteher der Nagold-Freudenstädter Harmonie und Kindlieb besichtigt worden.7

Allein zwischen 1818 und 1819 kamen insgesamt 2.6298 deutsche Siedler nach Transkaukasien, die in der Anfangszeit, wie auch in Bessarabien, in Erdhütten hausten, von Kronsgeldern lebten und teilweise in ihrer Not in Tiflis bettelten. Der Ehrgeiz, etwas aufzubauen, bestand zunächst nicht, da auf das vermeintliche Weltende gewartet werden sollte. Zudem hielten sich die Ansiedler für privilegiert durch ihren Glauben und grenzten sich von anderen ab, diese Vorstellungen wurden von der harten Wirklichkeit jedoch schnell eingeholt.

Die Auswandererharmonien zwei und fünf ließen sich etwa 180 Kilometer südöstlich von Tiflis nahe der Festungsruine Schamkor (Alt-Katharinenfeld) nieder. Dieser Platz erwies sich bald als klimatisch völlig ungeeignet für die 135 Siedlerfamilien und so starben im Sommer 1819 vor allem durch Malaria 256 von ihnen.

Die Kolonialverwaltung gab daraufhin ihrem Gesuch statt, an einem anderen Ort zu siedeln, diesen erreichten sie im Winter 1819 etwa 60 km südwestlich von Tiflis nahe des Fußes des Georgsberges, hier entstand Neu-Katharinenfeld (Luxemburg, Bolnissi). Der Name Katharinenfeld sollte Großfürstin Katharina Pawlowna, Tochter des russischen Kaiser Paul I. (1754–1801) ehren.9

In Neu-Katharinenfeld begannen die ersten Ansiedler mit dem Bau von Fachwerkhäusern, die sie mit Lehm, später mit Steinen ausfachten, wie sie das von zu Hause kannten. So entstanden 95 Häuser für die etwa 500 Einwohner des Ortes, jeder hatte bei Ankunft kostenfrei 27,90 Deßjatinen Land erhalten. Der Ort begann zu blühen, die Weinstöcke fruchteten und alles schien so, wie es sich die Auswanderer erträumt hatten.

Im Jahre 1826 überschritten die Perser die Grenze und forderten die dort lebenden Tataren auf „in Muhammeds Namen gegen die Christen die Waffen zu ergreifen“ 5. Durch die Überfälle aufgebracht und zerstreut zogen sich die russischen Abteilungen und Grenzposten in die Bergstadt Schuscha zurück. Die Tatarenüberfälle auf die Kolonien Annenfeld (Shamkir) und Helenendorf (Xanlar, Göygöl) am 9. und 10. Mai 1826 erschütterten die Ruhe im Kaukasus. Die Katharinenfelder flüchteten sich gewarnt nach Elisabetthal, wurden jedoch in ihre Kolonie zurück geschickt, da die Behörden die Warnungen vor einem Überfall für übertrieben hielten.


Fraundorfer Bauernzeitung 1829

In der Nacht vom 14./26. August 1826 ereignete sich der Überfall auf Katharinenfeld, der als „Schreckenstag von Katharinenfeld“10 in die Erinnerung der nachkommenden Generationen einzog. Über tausend Tataren und Kurden umzingelten das Dorf. Sie fanden keinen Widerstand unter den Schlafenden und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Wer Widerstand leistete, wurde von Säbeln zerhackt, von Lanzen durchbohrt oder erschossen. Von den 431 Bewohnern starben 15 noch im Dorf, 99 Frauen, 52 Männer und zahllose Kinder kamen in Gefangenschaft11, dort starben 14, nur von 66 ist das Datum der Rückkehr bekannt, der Rest blieb verschollen.12

Einige von ihnen sollten literarischen Ruhm erlangen, so Jakob Noah Epp (22.5.1808, Reutlingen – 8. Nov. 1884 Stuttgart), nach dem Überfall Haussklave bei König Mohammed Ali in Kairo, losgekauft durch König Wilhelm I., kehrte er in seine deutsche Heimat zurück.13 oder „Fatma“ Anna Maria Frick (1802-1883), die von ihrem Schwager freigekauft wurde, nachdem ihr Mann bei dem Überfall getötet und sie selbst in die Sklaverei verschleppt wurde.

Zur Erinnerung an diese Ereignisse und den anschließenden Wiederaufbau des zerstörten Dorfes wurde alljährlich ein „Aufbaufest“ gefeiert. Pfingsten 18549 weihten die Katharinenfelder ihre neue Kirche ein. Die letzte Konfirmation fand hier 1928 statt, danach wurde der Religionsunterricht in der Schule vom Staat verboten und nur noch heimlich in Privaträumen durchgeführt.14

Bereits mit dem Ende des Krimkrieges 1856 änderten sich die Verhältnisse in Russland, die Privilegien der Kolonisten und ihre Selbstverwaltung wurden nach und nach aufgehoben, als Amts- und Unterrichtssprache wurde Russisch eingesetzt und ab 1874 wurde die allgemeine Wehrpflicht für die Deutschen eingeführt. Auch das Recht von Ausländern auf den Erwerb von Land und den Besitz von Immobilien wurde stark eingeschränkt.

Katharinenfeld war inzwischen auf 175 Häuser und 786 Einwohner angewachsen (1870), die Fläche von Katharinenfeld betrug 2794 Deßjatinen (1880). Im Jahre 1912 lebten ca. 2700 Einwohner in 250 Häusern. Durch den enormen wirtschaftlichen Erfolg entstanden u. a. eine deutsche Zeitung, ein Konsumverein, die Winzergenossenschaft „Union“, eine Grundschule, ein Kirchenchor und ein Streichorchester, ein Jägerverein, eine Theatergruppe, fünf Fußballmannschaften, ein Fahrradclub und es gab sogar einen „Lustgarten“. Hier fanden Kino- und Theaterveranstaltungen statt, es gab einen Musikpavillon und eine Tanzfläche sowie Springbrunnenanlagen.

Wie erfolgreich die ausgewanderten Winzer den Weinanbau auf den fruchtbaren Hängen um Tiflis betrieben, belegt die Tatsache, das sie nicht nur viermal so hohe Hektarerträge als in Deutschland erzielten, sondern in den schwachen Jahren 1925 bis 1927, als im Kaukasus nur 18 Hektoliter je Hektar erreicht wurden, einen Ertrag von 60 Hektolitern je Hektar erwirtschafteten. Der Anteil der Weinernte der Kaukasusdeutschen an der gesamten Weinerzeugung Russlands betrug zu diesem Zeitpunkt 8,6 Prozent. Die Winzergenossenschaft „Konkordia“ Helendorf beispielsweise unterhielt eine Weinkellerei, die alle großen Städte Russlands versorgte.

Die antideutschen Stimmungen erreichten im Ersten Weltkrieg ihren ersten Höhepunkt. Mit der Oktoberrevolution von 1917 begannen die ersten Kollektivierungen in Russland. Georgien erklärte dagegen seine Unabhängigkeit am 26. Mai 1918.

Am 16. Februar 1921 besetzte die Rote Armee Georgien, der Name Katharinenfeld wurde in Luxemburg geändert.

Der Zensus von 1926 zählte 25.237 Deutsche in Transkaukasien (ZSFSR).

Es begannen Gerüchte zu kursieren, auch in Georgien würden die Kollektivierungen erfolgen, 1929 wurde dies zur Gewissheit. Damit es nicht zum Aufruhr kommt, wurden Versammlungen und Gruppenbildungen behördlich untersagt. Die Vorstellung, auf dem eigenen Land wie ein Tagelöhner zu arbeiten, sorgte dafür, das einige der Bewohner, die noch die deutsche Staatsbürgerschaft hatten, ihren Besitz verkauften und nach Deutschland übersiedelten.

Im Frühjahr 1931 sollte jeder Landbesitzer Mitglied der Kolchose sein, die Organisation war so desolat, das die Katharinenfelder zunächst weiter wirtschafteten wie bisher, jedoch im Frühjahr 1932 war endgültig Schluss, alle außer Kulaken und Ausländer mussten sich zusammen schließen.

Im Rahmen der so genannten Entkulakisierung zwischen 1929 und 1932 wurden in der ehemaligen Sowjetunion nicht nur Großgrundbesitzer, sondern vor allem unbequeme Personen als „Klassenfeinde“ verhaftet, enteignet, in Arbeitslager deportiert oder erschossen. Zu ihnen gehörten auch die Pfarrer der Kolonien, die im August 1931 alle verhaftet wurden. Die Folgen der Enteignungen und der Verfolgungen führten spätestens 1932/33 zum ersten Mal in der Geschichte der deutschen Kolonien zu einer schweren Hungersnot (Holomodor).

Eine weitere Welle der Verhaftungen folgte 1934 in Katharinenfeld, ein Jahr später begannen erste Zwangsumsiedlungen der einstigen Bewohner, 1938, auf dem Höhepunkt der Grossen Säuberung befanden sich über zwei Millionen „Klassenfeinde“ in Arbeitslagern, den so genannten „Sondersiedlungen“ Kareliens, Kasachstans und Sibiriens. Im selben Jahr wurden die deutschen Kirchen in Kaukasien geschlossen, wer zu Hause predigte, wurde verhaftet. Nach vorhandenen Archivunterlagen wurden ungefähr 800.000 Gefangene unter Stalin exekutiert, 1,7 Millionen sind im Gulag gestorben und außerdem 389.000 Kulaken während der Umsiedlung umgekommen – insgesamt ungefähr drei Millionen Menschen.

Die Dunkelziffer dieser „Säuberungsaktion“ ist ungleich höher, die Angaben schwanken daher in der Literatur erheblich.4 Bis zu Stalins Tod 1953 wurden schätzungsweise 15 Millionen Menschen im Gulag interniert, von denen jeder fünfte umgekommen ist. Unter den Opfern befanden sich mindestens 3 bis 4 Millionen Frauen. Weitere 5 Millionen Personen sind in Verbannungsgebiete deportiert worden.

Am 28. August 1941 wurde die Umsiedlung aller Russlanddeutschen durch Stalin befohlen, alle Kaukasiendeutschen, die nicht mit Georgiern verheiratet waren, wurden zwischen Oktober und November 1941 nach Sibirien und Kasachstan deportiert. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Katharinenfeld 6500 Einwohner, fast 6.000 Menschen mussten die Stadt verlassen. An der Verladestation Sandar traten 4193 namentlich bekannte Katharinenfelder die Deportation an.

der über 7000 km lange Deportationsweg, Sochotin war 2015 nicht identifiziert

Aus Berichten in den Briefen von Verbannten konnte man den Weg der Verschickung rekonstruieren: Er führte über Sal’sk (A), Baku (B), Krasnovodsk (Türkmenbaşy, C), das Kaspische Meer (Überfahrt von ca. 26 Tagen unter winterlichen Härtebedingungen; so starben auf einem dieser Schiffe etwa 775 Menschen durch Erfrieren), Aselabad (Aşgabat, D), Taskent (E), Alma-Ata (F), Semipalatinsk (G), Novosibirsk (H), Tatarsk (I), Omsk (J), Petropavlovsk (Petropawl, K) nach Sochotin in Sibirien.

An der Bahnstrecke Strecke Petropavlovsk – Kokshetau, nahe der damaligen Station Taincha lag Sochotin (Starosuхotino), heute ein geschliffener Ort15

Der gesamte Transport dauerte unter den erschwerten Bedingungen eines frühen und harten Winters ca.3 Monate. In einem Zug starben während des Transports in den Viehwagen allein 400 Kinder. Bei der Ankunft in Sibirien wurden die Männer zwischen 17 und 50 Jahren in die Arbeitsarmee eingezogen (die trudovaja armija,kurz: trudarmija genannt, war vor allem in Bergwerken und unter haftähnlichen Bedingungen eingesetzt). Die übrigen Verschickten, Frauen, Kinder und Greise, wurden in der Regel nicht in die Kolchoswirtschaften aufgenommen, sondern in sog. Sondersiedlungen auf nacktem, gefrorenem Boden angesiedelt (special’nye poselenija, kurz: specposelenija genannt, waren Siedlungen in Drahtverhauen und mit Wachtürmen, in denen die Verschickten unter der unmittelbaren Beobachtung des NKWD lebten). Viele starben nach Verkauf oder Tausch ihrer letzten Kleidungsstücke an Hunger und Kälte.17

Für die Deutschen im Gulag wurde Anfang des Jahres 1942 eine eigene Kategorie gefunden: trudmobilisowanny nemez (arbeitsmobilisierter Deutscher); dies wurde zur offiziellen Bezeichnung für die Deutschen in der Arbeitsarmee, man begann nun auch in großem Umfang Frauen im Alter von 16 bis 50 Jahren einzuziehen. Bis 1948 wurden schätzungsweise 600 000 Männer und 250 000 Frauen in die Trudarmee gezwungen. 35 Prozent davon starben bereits in den ersten vier Jahren.


Stellvertretend für die Katharinenfelder, die diesem Terror zu Opfer fielen:

Der Lehrer und Musiker Rudolf Prinz, geboren 1886, gestorben 1943 im Gulag Dolinka, Qaraghandy, Kazakhstan.


und seine Söhne:

Gerhard Prinz, geboren 1921, seit 1941 vermißt


Artur Prinz, geboren 1923, vermißt seit 1944 im Arbeitslager Vorkuta, Komi, Russia


Bereits 1944 erhielt die Stadt den neuen Namen Bolnissi, der Turm der evangelischen Kirche wurde nach dem 2. Weltkrieg von deutschen Kriegsgefangenen abgerissen, die Kirche selbst wurde in eine Sporthalle verwandelt.

Bis 1956 standen alle Deutschen in der Sowjetunion unter Bewachung von Kommandanturen. Wer ohne Erlaubnis seinen Zuweisungsort verließ, musste bis zu 20 Jahre ins Straflager.

Erst 1964 wurde der Erlass vom 28. August 1941 für teilweise nichtig erklärt. Die Zahl der Toten und Vermissten ist hoch, viele Schicksale blieben bis in die Gegenwart ungeklärt.

Heute sind 85 Prozent der Einwohner Georgier. An das Schicksal der einstigen deutschen Einwohner erinnert im Zentrum der Stadt eine zweisprachige Gedenktafel. Derzeit bestehen Pläne zum Bau einer neuen Sporthalle und zum Wiederaufbau des Kirchturms.*)

Am 07. Mai 2013 wurde der Verein zur Bewahrung deutschen Kulturguts im Südkaukasus სამხრეთ კავკასიაში გერმანული კულტურული მემკვიდრეობის დაცვის კავშირი ( Deutscher Kulturverein), gegründet. Er unterstützt unter anderem die georgischen Anstrengungen zur Restaurierung des Stadtkerns von Bolnissi und begleit die Vorbereitungen zum 200-jährige Jubiläum der deutschen Siedlung im Südkaukasus vorbereiten wird. Die Gründung des Deutschen Kulturvereins ging auf eine Initiative der Deutschen Botschaft Tiflis zurück.


Literaturhinweis: Ernst Allmendinger: Katharinenfeld, ein deutsches Dorf im Kaukasus, Selbstverlag, Neustadt (1989)

  1. Schröder, Bernd (Hg) : Georgien – Gesellschaft und Religion an der Schwelle Europas, Eine gemeinsame Vortragsreihe der Fachrichtung Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes und der Landeshauptstadt Saarbrücke, Röhrig Universitätsverlag (2005) ↩︎
  2. Leibbrandt, Georg (Hg.): Die deutschen Kolonien in Cherson und Bessarabien. Berichte der Gemeindeämter über Entstehung und Entwicklung der lutherischen Kolonien in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Stuttgart (1926) ↩︎
  3. Mathias Beer, Dittmar Dahlman: Migration nach Ost- und Südosteuropa vom 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Ursachen, Formen, Verlauf, Ergebnis p 252ff ↩︎
  4. Mathias Beer, Dittmar Dahlman. ebenda ↩︎
  5. Schröder, Bernd. ebenda ↩︎
  6. Leibbrandt, Georg. ebenda ↩︎
  7. Mathias Beer, Dittmar Dahlman. ebenda ↩︎
  8. wikipedia ↩︎
  9. Mathias Beer, Dittmar Dahlman. ebenda ↩︎
  10. „Der Schreckenstag von Katharinenfeld“. Grausame Erlebnisse einer deutschen Kolonie im Tartarengebiet. Verlag Missionsbuchhauses Basel (1866) ↩︎
  11. Originalliste Saltet, Journal Nr. 5, Archiv der Basler Mission (FC-10.3,8) ↩︎
  12. Emil Biedlingmeier: Das Ahnenbuch von Katharinenfeld in Georgien, Kaukasus: Chronik der Familien. Eigenverlag (2005) ↩︎
  13. Kurtz: Der Muselmann aus Schwaben. Merkwürdige Geschichte des durch die Gnade Sr. Maj. Des Königs aus der türkischen Sclaverei befreiten Jakob Noa Epp. Reutlingen (1831) ↩︎
  14. Immanuel Walker: Fatma. Eine wahre Lebensgeschichte. Stuttgart (1953) ↩︎
  15. S. Mageram (E-Mail 3/17/2025) an mich:

    „Ich habe Ihren Artikel zur Deportation der Deutschen aus Georgien mit großem Interesse gelesen, insbesondere die Rekonstruktion der Route bis zur unklaren Endstation „Sochotin“ (https://deutsche-kolonisten.de/ansiedlung-deutscher-in-russland/katharinenfeld-luxemburg-bolnissi-ბოლნისი/).

    Dazu möchte ich einen Hinweis geben:
    Bei „Sochotin“ handelt es sich vermutlich um Suхotino (auch Starosuхotino), einen heute nicht mehr existierenden Ort bei der Bahnstation Таинча/Taincha (heute Таинша/Tainша, Kasachstan).

    Koordinaten: 53.865027, 69.838092

    Historische Karten: Auf Karten der 1940er ist „Starosuхotino“ nahe Taincha verzeichnet (https://retromap.ru/0420092_14199053_z13_53.865485,69.834852).

    Lage: An der Strecke Petropavlovsk – Kokshetau, nahe der damaligen Station Taincha.
    Namenswandel: Aus Taincha und umliegenden Siedlungen (u. a. Nowo-Suхotino) entstand in den 1960ern Krasnoarmeisk, seit 1997 Tainschа.

    Die Schreibweise „Sochotin“ könnte auf russifizierte Dokumente oder mündliche Überlieferung zurückgehen. Die Route über Petropavlovsk passt hierzu, da Deportierte oft entlang dieser Bahnlinie verteilt wurden.“
    ↩︎
  16. googlemaps 2025 terms to use ↩︎
  17. Fleischhauer, Ingeborg: „Unternehmen Barbarossa“ und die Zwangsumsiedlung der Deutschen in der UdSSR. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2 (1982) ↩︎
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